Reparierbarkeit von Bandmaschinen
#1
Dies Ist meine Antwort auf Posting von Timo #15 in einem anderen Thread.

Ich kann sicher nicht zustimmen, wenn jemand behauptet, ein AKAI Gerät sei ireparabel.
Ich habe mit meiner Aussage gemeint: Ein Dreimotorenlaufwerk, wie dies bei AKAI außer bei der 4000 fast immer der Fall war, lebt praktisch ewig,
da es kaum Verschleiß gibt. Die wenigen beweglichen Teile sind recht gut zugänglich und haben keinen Grund zum eingehen.
Es gibt nur wenig Kunststoff, und es ist mir kein Fall bekannt, wo etwas im Laufe der Jahre systematisch den Geist aufgeben würde. (GX77 kenne ich aber nicht, die mag anders gebaut sein). In der Elektronik finden sich nur wenige unersetzliche ICs.Notfalls kann man auf das digitale Zählwerk auch verzichten.
Sicher, wenn man die AKAIs mit einer Revox B67 oder A810 oder so vergleicht,
so wirken sie billiger gebaut.
Aber: die Motoren halten, Bremsen halten und die Andruckrollen halten.
Die Reparatur der Elektronig mag zwar nicht so komfortabel sein, wie bei den
Revoxen, aber mit entsprechendem zeitaufwand möglich.
Zugegeben, als Elektroniker sehe ich die Sache vielleicht mit etwas anderen Augen, denn ich würde natürlich nicht die Stunden zählen, die eine Reparatur meines Lieblings verschlingen würde.
Aber dennoch: es war bisher nach 30 Jahren Betrieb noch nicht nötig (GX285)
und es gibt auch keine zerfallenden Bremsbelege (SONY) und keine explodierten Kondensatoren (Revox) und keine hartgewordenen Gummibeläge usw. Tja, und die Köpfe halten ewig....
Womit ich nicht schon wieder einen Glaubenskrieg anzetteln will:
Auch eine Revox wird ewig halten. Nur bei Sony machen mir die Bremsbänder Sorgen, und natürlich auch die Riemen der Teacs (die es aber noch als Ersatzteil gibt) Überhaupt ist die Ersatzteillage bei Teac/tascam vorbildlich!
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#2
Fast jede Bandmaschine hat irgendwo eine Achillesferse. Wenn der Timo mich zitiert hat, so doch etwas 'ungünstig'. Ist eine Akai defekt (und das gilt im übrigen für viele Japaner), dann hat man als Ottonormali absolute Oberschwierigkeiten! Ich kann Lötkolbenschwinger wie Semih nur bewundern, wenn er ein Gerät bis zur Unkenntlichkeit zerlegt und... wieder zusammensetzt!

Um lächerliche Arbeiten vorzunehmen, muß man sich fast immer von hinten nach vorne durch das Gerät kämpfen. Selbst Akai-Sammler haben augenzwinkernd zugegeben, daß sie sich für die Maschine schonmal Werkzeug geschnitzt haben, um sich diese Tortour zu ersparen. Die Maschinen mögen zumeist ewig halten, wenn aber mal was ist, dann hat man ein echtes Problem.

Auch die Akai-Geräte sind nicht ohne Fehler oder Verlust. Die 630er beispielsweise, von der ich rund 5 oder 6 Stück hatte, hat ein Capstanmotorenproblem - woher die Ersatzteile nehmen? Ähnlich beid der 650er. Bei den 620/625 können die Tipptasten hinüber sein, auch ärgerlich. Dann die Riemen für den Tension arms der 747 usw.

Aber genauso wird man Sammler finden, die ihre 630er oder 625er seit 20 Jahren jeden Tag einsetzen, ohne daß es zu Problemen kam Wink Das ist nicht markenimmanent.
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#3
highlander postete
Zitat:Wenn der Timo mich zitiert hat, so doch etwas 'ungünstig'.
Ich wollte gerade schon schreiben, daß es Dir um die Zugänglichkeit und nicht um die Haltbarkeit der meisten Teile ging. Allerdings: Wenn man das ganze nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten beurteilt, kommt es fast auf das gleiche raus. Wenn bei einer kommerziellen Reparatur allein drei Mannstunden gebraucht werden, um Zugang zu einem kleinen Teil zu schaffen, kann das auch das Totalschaden-Kriterium für ein Gerät sein.
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#4
Zitat:Nikola postete
Überhaupt ist die Ersatzteillage bei Teac/tascam vorbildlich!
Auch für ältere Geräte wie die A2300/ A3300?
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#5
Das wundert mich nicht, die Geräte werden alle aus einem großen Baukasten versorgt. Teile, die von Gerät zu Gerät abweichen, wie z.B. die Knöppe, die gibt's dann auch nicht mehr. Das ist nicht vorbildlich, das ist geschickt Wink
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#6
Hallo Timo,

das Laufwerk vieler Teac Maschinen sind identisch. Das eigentliche Laufwerk, Capstan Motor, Riemen, Andruckrollen und Andruckrollenmechanik hat sich von der X 10 bis zur X 2000 nicht verändert. Da sind Veränderungen in der Elektronik und der Laufwerksteuerung Bandzugregelung aber das war´s.
Die Kopfträger wurden etwas variiert, mal ist da eine Bandführung mehr oder weniger, Pinselchen überm Capstan. Passen würde aber auch der falsche Kopfträger.

Teac kann wirklich nur die gängigen Teile liefern. Die mittlere Bandführung einer TEAC X 2000 R bekam man vor vier Jahren schon nicht mehr. Es gab auch nicht mehr alle vorgeschriebenen Meßbänder. Gerade das wichtige 19er war nicht mehr zu bekommen.Auch die Schräubchen zum Justieren der Köpfe konnten nicht geliefert werden.

Auch an den Rollen der Bandzughebel gab es mal Änderungen, es passen aber auch jeweils die anderen.

Meine Tascam 32 brauchte eine neue Andruckrolle. Schade, die ist nicht mit den anderen identisch, dachte ich, weil schmaler.

Genauer geschaut ist dafür aber die Abdeckplatte mit einer dickeren äußeren Kante versehen. Der Kern der Andruckrolle ist identisch, der Durchmesser auch. Die Standard Rolle passt also mit der dazugehörigen Abdeckplatte ebenfalls.

Die Geräte unterscheiden sich äußerlich viel viel stärker, als von innen.

Eigentlich halte ich dieses Prinzip auch nicht für schlecht. Es wäre aber wünschenswert, wenn man noch einige spezielle Bauteile ebenfalls als Ersatzteil erhalten könnte.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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