Top 10: Tonbandgeräte Made in Germany für zu Hause
#51
Ralf, nicht jeder Einzelne soll hier eine Top-10-Liste geben.
Sondern die Top-10-Liste wird das Ergebnis dieses Threads, nachdem man alle einzelnen Beiträge durchgelesen hat.

Ausgangsfrage war:
"Was sind die besten HiFi-Tonbandgeräte für die heimische Anlage Made in Germany?"

Zusatzfrage:
"Was hätte sich ein anspruchsvoller Heimanwender gegen Ende des letzten Jahrhunderts, sagen wir die späten 70er, 80er und 90er Jahre angeschafft?"

Jetzt warten wir die nächsten Wochen/Monate auf die Antworten und daraus können wir dann so eine Top-10 erstellen. Big Grin
Von welchem Geschäft die Sachen gekauft wurden (oder Second-Hand) ist in der Tat wurscht, aber wenn´s dazu geschrieben wird, trotzdem interessant.
Zitieren
#52
Manuel, nun ist alles klar!
Dann bin ich ja mal gespannt, was dabei rauskommt.Ziehe mich somit zurück aus dem Funkverkehr, da ich ein typisches Opfer der fernöstlichen Massenüberflutung bin und das auch bleibe.
Zitieren
#53
Lieber Ralf, du hast ja zum Teil recht.
Aber einerseits habe ich meine Top-Liste schon gleich im ersten Antwortschreiben abgeliefert, in Textformat samt Wägung, soviel Flexiblität und Freiheit muß gestattet sein, oder sollen wir hier ohne Diskussion einfach nur tabellarische Listen abliefern wie ein Rechenautomat?
Das sie nicht unbedingt auf genau 10 kommt - je nach Zählweise - ist nicht meine Schuld. Ich sauge mir ja nicht noch 5 andere, meiner Erinnerung nach irrelevant wenig Verkäufe - aus den Daumen, wenn mir bspw. 4 oder 5 oder 6 als die wichtigsten Verkäufe am Markt erinnern.
Zweitens mag man ja jede Frage extrem eng auffassen, aber dann gehen einem auch alle Nebeninformationen durch die Lappen.
Wer stellt sich denn hin und eröffnet während er noch - tabellarisch kurz - antwortet, schnell einen parallelen Thread in einem weiteren Fenster, nur damit er gleich das rare Erinnerungsgut über bspw. diese Sache mit den Warenhäusern einzeln, strikt und deutlich getrennt abliefert ohne zwischenzeitlich abgelenkt durch andere Dinge dieses ganz aus dem Auge zu verlieren.
Erfolg einer strikten Selbstbeschränkung und Trennung wäre nur ein Untergang an Information. Sortieren muß jeder Leser für sich, das kann der Antworter ihm nicht ersparen, dafür sind die Antworten schließlich kostenfrei und ohne weitere Aufwendungen erhältlich.

Wenn´s denn wirklich nicht klar rüberkam dann eben nochmal für das Schuldiktat oder den Betriebs-Controller die tabellarisch per copy&paste einfach heraus transportierbare nackte Gerüstinfo:
(alles nicht belegt durch Firmen-Verkaufs-Statistik sondern frei persönlichem Gefühl)

Platz 1: - Grundig TS 1000
Platz 2: - Grundig TS 925
Platz 3: - Grundig TS 945
Platz 4: - Philips N4520
Platz 5-7: - Grundig TK845/745 Philips N7300, SABA, Telefunken M300x - (je nach Orientierung auf Tricktechnik, Endstufenpriorität oder Nackt-HIFI)

Imaginäre Spitzenpositionen weil im Wohnzimmer des Normalverbrauchers (hier im Großraum) kaum anzutreffende Geräte - die bekannten ReVox´en mit individueller persönlicher Priorität für A77/B77 (da bei damaligen Semi- und Profikunden anzutreffen gewesen) müßte man also je nach Definition selber irgendwo in der Tabelle oben dazwischen hinein definieren.

Braun, ASC, Tandberg mangels Masse und (teilweise) persönlichem Desinteresse nicht klassifizierbar.

Uher wie SABA nichtklassifizierte Sonderfälle, da Zenit überschritten bzw. Bestandsgeräte aus früheren Jahren ja nicht direkt für die Tabelle angefragt.

Achja und im Koffer, was ist da drin? Eine Koffer-TK? Könnte sein ;-)

Und - gerade noch rechtzeitig refresht und gelesen...
Japse spielten in diesem Umfeld hier überhaupt keine Rolle. Die Fallzahlen würden für eine Klassifizierung bei weitem nicht ausreichen.
Zitieren
#54
Möööönsch, ist ja alles in Butter, wollte mal wieder ein bißchen zum Thema hinlenken...konnte aber schlecht, weil ich keine deutschen Maschinen habe!
Wenn nun aber die Philips auch gilt (weil vermutlich in Germanien hergestellt),
vote ich für

1. N5404 da unverwüstlich und zuverlässig, transportabel
2. N4520 toller Klang, imposante Erscheinung
3. N7300 gute Ausstattung
4. ASC würd ich auch später gern mal probieren

Die 5404 hatte ich mal, hat mir absolut gefallen und gut gearbeitet.
Ich schreibe ja auch nicht tabellarisch und habe auch nur 4 Punkte,
also:

Gruezi an alle!
Zitieren
#55
;-)

Klar gilt Philips, ich fasse es zumindest so auf.
Zumal es ein wichtiger innereuropäischer Bestandteil deutschsprachiger Märkte war.
Zitieren
#56
Nun ja... Philips hat ja viel in Österreich bauen lassen.
Einige Modelle gab es sowohl als "Made in Holland", als auch in einer "Made in Austria"-Variante.

Grundig hatte auch nicht alles in Deutschland produziert, ich habe z.B. eine TK 124 tr aus Nordirland und eine TK Augsburg aus Frankreich. Nicht alles wurde in Deutschland zusammengebaut, was Grundig an Tonbandgeräten auf den deutschen Markt brachte. Dafür waren die Einzelteile wiederum aus Deutschland. Big Grin Nun ja, das ist es wohl, was man "Globalisierung" nennt, ist keine neue Erfindung der Gegenwart, sondern dies fand vor 40 Jahren auch schon statt.

Anbetracht dieses Wissens weiß ich jetzt auch nicht, ob wir uns am Produktionsstandort festbeißen wollen, oder ob der Sitz der Firma ausschlaggebend ist.
Zitieren
#57
Zitat:wolfi54 postete

Ich sag nur, hau den Lukas!

Und Tschüss bis neulich dann mal
He, was hab ich denn jetzt schon wieder verbrochen? Wink
Viele Grüße
Lukas
Zitieren
#58
Hallo Michael,

auf Deine Frage welche deutsche Maschine sich der anspruchsvolle Heimanwender angeschafft hat, kann ich Dir für den Beginn der 1980er Jahre eine wahre Geschichte erzählen.

Da mein Vater eine Zeit lang (nebenberuflich) als Konzertsänger tätig war, gab es bei uns in der Familie "immer schon" wenigstens ein Tonbandgerät, das natürlich nicht nur zum Aufnehmen von Proben und eigenen Konzerten sondern auch für ganz "normale" Mitschnitte von Radiosendungen oder Überspielungen von Schallplatte benutzt wurde. Ich denke dem Begriff "anspruchsvolle Heimanwender" konnten wir wohl gerecht werden.

Anfang der 1980er Jahre war das (oder die) damalige "Royal de Luxe" meines Vaters schon wirklich in die Jahre gekommen und ich wollte mir mein erstes eigenes dazu auch noch "vernünftiges" Tonbandgerät kaufen. Gespart hatte ich ja schon ewig und drei Tage, aber das reichte natürlich nicht aus... hüstel. Nach einigem Hin- und Her konnte die Finanzierung aber sichergestellt werden und es galt ein geeignetes Gerät auszusuchen.

Wir (ich schließe da meinen Vater ausdrücklich mit ein) wollten u.a.: Halbspur, Mikrophonanschlüsse, ein eingebautes Mischpult , ein technisch wirklich fortschrittliches und zugleich robustes Gerät, wenn möglich große 26er Spulen. Das Design spielte auch eine Rolle, aber mehr nach dem Motto "Gefällt - gefällt nicht".

"Made in Germany" hingegen bürgte damals in unseren Augen und Ohren für Qualität, so dass vor die Wahl gestellt, das deutsches Produkt bevorzugt werden würde. (Diese Einstellung änderte sich aber bald, wobei auch die Marken Grundig, Denon, Kenwood, Technics , Harmann-Kardon und Aiwa ihre Rolle spielten.)

Apropos Grundig: Sorry aber anno 1980/81 spielte bei den TB-Anschaffungsüberlegungen die Marke Grundig bei uns überhaupt keine Rolle. Anders sah es da mit "Uher" aus. Da man in unserer Familie (u.a. hatte einer meiner Onkel ebenfalls Uher TBs) über Jahre hinweg durchaus zufrieden stellende Ergebnisse mit Uherbandgeräten erzielt hatte, war bei der Neuanschaffung - wenn auch kurz - die große SG 630/631 Logic im Gespräch.

Nach für wahr reiflicher Überlegung, Händler- / Messebesuchen und dem Studium diverser Testzeitschriften (schließlich war der Kauf eine teure - nein wirklich "sauteure" - Angelegenheit) kristallisierten sich drei Geräte heraus:
1.) Eine ASC AS 5002
2.) Eine ASC AS 6002
3.) Eine Revox B77

Geworden war es schließlich eine ASC AS 6002s/38. Auch im Nachhinein eine gute Wahl, wenngleich sie ihrem Besitzer nicht nur Freude gemacht hat. Die Maschine mit dem nachträglich verliehenen Ehrentitel "Meine alte Kiste" existiert übrigens noch und darf ob der inzwischen erstaunlichen Anzahl zugekaufter TB-Geräte (u.a. eine B77, eine TD-20A SE, wie konnte es nur dazu kommen ;-) nur noch sporadisch aktiv sein.

Mit besten Grüßen :-)x Michael
Zitieren
#59
Hallo Lukas,

das ist ja mal ein Gaudi !!!
Wolfi54 haut eine landläufige Bemerkung raus, und schon sind die Pinguine auf der Flucht.

Voll OT:

Mein Bekannter Klaus durfte nie im Museum die Nofretete angucken.
Warum nicht??
Weil seine Mutter rief, als er unmittelbar davor stand:
"Klau---si(e) !"

Schöne Grüße von Ralf
Zitieren
#60

Zitat:arti296 postete
[...]

(u.a. eine B77, eine TD-20A SE, wie konnte es nur dazu kommen ;-) )

[...]

...das ist die allgemeine Magnetitis, deren spezielle Form (Definition Anhang 2024) die Studeritis ist... von ReWixitis (sic!) habe ich noch nicht gehört...

©DK1TCP
Klasse CH-Parts, ultimative 810-MPU, nomen est omen und eine Klarstellung sowie meine Remanenzreferenz & was nWb/m sind... und zur Rezenz... 'günstige' B-67...
Zitieren
#61
Zitat:arti296 postete
Hallo Michael,

auf Deine Frage welche deutsche Maschine sich der anspruchsvolle Heimanwender angeschafft hat, kann ich Dir für den Beginn der 1980er Jahre eine wahre Geschichte erzählen.....

Michael
Dazu gibt es auch von mir eine kleine wahre Begebenheit, die sich erst vor wenigen Wochen zugetragen hatte:

Im örtlichen Kleinanzeigenteil wurde eine Uher SG 560 zu verschenken angeboten. Und obwohl ich nicht an Wunder glaube und davon ausging, dass es sich entweder um einen Schreibfehler handelte, oder im Falle der Wahrheit das Gerät sicher schon an jemand anderes verschenkt wurde, rief ich trotzdem dort an.

Ein älterer Herr bestätigte mir, das Gerät wäre noch da und ich könne es haben. Also gleich nach der Arbeit dort hin und die Sache klarmachen. Der Herr erzählte mir, dass er mit dem Gerät den örtlichen Kirchenchor, dessen Leiter er lange Jahre war, bei den Proben sowie den Aufführungen aufgenommen hatte. Nur mit zwei Mikros, ohne Mischpult und sonstigem Gedönse. Zwei Bänder gab es zu dem Gerät dazu. Nicht meine Musik, aber sehr gute Qualität. Davon konnte ich mich überzeugen.

Einige Tage später hielt ich es für angebracht, mich telefonisch nochmals für die Uher zu bedanken, die trotz der großen Laufzeit in einem sehr ordentlichen und gepflegtem Zustand war. Leider - und nun, lieber Jogi, gut aufgepasst ! - war der Wiedergabekopf auf dem linken Kanal defekt, Widerstand unendlich, das kennt man ja. Wasser auf deine Mühlen... ;-)

Jedenfalls plauderten wir noch ein wenig und der Herr erzählte mir, dass er Anfang der Achtziger Jahre, nachdem die Uher plötzlich nicht mehr den linken Kanal wiedergeben wollte, sich eine REVOX zugelegt hatte, um seine Chor-Aufnahmen fortsetzen zu können. Der Herr schien mir bei meinem Besuch nicht in ärmlichen, jedoch auch nicht in großem Reichtum zu leben. Auch von Technik versteht er seinen eigenen Worten nach nicht viel. Er wollte einfach ein zuverlässiges Tonbandgerät und beide - Uher und Revox - wurden ihm von Bekannten sowie diversen Fachhändlern empfohlen.

Ich weiß nicht, ob diese Begebenheit sich auf die breite Mehrheit umwurschteln lässt, ich denke nur, er hätte seine Aufnahmen ja auch auf die seinerzeit wesentlich populärere Compact-Cassette machen können. Wahrscheinlich war ihm hier die Spielzeit zu kurz, so ein Chorkonzert kann deutlich länger als 45 Minuten dauern....

Also auch hier kommen wir an der Münchnerin und der eingedeutschten Schweizerin nicht vorbei.

Gruß
Thomas

Ach so:
Die erwähnte Revox wird demnächst auch hier stehen. Diesmal nicht geschenkt, sondern gegen einen kleinen Obolus an die vorhandenen Enkelkinder. Dafür gebe ich gerne ! Und ich werde mich überraschen lassen, welche Revox es sein wird.
Die Bänder hat der Mann alle mittlerweile digitalisiert und will sie vorsichtshalber behalten. Ich will sie auch gar nicht. Trotzdem: *Freu...*
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
Zitieren
#62
Thomas, sorry fürs Dazwischenquatschen aber:

Ist das eine schöne Geschichte!!! Habe ich auch mehrfach erlebt, und deswegen benenne ich meine Maschinen oft nach den Vorbesitzern, weil solche Geschichten dran hängen.Ist doch wunderbar, daß diese tollen Kisten von einer Generation an die nächste gegeben werden...und auch traurig!
Und sowas gibt es zum Glück immer wieder.

Grüße von Ralf
Zitieren
#63
Hallo Thomas,
gegen den Wiedergabekopf habe ich ja nichts einzuwenden :-)
Bei mir sterben Aufnahmeköpfe, und NUR bei Uher, sonst wäre es ja nicht besonders erwähnenswert, zumal mir sonst noch nirgendwo nienicht keiner abgeschissen ist.
Das ist also ein durchaus erwähnenswerter herausragender Schwachpunkt den man nicht unkommentiert hinnehmen muß bei so einem kackteuren Faß.
:-D

Beim nächsten Punkt weiß ich garnicht so genau was du meinst.

Ich habe - und das kann man nachlesen - immer die "normale" Heimanwendung - also simple Aufnehmen vom Radio, das Festhalten des Gequakes vom Kleinkind oder von Oma Hilde, das Schonen der Schallplatten indem man sie für´s multiple Gedüdele auf Band überspielt usw. - eigentlich immer und leicht erkennbar von der produzierenden Tätigkeit geschieden.

Besagter Herr in deiner Schilderung übt deiner Angabe nach eine produzierende Tätigkeit aus - ob erwerbsmäßig oder nicht das ist dabei nicht da hüpfende Komma, es ist nicht bloß das Produktionsbetrieb was einen auf Anhieb reich macht - wenn er Musikdarbietungen im Original selber aufnimmt (produziert). Warum sollte er als keine Produktionsmaschine dafür einsetzen?

Die Übermenge der Heimnutzer tut dieses niemals, gibt sich maximal den Anschein irgendwie herausragendes zu tun, wenn er tut was alle immer schon taten.
Will oder kann man das so schwer nur verstehen wo der eklatante, alles Handeln sinnig oder unsinnig machende Unterschied zwischen reproduzierdender und produzierender Benutzung liegt?
Das Anforderungsprofil an die Technik ist dabei wie Feuer und Wasser speziell und unvereinbar.

Vorproduzierte Musik ist fertig und dem Sinn des Produzenten gerecht abgemischt, künstlerisch in der Aussage ein Endprodukt das nicht mehr anhand vielfältiger Bedienelemente weiter produziert weren muß. Es braucht dann bspw. keine Elemente für die Einzelsteuerung und Einzelüberwachung der Modulation, keine umfangreichen Mischeinrichtungen, keine besonderen sondern lediglich einfache Mikrofonbaugruppen usw. usf.

So mancher Protz hat sowas noch nie wirklich gebraucht, aber MUSS es unbedingt haben, und wozu? Lediglich um ein kleines Ego vor der Umwelt auf ein Über-Ego aufzublähen.

Wer selber produziert, und sei es auf noch so kleinem Niveau, der ist nicht mehr der normale durchschnittliche Heimanwender qua Definition, er ist von Betrachtungen diesbezüglich überhaupt nicht betroffen. Er ist ein anderer Anwendertyp als Papa, Mama und Kind im Wohnzimmer beim Hitparade aufnehmen oder Schlager abspielen.
Zitieren
#64
Zitat:Jogi postete

Beim nächsten Punkt weiß ich garnicht so genau was du meinst.
Nix, es war nur der Querverweis auf den durchgesemmelten Uher-W-Kopp.
Alles weitere diente nur der Unterhaltung der geneigten Tonbandfreundebekanntenenthusiasten.

So, nun auf zum Wertstoffhof, es gibt wieder einige ausgebeinte Gerätschaften zu entsorgen. Nein, keine Uherrevox, nur ein paar Wickler unbedeutender deutscher Hersteller aus den Siebzigern. Die Apparate sind wahrscheinlich beim übermäßigen Mitschneiden der Heck´schen Hitparade gestorben.

Bis dann und Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
Zitieren
#65
Räumste auf Thomas?
Hab ich schon vor längerer Zeit getan, es ist nicht mehr allzuviel Müll da.
Habe bereits drastisch reduziert. Sammeln macht eh keinen Spaß mehr bei der kranken Raffgier vieler Verkäufer.
Ich hab mich wieder auf mein altes Sammelgebiet zurück besonnen. analoge Kameras, derzeit ei den Prollen und Protzen völlig ungeliebte, einst schweinisch teure, Modelle gibts förmlich hinterher geschmissen. Das spart auch gut Platz gegenüber diesen Riesenkisten.
Zitieren
#66
Es ist bestimmt interessant, die jeweiligen Gründe für die jeweilige Kaufentscheidung eines Gerätes zu erfahren.

Jemand, der nur seine Lieblingsmusik vom Radio aufnehmen möchte, oder die ersten Worte des neugeborenen Kindes, oder seine Schallplatten schonen möchte indem er sie auf Band überspielt, könnte durchaus ebenfalls zu den anspruchsvollen Heimanwendern gehören. Meiner Meinung nach wären das ja die hauptsächlichen Verwendungszwecke - genau dafür waren Tonbandgeräte gedacht.

Ins Grübeln komme ich jedoch immer bei Bandmaschinen mit 26,5 cm Spulendurchmesser, Halbspur stereo und minimum 19 cm/sek. Ist das noch heimanwendergerecht? Vor allem, wenn man bedenkt, wie teuer die Tonbänder in der Anschaffung gewesen sind. Für dieses Geld hätte man die original Schallplatten kaufen können. Big Grin Da müßte man nicht warten, bis die Lieder im Radio gespielt werden.

Insofern spielt es wohl schon eine nicht zu verachtende Rolle, wenn man weiß, warum, weshalb und wofür ein Tonbandgerät gekauft wurde.
Zitieren
#67
Hallo Manuel,

ist für mich gar nicht zum Grübeln.
Wer kauft Bandmaschinen?.....Männer!
Die mögen Mechanik.Du drückst auf einen Knopf, etwas setzt sich in Bewegung, Du mußt etwas regeln....das isses!
Wenn es 50,5er Spulen gegeben hätte, die hätten wir uns doch auch ins Wohnzimmer geschleppt...mit Scheidungsandrohung.
Und was war das Schönste zu allen Zeiten?
Lauern, bis es im Radio gespielt wird....und dann...die perfekte Aufnahme...fiebern, ob das Band reicht, bis der letzte Ton verklungen ist, oder ist es vorher alle??? Adrenalin.
So ist es doch heute noch.Der Jagdtrieb.
Läßt sich alles seit der Urgesellschaft nachverfolgen....

Grüzi
Zitieren
#68
Warum sollen nicht ein paar Heimanwender aus Daffke Eigenproduktionen mit 38/Halbspur machen. Natürlich sind's nur ein paar wenige. Aber wenn es doch ein paar ausreichend wenige sind, können sie doch damit bedient werden. Und wenn die Kiste sogar bis 9,5 runtergeht wie die A700 oder die AS6000, dann ist m. E. der Bogen sogar ganz gespannt. Denn die Leute, die wirklich bereit sind, sich dann auch noch mit symmetrischen Anschlüssen herumzuschlagen, sind wahrscheinlich tatsächlich die große Ausnahme.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#69
So isses, Niels. Warum sollen sie nicht.
Ausgangspunkt war ja nicht, wenn ich mich recht erinnere, dieser Minderheit irgend etwas nicht zu gönnen, sondern zu differenzieren zwischen dem nichtproduktiv tätigen Heimanwender und dem produzierenden.

Weshalb ich gelegentlich anrate, der Interessierte solle sich vor einem Fehlkauf überlegen in welche der Schubladen er paßt, in die reproduktive Grundig-Philips-Telefunken-...usw...Lade oder in die produzierende ReVox-AEG-...usw...

Und vor allem in dem Zusammenhang nicht aus einem eigenen einzelnen Anwendungsfall auf solche Rösser zu steigen wie: Philips ist kacke, ReVox ist gut oder umgekehrt. Der Anwendungszweck entscheidet imemr mit, ob etwas gut (an den Zweck angemessen) ist oder eben nicht.

Wobei man dem Heimanwender keinen Gefallen tut, wenn man ihm ein Gerät der falschen Gruppe nur deshalb empfiehlt, weil man selber vielleicht eine andere Ambition hat wie andere Anwender.
Zitieren
#70
Um zum eigentlichen Thema zurückzukehren:
Wie siehts eigentlich mit einer Braun TG1000 aus? Will die keiner nennen? Ist doch sowas von Urdeutsch und sicherlich nicht die schlechteste Bandmaschine
Viele Grüße
Lukas
Zitieren
#71
Hallo Ralf,

ich kenne viele Frauen, die sich Tonbandgeräte gekauft haben. Big Grin

Manchmal kaufe ich denen ihre Sachen sogar ab. Ich kaufe gerne von Frauen, weil sie pfleglicher mit den Geräten umgegangen sind und im Idealfall bis auf eine dünne Staubschicht sich alles noch in sehr gutem Zustand befindet. Die schriftlichen Unterlagen wie BDA, Schaltplan, Garantieurkunde etc. ist auch fast immer mit dabei. Frauen waren und sind sehr ordentlich - das freut mein Sammlerherz.

Frauen sehen Tonbandgeräte tendenziell mehr als eine Art von reinem Gebrauchsgegenstand an. Weil es heutigentags wesentlich preisgünstigere und qualitativ bessere Alternativen gibt (digitales Aufnehmen mittels PC), hält sich das Interesse leider sehr in Grenzen. Man sieht es hier im Forum - weibliche User sind so selten wie Regen in der Sahara.

Durch meine Liebe zu Grundig konnte ich immerhin bei manchen Frauen das Interesse wecken. Wenn auch nicht immer Interesse, so zumindest Verständnis dafür, dass man sich mit so etwas wie "Tonband" heute noch intensiv beschäftigt. Vor allem habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Frauen sich für Archäologie interessieren und dieser Aspekt kommt bei über 50 Jahre alten Geräten, Bändern und sich darauf befindlichen Aufnahmen nicht zu kurz.

Der Sammeltrieb ist bei Mädchen und Frauen genau so stark ausgeprägt, wie bei Jungs und Männern. Sie sammeln nur andere Objekte, wie z.B. Schuhe. Wink Es gibt auch welche, die interessieren sich für alte Möbel. Dazu passen als Krönung die alten Tonbandgeräte. Wink So ergänzt sich das.

Ich will jetzt nicht zu sehr Offtopic werden, denn speziell über die Denk- und Sichtweisen von Frauen könnte ich mindestens genau so ausführlich schreiben, wie über einzelne Grundig Tonbandgeräte. Big Grin Habe mich mit beiden Themen sehr ausgiebig beschäftigt.

Wollte nur darauf eingehen, weil Du sagtest, Bandmaschinen würden hauptsächlich von Männern gekauft. Ja okay, Bandmaschinen sind ja keine Tonbandgeräte. Viele werfen das in einen Topf. Ich mache da einen Unterschied.

Was Du über den Jagdtrieb geschrieben hast usw., kann ich voll unterstreichen. Smile Bei mir kommt es in Bezug auf Radio gleich doppelt, denn ich nehme gerne auf Kurz-, Mittel oder Langwelle exotische Sender auf, die man nicht jeden Tag gut empfangen kann. Doppelter Jagdinstinkt (Wellenjagd), Freude im Erfolgsfall und Adrenalin. Big Grin Das Zusammenspiel von Antenne, Rundfunkempfänger und Tonbandgerät - Technik, Elektronik und Mechanik in perfekter Harmonie.

Bei solchen Gelegenheiten wird einem klar, wieviel Freude so ein Tonbandgerät machen kann. Es kommt nicht auf Spulengröße, Formate oder Marken an. Sondern die Freude kommt erst auf, wenn man etwas Vernünftiges damit macht. Dies setzt ein gewisses Maß an Phantasie und Intelligenz beim Nutzer voraus. Ein Depp wird nie Freude am Tonbandeln haben.
Zitieren
#72
Zitat:lukas postete
Um zum eigentlichen Thema zurückzukehren:
Wie siehts eigentlich mit einer Braun TG1000 aus? Will die keiner nennen? Ist doch sowas von Urdeutsch und sicherlich nicht die schlechteste Bandmaschine
Ja, warum nicht Braun?!

In früheren Jahren - lang ist´s her - habe ich immer wieder mal Braun-Verstärker restauriert, Röhren-Verstärker. Aber Braun Tonbandgeräte waren hier praktisch keine im Service, keine im Bekanntenkreis, man kann so nicht ruhigen Gewissens eine Empfehlung ins Blaue hinein geben, wenn man sich nicht selber davon überzeugt hat. Avantgardistische Alleinstellungsmerkmale allein genügen eben nicht.
Würden wir hier über Rasierapparate, Dia-Projektoren, Verstärker oder sonstwas reden, sähe es anders aus, aber Braun Bandgeräte...
Zitieren
#73
Also, wie bereits beschrieben* ich hatte immer nur Ärger mit meinem
Kassettendeck, hinsichtlich der Reparaturzyklen, als auch mit der Klangqualität von selbst aufgenommener "Musik" usw.,deshalbe m u ß te damals eine Semiprofimaschine her. Und tatsächlich die 38er Geschwindigkeit sehr schätzen gelernt, nun ja, so war es, kann ja auch nichts dafür.

Dann bekam ich bald die Studeritis. Man wird wohl nie wirklich geheilt werden können. Ich bin halt Freak, wenn man einmal damit angfangen hat, na ja.

Sieht übrigens noch aus wie neu die Gute !!!

*Kann irgendwie keinen weiterführenden Link angeben, dann hauts meinen Senf wieder raus!!! Sorry !!! Stichwort: Protz !!!???

###############
Link eingefügt
niels 07.07.2011 21.57
###############
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
Zitieren
#74
Werte Gemeinde,

ich rufe noch einmal die eingangs gestellte Frage in Erinnerung:

Zitat:
Zitat:"Was sind die besten HiFi-Tonbandgeräte für die heimische Anlage Made in Germany ?

Was hätte sich ein anspruchsvoller Heimanwender gegen Ende des letzten Jahrhunderts, sagen wir die späten 70er, 80er und 90er Jahre angeschafft ?
Meine Antwort darauf lautet:

1. Revox PR99 ... für den Anspruchsvollen vielleicht gerade noch
erschwinglich

2. Revox B77 und ASC6000 teilen sich diesen Platz, wobei
in beiden Fällen die 2-Spur-Variante den von Michael zitierten
anspruchsvollen Heimanwender eher zufrieden gestellt haben
dürfte.

3. Grundig TS1000... ...ein oft verkanntes "Genie"

4. Grundig TS925/945 gleichauf mit ASC 500n (& Co.)

5. Uher SG561

6. Uher Report gleichauf mit SG521... ...man vergesse bitte nicht,
dass gerade die "lütte Report" auch unter Privatleuten viele Freunde
hatte;

7. Uher SG630 ...die negativen Schlagzeilen über dieses
bemerkenswerte Gerät dürften manch einen abgeschreckt haben.
Hätte Uher die Kinderkrankheiten eher (oder überhaupt) in den
Griff gekriegt, wäre diese Maschine sicher häufiger gekauft worden.
Aber dazu sollte es nicht mehr kommen - das Rad der Geschichte hat
sie einfach überrollt.

Und damit Ende der Reihe, weil es gegen Ende der 70er nichts weiter
Erwähnenswertes aus Deutschland mehr gab.

Und warum keine Braun TG1000/1020? Die war Ende der 70er Geschichte.
Und warum keine TFK 3000? Die war zu der Zeit auch Geschichte.
Und warum keine SABA? Da gab's Ende der 70er auch nix mehr.
Und warum keine Philips? Weil nach "Made in Germany" gefragt
wurde.
Und warum trotzdem Revox? Weil (zumindest auf meiner B77)
"Made in Germany" drauf steht (oder liegt Löffingen nicht in Germany Big Grin).

Soweit meine unmassgebliche Meinung zu Michaels Eingangsfrage.

Beste Grüße

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste