SV3000 Wrack vom Trödel gerettet
#1
Letztes Wochende bin ich über den Elbeflohmarkt in Dresden geschlendert.
Lohnenswerte technische Geräte findet man in letzter Zeit immer weniger da die meisten über Ebay und Kleinanzeigen verkauft werden.
Schließlich hielt ich einen kleinen erbarmungswürdigen RFT Verstärker SV3000 in meinen Händen.
So einen wollte ich früher vor vielen vielen Jahren haben, leider war unser Budget damals für andere Dinge viel wichtiger.

Nach etwas Verhandlung einigten der Verkäufer und ich uns auf 18EUR.
Ich weiß, bei Kleinanzeigen und Co. kann man unter Umständen das Gerät noch preiswerter bekommen, ich schaue mir das aber lieber an.
Ob das Gerät funktioniert wollte ich nicht fragen, da hätte ich vermutlich keine genaue Auskunft erhalten.

Nach der ersten Bestandsaufnahme waren die üblichen Fehler erkennbar:
Netzschalterbetätigung abgebrochen und Primärsicherung geflickt.
       
Zum Glück waren in diesem RFT Gerät die standardisierten Druckschalter verbaut die in den 80er Jahren in vielen Geräten eingesetzt wurden.
Nach etwas Bastelei konnte ich einen Ersatzschalter implantieren, lediglich die Betätigung musste ich mir aus einem Stück Alublech zurechtschmieden.

Beim Testen mit dem Kopfhörer schien nur ein Kanal zu funktionieren.
Langsam fragte ich mich ob das Gerät nicht doch Kernschrott sei...
Beim Messen mit dem Oszillographen war jedoch der Testsinus bis zu beiden Lautsprecherbuchsen sichtbar.

Der Fehler saß wie üblich vor dem Gerät; die 5-polige Kopfhörer Buchse war in üblicher DDR-Manier mit Schaltkontakt zur Lautsprecherabschaltung über eine mechanische Aussparung im Europastecker vorbereitet.
Dadurch ist auch die Beschaltung in der Buchse abweichend vom letzten Standard ausgeführt.
Nachdem ich mir den passenden Adapter zurechtgelötet hatte funktionierten beide Kanäle.

Kurz zum Gerät:
Der SV3000 hat nur eine Breite von 30cm; er ist also ein kompakter Vertreter.
Das kleine Kerlchen wiegt aber durch den massiven Trafo immerhin 5kg
Die Endstufe liefert 2x13W an 4Ohm (2 x MDA2020 Schaltkreis von Tesla), vollkommen ausreichend für meine Zwecke als Monitorverstärker.
Das Thema kratzende Potentiometer wurde durch Einsatz von IC`s in Klangregel- und Lautstärkeschaltung umgangen.

Die Frontplatte ist wertig aus Alu-Profil gefertigt, die Drehknöpfe scheinen aus Alu-Vollmaterial hergestellt.
                   
Ein schönes kleines Gerät für Monitoringzwecke bestens geeignet.

Gruß Jan
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#2
Sehr schön das kleine Gerät. Gefällt mir gut. Fein das du es wieder ins Leben zurückholen konntest. Viel Spaß damit.
Gruß Wolfgang
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#3
Schick und sehr Platzsparend :-) Und dazu gut repaieret :-) Gefällt mir.
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