Tonkopfschonung oder wüste Nutzung?
#1
In einem anderen Thread geht es gerade um die Größe der Spulen auf einer großen Bandmaschine und dem dazu passenden Bandzug. Michael outete sich als Alleskombinierer: egal, welche Spulengröße daherkommt, sie wird aufgezogen - notfalls auf 8 cm Minis.

Die meisten gebrauchten, kleinen Spulenbänder sind m.E. nicht mehr in Ordnung! Sie wurden oft auf drittklassigen Geräten ohne Ende abgedudelt und sehen entsprechend aus. Das gilt insbesondere für die stark vertretene 18er Fraktion, wobei es dort noch am ehesten Licht neben dem Schatten gibt.

Meine Großspuler sind mir zu wertvoll, um sie mit minderwertigem Bandmaterial zu bestücken. Auch bin ich mir nicht sicher, ob die Hersteller sich überhaupt viel Mühe gegeben haben, kleinere Spulen zu ermöglichen - das gilt vor allem für die japanischen Geräte.

Wie haltet ihr das (sofern ihr die Wahl zwischen Groß- und Kleinspuler habt): legt ihr jedes Band auf oder kommen auf die 'guten' Maschinen auch nur gute Bänder?
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#2
Zitat:highlander postete
(...) oder kommen auf die 'guten' Maschinen auch nur gute Bänder?
Da ist ein innerer Widerspruch in Deiner Aussage.

Eine gute Maschine, die nur gute Bänder verträgt, ist keine gute Maschine sondern eine Diva. Ich unterscheide zwischen schmierigen Bändern und nicht schmierigen. Die schmierigen spiele ich bevorzugt auf einer Akai ab, aber nur so weit , wie es unbedingt sein muss.

Allerdings setzt bei mir ein gewisses Umdenken ein. Nachdem Hans-Joachim mir erklärt hat, was für schöne (Schmetterlings)-Köpfe meine PR 99 hat, nehem ich sie nicht mehr für Vollspurlöschungen her.

Ein verknittertes LP 35 LH wird auch einer teuren Maschine nix schaden.
Michael(F)
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#3
Hallo,

diese Überlegungen beschäftigen mich genau seit dem Zeitpunkt als ich zu meinem Grundig TK 845 vor über 20 Jahren eine Tandberg 10 X dazustellte. Schon damals entschied ich mich konsequent und intuitiv, die damals schon alten und häufig benutzten 18er Bänder nicht an die Köpfe der Tandberg zu lassen. Irgendwann gab ich dann der Grundig den Laufpass und hörte fortan kein einziges Mal mehr das Bandmaterial meiner (bewegten) Jugend.

Inzwischen gewinnt dieses Material aber wieder ein gewisses Interesse für mich (es sind bestimmt gut 20 Spulen) und ich überlegte schon, ob es vielleicht doch nicht so schlimm wäre diese Bänder auf die Tandberg zu setzen. Nun, ich werde ziemlich sicher weiterhin davon lassen und bin bereits motiviert auf der Suche nach einem gut erhaltenen und hoffentlich funktionierenden Grundig Tonbandgerät - nicht nur wegen der alten Bänder ...
Also weiterhin nur bestes Material für den/die gehegten Großspuler.

An dieser Stelle stellt sich für mich natürlich die Frage, welches Material schadet den Köpfen? Verschmutzt (sicherlich), abgenutzt, irgendwie verschlissen? Lassen sich alte Bänder so restaurieren/behandeln, damit die Köpfe vor überdurchschnittlichem Verschleiß bewahrt bleiben?

Grüße

Helmut
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#4
@Michael:
Das Trägermaterial ist aus Kunststoff, die Partikel sind aus Metall, das ganze geknittert bzw. gewellt macht den Tonköpfen nichts aus? Da bin ich völlig anderer Ansicht. Ich vermute, daß sogar der Betrieb von neuwertigem Shamrockband einem Tonkopf auf die Dauer mehr zusetzt als beispielsweise Bänder von Agfa oder BASF.

Eines Tages wirst du mit Tränen in den Augen von deinem Pfleger an deinen defekten Geräten vorbeigekarrt werden während meine Pflegerin gerade ein schönes Maxell auflegt, bei geradezu jungfräulichen Tonköpfen (das einzige, was sich in dieser Situation ob dieses Zustands erfreuen kann) Big Grin
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#5
Gerade sehr hochwertiges Material für den Studiogebrauch hatte oft eine rauhere Oberfläche als das hochglanzglattwieeinaffenarschpolierte HiFi-Material.

Ob das Band alt oder neu ist, gut oder schlecht im magnetischen / elektrischen Sinne ist unbedeutend. Die einzigen Kriterien sind:

- ist es dreckig, schmierig?
- ist es rauh & schmirgelnd?

Beides gibt es sowohl bei alten als auch bei neuen Bändern.
Wenn ich nun die Musik meines Lebens auf einem Schmirgel-Shamrock hätte, so würde ich das Band auch nicht dauernd auf einem hochwertigen Gerät abspielen. Da wäre mir aber auch die alte Grundig zu schade. Ich würde das BAnd kopieren, und von den paar Schmirgel-Bändern die gelegentlich über die guten Köpfe laufen wird der schon nicht sterben.
Michael(F)
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#6
.
Die ALTEN Studiobänder wie das PER525 waren gewaltig rauh, aber seit gut 20 Jahren werden auch im Profibereich kalandrierte, also glatte Bänder verwendet. Neben geringerem Verschleiß ist vor allem der Band- Kopf- Kontakt wesentlich besser, was einer besseren Aufzeichnung / Wiedergabe nur dienlich ist.
Man vergleiche die Oberfläche klassischer Rundfunkbänder wie das Agfa PER525 mit seinem Nachfolger PER528 oder bei BASF LGR30 mit LGR50.

Frank ( darklab )

=> Michael Franz (BW): Bei Vollspurlöschungen klebe ich im Bedarfsfall die Köpfe mit Klebestreifen ab.......und dann noch zusätzlich den Varispeed - einsteller auf Rechtsanschlag!
F.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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