Fragen zu einem Report 4000-L Zubehör

[cisumgolana]

Hallo!

Mir ist ein kleines graues Metallkästchen zugelaufen, auf dem steht,
daß es in Verbindung mit einem UHER Report 4000-L und einem Mikro-
phon werkeln soll.





1) Welche Firma hat dieses Zusatzgerät gebaut?
2) Wie arbeitet dieses Zusatzgerät und wo war sein Einsatzgebiet?
3) Welche Mikrophontypen paßten dazu?
4) Was hat es mit der Spannungsangabe 18V für eine Bewandnis? M. W.
liefert ein Report diese Spannung nicht standardmäßig.

Im Netz habe ich keine Informationen gefunden.

Ab der Report IC-Reihe gibt es bei den Monogeräten eine Aussterungs-
automatik (2-stufig). Sollte das Zusatzgerät ao etwas ähnliches sein?

Grüße
Wolfgang

[PeZett]

Hi Wolfgang,

...nur mal eben schnell aus der Pause heraus: nach meinem bescheidenen
Wissen begrenzt ein solches Gerät "laute" (Mikrofon-) Pegel und hebt niedrige
Pegel an, um letzten Endes eine Übersteuerung der Mikrofonaufnahme zu
verhindern. Damit sehe ich dessen Einsatzgebiet beim mobilen Recording und
es käme in seiner Wirkungsweise einer automatischen Aussteuerung zumindest
nahe - aber eben auf Mikrofone beschränkt. Soviel vielleicht zu Pkt. 2)

1) ? / L.Rutsatz sagt mir nichts, der "Aufdruck" sieht nach DIY aus.
3) ?
4) Versorgungsspannung? Aber woher, wenn keine separate Buchse
da ist? Ist der 18V-Pin auf die Mikrobuchse gelegt? Wenn ja, kämen die
18V (edit: resp. 36V) vom Mikro resp. von der Phantomspeisung? Aber welches Mikro
arbeitet(e) mit 18 V (edit: resp. 36V)? Ich kenne keines... (was nichts heist!)

Sorry... ...ich liefere Dir leider auch nur mehr Fragen als Antworten.

Gruß

Peter

[luemmel]

Auf der Platine ist ein weiterer Anschluß mit -18V zu sehen das ergäbe dann ja eine Betriebsspannung von insgesammt 36V.

Bei e*ay findet sich nochmals solch ein Gerätchen, vielleicht eine Kleinserie für einen speziellen Käufer-/Anwenderkreis...



Gruß
Thilo

[PeZett]

luemmel postete
Auf der Platine ist ein weiterer Anschluß mit -18V zu sehen ...

Oh ja - richtig. (Richtig hinsehen müsste man/ich können.)

[cisumgolana]

Hallo Peter!

Sorry, daß ich Dich durch die vergessene Voransetzung von "+/-"
vor den 18Volt in die Irre geführt habe. Ist mit doch glatt bei der
Kontrolle durch die Lappen gegangen.

Es macht doch nichts, daß durch Deinen Beitrag weitere Fragen
auftauchen. Du holst nur Versäumtes von mir nach.

Eine Frage ist mir noch eingefallen:
Wenn das Mikrophonsignal komprimiert wird, muß es dann bei der
nachfolgenden Verarbeitung wieder dekomprimiert werden?

Und ja, die +/- 18V haben Verbindung zur Mikrophonbuchse. Die
Versorgungsspannung muß demnach von extern bereit gestellt
werden.

Grüße
Wolfgang

PS.: ... und was verbirgt sich hinter "DIY"?

[esla]

Hallo Wolfgang,

"DIY" - do it yourself, also etwas "Selbstgebasteltes".

Gruß Jens

[luemmel]

Wenn die beiden Bilder von ein und demselben Gerät sind hat dieses doch <b>3</b> Buchsen, oder sehe ich das falsch?
Weiters gehen an die hintere Buchse auf der Geräterückseite (gemäß 2. Bild) die +/- 18V und die Kabel von "Ausgang", oder?

Steht an den Geräterückseitigen Buchsen was dran?


Gruß
Thilo

[PeZett]

@Thilo

...der (Dein) Irrtum beruht wohl auf Wolfgangs Foto - so wie ich das
sehe hat er auf dem ersten Bild die Gehäuseschale (mit der Beschriftung)
an die Buchsen-Platte angelehnt, um sie fotografieren zu können.
Das Teil hat zwei Buchsen, wenn ich das richtig peile. (edit: Oder ich bin auf
dem Holzweg und auf der "kurzen" Seite - verdeckt duch die Platine - sitzt
noch 'ne Buchse :? @Wolfgang: bitte klären!)

@Wolfgang

Diese Art Kompressoren sind, soweit mir bekannt, in der Studiotechnik keine
Seltenheit. Die Kompression muss man sich nicht so stark vorstellen, wie
zB bei einem Dolby-Schaltkreis. Hier werden wohl wirklich nur starke
Signalpegel etwas bedämpft bzw. sehr niedige Pegel etwas angehoben.
Im Netz "flattern" zu so etwas jede Menge Schaltungen zum Nachbau
herum. Vielleicht stammt dieser Entwurf aus einer damaligen Elektronik-
Zeitung oder es ist eine selbstentwickelte Klein(st)-Serie, um dem
"mobilen Reportler" die Möglichkeit zu geben, bei Interviews mit mehreren
Gesprächspartnern (die ja bekanntermassen unterschiedlich laut sprechen)
einigermassen gleichlaute Pegel aufs Band zu bringen ohne jedes mal
am Rec.-Poti nachstellen zu müssen. Das kann nämlich nerven, wenn
die Personen immer abwechselnd ins Mikro sprechen.

Gruß

Peter

[niels]

Wolfgang, woher kommt denn dein "Zuläufling"? Könnte D 2805 auf die alte Postleitzahl hinweisen (Stuhr oder Lenzen/Elbe)?

Die etwas flatterige Beschriftung lässt mich zu DIY tendieren. Zudem steht dort "DVNAMIK" statt "DYNAMIK", waren vielleicht schon alle Üpsilone verbraucht?

Eine Kompression ist vor allem bei Sprachaufnahmen ganz angenehm, weil dort sehr schnell Peaks entstehen, die weit höher als der Durchschnittspegel sind. Ich habe mich früher oft gewundert, warum Sprachaufnahmen oft so rauschen. Der eigentliche Nutzpegel liegt vielleicht bei - 15 dB während die Peaks von Explosionslauten bei + 6 dB liegen. Diese Dynamik wird nicht wirklich benötigt und lässt sich recht bequem wegstauchen. So ungefähr zumindest.

Edit: Im Heimbetrieb übersteuere ich Sprachaufnahmen gerne mal. Dann sorgt die Bandsättigung für die Kompression. Da es oft nur um Sekundenbruchteile geht, fallen entstehende Verzerrungen meinem diskogeschundenen Ohren so gut wie nicht auf. Das gilt natürlich nicht für Sprachaufzeichnungen aus dem Rundfunk. Dort wurde ja alle Dynamik schon hinreichend weggebügelt.

niels

[cisumgolana]

Hallo!

Thilo hat ganz recht. Es sind 3 Buchsen an der grauen Kiste verbaut.
Optional war noch der Anschluß eines Akustomaten F411 vorgesehen
(die leere Öffnung an der gegenüberliegenden Schmalseite).

Die Buchsen auf der Rückseite sind nicht beschriftet. An die Buchse
(Stereo DIN-5-pol) mit den +/- 18V-Anschlüssen wird ??? angeschlos-
sen. Direkt an ein 4000-L kann eigentlich nicht sein. Da muß m. E.
noch ein weiterer Zusatz dazwischen eingeschleift werden. An die
andere Buchse (DIN 6-pol "180° + Mittelkontakt") wird Start/Stop
des Bandtransportes angeschlossen.

OK - "DIY" = do it yourself - - wiede etwas dazugelernt. Aber dafür
scheint mir das Teil zu aufwändig gebaut zu sein. Da die vordere
Beschriftung m. E. darauf hinweist, daß auch für andere TB solche
Zusatzkistchen gebaut wurden. Ich tippe eher auf Kleinstserie (genau
wie Peter).

Grüße
Wolfgang

[luemmel]

OK, die +/-18V stammen wohl von einem externen Batterie-/Akkupack was vielleicht über eine Art Y-Kabel mit dem Compressor und dem Report verbunden wurde.
Somit wäre die Stromversorgung des Compressors und die Signalweitergabe vom Compressor zum Report sichergestellt... Denke ich mir


Gruß
Thilo

[PeZett]

niels postete
Wolfgang, woher kommt denn dein "Zuläufling"? Könnte D 2805 auf die alte Postleitzahl hinweisen ...

Hallo,

da dachte ich auch zuerst dran aber die gesamte Zeichenkette (11 D 2805 A2) findet sich
ja auch noch mal auf der Bestückungsseite der Platine.
Es ist vielleicht doch eher eine Art Typennummer - was immer das bedeutet.
(Ich habe in meiner Jugend manche "Bastelei" ebenfalls mit fiktiven Typenbezeichnungen "aufgehübscht"... )

Gruß

Peter