Magnetische auswirkungen auf Geräte und Bänder.
#1
Moin !

ich habe mich in letzter zeit ein wenig damit beschäftigt wie sich Magnetismus auf unsere Tonbänder und Tonbandgeräte ausübt. Wenn man mit einem Magneten an die Tonbänder geht werden die Informationen die drauf sind gelöscht. Werden die Tonköpfe unserer Geräte magnetisch (wie auch immer) wird der klang dumpfer und schlechter. Wird der Bandauf magnetisch wird wiederum das Band gelöscht..... tja alles so eine sache....

Um meine Bänder länger in Hifi Qualität hören zu können habe ich mir eine Entmagnetisierungsdrossel bei Conrad gekauft. Ich frage mich dabei nur wie wirkt sich der Magnet der Lautsprecher auf das ganze aus ? Ist es möglich das die Bänder leicht gelöscht werden wenn sie auf dem Tonbandgerät gespielt werden ? weil die Magnete der LS sich ja direkt unter den Bändern befinden ? Ich muss zugeben das ich nicht so ganz weiß wie stark sich der Magnetismus nun auf die Geräte und Bänder auswirkt.

Was meint Ihr dazu ?

Kevin Big Grin
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#2

Der (eingebaute) Lautsprechermagnet ist im Allgemeinen weit genug weg (5 cm reichen mitunter locker aus). Solange Du das Band nicht in die Innereien Deines Gerätes stopfst und dabei auch noch durchziehst sollte da nix passieren.

Schädlich dagegen ist (woher auch immer resultierende) Gleichfeldmagnetisierung der bandberührenden Teile. Wer also beim Basteln mit dem Lautsprecherchassis versehentlich an den Köpfen vorbeischrammt oder die Umlenkbolzen malträtiert, schafft sich die Voraussetzungen für späteren Ärger... Es sei denn, die Drossel macht das anschließend alles wieder schön 'sauber'.

Leider sieht man die Verschmutzung nicht. Auch messen läßt sie sich schlecht. Blindleistung ist also gefragt...

Pit

©DK1TCP
Klasse CH-Parts, ultimative 810-MPU, nomen est omen und eine Klarstellung sowie meine Remanenzreferenz & was nWb/m sind... und zur Rezenz... 'günstige' B-67... MS-Schiet...
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#3
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Wie Pit schon schrieb ist der Lautsprechermagnet das kleinste Übel.

Stark vereinfacht gesprochen sind auf dem Band ganz viele, winzigkleine Magnete. Sicher hast Du auch schon einmal ein Werkzeug durch streichen über einen Magneten magnetisiert um z. B. ein Schräubchen aus einer unzugänglichen Ecke zu angeln. In etwa das Gleiche passiert, wenn das Band seinen Weg durch die Bandführung nimmt - diese wird mit der Zeit ganz leicht magnetisch.

Dann kann es passieren, dass mit der Zeit das Band angelöscht wird; die Höhen trifft es zuerst. Zudem kann sich ein Rauschen bemerkbar machen. Beides sind irreversible Vorgänge.

Darum sollte man alle 8 - 10 Stunden (die Meinungen gehen hier auseinander, übertreiben kann man aber nicht) und vor neuen Aufnahmen / Überspielungen alle mit dem Band in Berührung kommenden Teile entmagnetisieren. Hierbei ist wichtig, die Drossel langsam von den Metallteilen wegzunehmen, damit sich ihr Magnetfeld abbauen kann. Und natürlich sollte sich kein Band auf dem Gerät befinden und dieses ausgeschaltet sein, damit es nicht teuflisch im Lautsprecher brummt. Wenn man die Drossel an ein Eisen- Metallteil hält und einfach ausschaltet, hat man es erst richtig durchmagnetisiert.

Ich würde davon abraten, ein Band mit einem Permanentmagneten zu löschen. Damit wird es viel stärker magnetisiert, als wenn es besprochen würde. Damit steigt die Gefahr, dass die Bandführung kräftig magnetisiert wird und eine eventuelle Neubespielung des Bandes schädigt, bevor sie richtig fertig ist- und genau das will man ja nicht.

Es gibt Leute, die sich sündteure Kabel kaufen und goldene Sicherungen einbauen, aber eine Entmagnetisierungsdrossel für überflüssig halten, dabei ist dieses unscheinbare Teil so wichtig.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#4
Über das Entmagnetisieren ist ja hier schon sehr viel geschrieben worden und bei YouTube wird es gut beschrieben.Deswegen mache ich es auch recht häufig.Was ich bisher jedoch noch nie eindeutig herauslesen konnte, ist folgendes:
---Schalte ich die Drossel aus, wenn ich den ersten Kopf entmagnetisiert und mich langsam von ihm entfernt habe oder lasse ich sie eingeschaltet, wenn ich mich dem nächsten Teil nähere???(und schalte erst aus, wenn ich mit allen Teilen der Maschine durch bin)---
Das ist für mich nirgends zu ersehen.
Bisher habe ich sie nach jedem Teil immer ausgeschaltet, um nichts falsch zu machen, aber ist das denn auch notwendig?

Gruß von Ralf
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#5
Kannst du mal ein Video wo es beschrieben wird zeigen ?

Kevin Big Grin
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#6
Gib mal bei YouTube"Reel to Reel Recorder" ein, da gibt es eine ganze Serie über Bandmaschinen-Tips von einem amerikanischen Studio-Ingenieur.Ich dachte, Ihr kennt das alles schon...
Ist leider englisch...

Gruß von Ralf
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#7
Zitat:Ralf B. postete
...Was ich bisher jedoch noch nie eindeutig herauslesen konnte, ist folgendes:
---Schalte ich die Drossel aus, wenn ich den ersten Kopf entmagnetisiert und mich langsam von ihm entfernt habe oder lasse ich sie eingeschaltet, wenn ich mich dem nächsten Teil nähere???(und schalte erst aus, wenn ich mit allen Teilen der Maschine durch bin)---
...
Hallo Ralf!

Die Drossel langsam an allen zu entmagn. Teilen entlangführen,
sie nach etwa 15 sek. "Einwirkdauer" dann ganz langsam entfernen
und erst in einiger Entfernung zum Gerät (0,5 - 1m) vom Netz trennen.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#8
Hallo Peter,

hatte das so verstanden, daß man jedes Teil einzeln entmagnetisiert und sich von jedem Teil entfernt und dann abschaltet...kann teilweise schlecht Fach-Englisch.Du machst also alle Teile in einem Zuge "sauber", entfernst dich dann und schaltest ab.Dachte, man zieht praktisch von jedem Kopf den Magnetismus einzeln weg.
Was hat eigentlich die unterschiedlich starke Vibration zu bedeuten, die man dabei spürt??? Ist das ein Hinweis auf verschieden starken "Befall" der Teile???

Gruß Ralf
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#9
Zitat:Ralf B. postete
Was hat eigentlich die unterschiedlich starke Vibration zu bedeuten, die man dabei spürt??? Ist das ein Hinweis auf verschieden starken "Befall" der Teile???
Das ist mir auch aufgefallen, an letzteres dachte ich auch bereits. Würde mich echt mal interessieren.

Kevin Big Grin
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#10

Zitat:Ralf B. postete
[...]

Was hat eigentlich die unterschiedlich starke Vibration zu bedeuten, die man dabei spürt??? Ist das ein Hinweis auf verschieden starken "Befall" der Teile???

[...]

Mit Befall hat das nichts zu tun, das ist eher ein Maß für die Masse des vorhandenen magnetisierbaren Materials, das auf einmal durchdrungen werden kann. Du 'spürst' es ja auch, wenn Du an einer frisch entmagnetisierten Maschine ein weiteres Mal 'drübergehst', schon mal getestet? Da ist ja nichts mehr 'befallen'...

Pit

©DK1TCP
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#11
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Die "Vibration" ist die Frequenz des Wechselstroms- hierzulande 50 Hz.

Dazu noch ein Tip am Rande: Wenn nicht schon ab Werk vorhanden,, sollte man die Spitze der Drossel mit Isolierband, Schrumpfschlauch oder sonstwas umwickeln, um zu vermeiden, dass mit der Metallspitze Beschädigungen am Gerät, speziell den Köpfen, verursacht werden.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#12
Dankeschön für den Tip mit dem Überzieher.Hatte mir bei Conrad so ein Teil besorgt, der hat es von Produktion her.Aber man muß sich eben wirklich erstmal belesen, eh man als Laie solche Aktionen startet.
Weiß denn aber einer von Euch, ob man nun wirklich den ganzen Bandlauf auf einen Hieb entmagnetisiert oder jedes Teil einzeln?!?!???
Das interessiert mich am meisten, weil es eine Mordsarbeit ist, alles in Einzelaktionen zu entmagnetisieren.

Gruß Ralf
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#13

Zitat:Ralf B. postete
[...]

Weiß denn aber einer von Euch, ob man nun wirklich den ganzen Bandlauf auf einen Hieb entmagnetisiert oder jedes Teil einzeln?!?!???

[...]

Ich mach'es immer in Etappen mit kleinen Pausen, und lege eine größere Pause ein, wenn die Drossel anfängt, meine Handflächen wegzuschmelzen...

Also nicht jedes Teil einzeln, aber auch nicht krampfhaft in einem Rutsch.

Und immer auch schön weit weg 'Einschalten', sonst gibt es noch mehr Etappen als nötig...

Pit

PS: die Bernstein-Drossel (Bild war bei Frank geklaut...) schafft das, mit der Hitze, ob das die Conrad'sche auch tut, weiß ich nicht. Vielleicht ist sie ja 'baugleich'...

       

©DK1TCP
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#14
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Ich gehe so vor, dass ich langsam den Kopfträger von links nach rechts und zurück bearbeite und dann langsam unter Beibehaltung der Pendelbewegung die Drossel wenigstens einen halben Meter zurücknehme. Also alles auf einmal.

Editiert: Bei sehr weit vom Kopfträger entfernten Teilen wie Umlenkrollen natürlich einen eigenen Arbeitsgang - z. B. bei Studiomaschnen.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass sich das Magnetfeld der Drossel langsam abbaut, nur so wird entmagnetisiert.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#15
Die Conradsche (wenn es noch die gleiche ist, wie vor einigen Jahren, 8 € oder so?, auf Ebay damals zeitgleich 25! Wink ) wird, so wie ich sie verwende warm, meine Hände beginnen aber nicht zu schmelzen. Bandfühlhebel, Bandführung, Löschkopf, Abschaltdraht, Kratzfilter, Aufnahmekopf, Bandabheber, Wiedergabekopf, Bandführung, Tonwelle, Bandführung (TC-366, wen überrascht's?) bekomme ich in einem Arbeitszug entmagnetisiert ohne Brandblasen.

Es ist wichtig, die Oberflächen "abzugrasen", die Entmagnetisierdrossel braucht aber keine "Einwirkzeit", man kann also ruhig stetig mit ihr arbeiten und braucht nicht der Tiefenwirkung wegen über irgendwelchen Punkten verweilen.
Michael Franz hat zur Geschwindigkeit, mit der sich den Köpfen genährt wird, dieses schöne Beispiel gebracht:

Zitat:Michael Franz postete am 05.01.2007
Stell Dir vor, Du sitzest mit einem frisch gewaschenem Sonntagshemd auf dem neugekauften, weissen Plüschsofa Deines besten Freundes, und dessen Frau hat Dir gerade eine Tasse Kaffee vor die Nase gestellt. Sehr heiss und sehr gut bis fast zum Rand gefüllt.

Die Geschwindigkeit, mit der Du Kaffetasse konzentriert und vorsichtig zum Mund führst um nix zu verkleckern, die ist in etwa auch für die Drossel o.K. ;-)

Wieviel cm/sec das sind, daß weiss ich nicht.
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#16

...ich kann ja noch mehr klauen, so ist es nicht! Der Frank hat ja auch noch eine 22-er in seinem Angebot (und ich sowas in der Schublade, nehme ich aber quasi nie her...); ob das nun die erwähnte Conrad(')sche ist oder nicht, das wird uns Ralf oder Kevin verraten...

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#17
Hallo P.,
ja das ist die, die ich auch habe.Sie soll zwar nach einigen Netz-Quellen mehr für Cassettendecks geeignet sein, funktioniert aber auch bei unseren dicken Damen ganz gut.
Schön, daß Ihr das jetzt so gut erklärt habt, dann mache ich es jetzt so: Köppe einzeln und die restliche Bandführung in einem Schwung.
Kevin, hast Du die Videos gefunden?

Gruß von Ralf
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#18
Zitat:Es ist wichtig, die Oberflächen "abzugrasen", die Entmagnetisierdrossel braucht aber keine "Einwirkzeit",...
Hi Niels,

mit Einwirkzeit meinte ich auch nicht unbedingt statische Verharrung
an einer Stelle...
Die von Dir angesprochene Drossel ist - wenn ich nicht irre - die
"schwarze", schlanke, wie sie auch unter Monacor-Flagge segelt.
Deren Feld ist nicht so stark, wie das der Bernsteindrossel... ...warm
wird die so schnell nicht (nach meiner Erfahrung jedenfalls). Der
Hersteller gibt aber auch hier an, sie nicht zu lange eingeschaltet
zu lassen, damit sie nicht überlastet wird.

Gruß

P.
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#19
@ Ralf

ich bin noch nicht dazu gekommen die Videos zu suchen. Hole ich aber bald nach ;-)

Kevin Big Grin
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#20
So habe mal geschaut ! mamma mia gibts da viele Videos von xD Habe mir mal ein paar angeschaut und muss sagen echt gut gemacht ;-)

Kevin Big Grin
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#21
Peter, du hast recht. Ich werde evtl. morgen ein Bild meiner Drossel nachreichen. Aber auch ihr "schwaches" Feld hat bei meiner B77 zu einer hörbaren (!) Rauschverminderung bei Wiedergabe beigetragen.

niels
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#22
Hi

Hier das Youtube Video von Expert Village über die Entmagn. Drossel : http://www.youtube.com/watch?v=PrEFrZy6JQo

lg
Frank
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