Wer hat denn seine Andruckrollen wirklich wechseln müssen?
#1
Frank warf das Thema auf. Bei Ferrograph wäre es klar, meint er. Aber bei welchen Maschinen wurden bereits Andruckrollen ausgetauscht und welche Defekte lagen vor bzw. wo ist die Rolle hernieder?

Ich fange mal an:

► Nach der vorschriftsmäßigen Reinigung der Andruckrolle meiner 195er Uher...war diese etwas kleiner geworden und funzte nicht mehr Sad

► Die Nagra IS hatte es auch erwischt (das war ursprünglich scheinbar eine weiße Rolle?!?)
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#2
2 Andruckrollen mußte ich bisher unbedingt wechslen!

1. Die Andruckrolle meiner AKAI GX 625, da lief das Band immer aus dem Antrieb. Eine Reinigung brachte keinen Erfolg, jedoch hatte ich damals noch nicht den Walzenreiniger. Ich habe die Rolle aber aufbewahrt und wollte sie im letzten Jahr mal mit Walzenreiniger ausprobieren. Interessanterweise hat sie aber ohne vorheriger Bearbeitung wieder anstandslos funktioniert. Vielleicht hatte sie sich vom vielen Betrieb an der Stelle an der das Band läuft etwas zusammengedrückt und im Laufe der jahrelangen Lagerung wieder gedeht.

2. Die Andruckrolle meiner TASCAM 32. Was will man mit Lakritze noch machen? Die Maschine hatte ich aber so bekommen.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#3
Andruckrollen wurden mehrmals bei meinen A/B 77 gewechselt. Aber mehr vorbeugend, weil damals die Preise noch anders waren. Heute würde ich das auch nicht mehr unbedingt machen.
Michael(F)
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#4
Ich hatte meine A810 eine Nacht im Kofferraum draußen. Danach war die Rolle so klebrig, dass sich das Bandmaterial (PER528!) herumwickelte. Die Rolle hatte eine grüne Gummimischung. Die neue ist schwarz und klebt nicht. Smile
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#5
Eine Andruckrolle, die sich wahrscheinlich nie abnutzt, enthält meine kleine Bändi, ein Batteriegerät aus früher DDR-Zeit. Die Rolle wird einfach durch ein blankes Kugellager gebildet, das gegen die Tonwelle drückt. Irgendwie funktioniert es ja aber dieses kleine Gerät hat mit HiFi nicht im Geringsten etwas zu tun.
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#6
Meine seit 1981 noch immer vorhandene B67 läuft noch heute mit ihrer schwarzen 'originalen' Andruckrolle und die letzte bei mir befindliche A77ORF erfreut sich auch noch ihres 'originalen' Mitnehmers, der wohl von 1976 stammen dürfte, demnächst also 30 Jahre alt würde.
Die auch noch 'lebige' G36 erhielt bereits in ihrer Jugendzeit (etwa 1971/72) eine neue Andruckrolle, weil die Vorgängerin auf Breite des Bandes eingelaufen war, was die Gleichlaufwerte (polierte, nicht geätzte Tonwelle geringen Durchmessers) beeinflusste. Diese nun mehr als dreißig Jahre alte Rolle (grün) tat es aber bei der letzten Inbetriebnahme vor etwa enem Jahr durchaus noch ohne Schmierakel. Die originale Andruckrolle des Familien-PhonoRex von 1953 existiert ebenfalls noch, wurde aber schon zu Beginn der 1960er herzhaft speckig und einigermaßen rissig aus dem Gerät entfernt. Meine neuzeitlich erworbenen PhonoReges jedoch dürften sämtlich ihre ersten, allerdings eigentlich zu ersetzenden Andruckrollen (sehr niedriger Shore-Härte) besitzen. Der älteste Tonkönig dieser Familie stammt vom Frühjahr 1953. Das Ferrophon IIc von 1950 hat dies Problem mangels Masse gottlob nicht. Wo die Andruckrolle meiner K4 herstammt, weiß ich nicht; nachdem das Gerät nach 1950 aber sicher nicht mehr im offiziellen Betrieb stand, sollte diese Rolle nach wie vor ordentlicher Konsistenz und Oberflächenbeschaffenheit wohl eher der Zeit vor als nach 1950 entstammen. Ein 54. oder gar 60. Wiegenfest einigermaßen unbeschadet erlebt zu haben (Geburtstag um den Jahreswechsel 2004/2005), dürfte für eine Bandgeräteandruckrolle rekordverdächtig sein. Bei nächster Geegenheit sehe ich mir die Rollen der K2 und K4 des Deutschen Museums nochmals daraufhin an.

Die Ursachen all jener Kunststoff- bzw. Kunstkautschukproblematiken liegen sicher im über die letzten 70 Jahre rasant wachsenden chemisch-werkstoffkundlichen Wissen, das den Gedanken der Dauerhaftigkeit über dem "idealer Eigenschaften" (unmittelbar nach der Fertigung) zunehmend aus dem Gesichtsfeld verloren hat, wobei die Idealität dieser Eigenschaften auch primär den billigen Herstellungsprozess und allemal nicht die Dauerhaftigkeit -notfalls über Generationen- betrifft, was ja schon die Latte der uns umgebenden Bauskandale belegt.
Heute wird Produkten in stiller Übereinkunft von Anbieter und Nutzer überdies nur ein "Produktzyklus" als 'längster anzunehmender Lebensdauer' zugebillgt. Danach??: Schrott; keiner will das Zeug mehr, da es als veraltet gilt, ohne wirklich veraltet zu sein.
Wenn ich es noch erleben könnte, interessierte mich brennend, was von den technologischen 'Wundern' unserer Tage in 50 Jahren noch funktionstüchtig und wartbar vorhanden sein wird, an denen das Herkunftsbewusstsein unserer Kinder und Kindeskinder gegenüber ihren Eltern und Großeltern als Bürgern einer (ökonomiefaschistischen!) Technokratie (irres Wort) ja eigentlich zu exemplifizieren wäre....

Hans-Joachim
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