Erfahrungen mit RFT-Löschdrossel
#1
Hallo,

ich habe seit kurzem eine RFT-Löschrossel, die zu einem BG-19 gehörte.
Das Teil funktioniert, habe das Kabel ersetzt und die Drossel zunächst über einen Trenntrafo betrieben. Funktioniert erstmal, das Voltmeter zuckt kurz ein, die Drossel wird auch warm und brummt schön. Eigentlich alles wie es sein soll.

Aber:
Bislang hatte ich noch keinen rechten Löscherfolg.
Eine Alu-Spule mit maxell UD-XL konnte ich nicht löschen, denke mal, daß das Alu einen Einfluss (obwohl nicht magnetisch) auf das Magnetfeld der Drossel hat. Dann habe ich ein BASF LPR-irgendwas auf einer Kunststoffspule versucht.
Nach dem Abspielen ist das Band teilweise angelöscht!

Das Löschen habe ich in zwei Varianten probiert, einmal Drossel mittig auf das Band, eingeschaltet, kreisende Bewegungen über der Spule und Drossel in kreisenden Bewegungen entfernt, dann abgeschaltet.
Dann habe ich noch probiert, die Drossel eigeschaltet, in kreisenden Bewegungen der Spule genähert, über der Spule entfernt und dann abgeschaltet.

So, wo ist hier nun der Hund begraben?
Ist die Drossel evt. doch zu schwach?

Hat jemand positive Erfahrungen mit dem Teil gemacht und kann davon berichten???

Schönes Wochenende

Wernsen
Akai GX-77 GX-630 GX-635, Pioneer RT-707 RT-909, Sony TC 765 TC 766-2, Teac X-300R, Uher Report 4400 und Telefunken M28
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#2
Ist es eine Löschdrossel für Bänder oder eine Entmagnetisierungsdrossel für Tonköpfe? Wenn zweites zutrifft, ist es gut möglich, dass sie bei voller Funktion keine Bänder löschen kann.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#3
Hallo,

das ist schon so eine Löschrossel für Tonbänder.
Hier der Links zum Radiomuseum

Hab da gerade gelesen, daß da Kurzzeitbetrieb 30s steht, ich habe die insgesamt vielleicht 10s eingeschaltet, ob's daran lag?
Werd's gleich mal probieren.
Akai GX-77 GX-630 GX-635, Pioneer RT-707 RT-909, Sony TC 765 TC 766-2, Teac X-300R, Uher Report 4400 und Telefunken M28
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#4
Ich halte es für denkbar, dass seit den Tagen des BG19 die Koerzitivkraft des Magnetpigments um einen solchen Betrag angestiegen ist, dass die Feldstärke der Löschdrossel nicht mehr ausreicht. Hast du evtl. ein 56 Jahre altes AGFA-Band, um einen Gegenversuch durchzuführen.
Ich habe leider keine Listen zu Koerzitivkraft und Remanenz vorliegen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#5
Irgendwo hab ich noch ältere Bänder, die will ich aber nicht als Versuchsobjekt hergeben Wink

Ich habe jetzt noch mal einen Versuch gemacht, und zwar das Band von beiden Seiten bearbeitet, jede Seite ca eine Minute lang. Bei der Wiedergabe ist jetzt schon eine deuliche Löschung feststellbar, aber es ist immer noch was zu hören.
Wenn die Drossel abgekühlt ist, werde ich einen weiteren Durchgang machen.
Ist etwas langwierig, aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel...

Wernsen
Akai GX-77 GX-630 GX-635, Pioneer RT-707 RT-909, Sony TC 765 TC 766-2, Teac X-300R, Uher Report 4400 und Telefunken M28
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#6
HI Wernsen,

bei Löschdrosseln für Bänder reden wir von etwa 2kW Stromaufnahme, und diese ist bei der Deinen wohlwollend anmerkend nicht gegeben.
Von daher für moderne Bänder, wie auch Niels schon richtig anmerkte, nicht tauglich.

Von einer Löschdrossel für Bänder müsste es hier in Forum auch irgendwo Bilder geben..... Niels?, würdest Du bitte mal .......

Gruß
Jürgen
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#7
Das BG19 war das erste, in der DDR industrell gefertigte Heimtonbandgerät (1952). Es war für CH-Band von Agfa-Wolfen eingerichtet. Da das Gerät keinen eigenen Löschkopf hatte, brauchte man diese besagte Löschdrossel, um ein Band komplett zu löschen. War etwas unpraktisch, wenn man bei einer Aufnahme mal einen Fehler gemacht hatte und nur ein Stück neu aufnehmen wollte. Zu diesem Zweck gab es einen Zusatzlöschkopf mit einem Dauermagneten, der zwischen der linken Umlenkrolle und dem Kombikopf auf das Chassis gesetzt wurde.

[Bild: l%F6sch.jpg]
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#8
Ok, dann bin ich da schonmal einen Schritt weiter, leider in die falsche Richtung...
Hätte ja klappen können, denn in der Bucht wird ja manchmal auf diese RFT-Dinger wie blöd geboten. Gut, dann werde ich mir mal weitere Gedanken machen.

Nebenbei, die letzten beiden Löschversuche haben dann nichts mehr gebracht.

Mmmmh, 2kW, ist ja dann nicht mehr so handlich.
Müsste die Drossel ja eigentlich nur um einiges größer sein...

Wernsen
Akai GX-77 GX-630 GX-635, Pioneer RT-707 RT-909, Sony TC 765 TC 766-2, Teac X-300R, Uher Report 4400 und Telefunken M28
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#9
Jürgen, vor ein paar Wochen bin ich über diese Löschdrosselbilder gestolpert. Aber wie es so ist, wenn man sie sucht ....

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#10
Martin hatte hier mal einen Löschapparat vorgestellt.
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#11
Hi Niels,

ich meinte die Größe des von Pit in dem Thread von Martin vorgestellten Ebayauktion......

Da diese nicht mehr erreichbar ist..... werde ich dann heute Nachmittag in den Keller steigen und meine mal ablichten......

Gruß
Jürgen
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#12
Es ist so wie Niels schon richtig vermutete. Diese Löschdrosseln sind für das normale C-Band bemessen und dieses schaffen sie auch ohne wesentliche Probleme. Bereits mit dem hartmagnetischen Bandtyp CH kommen diese Drosseln NICHT mehr bzw. nur sehr unzureichend klar. Neben der hier von Gerald gezeigten Leipziger Drossel des Typ 1 gibt es noch eine zweite, "elegante" Ausführung, welche ursprünglich bei Sternradio Staßfurt entwickelt worden ist. Ihre ED betrug aber lediglich 20 Sekunden! Zu wenig für eine dauerhaft sichere Handhabung so daß dieses Modell im Funkwerk Leipzig elektrisch überarbeitet worden ist.

Begehrt sind vor allem die alten, von Gerald gezeigten Modelle. Sie eignen sich bestens zum entmagnetisieren von Kleinteilen durch direktes Auflegen. Natürlich darf man dann nicht den Druckknopf benutzen :-) Uhrmacher verwendeten diese Drossel auch sehr gern.

Grundsätzlich ist alles moderne Bandmaterial mit diesen Geräten nicht mehr löschbar, selbst Papierband habe ich damit nicht vollständig entmagnetisieren können.
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