Genauigkeit von Bandlängenangaben
#1
Neulich kam ich mit einem Forenmitglied auf das Thema "auf der Packung angegebene und tatsächliche Bandlänge auf der Spule".

Ich habe eben zu zwei Doppelspielbändern gegriffen, bei denen freundlicherweise die Bandlänge in Metern und in Fuß angegeben ist. (Nachgemessen habe ich noch nicht. Meine ASC hat beim Umspulen mächtige Abweichungen.)

Das maxell UD 25-120 gibt an: 740 Meter / 2400 Fuß
Beim ferro LH HiFi DP 26 steht: 732 Meter / 2402 Fuß

Haben die Ludwigshafener kleinere Füße als die Japaner?

Wie genau müssen im deutschen Handel Maße angegeben und eingehalten werden?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#2
Die Ludwigshafener Angabe entspricht genau der Längeneinheit
gemäß dem SI-Einheiten-System, wonach ein Fuß = 12 Zoll = 30,48 cm
ist. Da in den verschiedensten Wirtschaftsräumen und auf anderen
Kontinenten die Angabe für "foot" durchaus davon abwich, ist die
Abweichung zum Maxell-Band nur dadurch erklärbar.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#3
Niels und PeZett,

die Längenangabe ist wohl eher als Mindestwert zu verstehen; sicherheitshalber werden immer ein paar (Dezi-)Meter mehr auf eine Spule gewickelt (man will ja bei Warentests nicht unangenehm auffallen ...), denn auch die Bandlängenmess-Einrichtungen arbeiten ja nicht zentimetergenau (Schlupf). Zur Ermittlung der Bandgeschwindigkeit sind Längen-Angaben auf der Verpackung also nicht zu gebrauchen. (Hat irgend jemand zu Messzwecken Bänder definierter Länge angeboten?)

"Marketingtechnisch" war es auch eher so, dass man für den anglo-amerikanischen Markt einen runden feet-Wert ansteuerte und danach eine krumme Meter-Angabe in Kauf nahm - das sah ja auch so schön präzise aus.

Frage an die Kenner: arbeitet Japan metrisch oder "feetish"? Ich meine doch eher metrisch (trotz Linksverkehrs!).

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
Zitieren
#4
´
Manche japanischen Hersteller (Sony?) füllten die 18cm- Spule Langspielband mit 549m Band, RMG hält es ebenso.

Ich habe von RMG LPR35 als Sonderlänge mit 1500m bekommen, da sind die Wickel ab Werk unterschiedlich dick, erheblich dicker als ein unbenutztes Vergleichsband von Emtec. Angeblich wären die Folien unterschiedlich dick. Verstehe ich nicht ganz, denn innerhalb eines Blocks sollte die Folie doch gleichmäßig sein, oder?

Jedenfalls hat ein Test mit zwei unterschiedlich dicken Wickeln auf einer Studer A810 nur wenige Sekunden Unterschied bei der Spielzeit ergeben, die ich dem Schlupf etc. zuschiebe.

In Japan wird meines Wissens metrisch gemessen, ich glaube zöllig sind nur noch ein paar englischsprechende Länder wie USA, Großbritannien, Australien etc. Kanada hat in den 1970er Jahren die Umstellung auf des metrische System vorgenommen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#5
Hier hatte ich schonmal eine Sammlung von Angaben zu Bandlängen begonnen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#6
Frank,

natürlich ist innerhalb eines Blocks die Folienstärke gleich (Beguss mit Schlitzgießern würde sonst zu wechselnder Schichtdicke führen), aber auch Folienlieferanten müssen sich Toleranzen (von Lieferung zu Lieferung) ausbedingen, und bei einigen zig-hundert Lagen eines 1500 m-Wickels machen da ein oder zwei µm schon was aus.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
Zitieren
#7
´
Aus fertigungstechnischen Gründen mußte ich eine Blockbreite abnehmen, auf den Siegeln ist auch die Bahnnummer aufgedruckt- die Bänder sind nebeneinander geschlitzt worden. Insofern sollte die Foliendicke gleichmäßig sein. RMG meint, es könnte an ungleichmäßigem Aufwickelzug liegen, aber die Kerne sitzen doch auf einer gemeinsamen Welle, oder?

[Bild: Durchmesser.jpg]

Hier sieht man die Unterschiede bei Spulen mit Durchmesser 283mm, eine Spule ist randvoll, eine andere hat noch den üblichen Abstand zum Rand. Die Spulen haben logischerweise alle den gleichen Durchmesser.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#8
Also, da muss ich jetzt doch passen ....

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
Zitieren
#9
Zitat:...aber die Kerne sitzen doch auf einer gemeinsamen Welle, oder?
Nun weiß ich nicht wie das bei RMG aussieht - plädiere aber doch für "oder!"

Ich hatte mal so einen Bändchenschneider gesehen, da liefen die einzelnen Senkel fächerförmig auseinander was auch völlig logisch ist, denn die fertigen Wickel müssen ja noch irgendwie gehändelt werden.

Eine gemeinsame Welle, besser gesagt eine zentrale Welle gibt es schon nur daß die Wickelkerne nicht direkt auf dieser sondern auf separaten Wickelkupplungen befestigt sind. Eine starre Kopplung aller Kerne untereinander ist nach meinem Wissenstand nicht möglich ohne das Risiko einzugehen, im Fall "X" den gesamten Block zu verlieren. Unterschidliche Wickeldurchmesser sind also so ausgeschlossen nicht denn die Friktion der einzelnen Mitnehmer ist niemals zu 100% identisch.
Zitieren
#10
´
Das mit den Rutschkupplungen macht natürlich Sinn, und die könnten natürlich auch unterschiedliche Auslösemomente im Pannenfall haben. Aber im Normalbetrieb sollten die eigentlich gleich stark ziehen.

Seltsamerweise tritt dieses Phänomen nur bei den LPR35 mit 1500m Länge auf, andere Längen und Sorten sind im Durchmesser gleich. Vielleicht liegt es daran, dass RMG normalerweise LPR35 nicht mit 1500m Länge anbietet; womöglich können Eintellungen auf der Aufwickelseite der Schneidemaschine noch optimiert werden.

Falls es jemanden interessiert: Bänder werden auf ca. einen Meter breiten Bahnen beschichtet.

[Bild: Bloecke.jpg]

Aus diesen Blöcken werden dann die Bänder auf die endgültige Breite und Länge geschnitten.

[Bild: Schneidemaschine.jpg]

Das geschieht in einer Art Reinraum, bei der Führung mußte ich Schutzkleidung tragen, damit kein Staub aus der Kleidung auf die Bänder kommen konnte.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste