Sojuz 111 gibt kein mucks von sich...
#1
Hallo Tonbandfreunde!

Habe vor ca. 4 Wochen eine Sojuz 111 - russische Bandmaschine gekauft im TOP Zustand! Alles funktionierte wunderbar.

Heute bin ich allerdings umgezogen und habe alle meine Bandmaschinen mit einem Transporter in die neue Wohnung gefahren und war dabei auch äußerst behutsam (in Decken eingewickelt oder in Kartons).

Dann schloss ich die Sojuz an die Anlage an und musste feststellen dass nichts geht! Die VU Meter werden nicht beleuchtet wie sonst wenn die Maschine eingeschlatet wird , Capstan dreht nicht - es sieht so aus als ob das Gerät keinen Saft kriegt? Aber woran kann das liegen?

Gestern , vor dem Umzug hatte ich die Maschine noch in Betrieb! Was könnte man beim Transport beschädigt haben?

Danke schon im Vorraus für die Antworten!
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Akai GX 747
Sojuz 111
Revox A 77 1/4 Spur und HS
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#2
Hallo Peter,

wie immer... zuerst einmal die Sicherungen plus Sicherungshalter kontrollieren. Bei vielen "Ostgeräten" oxidierten die Sicherungen aufgrund unterschiedlichen Materials gerne weg - das sieht man aber sehr deutlich schon am Sicherungshalter. Alles reinigen, neue Sicherung rein, das wird schon wieder.

Gruß Jens
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#3
Ich kenne das Gerät zwar nicht genau aber allgemein gesagt, Netzkabel können auch brechen. Entweder gleich am Stecker oder dort, wo sie aus dem Gerät herauskommen. Besonders dann, wenn das Netzkabel zum Transport des Gerätes in einem Fach verstaut werden kann.
Falls es ein abnehmbares Netzkabel ist, mal ein anderes probieren, wenn vorhanden.
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#4
Das Netzkabel ist es natürlich nicht - wäre ja auch zu einfach . Da habe ich schon mal zwei andere ausprobiert.

Habe Heute mal mit einem Bekannten gesprochen der Elektromeister ist. Der sagte es könnte sein dass das Trafo (?) durchgeknallt ist weil ich den Netzstecker falsch rum ins Gerät gesteckt habe , also wegen der unterschiedlichen Netzspannung.

Das klingt für mich komisch... wusste nicht das man darauf achten muss wie man das Kabel reinsteckt. Bisher bei all den Geräten die ich hatte spielte dies eigentlich keine Rolle.

Was sagt ihr dazu?

P.S. Habe mit dem Herren mal ausgemacht wir könnten die Tage zusammen in die Maschine reingucken.

Für alle die die Maschine nicht kennen (etwas weiter unten): http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...ight=sojuz 111&s=9047662cf6e29afb94fc35eb29cd5de0
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#5
Seit mehr als 20 Jahren gibt es in Deutschland die Netzspannung von 230 V. Wie will man da was wo falsch reinstecken, wenn das Gerät vor einigen Tagen noch funktionierte und nun plötzlich nicht mehr? Also: völliger Blödsinn, der gute Mann sollte seinen Meisterbrief wieder abgeben.

Gruß Jens
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#6
Zitat:PeterSIB postete
Das klingt für mich komisch... wusste nicht das man darauf achten muss wie man das Kabel reinsteckt. Bisher bei all den Geräten die ich hatte spielte dies eigentlich keine Rolle.
Natürlich spielt das bei Wechselstrom keine Rolle, und die Spannung ändert sich natürlich auch nicht, wenn Du den Stecker andersherum einsteckst. :-)
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#7
Moin, moin,

wenn Deine Beobachtung stimmt, bei dem ersten Einschalten nach dem Umzug sei nichts zu sehen (und zu riechen?) gewesen - ich unterstelle mal, die Steckdose hat Saft - dann sollte eigentlich auch zunächst einmal nachgesehn werden, ob denn vielleicht mechanisch ein Fehler verursacht worden sein könnte.

Also schaue doch mal alle Sicherungen und Sicherungshalter durch. Prüfe sämtliche Kabelverbindungen im Innern der Maschine (ohen Netzanschluß), ob sich da vielleicht etwas beim Umzug abgewackelt hat.
Reinige notfalls sämtliche Kontakte mit Waffenöl etc. Smile

Es erscheint mir eher unwahrscheinlich, daß die Polung eines Eurosteckers eine Bedeutung für die Spannung am Trafo haben könnte.
Wenn Du, wie ich, die Exportversion (englisch beschriftet) der Sojuz hast, sollte sie zumindest einen zweipoligen Netzanschluß haben. Hat sie hingegen einen dreipoligen, dann ist im Kabel möglicherweise eine zusätzliche Sicherung integriert; die solltest Du dann auch checken.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#8
Zitat:timo postete
Zitat:PeterSIB postete
Das klingt für mich komisch... wusste nicht das man darauf achten muss wie man das Kabel reinsteckt. Bisher bei all den Geräten die ich hatte spielte dies eigentlich keine Rolle.
Natürlich spielt das bei Wechselstrom keine Rolle, und die Spannung ändert sich natürlich auch nicht, wenn Du den Stecker andersherum einsteckst. :-)
Danke für die Bestätigung - bin also noch nicht ganz bekloppt.
Vielleicht haben wir uns da auch missverstanden , war ein knappes Gespräch weil er keine Zeit hatte.
Weil eigentlich bin ich überzeugt dass er Elektrosachen reparieren kann.
Habe ich selbst schon einege male gesehen.

Übrigens besitzt der Herr auch einige Bandmaschinen. Auf seine Revox B77 ist er besonders stolz.
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#9
Es ist die Exportversion. Was mich noch interessieren würde ob die Maschine auch hier in Deutschland verkauft wurde damals?
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#10
Zitat:Matthias M postete
Also schaue doch mal alle Sicherungen und Sicherungshalter durch
... vielleicht im ersten Schritt einfach mal prüfen, ob sie alle fest in ihren Halterungen sitzen. Ich könnte mir (ohne die Sojuz zu kennen) bei den häufig nicht ganz toleranzfrei verarbeiteten russischen Geräten vorstellen, daß der Sitz der Sicherungen nicht so fest ist wie bei europäischen oder japanischen Geräten und sich beim Transport schon mal was lockert.
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#11
Danke erstmal für die Tips. Werde morgen mal reinschauen und Sicherungen oder ob sich was gelöst hat prüfen.
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#12
Das Gerät auf keinen Fall dem Bekannten ("Elektromeister") überlassen!
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#13
Wie schon gesagt, kenne ich das Gerät nicht genau.
Hatte vor Jahren mal ein ähnliches Problem mit einem Tesla-B46. Abends ausgeschaltet und morgens ging es nicht mehr. Dachte damals auch erst an Sicherung oder Kabelbruch. Eine Untersuchung des Gerätes ergab aber einen mechanischen Fehler:
Vom Schalterhebel auf der Frontblende führte ein Gestänge zum eigentlichen Netzschalter, der sich im Geräteinneren an der hinteren Chassiskante befand. Es war ein normaler Kippschalter, dessen Hebel von dem Gestänge betätigt wurde. Da von diesem ein Zacken abgebrochen war, wurde der Knebel des Netzschalters nicht mehr betätigt. Also, wenn es so eine Art Schaltmechanik gibt auch mal überprüfen ob die verstellt, verbogen oder abgebrochen ist.
Gibt es bei der Maschine so eine Stromlosschaltung bei Bandende oder Bandriß? Dann auch mal diese untersuchen.
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#14
Zitat:capstan postete
Das Gerät auf keinen Fall dem Bekannten ("Elektromeister") überlassen!
Da ist bestimmt etwas falsch interpretiert worden. Vl meinte er die Umschaltung der Netzspannungsvarianten bei der internationalen Version?
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#15
Zitat:kaiman_215 postete
Zitat:capstan postete
Das Gerät auf keinen Fall dem Bekannten ("Elektromeister") überlassen!
Da ist bestimmt etwas falsch interpretiert worden. Vl meinte er die Umschaltung der Netzspannungsvarianten bei der internationalen Version?
Das kann natürlich sein .. aber wie dem auch ist - das Problem ist gelöst!!!! Mein Maschinchen läuft wieder 1A!

Und des Problems Lösung lag eigentlich auf der Hand ( meine Unaufmerksamkeit !).:

Habe Heute mir nochmal die Netzbuchse unter Verwendung einer Taschenlampe angeguckt und siehe da - auf einem der beiden Stifte befand sich ein Stück von der Kabelhülse welche abgebrochen war. Dadurch bekam die Maschine natürlich kein Saft wenn ich das Kabel angeschlossen habe.
Wahrscheinlich gingen die anderen zwei Kabel mit denen ich ja rumprobiert habe auch nicht weil die wegen dieser abgebrochenen Kabelhülse da auch nicht richtig Kontakt gekriegt haben.

Danke an alle die versucht haben zu helfen! Bin froh dass alles wieder ok ist!!
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#16
Moin, moin,

alle jene die denken, sie kennen das Gerät nicht, mögen kurz die Suchfunktion im Forum nutzen Smile

Hier ein paar Bilder, die ich vor Jahren im Forum hinterlegt hatte:
[Bild: Sojuz111_k01.JPG]
[Bild: Sojuz111_k02.JPG]

Weitere Detail-Aufnahmen findet Ihr im "Neuankömmlinge"-Thread.

Peter, ist das die Version die Du besitzt?

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#17
Ja das ist die Version!
Bei meinem Vater in Russland steht wohl immernoch eine Sojuz 110 in kyrillischer Schrift beschriftet. ( sieht fast genauso aus wie die 111)

Eigentlich wollte ich genau die haben aber die war nirgends zu kriegen.
Gabs die überhaupt für den Export?
Matthias , weisst du in welchen Ländern die Sojuz damals angeboten wurde und ob auch Deutschland da drunter war?

Mein Vater erzählte mir übrigens dass so eine Maschine seine drei Montasgehälter gekostet hat und er lange drauf hin sparen musste.
(Somit gehört die Sojuz wohl zu den höherwertigen Ost Geräten seinen Erzählungen nach...).
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#18
Doppelpost entfernt , sorry.
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#19
Zitat:PeterSIB postete
...Gabs die überhaupt für den Export?
Matthias , weisst du in welchen Ländern die Sojuz damals angeboten wurde und ob auch Deutschland da drunter war?
...
Hallo Peter,

sicherlich hat die Sojuz zu den höchstwertigen Bandgeräten aus dem "Osten" gehört. Und wie bei der Olimp / Elektronika gab es die Gerätebasis in unterschiedlichen Versionen von verschiedenen Werken: Die Sojuz gab es zum Beispiel genauso als Rostov, als Sanda oder Orbita. Wenn Du Deine Maschie von innen ansiehst, dann wirst Du beispielsweise Vorbereitungen für eine Variante mit eingebauten Lautsprechern finden.
Es wäre interessant zu erfahren, wo die Urversion herstammt und nach welchen Kriterien und auf welche Weise die späteren Hersteller an die Produktion der Bandgeräte gekommen waren. In der DDR schien es ja oftmals eher Zufall gewesen zu sein, wenn plötzlich jemand Fotoapparate oder Plattenspieler baute, der es vorher nie getan hatte.

An einen offiziellen Export in die BRD glaube ich eigentlich nicht, ebensowenig an einen Export in die DDR. Man hätte diese Geräte hierzulande dann früher wahrgenommen.
Aber zum "Osten" hatten ja noch mehr Länder gehört, in denen kyrillische Schriftzeichen nicht üblich waren.
Und dann wären da noch diverse "Dritte-Welt"-Länder des ehemaligen Empire, die als Export-Ziele in Frage gekommen sein dürften. Jedenfalls ist die Sojuz die einzige englisch beschriftete Version, die ich kenne.

Leider kann ich Dir da auch nicht viel mehr zu sagen. Frage mal Paul aus Hopsten, der auf Ebay regelmäßig russische Bandgeräte anbeitet. Zuletzt eine unbenutzte Sanda.
Er ist ein Netter, weiß es vielleicht selber nicht, kennt aber Leute, die er fragen kann (... und kann russisch!)

Tschüß, Matthias
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