Revox A700 rechter Kanal tot
#1
Am Samstagmorgen habe ich also endlich meine Traum-Maschine, eine Revox A700 abgeholt. Während der sehr nette Verkäufer mir einen Kaffee braute, konnte ich die Dame einer kurzen Untersuchung unterziehen.

Äusserlich sah sie eigentlich noch recht gut aus, ausser eben die fehlende eine Spannrolle. Und warum stehen die VUs irgendwo auf Mittelstellung, obwohl die Kiste noch ausgeschaltet ist? 
Also mal einschalten und gucken was passiert. Ein paar Lämpchen gehen an (VU bleiben dunkel), und nach wenigen Sekunden leuchtet auch die Taste der Speedumschaltung. Zu hören ist nix, aber der Capstan läuft, dass ist doch schon mal positiv.
Der Verkäufer hat bereits ein Band eingespannt (von der linken Spule geht’s mangels Rolle direkt zu den Köpfen), also mal auf Wiedergabe schalten und dabei die linke Bandwaage etwa in Mittelstellung bringen. Das Band setzt sich zögerlich in Bewegung, aus dem angeschlossenen Kopfhörer erklingt sogar Musik, doch nach dem Loslassen der Playtaste bleibt das Band wieder stehen. Auf dieses Manko hat mich der Verkäufer aber hingewiesen. Kann ja nix tragisches sein Wink

Also mal einen Spulversuch wagen. Langsam beginnen sich die Spulen zu drehen und die beiden Motoren beginnen erbärmlich zu wimmern. Es klingt fast so, als würde sich die Bremse nicht lösen. Ohje.....Noch ein Blick auf die Köpfe, naja, der grosszügige Einschliff passt zum Rest.

Inzwischen ist der Kaffee da, und da die Maschine als Defekt angeboten wurde, mache ich dem Verkäufer auch keinen Vorwurf. Er selbst hat die A700 vor Jahren einem Kollegen abgekauft, sie aber eigentlich nie benutzt. Schon damals hatte die Rolle gefehlt.

Tja, es gibt wohl einiges zu tun, ich zahle also meine Zeche, pack den schweren Kasten ins Auto und mache mich auf Richtung Heimat.


Und wie sieht es denn nun konkret aus mit den Gebrechen der A700?

Spannrolle:
Habe ich mir nun selbst eine gebastelt, das Deckelchen bekommt man noch bei Revox (Fr. 22.-).

Play hält nicht:
Wenns immer so einfach wäre: Der Zählwerk-Riemen hatte sich mehr oder weniger atomisiert und um die Achse der grossen rechten Rolle gewurstelt. Die Rolle wurde dann vom Band nicht mehr angetrieben, die Laufwerks-Logik sagt also STOP. Also Gummiüberreste entfernt, Rolle dreht, Band läuft, toll!

VU-Meter:
Mit viel Gefühl konnte ich auch die Zeigerchen wieder gängig machen. Ein Mikro-Tröpfchen Nähmaschinenöl an die Achsen und die feinen Rückholfedern etwas gerichtet, und sie schlagen wieder aus. Ob sie dann auch korrekt anzeigen wird sich später zeigen.

Motoren:
Der Capstanmotor läuft wirklich seidenweich. Alles wunderbar. Meine Vermutung, dass die Bremse der Wickel-Motoren nicht gelüftet wird war aber falsch. Die Motoren selbst sind das Problem. Schon beim Drehen von Hand stellt man fest, dass die Lager hinüber sind. Wenn man die Motoren hochdrehen lässt jault es gar fürchterlich.

Also Motor ausbauen und demontieren. Die Lager lassen sich mit Gefühl und feinen Hammerschlägen aus ihren Sitzen drücken. Interessant ist, dass die Lager auf ihrer Innenseite keine Dichtscheibe haben. Das ehemalige Fett hat sich zu einer eingedickten, klebrigen Masse gewandelt, der Lagerring lässt sich von Hand nur mit Mühe drehen. Hmmm, eigentlich sollte man den Motoren neue Lager gönnen, aber das kann man ja immer noch. Also die alten klebrigen Dinger mal in Nitro einlegen und gucken was passiert.

Vorher:
[Bild: lager-vorher.jpg]

Nachher:
[Bild: lager_nachher.jpg]

Und gefettet:

[Bild: lager_gefettet.jpg]

Nach der Fettpackungen fühlen sich die Dinger wieder recht geschmeidig an, also wieder einbauen und testen. Neue kann ich immer noch kaufen.

Endlich konnte ich nun mal, nachdem die ersten mechanischen Hürden genommen wurden, die Maschine anwerfen und die restlichen Funktionen prüfen. Also Band einlegen, Kopfhörer anstöpseln und Start. Eifrig setzen sich die Spulen in Bewegung, keine Vergleich zu vorher, im Hörer knackts und knisterts, doch je nach Potistellung ertönt Musik. Der Rechte Kanal ist meist tot, doch nach einigem hin- und Herschieben der Regler klappts auch rechts.

Also, alle Schiebepotis raus, demontieren, reinigen und wieder einbauen. So, und nach diesem langen Exkurs zum eigentlichen Problem das mich (fast) nicht schlafen lässt: Nach der Schiebepoti-Kur kommt auf dem rechten Kanal gar nix mehr.

Folgende Details kann ich dazu liefern:
Ich habe die Potis nach bestem Wissen und Gewissen und Photos wieder identisch verlötet. Ich vermute den Fehler also (hoffentlich) nicht in der Richtung.

Bei Wiedergabe von Band schlägt nur linkes VU aus, auf Kopfhörer auch nur linker Kanal hörbar
Bei Wiedergabe via Aux schlagen beide VU aus, auf Kopfhörer aber nur linker Kanal hörbar.

Beim Anschluss einer Anlage an Line A via Cinch funktionieren beide Kanäle.
Beim Anschluss einer Anlage an Line B via Cinch erklingt nur der Linke Kanal.

Anscheinend läuft aber der Kopfhörer-Verstärker, denn beim anfassen der entsprechenden Potis kriege ich links und rechts einen Brumm im Hörer.

Mein Kandidat wäre eigentlich der Wiedergabe-Verstärker. Leider sitzt aber diese Platine gut verborgen in einem Blechkasten, eine Signalverfolgung im Betrieb ist also nicht möglich.

Folgendes habe ich ebenfalls noch festgestellt:
[Bild: karten_kontakt.jpg]

Diese beiden Karten, oben Kopfhörer-Amp, unten Klangregler, haben sich im Bereich des Kreises Berührt. Dadurch wurde vermutlich der Transi Q5 auf Masse gelegt. Ich habe dies nur durch Zufall entdeckt, da bei Kontakt der beiden, das Relais auf dem Kopfhörer-Amp abfällt und dann gar nix mehr zu hören ist Wink

Für Tipps bin ich wie immer sehr dankbar, denn die Signal-Pfade der A700 sind doch recht verschlungen.

Gruss
Richard
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#2
Das Rätsel ist gelöst. Und wieder mal hat mich eine Maschine an der Nase herumgeführt, aber das kenn ich ja von den Uhers schon Wink

Nachdem ich für den Kanalausfall irgend ein elektronisches Bauteil in Verdacht hatte, habe ich wirklich alles in Frage kommende geprüft, gemessen, vertauscht....Ergebnis immer = 0!

Gestern habe ich dann noch mal in aller Ruhe den Schaltplan „abgefahren“ und der springende Punkt war ja eigentlich, dass beide Signale an Line A ankommen, an Line B aber nicht. Line B ist aber nur einen Umschalter weit entfernt von Line A. Viel Elektronisches hats da nicht dazwischen.

Und so sieht die Platine aus:

[Bild: eingangsverst%E4rker.jpg]


Wir zoomen etwas rein....

[Bild: umschalter_mittel.jpg]

Hier sieht man den Tape/Input-Umschalter welcher sich auf der Platine oben links befindet. Ihr könnt nichts Verdächtiges feststellen? Konnte ich auch nicht, sieht alles aus wie neu. Dann habe ich meinen Durchgansprüfer gezückt und gemessen.


[Bild: Kontakt.jpg]

Wir gehen ganz nah ran (leider nur die HandyCam). Aber von Auge ist wirklich nix zu sehen, doch das Mutimeter sagt was anderes: Zwischen den beiden roten Pfeilen herrscht Funkstille! Kein Durchgang! Ich konnte es nicht glauben, wie kann das sein? Ein Alterungsproblem der Platine oder gar schon ein Fehler bei der Produktion?
Die Drahtbrücke war dann schnell gelegt und alles wieder eingebaut und nun sind auch beide Kanäle wieder da! Puhhhh.. 

Aber die nächsten Probleme stehen schon in der Warterschlange.... Wink
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#3
Hallo Richard,

ich bewundere immer wieder Deine Zähigkeit in solchen Dingen...

Auch wenn ich zur A700 so rein gar nichts beisteuern kann, bin ich
doch sehr dankbar für diesen Hinweis auf eine potentiell "gefährdete"
Stelle an diesen Schaltkontakten. Vom Prinzip gibt es diese auf der Leiterbahn
befindlichen Schaltkontakte nämlich bei der B77 auch. Da bewegen sich
die Schleifer der Wahlschalter im Normalbetrieb offen drüber und wenn die
Muttern der Schalterknöpfe nicht solide festgezogen sind, kann es durchaus
dazu kommen, daß so ein Schleifer entweder keinen guten Kontakt hat oder
aber (bedingt durch allzu heftiges Gegendrücken des Benutzers) unnötig
viel Kraft auf die Platine ausgeübt wird. Letzteres würde zu Biegebeanspruchung
und damit u.U. zum Leiterbahnenbruch führen (so wie er bei Deiner Masch.
ja aufgetreten ist). Das wäre jedenfalls in meinen Augen eine mögliche Fehler-
Ursache. Insofern ist das auch bei einer B77 im Fehlerfalle immer eine nähere
Untersuchung wert.

Weiterhin gutes Gelingen mit der (wirklich schönen) A700 (an der hätte ich
auch noch Spaß aber bisher ist mir noch keine zu moderatem Preis über
den Weg gelaufen).

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#4
Danke für die Blumen Peter Smile

Leider bin ich nicht bei allen Dingen so Hartnäckig... Wink

Ja, die Konstruktion dieser Platinen-Schaltkontakte ist schon recht speziell, aber anscheinend doch eine gute Lösung. Sonst hätten die Geräte wohl nicht (zu recht) einen guten Ruf. Toll ist auch die Demontierbarkeit der A700. Alles lässt sich mit wenigen Schrauben und Steckern lösen, das erleichtert die Arbeit enorm.

Momentan machen mir noch der Bandzug (rechts viel zu stark), die Stromversorgung (28V statt 24V) und die glimmende Rückspultaste bei Wiedergabe zu schaffen. Aber eins nach dem anderen Wink

Übrigens moderat war der Preis für die Kiste auch nicht, aber man gönnt sich ja sonst (fast) nix...

[Bild: seitenlage.jpg]



Gruss
Richard

@admin: Habe eben gesehen, dass der Tread am falschen Ort gelandet ist. Könnte man ihn unter "Hilfe/Bandmaschinen" verschieben?
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#5
@alle A700-Eigner und Kenner:

Kleine Bitte an euch Smile Könntet ihr an eurer A700 mal folgenden kleinen Test machen:

Band auf Wiedergabe schalten

Linke Spannrolle leicht hin und her bewegen und gucken was die rechte Spannrolle macht.

Rechte Spannrolle leicht hin und her bewegen und gucken was die linke tut.

Meine Maschine macht dabei folgendes:

Beim Bewegen der linken Rolle reagiert die rechte umgehend und springt je nach meinem Druck von Anschlag zu Anschlag.
Beim Bewegen der rechten Rolle passiert links gar nix!

Den linken Spannrollenabstand von 46 mm (nach SM) kann ich mittels Poti bestens einstellen.

Wenn ich dann am rechten Poti drehe passiert nix! Zudem ist der Bandzug des rechten Motors enorm, vermutlich volle Kraft, das Band rutscht sogar zwischen Capstan und Andruckrolle.

Tja, ich hatte natürlich auch die Regelung der rechten Motors in Verdacht, doch nun das Komische:
Wenn ich die linke Spannrolle ganz sachte gegen oben drücke reagiert die rechte Spannrolle sofort und der Zug lässt nach. Wenn ich nun in dieser Situation am rechten Poti drehe, kann ich auch hier den Abstand einstellen. Sobald ich aber dern linken Hebel wieder freigebe zieht der rechte Motor wieder voll durch.

Ich hoffe ich habs einigermassen verständlich erklärt Wink

Folgendes habe ich ohne Erfolg schon versucht:

Beide Motor-Platinen ausgetauscht, alles beim Alten.
Die beiden Steuer-ICs TCA561 gegeneinander ausgetauscht, alles beim Alten.

Hat jemand eine zündende Idee? Smile

Viele Grüsse
Richard
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#6

Moin,

wenn es nicht schon 'zu spät' ist: Kümmere dich asap um die 28V! Die glimmende REW-Taste läßt mich annehmen, daß schon irgendein Chip im Jordan badet... der SC10429 etwa, genügend Beine hat er ja... es gäbe da auch einen Q6, den man mal schnell wechseln könnte (nicht tauschen!)...

Ich hoffe, es handelt sich um einen Messfehler.

Das Verhalten der Bandzugwaagen (im PLAY) ist absolut unnormal und kann erst angegangen werden, wenn die Logik 100% in Ordnung ist. Bitte solche Einstellversuche im liegenden Betrieb, nicht in der stabilen Seitenlage erforschen...  ...mit identischen Spulen(kernen) L&R, etwa 10cm sind angesagt... mit Sparspule wird das nix...

Tausche nicht zuviel an den (mutmaßlich intakten) TCA561-ern herum, markiere auch deren ursprüngliche 'Herkunft', wenn Du in drei Wochen noch etwas nachvollziehen willst.

Nochmal: kpl. Spannungsversorgung auf Spezifikation überprüfen, ggf. Einstell-Poties tauschen und, na was wohl: Elkos erneuern... die 24V sind unstabilisiert und können eigentlich nur durch krasse Fehler 'nach oben' wegdriften; auch alle Sicherungen und deren Wert sowie Korrosionszustand anschauen... der Spannungswähler steht auf: __ V ?

Pit

PS: war das Glimmen von Anfang an vorhanden oder tauchte es erst im Laufe der Demontage auf?

PPS: ist rechts Deine 'nachgedrehte' Spannrolle drauf? Schon mal links versucht? Läuft sie frei oder 'hakelt' sie? Abdeckkappen immer draufmachen!

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#7
Hallo Pit

Vielen dank für deine Ratschläge und Tipps. Folgendes dazu:

Netzteil:
Hier habe ich bereits Anfangs alle Elkos ersetzt (neu) und die Spannungen justiert. +12V, -12V und 5V sind alle korrekt. Die 28V können daher wohl nur durch einen fehlerhaften Gleichrichter kommen? Ich werde diesen auch noch ersetzen.
Die Sicherungen habe ich alle geprüft, der Spannugswähler steht auf 220V.

Das Glimmen war von Anfang an vorhanden, die Laufwerkslogig funktioniert aber ansonsten tadellos ohne Bandschlaufen oder Salat.

"Meine" Spannrolle läuft frei, daran sollte es nicht liegen. Die ebenfalls fehlende Abdeckkappe habe ich gestern von Revox zugeschickt bekommen und ist nun montiert Wink

Der Q6 steuert das Lämpchen der Rewind-Taste? Ich werde diesen sobald möglich durch einen neuen ersetzen.

Ohje, wenn der SC10429 einen weg hat siehts wohl düster für meine Revox aus?

Gruss
Richard

P.S. Werde den Gleichrichter und den Transi erstzen und wieder berichten Wink
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#8

Nachdem defekte Gleichrichter eher weniger als mehr an verwertbarer Gleichspannung erzeugen, habe ich für Dich folgende Messung veranstaltet (und revidiere meine oben gemachte Jordans-Vermutung: eher mein Denkfehler als ein Messfehler):

Zunächst mal gleich Entwarnung aus der Praxis: 28,5 V sind bei dieser Evaluierung an meiner voll funktionsfähigen A-700 zutage getreten, digital  nachgemessen (die steht auch auf 220V), von daher sollte also zunächst (wider theoretisches Erwarten, ich habe zuletzt 2004 in der Kiste herumgewirkt...) keine Gefahr drohen. Wenn allerlei Lämpchen brennen und Magnete anziehen geht diese (unstabilisierte) Spannung schon mal auf 26,nn V herunter.

Das heißt nicht, daß das Vielbeinige noch in Ordnung ist, jedoch steigt die Wahrscheinlichkeit (der LSI SC10429 ist im Übrigen entgegen anderslautenden Gerüchten ziemlich robust und die damit realisierte Steuerung ist die 'best funktionierende' in der A-700, [Zitat DiB.] Fertigungs/Lieferschwierigkeiten führten zunächst zu A-700 Auslieferungen mit der bekannten 'Ersatzschaltung', die dem Prototyp nachempfunden war... Simulation war noch nicht... Improvisation schon...)!

Den Gleichrichter kannst Du Dir sparen, den Q6 tät' ich aber schon mal versuchen...

PvS

PS 2023: das Thema kommt immer wieder hoch, z.B. im Mai '23; siehe auch Ergänzung in #16

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#9
Super, vielen Dank für die prompte und optimistisch stimmende Nachricht Smile

Ich werde mir also mal den Q6 zur Brust nehmen und wieder berichten.

Viele Grüsse
Richard
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#10
So, konnte nicht warten, und war kurz über Mittag zwecks Lötung Zuhause. Q6 ist nun neu, aber leider ist das Problem immer noch da. Sad

Nun bleibt wohl nur noch das "heilige" IC oder ev.noch die Sensorboards?

Gruss
Richard
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#11

Na, mit den Sensorboards hat das wohl nichts zu tun.

Bevor Du in die Verlegenheit abdriftest, es dem Semih gleichzutun, sollten wir uns um das SC10429 kümmern.

Du hast noch nicht beschrieben, wie sich die glimmende REW-Leuchte verhält, wenn tatsächlich rückgespult wird.

Es gibt im Manual eine schöne Logiktabelle, nach deren Abarbeitung man sich ein Bild darüber machen kann, ob das IC sinnig oder unsinnig verarbeitet.

Wie bei Semih zu sehen, kommt Korrosion als Fehlerverursacher schon mal mit ins Spiel. Die 'dauerleuchtende' '(nicht: glimmende) REW-Taste gehört übrigens zu einem 'gültigen' Betriebszustand: im Automatik-Betrieb, während des Rücklaufes, sind sowohl PLAY als auch REW Taste beleuchtet. Vielleicht mal die Pegelverhältnisse am AUTO Schalter zuerst überprüfen.

Dann läuft ja letztlich alles auf drei + zwei 'digitale Übergabepunkte' hinaus, siehe Logiktabelle. Wenn dort Unordnung herrscht, sollten wir einen Weg zum Maikäfertausch initiieren. In Villingen gibt es sie noch hochoffiziell, bei DiB. oder mir mußt Du einen guten Tag erwischen Wink . Ist bei Dir 50.05.0143 gesockelt, wie es sich gehört?

Pit

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#12
Ja Semihs Story habe ich schon länger mal gelesen und vor seiner Arbeit kann man nur den Hut ziehen, Respekt! Dagegen ist meine A700 ja noch in einem 1A-Zustand Wink

Die REW-Leuchte verhält sich so:
Beim Rückspulen leuchtet sie (wie es sein sollte) und bei Wiedergabebetrieb auch (leicht abgeschwächt). Wie es sich beim Auto-Betrieb verhält muss ich noch prüfen. Was meinst du mit Pegelverhältnisse prüfen?

Ich habe bei Revox bereits angefragt, was das IC kostet. Die wollen Fr. 100.- dafür. tja.... Sad Der Käfer ist übrigens gesockelt.

Gestern habe ich noch die Ausgänge der beiden Sensorboards gemessen (YAN-TT1/YAN-TT2). Beide liefern beim Bewegen der Waagen von Anschlag zu Anschlag eine Spannungsdifferenz von ca. 1V.

Auf der Laufwerk-Steuerung habe ich auch noch etwas rumgemessen. Laut meinem Multimeter sollten alle Qs im grünen Bereich sein. Bei den Dioden ist mir aber D2, eine 3.3V Z-Diode aufgefallen. Diese lässt mein Multimeter beidseitig piepsen. Könnte hier was im Argen sein? Natürlich hatte ich keine solche Diode zur Hand, werde aber noch davon besorgen.
Die Messungen sind natürlich mit Vorsicht zu geniessen, da ich ja nicht jedes bauteil auslöten konnte/wollte. Wink

Gruss
Richard

P.S.

Dieses Zitat von Semih gibt mir noch zu denken:

"....Wenn sich das Band bewegt, wird über das
Bandbewegungssignal (Sensorplatine unter rechter Umlenkrolle) der Transistor gesperrt, so dass sich Relais
und E-Magnet die Spannung teilen müssen. Nun bekommt der E-Magnet weniger Spannung, die aber zum Halten
ausreicht, ihn also nicht unnötig aufwärmt und das Relais zieht an. Die Kontakte schalten die Motoren auf eine
andere Wicklung am Trafo um, so dass sie eine für die Wiedergabe passende (niedrigere) Spannung erhalten......"

Sollte ich wohl mal noch dieses Relais prüfen?
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#13

Zitat:Gorchel postete
Ja Semihs Story habe ich schon länger mal gelesen und vor seiner Arbeit kann man nur den Hut ziehen, Respekt!

[...]

...den will ich bei der Gelegenheit mal kräftig aufdoppeln, den Respekt!

Zitat:Gorchel postete

Die REW-Leuchte verhält sich so:
Beim Rückspulen leuchtet sie (wie es sein sollte) und bei Wiedergabebetrieb auch (leicht abgeschwächt). Wie es sich beim Auto-Betrieb verhält muss ich noch prüfen. Was meinst du mit Pegelverhältnisse prüfen?

Na ja, ob sich an den diversen Ausgängen des Riesenkäfers (trotz Robustheit: Vorsicht beim Abrutschen mit Meßspitzen), also TMA, TMB, TMAB, resp. K-PRESS (hört man Wink ), K-BRAKE, K-LIFT sowie TME, S-PAUSE, S-REW (!) und S-FORW vernünftige, das heißt konsistente und plausible (Du siehst, ich drücke mich vor nicht nachgemessenen Echtwerten) Schaltspannungen (lt. Logik-Tabelle im jew. Funktionszustand) ergeben.

Zitat:Gorchel postete
Ich habe bei Revox bereits angefragt, was das IC kostet. Die wollen Fr. 100.- dafür. tja.... Sad Der Käfer ist übrigens gesockelt.

Liegt (leider) im real. Rahmen, der Preis. Blöd ist, wenn Du nachher zwei davon
hast, die tun. Wäre es nicht CH, ein Brieferl wäre schon unterwegs... Oder magst Du den Aufwand treiben, Dein mutmaßlich angeschlagenes Teil nach Oberbayern zu überstellen? Bei glimmender Nachanalyse ginge dann ein funktionsfähiger Chip in den Rückumschlag Wink .

Zitat:Gorchel postete
Gestern habe ich noch die Ausgänge der beiden Sensorboards gemessen (YAN-TT1/YAN-TT2). Beide liefern beim Bewegen der Waagen von Anschlag zu Anschlag eine Spannungsdifferenz von ca. 1V.

Das spricht m.E. für 100% korrekte Funktion.

Zitat:Gorchel postete
Auf der Laufwerk-Steuerung habe ich auch noch etwas rumgemessen. Laut meinem Multimeter sollten alle Qs im grünen Bereich sein. Bei den Dioden ist mir aber D2, eine 3.3V Z-Diode aufgefallen. Diese lässt mein Multimeter beidseitig piepsen. Könnte hier was im Argen sein? Natürlich hatte ich keine solche Diode zur Hand, werde aber noch davon besorgen.

Eher liegt da nix im Argen; der Schaltungsteil ist für die Ansteuerung der Aufnahmefunktion zuständig (bei Gelegenheit auch mal ausprobieren, bitte), ob da Kurzschluß, offene Diodenstrecke oder korrekte Funktionalität herrscht, dürfte der Glimmlampenfunktion egal sein. Bei so niedrigen Zenerspannungen ginge ich mal von einem Multimeter-error aus...

Zitat:Gorchel postete
Die Messungen sind natürlich mit Vorsicht zu geniessen, da ich ja nicht jedes bauteil auslöten konnte/wollte. Wink

Na, besser mit Vorsicht gemessen wie falsch geraten! Die Löterei ist wirklich lästig und nur das allerletzte Mittel der Qual...

Zitat:Gorchel postete
Dieses Zitat von Semih gibt mir noch zu denken:

[...]

Guck ich mir gerade an, aber das ist leicht zu überprüfen; beim Start nach etwa 1/2 sec. muß ein leises "Klack" des Relais zu hören sein und beide (!) Bandzugwaagen wippen ein klein wenig (man sieht das nur bei großen Wickeldurchmessern gescheit, da die trägen Massen die Waagen nicht so schaukeln lassen). Dann wird korrekt zurückgeschaltet (Bandschlaufenverhinderung, Hochlauf, Jaulvermeidung) auf die normale Dauerversorgungsspannung.

Noch schöner sieht man es, wenn man im PLAY-Betrieb die Zählwerksrolle festhält: dann muß dieses Relais anziehen abfallen und (noch vor dem folgenden STOP) der Bandzug erhöht sich minimal bzw. wird neu ausgeregelt. Dabei sieht man die Wipperei etwas eindeutiger wie beim Kraftstart...

Ob das in Deinem Fall, wo ja offensichtlich mit der Logik was nicht stimmt, so sichtbar / hörbar / erfahrbar ist, kann ich schwer einschätzen. Mach's zur vorletzten Baustelle... Solange der Andruckmagnet die Andruckrolle einschwenkt ist dies kein vordringlicher Fehlerort.

mfg Pit

2024: Ergänzung zur Dämpfung der Bandzugwaagen

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#14
Herzlichen Dank für deine ausführlichen Erklärungen. Smile

Ich werde mich also heute Abend mal den Beinchen des Käfers und seinen Spannungen annehmen und auch testen, wie sich die Maschine und die Waagen bei Relais-Umschaltung (klackern tuts) und im REC-Modus verhalten.

Jaja, die "Insel" Schweiz...übel...aber ich werde ev. gerne auf Dein Angebot zwecks Chip-Versand zurück kommen Smile

Was mich nach wie vor an der ganzen Sache irritiert, ist die, das die Steuerung ja grundsätzlich funktioniert (die glimmende Lampe mal ignorierend). Wenn ich als im Play-Modus, der rechte Motor zieht wie verrückt am Band, die linke Waage leicht anhebe, der Bandzug rechts sofort in normale Bahnen gelenkt wird. Links ist dann aber der Gegenzug weg, die Spule dreht also völlig frei ohne Drehmoment in irgend einer Richtung.
Esch scheint also so, als wären die Punkte, wo sich die Beiden Waagen gewissermassen in ihrer Regelung überschneiden und sich dann einpegeln zu weit voneinander entfernt...?

Sehr merkwürdig..... Wink

Sobald ich mehr weiss, melde ich mich gerne wieder
Gruss
Richard

P.S.

Noch schnell zu den Sensorboards und deren Werten: Die hatten ja beide eine Spannugsdifferenz von ca. 1V, aber wenn ich mich recht errinnere nicht auf gleichem Spannungs-Nievau. Jetzt weiss ich natürlich nicht, ob die Steuerung nur mit der Differenz arbeitet, oder mit einer Sollspannung? Bei zweitem müssten ja beide Sensoren die gleichen Werte liefern. Strohhalm? Wink
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#15
So, nachdem ich mir nach langen hin- und herüberlegen doch so einen ominösen Chip (SC10429) geleistet habe, dieser gestern eingetrudelt ist, und ich ihn am Abend in den Sockel drückte, sprach eine gemeine Stimme in mir: Jede Wette, das Ding läuft auch mit dem neuen IC nicht? Naja, ihr wisst nun was kommt, genau, die Stimme hatte leider recht, verdammt!!! :ugly2:

Toll...eigentlich hatte ich keinen Bock mehr auf die A700, aber ich riss dann doch noch mal den Schaltplan "TapeTransport" hervor und irgendwie blieb mein Blick an C13 (!) hängen. Ich guck mir den roten Tantal auf der Platine an, hmmm, ist der irgendwie etwas bräunlich am Kopf? Ich bau die Platine zum x-ten male aus, halte mein Multimeter an den C13 und es piept! Ich glaubs einfach nicht....
Lötkolben ein, Tantal raus, noch mal messen: 0 Ohm! 0 uF! Pfffff.... :biting:

Ich finde in meiner Grabelkiste noch einen 10 uF-Tantal, der wirds wohl auch tun, löte ihn rein, Platine eingebaut, A700 angeworfen.......läuft tadellos!! Kein Glimmen der REW-Taste mehr, rechter Motor zieht feinfühlig am Band....
Tja, warum sah ich den C13 nicht schon vorher? Ich weiss es nicht, aber danach ist man ja immer klüger. Tja, nun habe ich zumindest ein seltenes IC on Stock und zum Dank fiel dann bei der A700 nach 30 Minuten Musik hören wieder mal der rechte Kanal aus....wird ja nur ein Tantal sein... Wink

Gruss
Richard
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#16

Tja, lieber Richard,

soviel zum Thema Robustheit, Gerüchte, 'sich was Leisten', Fehlersuche und Ungeduld. Am Ende bist Du der Sieger geblieben, die Diva hat sich (soweit) wieder untergeordnet.

So wie Du den (gefundenen) Fehler beschreibst macht die gesamte Vorgeschichte auch Sinn, incl. voradventlichem Glimmbetrieb und Problemen auf der 'take-up'-Seite.

Auf viele kommende (ungetrübte) Stunden mit der m.A. nach besten Amateurmaschine, die ReVox je gebaut hat. TBA931 hin, Tantals her... Das Band ist der limitierende Faktor in der Magnetbandaufzeichnung, damals wie heute. Und mit dem geht die 700-er so sorgsam um, wie kaum eine andere Amateurmaschine. Wenn sie 'fit' ist...

Pit

PS 2023: ein Zitat von 2010:

"FrankS." im alten ReVox-Forum schrieb:Studer/Motorola IC

Dieses IC ist ein SC10429.
Es ist ein maskenprogrammiertes PROM. [das ist m.E. ein läßlicher Lapsus von Frank und definitiv falsch; mfg Pit im Nov.2023]
Maskenprogrammiert heist, der Auftraggeber hat dem Chiphersteller die Daten gegeben und der Chiphersteller hat sie produziert.
Das SC10429 ist mit gleichen Daten in der A/B67, A700 und in frühen Versionen der B77 verbaut.
Zu einer bestimmten Bauzeit der B77 wurde schon mit einer Ersatzschaltung gearbeitet. Diese steckt in dem Sockel des SC10429.
Spätere B77-Laufwerkssteuerungen hatten dann ein Layout, in das die Ersatzschaltung mit integriert wurde.
Viele SC10429 sind der Grund für merkwürdige Laufwerksfunktion, bis hin zum Versagen.
Da die Eingangssignale aus der +24V Spannungüber einen Spannungsteiler abgeleitet werden, führt eine zu hohe +24V Netzteilspannung zum sofortigen Tod des jeweiligen Einganges.

Zumindest vor nicht all zu langer Zeit hatte Revox das IC noch im Angebot. So um 50€, mein ich.

Meine Ersatzschaltung geht noch einen Schritt weiter. Es ist eine Pausenfunktion integriert und als Option IR-Fernbedienungstauglich.
Schori hat eine Ersatzschaltung für das neue (kleinere) PROM der neueren B77 geschaffen.

und noch ein hilfreicher link zur LSI Thematik & zu Franks knowhow & der <leoniv> (hier Leonivs VU-A-700-Einstieg ins OFF...) PICATtiny-solution (Hinweis von <havox> für die B-77); die ATmega48/88/168/328 Lösung für das A-700 SC10429 existiert noch nicht... Vor knapp 18 Jahren gab es auch schon 'zeitnahe Prognosen' zu einem LSI-Ersatz.

       

PS 2024: zufällig erfahre ich, daß der Benedetto-Nachfolger MichaelM. eine Nachfertigung der originalen VU-Meter angestoßen hatte. Ob die noch verfügbar sind entzieht sich meiner Kenntnis

Hier noch die user-Vorstellung des Entwicklers <DIYLAB> Bruno (Digitales VU-Meter)... & hier sein Kommentar zu den Nachbarn...

12.04.2024: weitere Fortschritte an der ESP-Front (bei den tapeheads)...
dazu auch der BMF-Hinweis auf die ebay-Auktion

©DK1TCP TIttwoWS SC10429 50.05.0143 IM5610CPE N82S123N A700 VU Ersatzlösung Ersatzlösungen plugin
Klasse CH-Parts, ultimative 810-MPU, nomen est omen und eine Klarstellung sowie meine Remanenzreferenz & was nWb/m sind... und zur Rezenz...
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#17
Geduld ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr.... Wink

Tja, gut ist, dass sich die ICs wirklich als Robuster als die Gerüchte lauten erweisen. Vermutlich könnte ich das SC10429 wieder zurück schicken, aber wer weiss? Und die 100 Fränkli verkrafte ich noch knapp....

Es stehen aber doch noch etliche Baustellen an, wie der erneut ausgefallene Kanal der wohl diesmal eher elektronischer und nicht mechanischer Herkunft ist. Heute morgen zum Aufstehen hat er wieder bestens funktioniert.

Tja, ich werde euch gerne auf dem Laufenden halten...

Gruss
Richard
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#18
Nach einem IC-wechsel (TBA931) ist bisher auch der rechte Kanal immer da. Übrigens das TBA931 kann durch das TBA231, welches bei Reichelt fast gratis zu haben ist, ersetzt werden (ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern aus dem Revox-Forum). Wink

Aber ich melde mich wegen etwas anderem:

Oben hat die A700 ja einen riesigen Kühlkörper, darin eingelassen sind die Leistungstransistoren der drei Motoren. Dabei ist mir dann einige mal aufgefallen, dass es da oben nicht nur warm wird, sondern auch kribbelt, und zwar vor allem beim mittleren Trasi (Capstan). Heute habe ich dann mal aus Spass mein Messgerät gefragt:

[Bild: autsch.jpg]


Uahhhh? Kann, soll, darf das sein? :wiebitte:

Die Wickelmotoren zeigen etwas weniger an (32V) und wenn die Maschine auf Stop geschaltet ist haben alle 3 Tansis über 100V.....

Vielleicht hat einer von euch mal Zeit und Lust an seiner A700 die Fühler ranzuhalten? Wink

Gruss und einen guten Start ins Weekend
Richard

P.S. Bisher sind mir Dauerwellen noch erspart geblieben.....
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#19

Lieber Richard,

das 'Kribbeln' ist soweit in Ordnung, es liegen da auch durchaus ernstzunehmende (Wechsel-)Spannungen an. Schließlich ist die A-700 kein Spielzeug sondern ein ernstzunehmendes, professionelles Laufwerkskonzept!

Die Warnungen sind im Übrigen dieselben, die auch immer wieder im Zusammenhang mit der A-77 ausgesprochen werden: dort treten die gleichen Kribbelspannungen auf, sind jedoch etwas unzugänglicher im Geräteinneren verbarrikadiert.

In diesem Sinne also: Finger weg!

Pit

©DK1TCP Kribbel-Kiste
Klasse CH-Parts, ultimative 810-MPU, nomen est omen und eine Klarstellung sowie meine Remanenzreferenz & was nWb/m sind... und zur Rezenz...
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#20
Hallo Richard,

....kleiner Exkurs: natürlich kann es an dieser Stelle
des Transistors "kribbeln" - die TO3-Bauform hat ja
"nur" zwei Beinchen. Deshalb ist der T. ja auch isoliert
zu montieren.

Wenn Dich das übrigens stört - es gibt Isolierkappen
für TO3-Transistoren.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#21
Super, vielen Dank für eure Infos. Dann ist ja alle im Grünen. Smile

Wenn die Revox ja dann irgendwann mal wieder zusammengebaut ist, kommt man an die Transis eh nicht mehr ran.

Ansonsten macht die Kiste wirklich Spass in Bezug auf Bedienung, Klang und Haptik...Toll!

Gruss
Richard
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#22
Dieser Thread ist zwar schon etwas älter, aber ich habe genau zu den oben erwähnten Leistungstransistoren der Motoren (Beitrag 017) eine Frage.

Kürzlich verursachte ich versehentlich zwischen genau diesem Transistorgehäuse (in dem Fall vom linken Wickelmotor) einen Kurzschluß zum Chassis. Der Wickelmotor lief dabei kurz an. (Es funktioniert aber nach wie vor alles einwandfrei.)

Wurden durch dieses Mißgeschick evtl. Bauteile der Wickelmotorplatine oder der Laufwerksteuerung gefährdet, d.h. hätte ich etwas abschießen können, oder wurde die Spannung zum Motor eben nur kurz "durchgeschaltet"?

Viele Grüße
Matthias
ReVox A700
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Teac V-8030S
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#23

ohne jetzt in den Schaltplan reinsehen zu können / wollen: gefährdet hast Du diverse Bauteile wohl schon, aber wenn hinterher die beiden Bandzugregelungen noch einwandfrei funktionier(t)en, hast Du Glück gehabt.

Letztlich ist 'der Kurzschluß' nichts anderes als ein voll durchgesteuerter Leistungstransistor, wie bei max. drehendem Motor. Dabei fließen aber 'Fremdströme', denn die Regelung regelt nicht 100% gegen Masse. Bei kurzzeitigem 'Funkenflug' war's zunächst einmal Glück. Was alles dabei hätte passieren können, dazu gucke ich mir (frühestens am Sonntag) die Schaltung nochmal genau an. Wenn es die Tagesform zulässt, greife ich auch gleich zur Realsimulation (=Stresstest): einer der Rundgleichrichter oder max. ein 100€ IC (TCA561) könnte m.E. dabei auf der Strecke bleiben. Das Logik-LSI ist wohl nicht in Gefahr...

baw Pit

©DK1TCP
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#24
Zitat:P.Nieratschker postete
ohne jetzt in den Schaltplan reinsehen zu können / wollen: gefährdet hast Du diverse Bauteile wohl schon, aber wenn hinterher die beiden Bandzugregelungen noch einwandfrei funktionier(t)en, hast Du Glück gehabt.

Letztlich ist "der Kurzschluß" nichts anderes als ein voll durchgesteuerter Leistungstransistor, wie bei max. drehendem Motor. Dabei fließen aber 'Fremdströme', denn die Regelung regelt nicht 100% gegen Masse. Bei kurzzeitigem 'Funkenflug' war's zunächst einmal Glück. Was alles dabei hätte passieren können, dazu gucke ich mir (frühestens am Sonntag) die Schaltung nochmal genau an. Wenn es die Tagesform zulässt, greife ich auch gleich zur Realsimulation (=Stresstest): einer der Rundgleichrichter oder max. ein 100€ IC (TCA561) könnte m.E. dabei auf der Strecke bleiben. Das Logik-LSI ist wohl nicht in Gefahr...

baw Pit
Vielen Dank für die Unterstützung. Ich werde mich dann mit dem Schaltplan noch mal genauer beschäftigen (auch nicht vor Sonntag).

Das Mißgeschick ist passiert, weil ich beim Probelauf das Gehäuse noch geöffnet hatte und an einen der dann frei liegenden Transistoren mit einem Schraubenzieher dran gekommen bin. Die oben genannten Schutzkappen wären bei offener Maschine vielleicht gar nicht so schlecht

Zuvor hatte ich sämtliche Rifas getauscht. Die Bandzugregelung funktioniert auch nach dem Mißgeschick nach wie vor einwandfrei. Nur die Umspulgeschwindigkeit ist in beiden Richtungen zu langsam. Die Motorkondensatoren werde ich noch tauschen.

Ausgestattet ist diese A700 (eine der letzten) mit der Bandzugregelung der B67. Verstellt wurde daran noch nie etwas.

Viele Grüße
Matthias
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#25
Elektrisch sieht die Überbrückung wie folgt aus:


[Bild: 2011-07-22_172351.jpg]


Thomas

PS: Korrigiert!
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#26

Ohne auf die im vorangehenden Post gemachte Dioden-Behauptung einzugehen (die ist nämlich falsch) hier zum Durchblicken der AC Regelung ein vereinfachtes Prinzipschaltbild aus der guten alten A-77:

[Bild: A-77_Stellzweig.jpg]

Hierher stammt der Schaltungsteil, bzw. aus den fast zeitgleichen Schwestern A-80 und B-62, der 'mobilen A-80'.

Die Schaltung wurde übrigens nicht bei STUDER erdacht, sondern stellt eine Adaption einer Nagra-Variante dar, wie wir mittlerweile wissen.

Zum Thema 'Gefährdung' der Restschaltung bleibe ich den Realtest vorerst schuldig, da heute eine außerplanmäßige A-810-Reparatur auf dem Plan steht. Wenn ich mir aber die Schutzmaßnahmen ansehe, die bei den genannten 'Kolleginnen' in Sachen Überspannungsschutz und Spannungsbegrenzung getroffen worden sind (es steht jedem frei, sich die Schaltungen vom STUDER-Server herunterzuladen und ein paar kurzweilige Stunden damit zu verbringen) gehe ich davon aus, daß es bei einer kleinen Anzahl von 'wilden' Schraubenzieherbetätigungen zu der tödlichen Induktionsspannung kommen wird, die mindestens eine der vier Gleichrichterdioden ins Jenseits befördern wird. Der Leistungstransistor selbst ist noch am allerwenigsten in Gefahr, da er ja quasi nur 'überbrückt' wird (die 4,7 bzw. 22 Ohm des Emitter-Widerstandes in der jeweiligen Schaltung schenken wir uns mal).

Eine Rückwirkung auf die steuernden Elemente dürfte es auch nicht geben (wie zunächst angedeutet), solange die Basis des MJ411 in Ruhe gelassen wird. Darum geht es beim Gehäuse-Trick aber nicht). Also Entwarnung für TCA561 oder BC107, je nach Logikboard.

Soweit der Nachtrag, der Stresstest folgt aber an einem der kommenden Wochenenden...

Pit

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#27
Zitat:P.Nieratschker postete
Ohne auf die im vorangehenden Post gemachte Dioden-Behauptung einzugehen (die ist nämlich falsch) ......
In der Tat, meine Darstellung des Sachverhaltes ist falsch, da ich die Schaltzeichnung, falsch interpretiert habe und eine Verbindung gesehen habe wo keine existiert.

Thomas
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