Capstanrad/Treibrad f. Uher Report
#1
Moin,

mein 4000 Report Monitor rumpelt antriebsradseitig bei 19 cm/s herzzerreißend.
Der Gummibelag ist wie üblich verhärtet und hat zudem ein oder zwei Dellen.
Gut gemeinte Ratschläge zum wieder-elastisch-machen brauche ich nicht, da ich alles schon vergeblich probiert habe.
Ich brauche vielmehr ein besseres Antriebsrad.

Da ich nicht willens bin, 80 Euro incl. Versand für ein Neuteil auszugeben (das wäre dann fast der halbe Preis des gesamten, ansonsten neuwertigen Report), suche ich auf diesem Weg ein gebrauchtes, gutes, weich gummiertes Treibrad von einem Uher Report der alten Baureihe, also 4000L, 4200 oder 4400. Es sollte eine gesandtrahlte (matte) Capstanwelle haben.
Meine eigenen "Vorräte" von Schlachtmaschinchen sind leider in dieser Hinsicht erschöpft.
Das letzte Rad von einem 4000L habe ich in ein 4200 RM eingepflanzt.

Ich würde für ein wirklich gutes Rad bis zu 30 Euro zahlen.

Gruß Holgi
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#2
Hat denn keiner ein olles Report im Keller, wo er mal kurz das Antriebsrad ausbauen kann? Das dauert nur zwei Minuten...

Ich könnte ja jetzt nicht einmal ein neues Rad bestellen, weil es zur Zeit bei Hoffmann nicht lieferbar ist :undnun:

Gruß
Holgi
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#3
Moin Holgi!

M. W. kann es zu Funktionsstörungen kommen, wenn Du einfach
das vorhandene Capstanrad Deiner 4000 RM durch ein Capstanrad
aus der "L-Baureihe" ersetzt.
Warum?
Weil der Bund auf der Unterseite des Speichenrades (Draufsicht
bei montiertem Capstanrad im Gerät) bei den RM-Modellen stark
angefast ist. Das Capstanrad der "L-Modelle" ist zylindrisch. Und
genau da liegt das Problem, weil es hier zum unerwünschten Kon-
takt mit der Schwungmassenmechanik kommt.
Das Capstanrad aus einem "L-Modell" muß also an dieser Stelle
auf die Maße des RM-Capstanrades abgedreht werden (geht notfalls
auch mit eingespannter Bohrmaschine und einer guten Feile).

Und leider habe ich noch eine schlechte Nachricht für Dich:
Ich habe kein brauchbares Capstanrad für Dich übrig. Weil entweder
schon geräubert, oder das in Betracht kommende Gerät zu schade
zum Ausweiden ist.

Neue Capstanräder gibt´s noch in Bad Homburg zu kaufen, daß weiß
ich aus sicherer Quelle.
UHER elektronics GmbH, Industriestraße 5, D-61352 Bad Homburg, Tel.: 06172-106-0, Fax.: 06172-106-314

Viel Erfolg bei der Beschaffung des Capstanrades und viel Freude
mit dem 4000 RM.
Ist es ein "Silbernes" oder schon ein "Braunes"?

Grüße
Wolfgang
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#4
Hallo Wolfgang,

es ist ein silbernes. Und sieht bis auf zwei kleine Lackmacken aus wie neu.

[Bild: P1010345kl.JPG]

Die Problematik mit der konischen Andrehung an der Nabe ist mir durchaus bekannt. Ich habe schon mehrere dieser Räder in "Monis" eingebaut.

Ich trage mich mit dem Gedanken, eines der ja auf Ebay immer von einem Fotoladen per Sofortkauf angebotenen Bundeswehr-Reports 4000 C zu erstehen und das auszuschlachten. Bei 39 Euro kann man ja fast nix falsch machen.
Ist dir bekannt, wie die Gummiqualität der "IC"-Reihe war? Besteht die Chance, in diesen Geräten gute Antriebsräder zu finden?

LG Holgi
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#5
Hallo Holgi!

Gratuliere zu dem schön dastehenden 4000 RM. Das muß natürlich ein
leises Capstanrad bekommen...

Die Gummiqualität bei der IC-Reihe ist m. Erfahrung nach genau so
mies, wie bei den RM´s.
Bei ebay kannst Du mit einem IC Glück haben. Es kann aber genau so gut
ein "Griff in´s Klo" werden.
Mit der IC-Reihe fingen die Capstanrad-Problem ja erst an. Vorher wurden
andere Gummimischungen und dickere Auflagen verwendet. Daher rate
ich vom Blindkauf eines IC (egal, welcher Typ) eher ab.

Grüße
Wolfgang
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#6
Gut. Vielen Dank für deine Einschätzung! Dann lasse ichs...

Gruß
Holgi
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#7
Hallo zusammen,

man sollte eventuell mit einem offensichtlich nicht mehr verwendbaren Capstanrad einen Versuch starten, die Lauffläche mittels Plan-Schleifen
- nicht schmirgeln - zu richten. Falls jemand ein solches Rad in der
Gruschtelkiste liegen hat, ich könnte es mal probieren.

Bei Interesse einfach melden.

Gruß Bernd

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#8
Hallo,

bezüglich der IC-Geräte kann ich Wolfgang nur zustimmen. Ich hatte ja letztes Jahr einige Geräte davon angehäuft, von denen k e i n e s ein leises Capstanrad hatte.

Bevor man sich Mühe mit der Schleiferei macht, sollte man sich das Rad ganz genau ansehen. Ist nur die Oberfläche hart oder sind im Gummi selbst (so ähnlich wie Lunker bei Gussteilen) schon Fehlstellen, die auszuhärten beginnen? Ist Letzteres der Fall, ist der Gummibelag zum Deubel und man kann sich die Arbeit sparen.

Schleift man zu viel ab, hat außerdem die Antriebsrolle keinen ausreichenden Kontakt zur Gummioberfläche mehr, hier muss auch nachgearbeitet werden.
Unschöne Sache, das.

Ich hoffe nur, dass niemand solche Räder wegwirft. Vielleicht erscheint ja mal jemand mit einer neuen Vulkanisier- oder Drehbanklösung auf der Bildfläche.

Gruß

Peter S.
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#9
Hallo Peter S.,

"Ich hoffe nur, dass niemand solche Räder wegwirft. Vielleicht erscheint ja mal jemand mit einer neuen Vulkanisier- oder Drehbanklösung auf der Bildfläche."

Um genau dies geht es mir!!! Auf keinen Fall wegwerfen!


Zur Zeit besitze ich leider nur 1 Exemplar aus einer RM, welches zwei kleine
Druckstellen auf der etwas zu glatten Reibfläche aufweist.
Als Test-Exemplar ist mir dieses Capstanrad noch zu schade.

Natürlich kann man nicht beliebig "Fleisch" wegschleifen, aber bei einem
sowieso Schrottrad könnte man es versuchen. Deshalb mein Gesuch
bzw. Angebot.

Gruß Bernd

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#10
So.

Ich habe jetzt ein 4400 Report Stereo schweren Herzens seines Antriebsrades beraubt. Das Modell habe ich doppelt und es hat schon länger Probleme mit einem Kanal. Auch ist es optisch nicht mehr so ganz fit...

Das Rad habe ich in gewohnter Weise in die Tischbohrmaschine gespannt und mit der Feile die Fase angearbeitet. Die Welle habe ich vorher mit Schrumpfschlauch überzogen, um eine Beschädigung durch das Bohrfutter zu verhindern.
Dann noch den Gummibelag kurz mit mittlerem Schleifleinen übergezogen und das Ganze mit Benzin gereinigt.

Nach dem Einbau ins 4000 RM musste natürlich die Bandgeschwindigkeit neu justiert werden (lag jetzt rund 4-5% zu niedrig).
Das Gerät läuft jetzt bei allen Geschwindigkeiten absolut ruhig. Man hört nur noch den Motor leise surren! Das periodische "plopp-plopp-plopp" bei jeder Umdrehung bei 19 cm/s, und vor allem das Reibungsgeräusch durch den harten Reibbelag ist vollkommen weg.
Letzteres scheint mir auch das größere Problem bei den jüngeren Rädern zu sein! Plan bekommt man das schon, aber diese Verhärtung der Lauffläche führt zu hohem Laufgeräuschpegel bei zunehmender Bandgeschwindigkeit. Es ist gewissermaßen ein metallisches Reibgeräusch, das das Motorsurren übertönt.

Ich habe nun zwei von den "harten Dingern" aus der Monitor-Baureihe übrig. Wenn es jemand schafft, da neue Beläge draufzuvulkanisieren....
Wegwerfen werde ich sie natürlich nicht.

Viele Grüße
Holger
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#11
Hallo Holger!

Wie schön, daß Deine "Gewaltkur" dem Capstanrad (CPR) wieder
zu Laufruhe verholfen hat.

Zu Deinem posting habe ich eine Verständnisfrage und eine
Anmerkung:

Die Bandgeschwindigkeit lag zu niedrig und mußte nachjustiert werden?
Nach meinem Verständnis berühren sich CPR und Schwungmasse doch
nur auf der Unterseite des Gummibelages. Von dort hast Du Material ab-
getragen. Was bedeutet, daß der Anpreßdruck zwischen Schwungmasse
und CPR (festgelegt durch die kleine Zugfeder zwischen Schwungmassen-
käfig und Kulissenwahlschalter) dadurch geringer geworden ist. Und damit
ist der ist der Schlupf größer geworden. Verursacht das nicht die Abwei-
chung von der Sollgeschwindigkeit? Und wenn ja, müßte man nicht die
Feder nachspannen, anstatt am Poti der Regelung zu drehen (was Du
vermutlich getan hast)?

Eine neue Vulkanisation kann m. E. nur wirtschaftlich vertretbar erfolgen,
wenn das Speichenrad von der Achse entfernt worden ist. Bei der Fer-
tigung der CPR wurde genau verfahren. Erst das Speichenrad vulkanisieren,
dann auf die Achse schrumpfen(?) und dann die komplette Einheit auf das
erforderliche Maß schleifen (das weiß ich von einem früheren UHER-Mitar-
beiter). So müßte m. E. auch jetzt vorgegangen werden.

Vielleicht sollten wir zuerst die Alternative versuchen, die Bernd (besoe)
uns angeboten hat? Ich werde ihm gelegentlich 2 ausgemusterte CPR
zuschicken, damit er damit experimentieren kann.

Grüße
Wolfgang
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#12
Hallo Kollegen,

hier meine Theorie bezüglich der Änderung der Geschwindigkeit. Der Auflagepunkt der Antriebsrolle bestimmt durch dessen Entfernung zur Achse die Umlaufgeschwindigkeit. Nach krumpeligem Abschleifen ist z.B. y < x geworden und
die Geschwindigkeit höher. Oder andersherum, je nach Anstellwinkel des Rades sowie Beschaffenheit und Lage der Gummifläche.

[Bild: Capstanauflagepunkt.JPG]

Nur schade, dass jetzt viele 4000L Co. getötet werden, um ihren Nachfolgern neue Räder zu spenden. Eine Lösung muss her.
(Der Radkranz ist nicht aufgeschrumpft, er lässt sich von der Achse abdrücken.
Natürlich nicht beliebig oft...)

Gruß
Peter S.
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#13
Hallo zusammen!

@Peter S., sollte der Radkranz ist nicht aufgeschrumpft sein, sondern nur mittels einer moderaten Presspassung mit der Tonwelle gefügt worden sein, wäre eine Korrektur des durch Abschleifen entstanden größeren Abstandes zur Stufenscheibe möglich. Dies würde die ganze Sache vereinfachen. Eine Neujustierung der Bandgeschwindigkeit könnte somit entfallen!

@Wolfgang, Danke für Deine "materielle" Unterstützung! Ich warte
noch die ab, bis die angebotenen CPR bei mir eintreffen. Eigentlich wollte
ich das RM-CPR zeitnah nachschleifen, als "Tischkreisel" zum rumspielen
ist es eigentlich zu schade Smile

Gruß Bernd

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#14
Manchmal oder besser zumeist plagt mich die Ungeduld bei anstehenden "Problemen"! Mein verbeultes Capstanrad aus dem 4400 RM befindet sich frisch nachgeschliffen wieder an seinem Platz und dreht nun wieder ohne zu rumpeln in allen 4 Geschwindigkeiten, seine Runden wie am ersten Tag.

Gruß Bernd

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#15
Vorab als Ideengeber ein von Wolfgang "gespendetes" Capstanrad aus einer UHER 4400 Report Monitor ohne "Gummi" sprich nackig:

[Bild: Capstanrad-RM-WW.jpg]

Hier war der Gummi-Belag ja nicht mehr zu retten und somit nur noch als Versuchsobjekt zu gebrauchen.

Gruß Bernd

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