Report-Geschwindigkeit ohne Meßband einstellen
#1
Hallo!

Vor einiger Zeit kam mir ein Gedanke, wie bei fast allen UHER Report die Geschwindigkeit ohne Meßband
ganz einfach exakt eingestellt werden kann. So ganz neu ist der Gedanke, daß muß ich eingestehen, nicht.
Denn UHER hat der 1000 Pilot und der 1200 Synchro diese Lösung in Form einer Umlenkrolle mit Strobos-
kopscheibe (für 50Hz u. 60Hz) einfach mitgeliefert.
Darum ist die exakte Geschwindigkeit bei allen UHER Report mit einer Umlenkrolle (IC-Reihe, die Monitor-
Reihe) mit wenigen Handgriffen getan. Die vorhandene Umlenkrolle wird durch die Strobo-Umlenkrolle ersetzt,
und schon kann es los gehen.
1. Anm. Für die 6000 Universal gilt das leider nicht, da ihre max. Geschwindigkeit nur 9,5cm/s beträgt. Und den
Besitz einer Stroboskoplampe setze ich voraus. Ohne geht´s nicht.

Für die 4000-L/4200/4400 ist ein etwas größerer Aufwand nötig, weil die Lagerung der Umlenkrolle nicht vor-
handen ist. Der einfachste Weg an die passende Umlenkrollenhalterung zu kommen, ist aus einem Teileträger
(von der IC- oder Monitorreihe) den vorderen Teil der Bremsmechanik auszubauen (sonst muß eine Bastel-
lösung her, die jeder handwerklich Geschickte schnell fertigen kann). Am unteren Ende des Lagerstiftes muß
das obere Teil des Plastiklagers entfernt werden, damit nachher das Band einigermaßen fluchtet. Das entfernte
Teil dient nachher dazu, die Rolle gegen abgleiten zu sichern (wenn ggf. das geöffnete Report geschwenkt
werden muß, um besser an das Einstellpoti zu gelangen).

Jetzt werden die beiden linken Schräubchen der Bandtellerabdeckung um ca.2-3mm angelöst (nicht entfernen!),
so daß die Abdeckung soweit angehoben werden kann, daß der seitlich wegstehende Teil der Bremsmechanik-
platte in den Schlitz eingeschoben werden kann. Die Messingrolle dient prakitscherweise gleich als Anschlag.
Nun noch eine geeignete Position in Längsrichtung finden (damit das Band möglichst wenig "scharf" umgelenkt
wird) und die Schräubchen vorsichtig wieder festziehen (nicht zu fest, wegen des mickrigen Gewindes). So
schleift die Bandspule nicht an der Abdeckung.

Es fehlt jetzt noch die Rolle. Besitzer einer 1000 Pilot/1200 Synchro sind fein raus. Sie leihen sich die Strobo-
Rolle einfach aus. Für alle Anderen wird es jetzt komplizierter, da sie sich so eine Rolle (mit den Abmessungen
der Pilot/Synchro-Rolle) drehen lassen müssen. Auch die Stroboskopmarkierungen müssen her. Am besten
legt man eine Pilot/Synchro-Rolle auf den Scanner und druckt maßstabsgetreu auf Klebefolie aus (nur noch
das Mittelloch rein, aufkleben - fertig). Auf Wunsch kann ich per mail die Datei auch zusenden (PM).
Die Strobo-Rolle wird auf die Achse geschoben und oben arretiert (das kleine Plastikteil wie beschrieben, oder
eine Eigenkonstruktion, wie z. B. ein Lüsterklemmeneinsatz).

Jetzt wird die Report unten geöffnet, so daß das Regel-Poti frei zugänglich ist. Als Werkzeug nehme ich immer
ein BERNSTEIN-Abgleichdreher, um Kurzschlüsse zu vermeiden (falls ich mal abrutschen sollte). Das Report
wird auf 19cm/s gestellt und ein beliebiges Band (Länge ca. 3-5min bei 19cm/s) aufgelegt und abspielfertig ge-
macht.
Das Abgleichwerkzeug in den Schlitz des Poti´s einführen und auf Wiedergabe drücken. Mit der freien Hand
die Stroboskoplampe auf die Strobo-Rolle richten. Wenn kein stehendes Bild erkennbar ist, dann vorsichtig
am Poti drehen. Bei Beschleunigung des rotierenden Bildes die Richtung wechseln. Dann sollte das Bild zum
Stillstand gebracht werden (vorausgesetzt, die Motor-Regelplatine ist in Ordnung). Ist kein stehendes Bild
zu erzeugen, dann muß die Motor-Regelplatine erst fehlerbereinigt werden.

Hinterher wird die Vorrichtung wieder entfernt (Abbau in umgekehrter Reihenfolge) und der Report ist nicht
mehr anzusehen, daß eine Meßvorrichtung angebaut war.

2. Anm.: Für die ganz alten Report-Modelle (4000 u. 4000-S) gilt dieser Tip leider nicht, weil sie einen Motor
von BÜHLER besitzen, der innen Kohlebürsten hat und kein Poti zur Geschwindigkeitseinstellung braucht
(weil er ab Werk mit der erforderlichen Drehzahl ganz präzise läuft).
Zu jeder Regel gleich die Ausnahme - alle 4000 u. 4000-S, die den orginal UHER-Umbausatz "im Leibe tragen"
(bürstenloser Motor, Motor-Regelplatine und Endstufe der 4000-L) können wie oben eingeregelt werden.

Ich hoffe, mit dieser Anleitung dazu beizutragen, daß auch Laien (wie ich selbst) etwas mehr Hand an ihr
"geliebtes" Report (oder auch mehrere) legen können.

Grüße
Wolfgang

[Bild: Me%DF_01_red.jpg]

[Bild: Me%DF_02_red.jpg]

[Bild: Me%DF_03_red.jpg]

[Bild: Me%DF_04_red.jpg]
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#2
Hallo Wolfgang,

interessanter Tipp! Das eigentliche Problem ist sicher für viele (so auch für mich) die Verfügbarkeit einer Rolle mit Stroboskopmarken. Wer keines der genannten Geräte sein eigen nennt...? Gut, du hast ja angeboten, die Scandatei zu verschicken. Und ein Report IC oder Monitor ist ja wesentlich verbreiteter, so dass man dessen Rolle nehmen könnte.
Wobei ich mich allerdings frage, wie genau Uher (bei diesen Maschinen, die keinen Stroboskopring haben), den exakten Durchmesser der Umlenkrolle eingehalten hat.
Oder anders gefragt: wie groß wäre die Abweichung, wenn der Durchmesser statt 10,0 etwa 10,25 oder 9,7 mm betrüge?

Interessant wäre sicher auch zu wissen, wieviele Striche die Stroboscheibe haben muss. Dann könnte man sie sich mit einem Grafikprogramm nämlich selbst herstellen. Aber man kann das ja auch auf deinem 3. Foto nachzählen Smile Ich nehme an, der äußere Ring ist für 50 Hz?

Übrigens ist deine Anmerkung, eine Stroboskoplampe wäre unbedingt nötig, falsch. Die Markierungen sind mit jeder Glüh- oder Leuchtstofflampe, die am 50 Hz-Netz hängen, ebenso zu erkennen. Schließlich hatte ja in den 70ern nicht jeder Wink eine solche Speziallampe zur Hand!

Ansonsten eine gute Idee für Leute, die kein Bezugs- oder Einstellband haben!

Gruß Holgi
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#3
Hallo Holger!

Die Umlenkrolle einer IC oder Monitor ist nicht für diese
Einstellarbeiten geeignet. Der Umfang der Bandlauffläche
unterscheidet sich beträchtlich von den Umlenkrollen der
Vollspur-Report´s. Ich nehme an, daß UHER bei diesen
Rollen auf exakte Maßhaltigkeit geachtet hat. Schließlich
sind die meisten dieser Report´s bie ARD/ZDF & Co. im
Einsatz gewesen. Für lippensynchrone Tonmitschnitte
mußten die 19,05cm/s so exakt als möglich eingehalten
werden.

OK - also im Allgemeinen keine Stroboskoplampe erforderlich.
Ich brauche so´n Ding, weil meinen Augen Leucht- und Glüh-
lampen nicht ausreichen.

Natürlich kann man die Stroboskopscheibe auch anders er-
stellen. Es führen ja viele Wege nach Rom.

Und sicher kann man mit einem genau abgemessenen Stück
Tonband, die Geschwindigkeit mittels Stopuhr ermitteln. Das
ist zwar umständlich, aber prinzipiell machbar.

Grüße
Wolfgang
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#4
Hallo Wolfgang,

ich hätte da noch eine Idee! Wie wäre es, wenn man auf das Capstanrad
Stroboskop-Marken aufbingen würde! Hätte den Vorteil, dass Einstell-Poti und
Stroboskopscheibe in Blickrichtung liegen würden. Ich werde Dir deshalb die Capstanräder auf dieser Seite plandrehen um diese Variante zu ermöglichen.

Gruß Bernd

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#5
HAllo in die Runde,

sehr interssanter Tipp!!!!! Ich denke da an die Umlenkrolle der GX-77. Die hat zwar auch solche Striche, aber die dienen nur zur Anzeige, dass die Rolle sich dreht. Die Rolle dient zum Antrieb einer ( ähhh wie sagt man eigentlich genau dazu ???) einer Schablone über die die BAnddurchlaufzeit gemessen wird. Könnte auch sein, dass man über die Dauer des Rechtecks dieser Elektronik die Bandgeschwindigkeit errechnen kann. Muss wohl noch mal das Service-Manual durchlesen ;-) Mir deucht da sowas .... Auf jeden Fall ein reizvoller Gedanke, einfach über einen Aufkleber die Geschwindigkeit prüfen zu können.

VG
Michael
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#6
Hallo,

das sollte "ausrechenbar" sein, wenn der Durchmesser der Rolle und die Anzahl der Striche bekannt sind. Dazu noch einen in der Frequenz steuerbaren kleinen Transverter und eine Glimmlampe...? Die Transverterfrequenz kann man ja mit jedem so halbwegs brauchbaren Multimeter mit Frequenzanzeige vorher messen und dementsprechend einstellen. Smile

Gruß Jens
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#7
Hallo Bernd!

Dein Vorschlag verhindert "verrenkte Gliedmaßen" - vielen Dank dafür.
Und vielen Dank auch für die Umsetzung bei den alten CPR´s.

Erlaube mir anzumerken, daß der vorübergehende Austausch des nor-
malen CPR und des nur zur Geschwindigkeitsregelung eingebauten modi-
fizierten CPR (bei mir) länger dauert, als meine (zugegeben primitive)
Anordnung.
Das modifizierte CPR müßte also im Gerät verbleiben, um den mehrfachen
Umbau zu vermeiden. Nur, wie oft muß bei einer Report die Geschwindigkeit
kontrolliert und eingeregelt werden?

Viele Grüße
Wolfgang
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#8
Hallo!

Nachtrag zur Strobo-Umlenkrolle:
Besitzer einer 630 oder 631 Logic müßten m. E. die dort
serienmäßigen Umlenkrollen nutzen können.

Grüße
Wolfgang
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#9
Guten Morgen,

also: Im Prüffeld haben wir die Bandgeschwindigkeit bei 9,5 cm/s mit einem 3150 Hz-Band durch Einstellen der Driftanzeige der Gleichlaufmessbrücke mittels R312 (4000/4200/4400 IC) auf +- 0 % eingestellt.

Ich hatte eine andere, wenn auch wohl nicht hundertprozentig exakte Methode: Ich habe das Speichenrad durch die hellen Neonröhren (50 Hz) an der Decke beleuchten lassen und das Speichenrad durch Einstellen des R312 zum "Stehen" gebracht. Hat recht genau gestimmt. Vielleicht kann es jemand nachprüfen?

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#10
Anselm, kurz nachgerechnet:

Die Stroboskop-Umlenkrolle hat gemessene Ø15,16 mm und somit U = 47,627.
190,5 mm/s / 47,627 mm = 4,00 1/s

50 / 4 = 12,5 Teilstriche oder verdoppelt 25 Teilstriche

Das Achtspeichen-Capstanrad hat gemessene Ø10,025 mm, also U = 31,494 mm
190,5 mm/s / 31,494 = 6,049 1/s
50 / 6,049 = 8,264 Teilungen - stimmt fast!

=> bei 6,049 x 8 = 48,392 sprich 48,4 Hz würde diese Methode passen!

Gruß Bernd

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#11
Hallo Bernd,

ganz wissenschaftlich, Respekt! Es ist ein Segen, dass ich mich jetzt immer auf mein Alter rausreden und nicht Unkenntnis zugeben muss. ;-)

Natürlich habe ich die Methode nicht angewandt, um solcherart eingestellte Geräte an Kunden auszuliefern, sondern nur, um für die weitere Bearbeitung eine einigermaßen stimmende Bandgeschwindigkeit zu haben. Und da lag ich (und liege ich mit meiner Erinnerung) ja gar nicht so weit daneben. (Sicher habe ich damals auch mal messtechnisch verglichen.)

Nun suche ich fieberhaft nach Statistiken über die Schwankungen der Netzfrequenz im Münchner Süden im Verlauf der letzten 50, nein: 48,59685147
Jahre à 365,25 Tage; 7,25 Stunden zwischen meinem ersten Arbeitsbeginn und aktueller Uhrzeit, Sommerzeit und Windgeschwindigkeit unberücksichtigt. :-)

Danke Dir,

Anselm

Edit Begründung 1: Wie immer statt Vorschau:
Edit Begründung 2: Meine PC-Uhren (zurzeit habe ich ja zwei) zeigten beim Absenden 14:15 Uhr. Dass der Server 14:13 Uhr registriert, ist also mit Zweidrittelmehrheit überstimmt!
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#12
Hallo!

Wäre dies keine Alternativoption und auch die Gefahr des Schlupfes dürfte kleiner sein!

http://www.radiodesign.de/download/strobo_tg1000.htm

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#13
Zitat:Anselm Rapp postete


Nun suche ich fieberhaft nach Statistiken über die Schwankungen der Netzfrequenz im Münchner Süden im Verlauf der letzten 50, nein: 48,59685147
Jahre à 365,25 Tage; 7,25 Stunden zwischen meinem ersten Arbeitsbeginn und aktueller Uhrzeit, Sommerzeit und Windgeschwindigkeit unberücksichtigt.
Da muß ich Dich enttäuschen, Anselm,
in der Aera (vor der flächendeckenden Ausbreitung des Quartzes) wurden noch viele Zeitsteuerungen mit Synchronuhren betrieben.
(So wie auch diese geilen Klappzahlenwecker z.B.)
Damit die nicht irgendwie hinterherhingen oder vorgingen, wurden von den E-Werken aufgetretene Differenzen zu der Netzfrequenz von 50 Hz immer kurzfristig und regelmäßig nachgefahren, bis die Synchronuhren wieder synchron liefen.
Bert
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#14
Hallo Bert,

da muss ich Dich auch ein bisschen enttäuschen; es war so eine "Fangbehauptung". Mir war schon klar, dass die 50 Hz sehr exakt eingehalten wurden und werden. Interessant ist aber das da: http://de.wikipedia.org/wiki/Netzfrequen...sindikator.

Gruß, Anselm

P. S. Vielen Dank gleich an Thomas für die tolle Stroboskop-Präsentation.
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#15
Zitat:besoe postete
Anselm, kurz nachgerechnet:

Die Stroboskop-Umlenkrolle hat gemessene Ø15,16 mm und somit U = 47,627.
190,5 mm/s / 47,627 mm = 4,00 1/s

50 / 4 = 12,5 Teilstriche oder verdoppelt 25 Teilstriche
Demnach ist er INNERE Ring also für 50 Hz, der äußere hat ja 30 Striche!

Die Variante mit der Andruckrolle hat m.E. zwei Nachteile: Die Rolle muss ausgebaut werden, um den Aufkleber mit den Markierungen aufzubringen, und der Durchmesser der Rolle ist sicher durch Fertigungstoleranzen nicht immer gleich bei allen Reports.

Gruß Holgi
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#16
Hallo zusammen!

Gestern kam ein Päckchen von Bernd (besoe) bei mir an.
Darin, eine von Bernd angefertigte, Umlenkrolle (in den
erforderlichen Abmessungen). Was für eine Überraschung!

Ganz herzlichen Dank dafür - auch an dieser Stelle!

Sie hat sogar ein Messinglager (was für die kurze Laufdauer
der pure Luxus ist) von Bernd spendiert bekommen. Und
einen Begrenzungsring gab´s (wortwörtlich) obendrauf.

Die Musterrolle meiner 1200 Synchro habe ich mit 600dpi eingescannt
und maßstabsgetreu auf Etikettenpapier (selbstklebend) gedruckt.
Dann mit dem Locheisen die Mitte ausgestanzt und auf die Rolle ge-
klebt.

[Bild: Strobo_Teile_red.jpg]

[Bild: Strobo_fertig_red.jpg]

Damit steht einer "Geschwindigkeits-Meßreihe (für 8 alte Report) nicht´s
mehr im Wege...

Grüße
Wolfgang
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#17
Hallo Wolfgang,

auch ich habe meine paar Reports mal kurz durchgeprüft und hierbei
nur geringfügige Korrekturen machen müssen. Zumeist liefen
die Prüflinge etwas zu schnell.

Unter einer Leuchtstoffröhre plaziertes UHER 1200 SYNCHRO
mit Stroboskopscheibe auf der Einlauf- und Auslaufseite zur
Kontrolle von Muster und Nachbau. Stimmt exakt => Schulterklopf.

[Bild: Strobo.jpg]

Gruß Bernd

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#18
Hallo Bernd!

Die Meßanordnung sieht gut aus. An dieser Stelle kann natürlich
auch die Meßrolle plaziert werden. Ich hatte davon Abstand ge-
nommen, weil ich auch Report´s habe, die an dieser Stelle einen
Tonkopf (z. B. Volland-Umbau) sitzen haben. Außerdem habe ich
der kleinen Schraube nicht so recht getraut, die dann kaum noch
in´s Gewinde faßt, wenn da ca. 2mm Unterlegblech drunter kommt.
Ich bleibe bei meiner Bastellösung, weil sie für mich einfacher zu
realisieren war.

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für die Übersendung eines
ganzen Bogen mit Stroboskop-Skalen. Das reicht für viele Meßrollen...

Grüße
Wolfgang
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#19
Schön gemacht, das Janze.
Otto Normalmesser der nix da hat könnte natürlich auch einfach ein Stück Band mit dem Maßband abmessen, das ein ganzzahliges, gerades Vielfaches der zu messenden Bandgeschwindigkeit lang ist, vorne und hinten Vorspann ankleben und schon hätte er ein Meßnormal, das er zusammen mit seinem Armband-Chronometer anwenden könnte.
Haben wir in der schlechten Zeit als es nix gab mal so gemacht, allerdings nur für privat und nicht um den Kunden mit dem Montagfrüh-Whiskyfaß-Holzauge Micky-Maus-Stimmen anzudrehen.
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#20
Hallo Wolfgang,

Die Strobo-Umlenkrolle sitzt auf einer 2,50 mm dicken Alu-Leiste. Zwischen Aluleiste und Strobo-Umlenkrolle liegt zusäzlich eine PA-Scheibe. Die Befestigungsbohrung ist oben natürlich passen zu den uher'schen Schraubenköpfen in der Leiste versenkt, so dass die Gewindelänge sich nur um 0,50 mm reduziert. Zudem ist die S. einlaufseitig oder auslaufseitig montierbar.

Hallo Jogi,

den Trick mit dem abgemessenen Band-Stück hatte ich in der Not
auch schon praktiziert. Hierbei sollten wegen der individuellen Reaktionszeit bei 19,05 cm/s einige Durchläufe eingeplant werden, um eine einigermaßen stimmende Bandgeschwindigkeit zu erzielen. Trotzdem ist man bei dieser Methode letztendlich nie sicher, ob's auch tatsächlich stimmt! Mit Wolfgangs Methode ist die Geschwindigkeitseinstellung nun m. E. nun ein Kinderspiel.

Desweiteren sind vorhandene Gleichlaufschwankungen
an +/- wandernden Strobostrichen zu erkennen, die sich noch nicht beim
Hören bemerkbar machen.

Gruß Bernd

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#21
Hallo,

hab auch schon lange mit einer Universal-Strobo-Vorrichtung für meine UHER geliebäugelt. Nun ist sie fertig: einfach aber top funktional.

ZUm Einsatz kommt eine UHER 4000-IC Umlenkrolle. Damit eine gerade Anzahl für die Linien vorhanden ist, ist ein Schrumpfschlauch auf die Bandführung "aufgeschrumpft". So kommt man dann auf 20 bzw. 40 Speichen für 50Hz. Die Verdoppelung ist dazu da, um auch andere Geschwindigkeiten messen zu können, und noch der Effekt bei allen Geschwindigkeiten zu sehen ist.

Funktioniert absolut prima (verglichen mit der Original-1200-Rolle mit Strobo.

Grüße,

Andreas


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Festina lente!

Motto der SN-Sammler: Irgendwann haben wir sie alle...
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#22
Die Stroboskopscheibe ist wunderbar gelungen, schöne Arbeit!

Einziger Nachteil:

wir haben keine 50Hz mehr, unsere Netzfrequenz schwankt bei 50,4 bis knapp über 51Hz über den Tag verteilt hier bei mir in Nordhessen (e-on Netz).

Einfacher behelfe ich mir bei HiFi-Geräten mit einem Bezugsband und messe am Ausgang die Frequenz.

Studiogeräte können sich nicht verändern aufgrund Tachogenerator an der Capstanwelle oder Tonmotor.

Rudi
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#23
Netzfrequenz, ein Problem das Keines ist. Wer sich nicht gerade mit eigenem Generator selbst versorgt hängt am europäischen Verbundnetz.
Hier sind die maximalen Abweichungen eindeutig festgelegt.
Ich habe noch eine alte netzsynchrone Digitaluhr, wenn es keinen Stromausfall gab muss ich die Uhrzeit selbst nach einem Jahr nicht korrigieren.
Kurzzeitige Abweichungen werden im Mittel korrigiert.

http://www.netzfrequenzmessung.de/

oder als zeitlicher Verlauf über die letzten 5 Minuten

http://www.netzfrequenzmessung.de/verlauf.htm

Gruß Ulrich
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#24
Fährt e-on Nordhessen im Inselbetrieb?
50,4 bis 51 Hz hört sich abenteuerlich an!

Gruß Marcell
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#25
weil's mich selber interessiert hat.....

[Bild: normal_NetzfreQ_Rhb-2014-01-14.jpg]

von heute Mittag.... in 53359 Rheinbach

Gruß
Jürgen
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#26
Hallo Rudi!

50,4Hz - 51Hz im hessischen Hochspannungsnetz?
Da ist Dir hinter dem Komma die Ziffer verrutscht.
Richtig wäre: 50,04Hz - 50,1Hz. Wobei letztere Zahl schon relativ hoch ist.

Die Frequenzregelung bei E.on hält die Netzfrequenz im Normalbetrieb zwischen 49,95Hz und 50,05Hz.*

Bei Deinen Abweichungen hätte sich per Frequenzrelais das hessische Stromnetz vom europäischen
Verbundnetz aus Überlastgründen getrennt.

Gruß
Wolfgang

PS.: * Ich habe >20 Jahre bei E.on (früher PreußenElektra) in der Hauptschaltleitung gearbeitet und
war mit einigen anderen Kollegen u. a. für die Netzüberwachungsprogramme/-steuerungsprogramme
in Echtzeit zuständig.

Hier arbeite ich gerade mit einem Kollegen an den Anzeigen des Netzübersichtsbildes (15m breit, 6m hoch)
bestehend aus 20mm x 20mm Mosaiksteinchen (MAUELL):

   
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#27
Für Köln:

   

Übrigens: Mein Strom kommt aus der Steckdose, mit E-on hab ich nichts zu tun, mit Wolfgang schon.

Gruß
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#28
Jürgen Heiliger,'index.php?page=Thread&postID=164318#post164318 schrieb:von heute Mittag.... in 53359 Rheinbach

frank1391,'index.php?page=Thread&postID=164332#post164332 schrieb:Für Köln:

Ist das jetzt wieder ein Scherz den ich nicht verstehe?
Diese "Onlinemessung" bezieht sich auf die Frequenz des Verbundnetztes, die Messung erfolgt immer an dem selben Ort.
Auch wenn ich aus Tokio auf http://www.netzfrequenzmessung.de zugreife ändert das nichts am Ergebnis.

Gruß Ulrich
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#29
Nein, war kein Scherz. Aber ich bin ja lernfähig.

Gruß
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#30
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=164306#post164306 schrieb:unsere Netzfrequenz schwankt bei 50,4 bis knapp über 51Hz über den Tag verteilt hier bei mir in Nordhessen (e-on Netz).

Woher kommt diese Information oder wurde der Wert selbst ermittelt, und wenn ja, womit ?

MFG Ralf
Ich putze hier nur...
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#31
Ich zitiere von der Seite netzfrequenzmessung.de:

"Die Netzfrequenz im europäischen Verbundnetz hat einen Sollwert von 50,0 Hz. Überschreitet die Abweichung zum Sollwert ±20 mHz, so wird die Primärregelung aktiviert. Die 20 mHz ergeben sich aus der Summe des erlaubten Messfehlers von 10 mHz und eines Totbereichs der Regelkennlinie von ±10 mHz.

Von ±20 mHz bis 200 mHz wird die eingesetzte Regelleistung (RL) proportional von 0 % bis 100 % aktiviert. Längerfristig sind maximal Abweichungen von ±180 mHz erlaubt, kurzzeitig darf es Abweichungen von ±200 mHz geben. Der erlaubte Frequenzbereich im normalen Betrieb ergibt sich somit zu 49,8 Hz bis 50,2 Hz.

Fallen sehr kurzfristig Erzeugungskapazitäten oder große Verbraucher aus, dann sind Abweichungen von 800 mHz kurzfristig erlaubt (49,200 Hz bis 50,800 Hz). Bei höheren Abweichungen ist von einem massiven Fehler im Netz auszugehen. Hilft das Abwerfen von Verbrauchern bei Unterfrequenz oder von Erzeugern bei Überfrequenz nichts, dann wird der Netzbetrieb eingestellt (black out) und das Netz danach neu aufgebaut." (...)


Damit dürften solche Aussagen wie "unsere Netzfrequenz schwankt bei 50,4 bis knapp über 51Hz über den Tag verteilt hier bei mir in Nordhessen (e-on Netz)."
wohl auf falschen Messwerten beruhen. Um nicht falsche Vorstellungen zu wecken: 20 mHz sind 0,02 Hz und 200 mHz demzufolge 0,2 Hz!

Gruß Holgi
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#32
Da ich nach einem halben Tag suchen das Schnittstellenkabel meines Messgerätes gefunden habe reiche ich mal eine "reale" Messung nach.
Die maximale Auflösung beträgt hier 10mHz, alle 0,5s eine Messung, Messdauer 5Minuten 15Sekunden.

   

Gruß Ulrich
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#33
Moin ,

also für einen Scherz halt ich das mal nicht. Weil komischerweiser die Direktmessung in der Steckdose mit dem:

Die aktuelle Netzfrequenz beträgt 49.999 Hz.

Phasenwinkel
gegenüber 50.0 Hz: 164 °.

Datum und Uhrzeit (UTC): 14.01.2014 19:12:41


bei mir in Roth, übereinstimmt.


@ Ralf


http://www.netzfrequenzmessung.de/verlauf.htm


Gruss Andre
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#34
Hallo!

Nachtrag zum aktuell gefahrenen Frequenzband im deutschen (europäischen) Verbundnetz:

Meine Angaben sind inzwischen historisch. Der wachsenden Einspeisung von Windernergie in
Abhängigkeit von Einspeisegesetz (für erneuerbare Energien) und lokalem Windaufkommen
wird durch die Ausweitung der Frequenzbandbreite (wie hier beschrieben) Rechnung getragen
werden.

Eine wichtige Rolle bei Leistungseinspeisung und Vermaschung des Verbundnetzes kommt der
Beherrschbarkeit der im Störungsfall auftretenden Kurzschlußströme zu. Es reicht nicht, die
verschiedenen Hochspannungsnetzebenen (von 60 - 380KV) durch neue Leitungen stärker
zu vermaschen. Es müssen die Umspannwerks-Sammelschienen und die Leitungsabzweige
vor Inbetriebnahme einer neuen Leitung ertüchtigt werden (stärkerer Stahlunterbau und
für höhere Kurzschlußleistungen ausgelegte Leistungschalter). Schon zu meiner Zeit mußten
im 380kV-Netz die Leistungschalter bis zu 50KA-Kurzschlußstrom sicher beherrschen.

Gruß
Wolfgang
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#35
Hallo liebe Mitglieder des Forums,
es sind ja tolle Ideen beschrieben, wie man die Geschwindigkeit ohne Testband einstellen kann. Aber die Lösung mit Testband ist doch nicht soo teuer! Bluthard liefert doch auch 1KHz Sinus- Aufzeichnungen. Und dann ein Universal-Meßgerät von Conrad, Reichelt, Pollin etc.für 20-30 Euro, mit dem man auch Frequenzen messen kann. Gesamtaufwand zwar um die 50 Euro, aber dafür ist der Meßvorgang schnell und immer wieder anwendbar bei hoher Genauigkeit.Und man hat ein Meßgerät mit dem man auch Spannungen, Ströme und Widerstände, ja Z.T auch Kapazitäten messen kann.
Mit freundlichem Gruß
Peter
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#36
Kleine Anekdote am Rande (OT):
Im Rechenzentrum der Akademie der Wissenschaften in Berlin Adlershof der DDR (ich habe von 1984 bis 1990 im Zentrum für wiss. Gerätebau der AdW gearbeitet) wurden im Winter immer einige Windungen Lassoband auf die Motorriemenscheiben der Plattenlaufwerke gewickelt, weil im Winter unsere Netzfrequenz im Mittel zu niedrig war. Im Frühjahr kam dieser Belag wieder herunter. Für einen stabilisierten Frequenzumrichter war wohl kein Geld da.

Gruß Ingo.
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