Geschwindigkeit Yamaha K-1020
#1
Hallo Gemeinde,

wie ich mir schon dachte muß ich nun mal mit zwei Fragen an euch herantreten.

Meine Wahl für ein vernünftiges Kassettendeck fiel auf ein Yamaha K-1020. Inkl. Versand kam es für 34,30€ heute bei mir an und sollte angeblich funktionieren. Tat es aber nicht. Grund war dieser Idler Gummiring, der durchrutschte. Da ich nun so schnell keinen neuen bekam, drehte ich ihn auf links und jetzt läuft und spult das Gerät an sich auch anständig. Allerdings läuft es einen Zacken zu schnell, so daß die Aufnahmen auf anderen Geräten natürlich zu langsam wiedergegeben werden. Kann das an dem auf links gewendeten Idler Gummi liegen? Und falls nicht, gibt es dann die Möglichkeit die Geschwindigkeit einzustellen, ähnlich wie bei einem Walkman?

Meine zweite Frage ist, wie schließt ihr solche Cinch-Geräte an Verstärker mit Din-Anschlüssen an? Ich habe mir nun extra so einen Adapter geholt und die Wiedergabe klappt auch. Doch der Aufnahmezweig ist viel zu leise. Bei höchster Aussteuerung komme ich grad auf ca. -16dB.

Bin für jede Hilfe dankbar!
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#2
Zitat:Chromdioxid postete
Meine zweite Frage ist, wie schließt ihr solche Cinch-Geräte an Verstärker mit Din-Anschlüssen an?
Es gibt dafür Anpassungsverstärker wie den Monacor SLA 48, die allerdings mit 80 bis 100 € zu Buche schlagen.
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#3
Moin, moin.

Der Idler hat mit der Sollgeschwindigkeit nichts zu tun.
Die wird von der Tonwelle / Capstan geregelt.
Irgendwo läßt sich das dann einstellen. Entweder hat der Motor für den Capstan hinten ein Loch (mit Gummi hinterlegt) durch das man mit einem Einsteller ein Poti erreicht.
Bei Servomotoren gibt es meist eine separate Servo-Platine, wo dann das Poti sitzt.

Eins von beiden sollte bei dir der Fall sein.
Zur Justage benötigt man ein Bezugsband mit einer bestimmten Frequenz (3 kHz bzw. 3,15 kHz).
Mit einem tauglichen Meßgerät misst man bei "Play" diese und dreht entsprechend am Poti.

Es gibt ab und zu in der Bucht mal die Geschwindigkeits-Einstellcassette von König mit einer Stroboskopscheibe im Fenster. Damit stellt man dann ein stehendes Bild ein. Ist bezahlbar und bringt schon recht brauchbare Ergebnisse.

Das Idlergummi auf links klappt manchmal. Es wird aber nicht allzulange dauern, bis es reißt. Kommt auf die Dicke an. Je dünner, desto länger kann´s funktionieren.

Viel Erfolg, Arnulf.
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#4
Bevor mann an der Geschwindigkeit dreht sollte mann auf jeden Fall den Antriebsriemen checken, das der Motor einfach seine Geschwindigkeit ändert ist unwarscheinlich ausser er ist defekt dann geht er aber garnicht oder ist zu schnell !


mfg
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#5
Ich danke euch für die Antworten!

Zitat:timo postete
Es gibt dafür Anpassungsverstärker wie den Monacor SLA 48, die allerdings mit 80 bis 100 € zu Buche schlagen.
Dann werde ich das wohl mit einer externen Soundkarte machen, über die ich dann die Aufnahmen laufen lasse. Den PC wollte ich sowieso mit einbinden.

Die (Poti)Einstellschraube liegt bei dem Deck hinten am Capstanmotor. Warum das zu schnell lief kann ich mir auch nicht erklären, ob der Motor defekt ist kann ich nicht beurteilen. Der Riemen zumindest scheint ordentlich zu sein. Aber ich habe trotzdem gedreht und gefummelt und es hat alles geklappt. Es steht jetzt hier zusammengeschraubt und spult und spielt und freut mich. Meine erste Reparatur Smile.

Eine Messkassette hab ich ja leider (noch) nicht. Ich habe mir dann so geholfen, daß ich eine Kassette genommen habe, die ich ca. 1990 als Schüler auf einem damals neuen AIWA Doppeldeck aufnahm. Eine der damaligen CDs habe ich auch noch hier rumfliegen und dann habe ich die damalige Kassettenaufnahme synchron zu dieser CD laufen lassen und die Geschwindigkeit soweit angepasst, daß der Titel von Beginn bis Schluß synchron lief. War schon etwas fummelig. Aber es liegt jetzt zumindest soweit im Toleranzbereich, daß ich auch mit anderen Kassetten keine Abweichung mehr heraushören kann.

@ Arnulf

Dann werde ich mir mal zügig so einen Ring besorgen!

Zum Messen noch mal: Ich habe im Internet kostenlose Oszilloskop-Software gefunden mit der die in die Soundkarte eingespeisten Signale wie bei einem Oszilloskop dargestellt werden. Würde das zusammen mit einer Messkassette qualitativ zum Messen ausreichen?

Es ist übrigens mein erstes höherwertiges Kassettendeck und der Klang ist ja wirklich berauschend! Sogar fremdbespielte Kassetten erklingen damit in einer nie gehörten Klarheit, ich bin ganz begeistert!

Grüße, Florian
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#6
Hallo Florian,

Gratuliere, tolles Gerät, und dann noch für den Kurs...
Ich habe den direkten Nachfolger KX-1200, ist bis auf die IR-FB nahezu identisch, hatte 1990 nach langem Gezeter anderhalb kilomark hingeblättert...
Der Idler ist einer der wenigen Achillesfersen und von Yamaha-Hamburg m.E. leider nicht mehr zu bekommen. (Falls jemand eine Quelle hat: nur her damit!)

Hier schonmal das SM:
K-1020-SM

Speed-Justage auf Seite 7; 3kHz, wie Arnulf richtig schrieb.

Gruß & gutes Gelingen
Frank
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#7
Ja stimmt, ist wirklich ein schönes Gerät. Doch leider habe ich mich zu früh gefreut und garlock hatte Recht.

Wenn das Gerät rund zwei, drei Stunden läuft, dann fängt der Motor an zu heulen, zu krächzen und zu schreien. Klingt, als würden die Lager trocken laufen. Der Riemen oder die Capstanlager (gibt es sowas?) sind es nicht, ich machte den Riemen zur Kontrolle ab.

Müssen diese Motoren geschmiert werden? Wäre mir allerdings neu bei Elektromotoren. Oder kennt jemand Bezugsadressen für passenden Ersatz?
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#8
Hatte das Motor(e)(n)problem bislang nicht.
Die offiziellen Service- und Ersatzteiladressen findest Du hier:
http://www.yamaha-service.de/service.php...country=DE
Jedoch fürchte ich, Verfügbarkeit ist bestenfalls mittelprächtig und ein Schlachtgerät günstiger wie ein einzelner Motor dort.
Vielleicht hilft ja tatsächlich Öl an den Motorlagern? Ein Versuch wäre es ggf. wert...
Die Capstanwellen sind in der Tat gelagert.
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#9
Ich danke dir schon mal für die beiden Links!

Für heute strafe ich es mit Nichtbeachtung, aber morgen werde ich mich wieder dransetzen. Eventuell fahre ich mit dem Motor mal zu unserem Elektrofritzen, der wird da vielleicht Tricks und Kniffe kennen. Ich bin schon bei der Frage nach dem geeigneten Öl überfordert. Im KFZ-Bereich sind solche Dinge meist verpresst und werden einfach rausgeschmissen.

Zu deiner Bitte um eine Idler-Gummi Quelle: Da hat mir gestern jemand einen Link von ebay gegeben, den kennst du bestimmt selbst schon. Die Ringe sind allerdings nicht für Yamaha Decks, sondern für das Nakamichi BX - soll aber laut Anbieter passen. Ich habe mir erst mal einen bestellt. Meinen jetzigen wollte ich jetzt eigentlich so lange drin lassen, bis er den Geist wieder aufgibt. Aber wenn du willst baue ich den neuen mal ein und berichte dir wieweit er passt und seine Arbeit tut.

Ich könnte mir vorstellen, daß auch einige Dichtringe aus dem KFZ-, oder besser noch Hydraulikbereich funktionieren könnten. Einen passenden zu finden wird nicht schwerfallen und meist sind die Dichtringe in diesen Formen auch recht griffig. Ausprobiert habe ich es allerdings noch nicht.
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#10
Falls du nen neuen Motor brauchst PM an mich !

mfg
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#11
Wenn Motoerchen schneller werden als wie eingestellt, sind die meistens verbraucht ! der Kollektor laeuft ein, die schleifer (oft ohne Kohlen) geben Abreissfunken von sich , dadurch schwankt stromaufnahme und drehzahl und die Elektronik dahinter kann es nicht mehr ausregeln . Lieber neuen Motor rein und gut ist und das fuer Jahre .

als Idler Gummiersatz aus dem KFZ Bereich wuerd ich mir die Dichtringe von Bremszylinder fuer hintere Trommelbremsen genauer anschauen :-)

O Ringe aus dem Sanitaeren Gas Wasser Sche*** bereich koennten auch schonmal passend sein :-)



Bis spaeder, und immer schoen Dicht bleiben :-)
Ich putze hier nur...
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#12
So, das Yamaha Deck läuft.

Es interessierte mich dennoch was mit dem Motor los war und gönnte ihm einen Tropfen Sinterlageröl. Etwas aufrecht stehen gelassen und ab und zu mal gedreht hält er jetzt nach Einbau und Langzeittest die Klappe. Das Kopflager war wohl etwas trocken. Auch das leichte Laufgeräusch ist weg, was ich anfangs für normal hielt (hab ja keine Ahnung). Einen neuen Motor habe ich mir aber trotzdem besorgt.

Einen neuen Treib- und Vierkantriemen habe ich ihm noch spendiert und der Nakamichi BX Idlerring ist auch drin und läuft problemlos. Den gibt es hier. Daß das paßt ist wohl kein Wunder wenn beide Geräte die gleichen Laufwerke verbaut haben sollen, was ich auch erst später irgendwo las. Einen guten Ruf haben die Laufwerke hier ja nicht gerade.

Meine Frage an Arnulf ob man mit der Soundkarte ausreichend messen kann findet man hier im Thema "Messen mit der Soundkarte für Anfänger" beantwortet. Klapprechner-Onboardsoundkarte = Müll. Am besten hoffe ich auf so eine Stroboskopkassette.

Euch allen vielen vielen Dank für die Hilfe und die Ratschläge!! Smile
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#13
Moin, moin.

Sorry, aber daß die Frage mit der Soundkarte an mich ging, hatte ich nicht herausgelesen.

Ich gehöre zu den Leuten, die froh sind, daß der Rechner stabil läuft und mir einen "gewissen" Nutzen bringt.

Für alles rund um´s Tapedeck, benutze ich klassisches Equipment.

Zu deinem Laufwerk. Ich sehe nicht, daß es einen schlechten Ruf hätte.
Es liegt wohl eher am übertriebenen "Naka"-Hype.
Mit einemmal ist da jedes BX "high-end". Und verglichen mit anderen, entpuppt sich das dann als Wald- und Wiesengerät, um´s etwas gehässig zu sagen.

Da findet man doch jede Menge anderer Decks, die sicher empfehlenswerter sind und wo man nicht den Namen mitbezahlt.

Aber schön, daß es wieder läuft. Die Arbeit für das Gerät hätte ich auch als lohnenswert angesehen.

Viel Spaß, Arnulf.
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#14
Hallo Florian & werte Gemeinde,

erstmal danke für den Idler-Tip!!
Friedhard Claussen ist ein sehr netter & seriöser Anbieter, von ihm habe ich u.a. meine neue 4522-Andruckrolle. Hätte ich auch selbst drauf kommen können...

Zum Laufwerk: dies ist ein OEM-Teil und zwar von Sankyo (mit k). Wurde neben den erwähnten Yamahas und Nak's (CR3) auch bei Kenwood KX-1100 und weiteren eingebaut. Nicht gerade ein Pabst, aber für ein OEM *ziemlich* gut, wie ich meine...

Bezüglich der "letzten Ölung": die Idee kam mir, nachdem ich bei einem Thorens TD160-Motor ein ähnliches Problem (Tock-tock-tock) hatte. Nach Anrufung der bekannten "ersten Anlaufstelle" bekam ich eine Kanüle Öl, ein paar gezielt dosierte Spritzer und Ruhe war.

@Arnulf: ja, müsste ich vielleicht auchmal beim TC-K777 versuchen...mea culpa...

Wünsche ansonsten ebenfalls viel Spaß :-)

Frank
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#15
Zitat:Araso postete
Sorry, aber daß die Frage mit der Soundkarte an mich ging, hatte ich nicht herausgelesen.
Das macht nichts. Ich konnte mich dafür in der Zwischenzeit köstlich über deinen Beitrag "Katze, Kaffee, "Elvis"-Wahn" auf eurem Rundband amüsieren. Wink

Zum Thema möchte ich hier der Vollständigkeit wegen noch etwas ergänzen, vielleicht liest ja in Zukunft auch ein weiterer Neuling mit ähnlichem Problem dieses Thema.

Der alte nun geölte Motor ist immer noch im Deck. Er arbeitet einwandfrei und ich werde den neuen wohl als Ersatzteil in den Schrank legen. Der Motor lief ja anfangs zu schnell, weswegen ich ihn nachstellen mußte. Nach der Ölung lief er nun aber zu langsam, so daß ich ihn wieder zurückstellen mußte. Wahrscheinlich befindet er sich jetzt wieder mehr oder weniger in der Werkseinstellung.

Technische Hintergründe für diesen Effekt kann ich leider nicht liefern. Ich meine mich ganz schwach aus meiner Ausbildung heraus zu erinnern, daß es einen Zusammenhang zwischen (nicht elektrischen) Widerständen und einer dadurch erhöhten Stromaufnahme gäbe. Das klingt für mich jetzt erst mal nachvollziehbar (auch wenn ich nicht weiß, warum er dann zu schnell lief), doch hängt das derart tief im hintersten Eck des Hirns rum, daß ich nicht mehr weiß ob es stimmt oder Quatsch ist.

Eine sofortige Ölung hätte die Geschwindigkeitseinstellung in meinem Fall jedenfalls höchstwahrscheinlich überflüssig gemacht.

Grüße, Florian
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