Uher Report mit Direktantrieb
#1
Uher Report kennt wohl jeder.
Gerüchten zufolge sollte das letzte Modell - Report 6000- einen Direktantrieb und elektronische Laufwerksteuerung haben. Ich habe sogar einen Prospekt darüber gesehen, aber nicht immer stimmt ja alles, was drin steht.
Im Laden sah ich das Gerät nie. Übrigens gab es das Ding laut Prospekt nur in Monoausführung.
Immerhin würde es praktisch eine Neukonstruktion des Laufwerkes bedeuten,
und das zu einer Zeit, als das Ende bereits unausweichlich war.
Kann jemand etwas dazu sagen? Immerhin haben wir ex-UHER Leute mit am Bord!
Zitieren
#2
Diesen Prospekt habe ich auch gesehen.
Ich frage mich auch warum es nur eine Monoausführung gab.
Ausserdem war 9.5 cm/s die höchste Geschwindigkeit.

Andererseits stand da ja schon Assmann drauf. Eine Firma die hauptsächlich langsamlaufende Dokumentationsrecorder Herstellte.
MfG Matthias
Zitieren
#3
Von der rätselhafen 6000er hört man immer wieder - leider kann niemand etwas genaues sagen.

Wenn man mal davon ausgeht, daß die Entwicklungsabteilung diejenigen waren, die kämpften bis zum Schluss, könnte es gut gewesen sein, daß man den Klassiker "Report" updaten wollte. Immerhin bestand für mobile Aufzeichnungsgeräte ein Bedarf. Mit der SG 630 hatte man technisch neuesTerrain beschritten, was lag also näher, als eine neue "Report" zu konzipieren?
Michael(F)
Zitieren
#4
=> matze
Der Rundfunk hatte oft genug Mono-Geräte im Einsatz. Für Interviews oder O-Töne vom Schauplatz eines nachrichtenwürdigen Ereignisses war das ebenso ausreichend wie die Geschwindigkeit 9,5. Ich glaube nicht, daß man mit der 6000 auf die HiFi-Kundschaft zielte, eher auf Bundeswehr, Polizei, Journalisten, etc.

Eine Stereo-Variante wäre bei Erfolg leicht nachzureichen gewesen.
Michael(F)
Zitieren
#5
Wann war denn das?
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
Zitieren
#6
Auf die Zielgruppe wollte ich mit der Assmann Anmerkung hinaus.
WIMRE hatte ich mal mehrere dieser Assmann Prospekte. Und da waren nur Geräte für diese Zielgruppe drinn. Vom Cassettenrecorder mit Superlowspeed 1.2 cm/s und Quickreverse bis zu TBs mit 24 Spuren und 24h Laufzeit. Die BW hat übrigens wirklich Assmann.
In den 50ern gab es von Assmann ja auch dieses "Dimaphon" Dingsbums. So ein Ding habe ich mal beim Kumpel im Keller gesehen. Dazu hätte ich gerne noch Info. Mittlerweile weis ich das es ein Magnetplatten Apparat war, mehr auch nicht.

MfG Matthias
Zitieren
#7
Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß es für das 'direct-drive'-Report bereits komplette Baupläne in den 80ern gab, die aber mangels Kapital nie verwirklicht werden konnten. Die Ingenieure dort haben sicher nicht den ganzen Tag Daumen gedreht, als Uher Monitor, 562 oder 631 entwickelt waren Smile
Zitieren
#8
Also auf diesem Foto steht "UHER"...

guckstu

http://scoth.by.ru/U6000.html

Gruß
F.
Zitieren
#9
Hallo,

das Uher Universal Report 6000 (warum rätselhaft ???) hat definitiv keinen Direktantrieb. Es wird nach wie vor über das bekannte Speichenrad angetrieben. Zusätzlich hat dieses Gerät jedoch jeweils einen Motor für den Vorlauf und Rücklauf sowie einen Servomotor zur Steuerung der Pausenfunktion der Andruckrolle. (also wenn man so will auch ein 4 Motoren Gerät). Dieser Aufwand war nötig, da dieses gerät sowohl über Tipptasten zu steuern war als auch sich fernsteuern ließ. Es wurde von Uher /Assmann entwickelt, aber zu einer Zeit, als im München schon alle Lichter aus waren.

Gruß

Andreas
Zitieren
#10
Zitat:UHER-Fan postete
Hallo,

das Uher Universal Report 6000 (warum rätselhaft ???) hat definitiv keinen ... Es wurde von Uher /Assmann entwickelt, aber zu einer Zeit, als im München schon alle Lichter aus waren.

Gruß

Andreas
Ich finde es allerdings rätselhaft, daß dann ganz deutlich "UHER München" aufgedruckt ist! UHER allein wäre logischer wenn es denn die Werke in München nicht mehr gab.
Zitieren
#11
Ich hab so ein 6000 schon mal in eBay gesehen.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#12
aha.

werden die Wickelteller dann direkt angetrieben?
Zitieren
#13
Da läuft gerade was bei eBay:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...eName=WDVW
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
Zitieren
#14
Guten Abend allerseits,

da der Zufall es will, daß ein 6000 Universal meine Büroumgebung ziert, habe ich das gute Stück mal geöffnet und kann daher etwas zur Aufklärung beitragen:

@Nikola

Beide Wickelteller werden von separaten Motoren angetrieben. Allerdings nicht, wie Du das beispielsweise vielleicht von den A/B 77ern kennst, bei denen Motor- und Wickeltellerachse identisch und starr miteinander verbunden sind. Hier treiben die Motoren die Wickelteller exzentrisch am Tellerrand an. Die Übertragung des Drehmomentes erfolgt reibschlüssig. Hierzu sind die Motoren auf einer Wippe montiert; die Motorwellen werden mit Federkraft gegen die Tellerränder gezogen. Der Antrieb der Tonwelle erfolgt, wie Andreas schon sagte, nach dem bewährten Prinzip der übrigen Report-Geräte auch mittels Schwungmasse und Speichenrad.

@MGW 51

In meinem Gerät befindet sich ein Kontrollaufkleber, dem ich entnehmen kann, daß an diesem im November 1987 die elektrische Prüfung erfolgt ist. Ich schließe daraus naheliegend, aber natürlich nicht zwingend, daß das Gerät in naher zeitlicher Umgebung zu diesem Termin hergestellt wurde, also zu einem Zeitpunkt, als im Werk München bereits die ersten Generationen des Tölzer Knabenchores "Ein Röslein steht im Walde" geschmettert haben dürften. Dennoch ziert auch mein Gerät die Aufschrift "UHER München". Also ich kanns verstehen, denn die Alternative hätte ja eigentlich nur "UHER Buchbach" lauten können. Ob das wirklich jemand ernsthaft in Erwägung gezogen hat, entzieht sich meiner Kenntnis.

Angeblich sollen die Report Monitor Geräte (und wohl auch das 6000 Universal) bis 1998 noch in Buchbach gefertigt worden sein. Wie mir mal jemand mitgeteilt hat, sei die letzte (?) größere Charge des 6000er in den 90ern an den Deutschen Bundestag ausgeliefert worden. Woher diese Info stammt, weiß ich allerdings nicht mehr.

Wenn gewünscht (und wenn mir einer sagt ob und wie es geht) kann ich gerne das eine oder andere Detailfoto vom Innenleben des 6000er hier ins Forum stellen. Mit Literatur (SM und BA) kann ich ebenfalls helfen.

Beste Grüße und noch einen schönen Abend

Manfred
Zitieren
#15
Wer ein Bildchen von einer 6000'er sehen will:
http://people.freenet.de/uher/
Etwas Informationen gibt es auch.
Die 6000'er wurden und werden vorwiegend für Sprachaufzeichnungen eingesetzt.
Manfreds Information ist richtig, der Bundestag hat hunderte (tausende?) davon. Ein Bekannter von mir arbeitete im Bundestag bei der Technik. Der Bundestag bevorzugte aber die 4000'er. Warum? Beim kurzzeitigen Stromausfall müssen alle 6000'er einzeln neu gestartet werden, digitale Steuerung. Die 4000'er liefen sofort wieder an. Die Reden und Wortmeldungen der einzelnen Abgeordneten werden damit aufgezeichnet. Nicht alle zusammen sondern pro Mikro! Die Reports stehen da fast überall, auch in kleinen Sitzungssälen.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
Zitieren
#16
Zitat:MGW51 postete
Ich finde es allerdings rätselhaft, daß dann ganz deutlich "UHER München" aufgedruckt ist! UHER allein wäre logischer wenn es denn die Werke in München nicht mehr gab.
Wenn Firmen ihren angestammten Produktionsstandort verlassen, bleibt oft entweder ein Teil der Verwaltung oder eine "Briefkastenadresse" bestehen und wird dann als Herstelleranschrift genannt. Oft zu beobachten ist das z.B. bei regional verwurzelten Betrieben wie Brauereien. Hier in NRW ist z.B. noch Bier im Handel, auf dessen Flaschen "Wicküler Brauerei, Wuppertal" oder "Linden-Brauerei, Unna" zu lesen ist. Die entsprechenden Betriebe gibt es seit vielen Jahren nicht mehr.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste