09.07.2006, 01:57
Zitat:96k posteteHi 96k,
Hier geht es also um einen Test der Abtastfähigkeit, was dem aufmerksamen Leser bestimmt aufgefallen ist:-). Natürlich entsteht sehr viel Klirr wenn ein System der Rillenauslenkung nicht mehr folgen kann, dann aber richtig. Das ganze ist dennoch keine Klirrfaktormessung. Die von Dir angesprochene und mögliche Änderung der Nadelnachgiebigkeit hat direkt Auswirkungen auf die Abtastfähigkeit des Systems (TA und Tonarm). Die hat sich aber bei meinem System durch Einspielen noch nie geändert. Wenn mit neuer Nadel A und Testplatte B die 100µm leicht verzerrt haben, dann war das auch nach 50 Stunden noch so. Es gab auch keine hörbaren Änderungen, schon gar nicht Wochen später.
Genau deshalb wurde der Versuch mit der Aufzeichnung gemacht.
Wenn Du jetzt diese von mir persönlich gemachten Erfahrungen in Frage stellst, es könnten Andere ja Messen nur ich nicht, darf ich doch auch mal nach der Quelle, den Messergebnissen, dem gehörten Klangunterschied usw. fragen.
Eine Veränderung in der Nadelnachgibiegkeit wirst Du nicht unbedingt in der Abtestfähigkeit ertesten können, dazu bedarf es eines Resonanzfrequenztests, wie sie auf den beiden Shuretestplatten vorhanden sind, die ich oben postete. Eine Veränderung uin der CU um 5 führt nicht unbedingt zu einer hörbaren Veränderung der Abtastfähigkeit ( zu einer messbaren mit einer Klirrmessbrücke schon).
Bedenke, normal am Plattenspieler eingestellte Auflagekräfte sind nicht immer korrekt, erst die Überprüfung mit einer Tonarmwaage machen sie reproduzierbar. Und unter einer Tonarmwaage meine ich nicht unbedingt Pendelwaagen ala Ortofon. Nicht ohne Grund lassen sich einige wenige Tonarme in ihren Auflagekräften nachjustieren, damit die Anzeige auch dem tatsächlichen Wert entspricht. Auch dies führt zu einer Veränderung der Abtastfähigkeit.
Dass eine unglücklich gewählte Tonarm-TA Kombi, die in ihrer Resonanzfrequenz angeregt werden kann durch Tritt/Körperschall (5-7 Hz) oder auch Signalschall auf der Platte (14-16Hz), nicht mehr im Sinne des Herstellers in der Lage ist das Signal auf der Platte so zu reproduzieren, wie es von jenem garantiert/gewollt ist, dürfte auch außer Frage stehen. Ich erinnere in diesem Zusammenhang auch an die Messschriebe der Audio/Steroplay aus Anfang der 80er.
Zitat:Hier machst Du einen, wie ich meine, entscheidenden Fehler. Du gehst von dem aus was Du an Erfahrungen bei Deinem System gemacht hast und schließt von dem auf die allgemeingültige Aussage, "dass eine eine Veränderung durch Einspielzeiten bei TAs nicht gibt". Das TAs auch unterschiedlich gut reproduzieren können, ist Dir bestimmt bewusst. ;-)Zitat:Jürgen Heiliger posteteKann man das Band mal hören? Wie beschriebst Du den Klangunterschied zwischen neu und eingespielt?
Durch AB-Vergleich mit Aufnahmen auf einer eingemessenen Telefunken M 20 mit 38 cm/s und Halbspur.
Vielleicht hört man bei vielen TAs wirklich einen Unterschied zwischen den ersten 30 Betriebsstunden, nur in dem von mir genannten Versuch war das nicht der Fall. Auch konnte ich bei meinem System noch nie einen Unterschied in der Abtastfähigkeit feststellen, und das hat jetzt schon die dritte Nadel bekommen.
Dem gegenüber möchte ich sagen dass meine gemachten "Tests" nicht nur bei einem TA stattgefunden haben. Diese gemachten Aussagen von mir betreffen auch die unterschiedlichsten TA-Hersteller. Ebenso wie die Hersteller (Ortofon, Elac und AKG liegen mir vor) auf diesen Umstand in den Händlerinformationen hinweisen.
Klar könntest Du Dir das Band einmal anhören, Du kannst gerne mal bei mir vorbei schauen. ;-)
Zitat:96k posteteOhne Dir hier etwas unterstellen zu wollen, aber ich habe schon zu oft Gegenteiliges erlebt. Dies auch bei Leuten, bei denen ich annahm ihre TAs wären gut justiert.
Und? Ein nicht richtig eingestellter TA ist nach 30 Stunden noch genau so falsch eingestellt. Beobachtungen an defekten oder dejustieten Systemen helfen uns hier aber auch nicht weiter.
......
Gehe mal von richtig eingestellten Systemen aus, das mache ich bei Dir auch.
Die meisten richten sich nur nach dem Überhang, der in den Unterlagen zu finden ist und legen ihre Nulldurchgänge willkürlich fest, bzw. richten sich nach irgendeiner Schablone. Diese Vorgehensweise ist aber nicht ganz korrekt. Es ist immer die Tonarmgeometrie in der Abhängigkeit effektive Tonarmlänge <=> Kröpfungswinkel zu sehen, die dann die Nulldurchgänge vorgibt, denn nur auf dieser "Kreisbahn" wird das TA-System mit dem günstigsten Klirrverhalten, weil geringstem Spurfehlerwinkel (nur für diesen Arm), betrieben wird.
Auf diesen Umstand wird bei der Justage fast nie drauf eingegangen, aber auch weil den meisten obiger Umstand nicht bekannt/bewusst ist.
Zitat:Da ist keine Häme dabei, weshalb ich in meinem zweiten Posting hier in diesem Thread folgendes Geschrieben habe:Es geht dabei nicht um HighEnder, ich hasse diesen Ausdruck, denn dieser wird nicht mehr in dem ursprünglich benutzten Wortsinne (dem nach dem tatsächlich machbaren Strebenden) gebraucht, sondern fast ausschließlich in seinem negativen Veralbarnden.
|Vielleicht macht mal jemand mit einem neuen System, am besten mit einem was sich
|nach Meinung der HighEnder wärend des Einspielens stark im Klang ändert, den
|gleichen Test.
Ich glaube Dir ja Deine Erfahrungen. Willst Du aber meine in Frage stellen, so erwate ich von Dir schon etwas mehr Motivation bei der "Beweisführung".
Gruß und schönen Sonntag
96k
Im Übrigen sind Klangbeschreibungen immer subjektiv, da ein jeder ein anders Hörvermögen/-gewohnheiten und -vorlieben hat. Des Weiteren immer andere Umgebungen (Raum, Bedämpfung) und Vorraussetzungen (TA, Tonarm, Phonvorstufe, Verstärker, Lautsprecher) hat. Somit haben Klangbeschreibungen keine Übertragungsberechtigung auf andere User. Dies nur als Erklärung.
Nun zu meinen Feststellungen, an Hand von zwei Beispielen.
Denon DL 103 R mit ShabataNadel (sehr scharfer Schliff) versehen. Hier nahm die Präzison in der Räumlichen Darstellung und im Bassbereich zu. D.h. die Instrumente wurden sauberer "in den Raum" gestellt und dass Ausschwingen einer gezupften Kontrabassseite wurde besser erhörbar/klarer.
Elac ESG 796 HsP (v.d.Hul I Schliff). Auch hier das gleiche Bild wie oben, nur die Auswirkung war nicht ganz so deutlich wie vor. Bei einem 796 H 24 (v.d.Hul II Schliff) stellte ich keine hörbare Veränderung fest, bzw. sie war nicht eindeutig zu belegen.
Gruß und schönen Sonntag
Jürgen