Yamaha K-1020
#1
Heute will ich euch, ohne lange auf Technisches einzugehen, mein einzig neu erworbenes Tapedeck zeigen, welches ich mir vor Jahrzehnten in der Lehre mühsamst abgespart habe.

Zu der Zeit war die Cassette das einzige wahre Musikmedium für unterwegs, ob im Auto oder im Walkman. Die CD geschweige MP3 und co. gabs noch nicht und alles musste ja erst mal mühsam von LP/Radio auf Cassette überspielt werden.

Mein Occassion-Hitachi-Tapedeck hatte die Flügel gestreckt (Totalausfall Elektronik) und so ging ich mit meinem damaligen Kollegen auf Tapedeck-Suche. Was haben wir Kataloge gewälzt, Händler abgeklappert, Preise verglichen, Geräte bei Kollegen angehört...Natürlich hatte ich schon gewisse Vorstellungen die das Gerät erfüllen sollte: Dolby musste es haben (ob B, C, oder was auch immer war Wurst...), natürlich Bandeinmessung, Echtzeit-Zählwerk und es mussten ganz viele Knöpfe und Schalter dran sein.

Tja, irgendwie kams dann anders...nüchternes Design, düsteres Schwarz und leider nur eine überschaubare Anzahl an Knöpfchen und Rädchen. Und Geld hatte es richtig gekostet! Dazumals 1985 oder 1986 war das wohl, genau eintausend Schwiizerfränkli. Keine Ahnung wie ich das zusammen gekratzt habe. Das Geld war aber gut angelegt:

Doppelcapstan, 3 Köpfe, Dolby B, C und DBX! Zwei Spulgeschwindigkeiten, Music-Search, Einmesscomputer, Echtglas-Cassettenfach und und und. Unzählige Billigstcassetten wurden mit dem Teil aufgenommen und abgespielt. Auch den übelsten Bänder konnten dank Einmessung ein toller Klang entlockt werden. Was waren meine Kollegen neidisch auf das Teil. Immer mussten sie die teuren Maxell-Chrom-Cassetten kaufen während ich im Warenhaus (Migros) den billigsten Schrott kaufte und trotzdem tolle Aufnahmen machen konnte.


Tja, und es läuft auch heute noch. Die Billig-Cassetten übrigens auch. Das einzige Teil welches ich wechseln musste war wie so oft der Treibriemen des Capstan-Antriebes. Mangels Originalteil habe ich ein billiges Küchen-Gummi genommen, man möge mir verzeihen. Eigentlich habe ich für das Yamaha keine Verwendung mehr, aber weggeben geht gar nicht. Naja, vielleicht finde ich trotz all der Bandmaschinen noch ein Plätzchen. ;o)

[Bild: yam_innen.jpg]
Aufgeräumt und übersichtlich das Innenleben. Vorbildlich die angschriebenen Sektionen, die Steckarten und Steckverbindungen.

[Bild: yam_steckkarten.jpg]
Die 4 Steckkarten für Dolby und DBX. Äh....das DBX habe ich nie benutzt...aber man konnte gut damit angeben Wink

[Bild: yam_antrieb.jpg]
Der Antrieb mit den 3 Motörchen. Kein Vergleich zu einer Bandmaschine Wink

[Bild: yam_klappe.jpg]
Was war ich froh, dass unter der Klappe doch noch ein paar Schalter verborgen waren. Ganz rechts die BIAS-Einstellung.

[Bild: yamaha_k1020.jpg]
Die zeitlose Frontansicht, mit Billigcassette am Abspielen.
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#2
Das nenne ich doch mal ein durch und durch solide gemachtes Top-Kassettendeck! Ohne die beiden zu kennen, macht das auf mich von Bildern und Beschreibung einen besseren Eindruck als das Nakamichi Dragon.

Wie haltbar sind denn die Sendust-Köpfe? Und wie sieht's mit Ersatzteilen aus?
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#3
Hallo Gorchel,
vielen Dank für die schöne Vorstellung. Die Yamaha Geräte haben mir ja immer sehr gut gefallen, nicht nur von der Technik her, designmäßig waren das immer die Highlights und Yamaha hat es auch über die Jahre geschafft, das hohe Disign Niveau einigermaßen zu halten (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Noch eine Frage zu deinem Deck: hatte das 1020 nicht eine automatische Einmessung? Orbit oder so nannte sich das Yamah Einmesssystem, wenn ich mich recht erinnere. Zumindest habe ich für einen Freund mal ein Yamaha Deck erstanden, ein KX 930 aus einer späteren Serie und das hatte so einen Einmesscomputer. Das 1020 hatte ja wohl einen BiasRegler, wie ich sehe, aber einen Levelregler vermisse ich irgendwie.

Viele Grüße
Lukas
Viele Grüße
Lukas
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#4
Vielen Dank für die Blumen Smile

Zitat:timo postete
Wie haltbar sind denn die Sendust-Köpfe? Und wie sieht's mit Ersatzteilen aus?
Das kann ich leider nicht beantworten. Die Köpfe scheinen aber haltbar zu sein, da mein Deck ja noch die Original-Bestückung hat und ich keinerlei Qualitätsverluste fest stellen kann. Und das Teil hat wirklich schon viele, viele Cassetten in seinem Schacht gehabt Wink
Da ich bisher kein Ersatzteil benötigt habe, muss ich auch diese Antwort schuldig bleiben, aber vielleicht weiss jemand anders, wie sie Situation ist?

Zitat:lukas postete
Noch eine Frage zu deinem Deck: hatte das 1020 nicht eine automatische Einmessung? Orbit oder so nannte sich das Yamah Einmesssystem, wenn ich mich recht erinnere. Zumindest habe ich für einen Freund mal ein Yamaha Deck erstanden, ein KX 930 aus einer späteren Serie und das hatte so einen Einmesscomputer. Das 1020 hatte ja wohl einen BiasRegler, wie ich sehe, aber einen Levelregler vermisse ich irgendwie.
Also der Einmessvorgang geht folgendermassen von statten:

Cassette einlegen
Freie Stelle suchen (Vorsicht, Aufnahme!)
Unter der Klappe den roten Knopf ganz rechts drücken, im Display blinkt "Test"
Gerät auf Aufnahme schalten. Nun wird der Testton aufgezeichnet und die beiden kleinen Pfeile im Display (zweitletztes Bils) beginnen zu blinken.
Der BIAS-Regler wird nun so gedreht, bis beide Pfeile leuchten. Fertig!
Stoptaste betätigen und das Band wird automatisch wieder an die ursprüngliche Position gespult.

Gruss
Richard

P.S. Bild vom Tonkopf folgt noch.....
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#5
Hier noch wie versprochen die Köpfe des Decks. Abgenutzt oder nicht? Wink

[Bild: yam_kopf.jpg]
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#6
Also die Köpfe sehen eigentlich sehr gut aus, leider etwas dreckig mann sieht es nicht 100% !

mfg
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#7
Dass man auf einem Foto eines Kopfes von einem Cassettengerät Einlaufspuren erkennen kann, ist eher die Ausnahme. Sichtbare Schleifspuren sind schon nach wenigen Betriebsstunden vorhanden und nennenswerter Materialabtrag ist demgegenüber auf einem Bild schlecht zu unterscheiden Hier empfiehlt sich der Fingernageltest: wenn man mit dem Fingernagel quer über den Kopf kratzt und sich kein Grat erfühlen läßt, ist er auf jedenfall (mechanisch) in Ordnung. Ich habe eigentlich bei Cassettengeräten noch selten nenenswerten Kopfabrieb gesehen. Nur bei einem Sony TC-K611 ist mir das einmal untergekommen, war wohl wirklich viel in Betrieb und ohnehin schon ein Schlachtgerät. Durch die langsame Bandgeschwindigkeit hält sich der Verschleiß von Cassettenrecorderköpfen wohl in Grenzen.

Der Löschkopf dürfte der gleiche sein, der auch im TEAC 8030 Dienst tut (siehe auch Post #20 im Köpfe thread: http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=9007. Stammt wohl von Alps.

Viele Grüße
Lukas
Viele Grüße
Lukas
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#8
Verschleiss gibts oft und das nicht gerade knapp besonders bei Laufwerken wo beim Spulen automatisch der Musiksuchlauf drinn ist wenn mann aus dem Play Modus direkt vor oder Rücklauf drückt, das ist zumindest bei Yamaha und Pioneer der Fall.
Das erhöht den Kopfverschleiss erheblich selbst Ferritköpfe halten das nur bedingt aus.

mfg
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