Vinyl auf pc aufnehemen- Aufnahmen klingen bescheiden
#1
Ich war gestern dabei eine Schallplatte Zu digitalisieren bzw. auf den PC auf zu nehmen und habe nach dem ende der aufnahmen und des schneiden mit dem im Programm integrierten klick/Knackgeräusche knacksen entfernen lassen.
Gespeichert habe ich sie als WAV.

Benutztes Program: Adobe Audtion 3.0

Nur klingen manche tracks recht bescheiden.

Ich habe mal ein track bei YouTube hoch geladen:

http://www.youtube.com/watch?v=gEx64I8D7jY

Das Audiosignal habe ich von meinem hifi Verstärker abgegriffen.

Ach falls das weiter hilft das Album was ich auf den PC auf genommen habe stammt/heißt von Public Enemy - YO! The bum rush show (Hip Hop album von 1987)
Zitieren
#2
Ohne die LP zu kennen, finde ich den Track ok!
Vielleicht, für MEINE Ohren, spitz-klingend.

Was magst Du nicht daran, kannst du das spezifizieren?


d.
Zitieren
#3
Bei dieser "Musik" hör ich garnichts, lediglich meine Fußnägel klappen nach oben.
Solche Tests führt man besser mit ausgewogen und dezent abgemischter Musik durch, Klassik, echte Instrumente, fehlerfreie Live- und Direktschnitte.
Bspw. Test- und Probe-Stücke von diversen "Audio" Test-Schallplatten.

Allgemein könnte eine zu scharf eingestellte Klick- und Knack-Korrekturautomatik sowie diverse Aufhell-Routinen zu diesem spitz und zerrig klingenden Klang führen. Wobei ich bei dieser Musik wirklich nichts sehr genaues heraushören kann.
Zitieren
#4
Die Dynamik der CD wirst du natürlich nicht nicht erreichen. Die Automatik Funktionen nehmen oft zuviel weg, deshalb besser die Kratzer von Hand wegmachen falls es nicht zuviele sind. Ganz reinzoomen und den Peak wegradieren / runterziehen, es sind nur Millisekunden das hört man später nicht mehr. Manche Platten sind etwas schwach im Bass dann gebe ich im Bereich 50 - 100 Hz 0.5, 1, 1.5 db dazu mit dem Graphic Equalizer. Am Ende, wenn nötig, anheben der Lautstärke in den Bereich -1 bis -3 db. Im Allgemeinen gilt bei den Nachbearbeitungsgeschichten: weniger ist mehr. Kopfhörer ist eigtl Pflicht dann kann man auch mal ordentlich laut machen beim Abhören.
Zitieren
#5
Auch wenn mir Jogis Vorhaltungen sehr warm 'runtergehen, man kommt ja aus einer anderen Welt (...), das Spektrum dieser Aufnahme tut schon sehr merkwürdig (Tiefen schwach, Höhen sehr gesund), und annähernd monofon klingt die Piëce auch. Ehe man an Soundkorrekturen denkt, sollte man -so verstehe ich meinen Beruf wenigstens- zunächst einmal sehen, dass alles wenigstens linear ''rüberlaufen' kann:

1) Liegt eine ordentliche Korrektur des LP-Signales nach RIAA bzw. DIN vor?

2) Welchen Eingang des Rechners beaufschlagst du mit dem Signal des Plattenspielers nebst Korreekturverstärker, und wie ist dieses aus dem Wiedergabeverstärker herausgeführt? Auf Mikrofoneingänge des Rechners gelegte, dabei im Pegel zusammenbrechende Line-Signale können bereits zu etwa solchen (ggflls. fragwürdigen) Ergebnissen wie den vorgeführten führen.

3) Leider verhalten sich Onboard-Soundkarten von Computern noch immer zu oft ihrem Namen entsprechend, um die Anbieter von lästigen (sprich: Preis treibenden) Hilfsmaßnahmen bei der klingenden Einrichtung ihrer Computer freizuhalten. Benützst du eine Onboard-Sound-Anlage oder eine separate Soundkarte? Sind dir potenzielle Untiefen der mitunter nicht sauber dokumentierten Verdrahtung der entsprechenden Soundkarte klar?
Ich versuche mir zu erklären, woher das faktische Monosignal rührt (im Goniometer sieht es nicht so aus, ich weiß, aber klingen tut es so). Das kann ein Hinweis auf einen abenteuerlichen, von recht überschaubaren psychoakustischen Kenntnissen getragenen Mix sein, aber auch ein solcher auf deine spezifische Problemlage.

Meine Plattenüberspielungen auf den Rechner klingen ohne jede Nachbearbeitung exakt so wie das Original, sie sind von diesem nicht zu unterscheiden. Derart zufrieden stellende Ergebnisse kannst du auch erreichen.


Hans-Joachim
Zitieren
#6
Hallo Hans-Joachim,

welche Karte und welches Programm benutzt Du denn?
Bert
Zitieren
#7
Lieber Bert,

bei mir gibt es mehrere Möglichkeiten der Überspielung, sofern ich derlei machen will, was selten genug vorkommt. Neben Kleinstlösungen ( als Senken direkt an den Quellen angeschlossene DAT- oder Speicherkarten-Recorder), die jeweils gesteckt werden müssen bzw. müssten, sind die fest verkabelten folgende:

Noch immer läuft bei mir ein Sadie (SCSI-Digitalsystem), das via AES-EBU an einem 02R betrieben wird. Die Analog-Eingänge des 02R werden von den noch vorhandenen Analogquellen beaufschlagt, zu denen eben auch ein TD125-II mit SME3009 und einem MC200 (mit Aufwärtsübertrager) gehört. Als RIAA-Korrekturverstärker benütze ich einen Alice-Doppelstereo-Entzerrerverstärker, dessen eine Hälfte mit obigem Plattenspieler zusammenarbeitet, während der zweite RIAA-Strang vom Familien-Dual-1009 (1962) bedacht wird, der aber ein Audio-Technica-65µ-Abtastsystem für den ausschließlichen Betrieb mit 78 UpM erhielt, um die wenigen im Besitz meines Vaters bis nach dem Krieg in Berlin überdauernden Schellacks wiedergeben zu können (darunter ist auch eine Messplatte der Deutschen Grammophon von 1929 mit stehendem Pegel und Gleitton jeweils konstanter Schnelle von ca. 4 cm/s).

Für die 78-UpM-Wiedergaben habe ich den besagten Entzerrer vom frequenzbestimmenden Glied innerhalb der Schaltung (auf Basis 5532) befreit und die Eingangsimpedanz wieder auf 47 kOhm abgeglichen. Die bei Schellacks ja in relativ hohem Grade firmenspezifischen Entzerrungskennlinien stelle ich nach EMT-Liste am 02R ein, was sehr gut funktioniert.

Zusätzlich besitze ich neben dem Sadie-Rechner einen eigenen Computer mit Sequoia 8, der über eine Sydex-Mixtreme-Karte auf zwei TDIF-Karten über 16 Kanäle simultan mit dem 02R kommuniziert. Dieser Rechner (Fujitsu-Siemens-CelsiusM mit einem gut mit meinen Wünschen harmonierenden Chipsatz; dennoch hat die Karre mir jede Menge Ärger bereitet) enthält auch noch diverse Audiotest-Programme, weshalb das 02R auch als 'Schnittstelle' zur Untersuchung der analogen Peripherie dienen kann, obgleich ich lieber mit diskreten Messgeräten arbeite, die sich analogem Kram gegenüber angemessener verhalten als digitales Messgerät, bei dem man sich allzuschnell in der Analyse der zweiten oder dritten Stellen hinter dem Komma wiederfindet.
Dennoch sind gerade dynamische Messungen per Software an den aus klassischer Zeit noch immer vorhandenen DolbyA- oder Telcom-Professoren nicht ohne Reiz: Man kann unvermeidlichen Problemen der Kompanderverfahren, die man früher lediglich von entsprechend teuer ausgestatteten Messdiensten der Rundfunkanstalten 'mitgeteilt' bekam, nun auch für ein Taschengeld selbst nachstellen. Außerdem sieht man, was das 02R kann, wen es wie das Fürchten lehrt und wo seine Grenzen liegen, die ich als aufmerksamer Kenner der Grenzen zwischen Theorie und Praxis meine als solche theoretischer Natur ansehen zu dürfen. Es gibt/gäbe hier noch manches andere Gerät, das aber im gegebenen Zusammenhang nichts zur Sache tut.

Der Bürorechner, der per Netzwerk mit dem Sadie- und dem Sequoia-Rechner kommunizieren kann enthält Adobe Audition 1.5, wo man auch das eine oder andere machen, sehen und analysieren kann, nicht aber einen künstlerisch zufrieden stellenden Audio-Schnitt. Obige Datei habe ich beispielsweise hier nudeln heißen, weil das Hochfahren der kompletten Anlage nebenan vergleichsweise zeitaufwändig abläuft, wozu ich -klassisch enttäuscht von dem, was eine quakende Bunzkanzlerin "Ghuldua" nennt und vor Fotografenlinsen in Bayreuth sucht- mittlerweile kaum noch Bedürfnis verspüre. Mein geistesgeschichtlich und naturwissenschaftlich sehr universeller Zugang in das Reich der Töne, also der menschlichen Gehörswahrnehmung realer und medial transportierter Tonereignisse ist in dieser Gesellschaft intellektueller Großtaten selbst ernannter Eliten nicht mehr gefragt.

Hans-Joachim
Zitieren
#8
´
An Hans- Joachims Aufzählung wird deutlich, wie stark die professionelle Audiotechnik sich von dem unterscheidet, war unsereiner herumstehen hat.

Ich handhabe Übertragungen vom und in den Rechner mit einer USB- Soundbox. Sicher komme ich nicht an Phonomaxens Standard heran, aber immerhin höre ich keine Unterschiede ob von Platte / CD und dem was vom Rechner kommt. Das Ganze ist wahlweise mit dem Mischpult oder direkt mit dem Verstärker verbunden.

Besser als die hier in Rede stehenden von Gestammel begleiteten rhythmischen Geräusche klingt es allemal. Wobei u. U. zu berücksichtigen ist, dass evtl. die Datenrate bei Youtube reduziert wurde, was den Klang nicht unbedingt verbessert.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#9
Nicht nur zum Messen zur Wartung analoger Alt-Technik geeignet.

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...adid=10674

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

Zitieren
#10
Wie auch schon oben erwähnt benutze ich Adobe Audtion 3.0 den ton habe ich über den Kopfhörer Ausgang abgegriffen und den line in des PCs benutzt. Wo anders habe ich gelesen das man, lieber den Tape out Ausgang benutzen sollte den Vergleich habe ich dann auch gemacht aber das hörte sich für meine Ohren gleich an. Ich benutze von meinem Rechner (Fujitsu Siemens Esprimo) die one board Sound Karte.

Ich werde nach her mal eine andere Schallplatte ein track aufnehmen mal schauen ob das Ergebnis auch so komisch ist. Bei YouTube ist mir auf gefallen das mehrmals der selbe track hoch geladen worden ist und genauso ähnlich klingt nur schlechter.Besteht hier sonst Interesse das ich es als WAV Datei hochlade denn das von mir hochgeladen YouTube Video liegt nur im mp3 vor.

EDIT: mache tracks klingen die stimmen etwas verzehrt

EDIT2: Ich benutze den Kenwood KR-A4070 verstäker und den Plattenspieler Kenwood P43.

EDIT3: Ach folgende werte habe ich eingestellt bevor ich auf genommen habe:

48 Khz
32 Bit
Stereo

Alle Lieder habe ich auf -6dB normalesiert
Zitieren
#11
Zitat:slider-ux postete
Wo anders habe ich gelesen das man, lieber den Tape out Ausgang benutzen
So habe ich es immer gemacht. Mit der Kombination Yamaha AX-596 und Soundkarte Zoltrix Nightingale am Tape Out habe ich immer Ergebnisse erreicht, mit denen ich zufrieden war.

Wobei ich allerdings auch Deine Aufnahme nicht als schlecht empfunden habe. Möglicherweise offenbaren meine einfachen Aldi-Boxen am PC die Mängel nicht.
Zitieren
#12
Ich benutze lieber den direktest-möglichen Weg.

Schallplattenspieler > Entzerrer-Vorverstärker > Soundkarten-Eingang

Alles weitere kann nur stören, besonders so Dinge wie Billig-Vollverstärker und Kopfhörerausgänge (meistens ein absolutes NoGo wenn es um den Klang geht).
Zitieren
#13
Zitat:Jogi postete
Ich benutze lieber den direktest-möglichen Weg.

Schallplattenspieler > Entzerrer-Vorverstärker > Soundkarten-Eingang
Jetzt mal ungeachtet der Tatsache, daß der Phono-Vorverstärker eines Mittelklasse-Verstärkers nicht mit irgendwelchen High-End-Preamps mithalten kann: Ist der Weg über Tape Out denn wirklich weniger direkt? So viel mehr kann da doch auch nicht zwischen Signalquelle und Soundkarte hängen.
Zitieren
#14
Lieber UX-Schieber,

die Entscheidung, den Kopfhörer-Ausgang zu verwenden, ist sicher nicht die verkehrteste, denn dieser Ausgang ist üblicherweise so niederohmig (also derart belastbar), dass er selbst noch mit einem klassisch ungeeigneten Rechnereingang vertretbare Ergebnisse erzielen dürfte. Insofern ist es wenig wahrscheinlich, dass hier ein Problem liegt, denn du verwendest ja noch dazu den adäquaten Line-In deines Rechners. Leider weiß ich nicht, wie die Esprimo-Onboard-Soundkarte 'beeinander' ist, vermute aber, dass sie eher in der Nähe meines CelsiusM aus demselben Hause liegt, als bei NoName-Produkten. Sofern du nicht irgendein automatisches Filter-Effekt-Programm als Krake auf deiner Soundkarte sitzen hast, das alle möglichen und unmöglichen Stellschrauben einführt, ohne dass man dazu seitens des Systems etwas erfährt, wenn man nicht gezielt danach sucht, dürfte hier auch alles im grünen Bereich sein.

Dennoch klingt deine Überspielung auch ohne Kenntnis eines objektiven Originalzustandes, wie wenn keine oder eine unzureichende RIAA-Korrektur vorläge:
Du weißt wahrscheinlich, dass Schallplatten mit einer starken Tiefenabsenkung und einer ebenso starken Höhenanhebung geschnitten werden. Diese seit der Zeit der LP (zuvor waren die Schneidkennlinien NICHT verbindlich) international genormte Veränderung des linearen Frequenzganges zur Einsparung von Rillenraum und Anhebung des Fremdspannungsabstandes im Höhenbereich muss bei der Wiedergabe vom Entzerrerverstärker rückgängig gemacht, also invertiert werden. Sofern dies nicht erfolgt, erhält man eine tiefenbeschnittene, deutlich höhenlastige, indiskutable Wiedergabe, die mit der originalen Darbietung/Abmischung nichts zu tun hat.

Das Fast-Fourier-Spektrum deiner Überspielung, das bis 15 kHz faktisch eben verläuft, aber mit wenigstens 3 dB pro Oktave abfallen müsste (so sollte Musik für unsere Ohren aussehen), weist in diese Richtung. Extrahiere ich aus deinem Youtube-Video den Ton nach professionell allgemein üblichen Verfahren (verlasse also die digitale Ebene nicht), so sehe ich, dass der von dir per Normalisierung angestrebte Pegel von -6 dBfq nie erreicht wird, sondern lediglich ein einziges Mal -9 dBfq (2:22.500); der zweite Hinweis in die besagte Richtung. Von der offenbar auf seiten Youtubes angewendeten Datenreduktion nach mp3 (128 kBit, 44,1 kHz -sic!-, 16 Bit -sic!-) kann das aber nicht verursacht sein.
Ein entlang von RIAA erfolgtes Hinziehen deiner Überspielung führt zu ganz interessanten Ergebnissen, die vermutlich mehr mit dem Original zu tun haben, als dein Youtube-File. Ich kenne aber dein Original nicht.

Die 32 Bit -das nur am Rande- brauchst du nicht. 32 Bit vergrößern deine Dateien nennenswert, machen den Kram also sperriger, erschweren den weiteren Umgang mit den gewonnenen Dateien unnötig und bringen akustisch nichts, auch wenn andere anderes behaupten. Ich gehöre zu den Ältest-MP3-lern außerhalb des Fraunhofer-Institutes und weiß, was der Kollege Brandenburg warum wie angerührt hat. Auch meine eigenen Versuche zum Thema sind vielschichtig und erbrachten geradezu schlagende Ergebnisse: Hier rühren deine Probleme -glaub' es mir- nicht her.

Demnach:
Wo hast du deinen Plattenspieler am Verstärker angeschlossen, gibt es überhaupt einen "Phono-Eingang (magnetisch)", stehen die Klangregler des Verstärkers, den du ja am potenziell hinter dem Filter liegenden Kopfhörerausgang anzapfst, sämtlich auf Mittelstellung? Hast du in Audacity (oder auf den Wegen davor) definitiv keine Filter laufen?

Das, was du als Verzerrung von Stimmen empfindest, dürfte wahrscheinlich auch eher auf der o.g. Ebene liegen, also nicht durch nichtlineare Verzerrungen verursacht sein, die man meist mit "Verzerrung" meint. Der eher niedrige Pegel deiner Aufzeichnung via Youtube liegt recht weit vom Clipping entfernt, mit dem der Klirrfaktor im Zuge digitaler Überspielungen schlagartig ansteigt.

Hans-Joachim
Zitieren
#15
Den Tape Out Ausgang benutzen, dort hat man einen festen Pegel, mit dem Kopfhörerausgang kann es zu Verzerrungen führen wenn man den Pegel anpassen will und zu laut einstellt. Auch im Audition drauf achten daß man nicht zu hoch aussteuert und in den roten Bereich kommt. Für das mangelhafte Stereogefühl ist evtl die Option "Joint Stereo" beim speichern von MP3 verantwortlich.

Für Schallplatte ist 16bit, 44KHz ausreichend, höher gehen würd ich nur bei CD/SACD oder eigenen Musikaufnahmen per Mikrofon.

Man könnte auch überlegen, um vom Plattenspieler eine bessere Qualität zu erzielen, die Platten nass abzuspielen. Der Nachteil leider, die Platten klingen hinterher trocken abgespielt schlechter.
Zitieren
#16
Zitat:timo postete
Jetzt mal ungeachtet der Tatsache, daß der Phono-Vorverstärker eines Mittelklasse-Verstärkers nicht mit irgendwelchen High-End-Preamps mithalten kann: Ist der Weg über Tape Out denn wirklich weniger direkt? So viel mehr kann da doch auch nicht zwischen Signalquelle und Soundkarte hängen.
Es kommt ganz drauf an, was sich im Signalweg noch alles befindet und in welchem Zustand.
In nicht sehr aufwändigen, preiswerten Vollverstärkern ist oft schon der Entzerrer-Vorverstärker nicht so besonders toll, dann folgt noch eine mehr oder weniger umständliche Schalter-Region, die schlimmstenfalls aus elektronischen Bilatteral-Schaltern besteht, evt. kommen noch diverse Impedanzwandler und Aufholverstärker hinzu.

Mir ist es da lieber nur das in den Weg zu packen was unvermeidlich sein muß, zumal ich für solche Aufgaben eh den Plattenspieler in´s Computerlabor trage und dort auf einen Beistelltisch stelle.

Der Entzerrer-Verstärker der am meisten benutzt wird, besitzt auch keinen Netzanschluß mit den üblichen Brumm-Quellen sondern wird von Akkus gespeist, die nur außerhalb der Überspielphase laden. Gut, soweit muß man nicht gehen, bietet sich aber ob der Konfiguration hier von selber an.
Zitieren
#17
Also ich habe den Plattenspieler ganz normal an den Phono Eingang meines Verstärkers angeschlossen.Was meinen sie denn mit den filter der beim kopfhörer aus gang liegen soll? Die bass terble Einstellung des Verstärkers? Die habe ich etwas angehoben da die in neutraler Stellung nicht prickelnd klangen . Das einzige was ich bei adobe verwendet habe war der Klick/Knackgeräusche Entferner denn habe ich laut adobe 3 mal hinter einander angewendet. An den Einstellung habe ich nichts verändert den Pegel habe ich das Programm selber messen lassen.

Zu der YouTube Video muss ich noch dazu sagen das YouTube bei meinem einem Video auf 0.0dB normalisiert hat so das es zu Clipping kam.

Ich habe noch ein anderes Stück von einer anderen platte aufgenommen das klang für meine Ohren recht ordentlich.

Die Aufnahme kann man hier herunter laden:

http://www.file-upload.net/download-2799...e.wav.html

vielleicht ist die platte entweder schon abgenutzt oder das Mastering der Platte kling halt so. Ich denke mal letzteres wird es wahrscheinlich sein denn, ich habe mir den track der bei YouTube anscheint mehrmals von anderen Usern hoch geladen worden ist angehört. Die klingen alle ähnlich wie meine Aufnahme nur sogar schlechter.
Zitieren
#18
Lieber Schleifer-Max,

so wie des Roncoleser Weinhändlers Sohn Nabucco-Zitat klingt, sind es höchstwahrscheinlich nicht Fehlgriffe auf deiner Seite, die für das threadauslösende Ergebnis verantwortlich gemacht werden können. Verdis Blech erklingt als solches, die Streicher tun, wie sie sollen und nicht zuletzt die typischen Plattenstörungen klingen sehr vertraut. Außerdem sieht man sehr schön den Zeilenton einer Kamera oder eines Monitors im angemessenen Pegel, aber mit etwas zu hoher Frequenz (16,005 kHz statt 15,625 oder 15,75 kHz; Welche Nabucco-Aufnahme hast du hier als Auszug vorliegen?). Damit ist wohl eher bei dem in der Kritik stehenden ersten Beispiel etwas beim Mastering der Platte mit negroide pop abgerutscht, woran wir letztlich nichts im Sinne des Erfinders ändern können: Er hat die Anpressung sicher so durchgehen lassen.

Durch beispielsweise ruinierte Diamanten abgenützte Platten klingen anders als dein erstes Beispiel, weil sie vom defekten Diamanten 'nachgeschnitten' sind und damit eine Zufallsinformation auf das Originalsignal aufmoduliert bekamen, die sich in einem schlichten Krachen äußert. Man kennt vergleichbare Geräusche aus dem Innenraum von Platten, wo man trotz gedrittelter Rillengeschwindigkeit noch allerhand in die Rille hineinschneiden kann, das aber nicht mehr herausbekommt.

Nach deinem Verdi-Beispiel dürfen wir nun also annehmen, dass du eigentlich keine Probleme beim Überspielen hast, sieht man von einem gegebenen, aber eher untüchtigen Original ab, was ja oben schon mehrfach vermutet worden ist.

Zu den anderen Fragen:
Kopfhörerausgänge liegen in der Regel hinter den Klangregelnetzwerken von Vollverstärkern, wie die von Timo oben erwähnten Tape-Outs davor liegen. Tape-Outs können daher normalerweise durch die Klangregelnetzwerke nicht beeinflusst werden. Mit Filterbeeinflussungen sollte man andererseits gerade bei bestehenden Platten (= Abmischungen, die nicht grundlos so erfolgten, wie sie erfolgt sind) immer etwas vorsichtig sein, wenn man mit einwandfreien Wiedergabeverhältnissen rechnen kann.
Du kannst versuchen, dein unbefriedigendes Beispiel riaa-mäßig 'nachzuentzerren', indem du die Tiefen solange anhebst und gleichzeitig die Höhen absenkst, bis dir das Ergebnis gefällt. Obgleich so etwas technisch mit einem Höhen-Tiefen- (Kuhschwanz-) Entzerrer recht gut realisieren ist, lässt sich ein Ergebnis aufgrund der starken Beeinflussbarkeit, also der geringen Objektivierungsfähigkeiten der menschlichen Gehörswahrnehmung nur schwer auf Dauer befriedigend hinzubiegen. Wundere dich also nicht, wenn dir ein Ergebnis heute gefällt, morgen aber nur zum Kopfschütteln Anlass gibt.

Klick- und Knackgeräuschentferner sind nicht unproblematisch, weshalb man ihre Wirkung immer aufmerksam verfolgen sollte, namentlich dann, wenn man sie kaskadiert einsetzt. Bedenken solltest du auch, dass die Schallplatte als mechanischer Schallspeicher ein Musterbeispiel eines sehr alten, heute schlicht anachronistischen Speicherverfahrens darstellt, bei dem sich die Beschäftigung mit den seit Jahrzehnten genau beschriebenen Grenzen als regelrechter Erkenntnisgewinn lohnt ("Was ist hören?" oder "Was ist, was kann mediale Wiedergabe?"). Dann ärgern einen auch die systemtypischen Aufzeichnungsstörungen nicht mehr, und man kann sich sogar Digitalisierungen von Platten anhören, bei denen man erkennt, dass sie einmal Platten waren.

Zum Normalisieren:
Mein rein digitaler Extrakt aus deinem ersten Beispiel bleibt -wie geschrieben- weit unter 0 dBfq. Auch der nicht datenreduzierte Verdi kommt nur an einer Stelle bis auf -6 dBfq hinauf. Das Normalisieren ist ein Notbehelf, bei dem du -wenn du ihn denn anwenden willst- ohne weiteres bis -0,5, ja -0,1 dB hinaufgehen kannst, ohne aufgrund eines unterschiedlichen Offsets der Wandler eines Aufnahme- und eines Wiedergabegerätes eine Übersteuerung befürchten zu müssen.
Aber auch hier gilt mein obiger Einwand: Die Festlegung der in die Platte geschnittenen Pegel einer LP war/ist Teil des Abmischkonzeptes desjenigen, der die Platte gemacht hat. Er wird, er sollte sich etwas dabei gedacht haben, dem wir als Hörer nachfühlen können. Ich übernehme deshalb solcherlei Pegelkonzepte, wenn ich kopiere. Wenn der Abmischer sich nichts bei seiner Arbeit gedacht haben sollte, ist ohnehin alles 'wurscht'.
Ich suche deshalb ganz klassisch die Spitzenaussteuerung der Platte und lege sie der endgültigen Digitalkopie zugrunde.

Hans-Joachim
Zitieren
#19
Ein Einwurf am Rande.
Wenn in der Tat die Entzerrung bei der Aufnahme nicht stattgefunden haben sollte, so kann man mit dem Freeware-Audioprogramm Audacity verschiedene Entzerrerkurven nachträglich auf das bereits digitalisierte Signal anwenden.
Das Pulldown-Menü "Effekte" bietet unter dem Punkt "Equalizer" einige Auswahlmöglichkeiten, darunter auch die RIAA-Kurve.
Zitieren
#20
Das werde ich morgen mal ausprobieren
Zitieren
#21
Die Entzerrung ist ok am Phonoeingang des Verstärkers, ich vermute das Problem liegt in der 3maligen Anwendung des Knackfilters und/oder in Kombination mit einer abgenudelten Platte. Wie gesagt, es ist besser die Knackser von Hand zu entfernen auch wenns mehr Zeit kostet.
Zitieren
#22
In den leisen Passagen der Verdi-Testaufnahme ist zudem noch ein
Brumm hörbar. Abhilfe schafft hier meist eine isolierte dünne Drahtlitze
zwischen Plattenspieler <---> Verstärker-Masseanschluß <---> PC-Blech-Gehäuse.

Gruß Bernd

Zitieren
#23
Okay ich werde das mit den bearbeiten heute wohl nicht schafffen...

@kaimann:
An den knister/Knackentferner lag es nich hatte ich auch gedacht ich hab dann mal den Vergleich gemacht einmal ohne und einmal mit, da gabs kein unterschied zumindest hörte ich das nicht.



@besoe:
Das brummen stammt vom mein PC komischerweise macht er das nur beim Kopfhörer Ausgang benutze ich den tape out Ausgang gibt es keinen brummen.
Zitieren
#24
Ich habe es mal mit RIAA probiert der klang war mir allerdings zu dumpf.
Was mir am besten gefiel war EMI 78

Das Ergebnis kann man sich hier anhören:

http://www.youtube.com/watch?v=FXoa4g7hLtw

Es stellt mich zwar nicht komplett zu Frieden aber mit den jetzigen kann ich dirch aus Leben.

Edit: Wieso haben die vor gefertigten Equalizer Einstellung alle Namen bekannter Musik Labels?
Zitieren
#25
Die “Musik Labels”, besser die Musikindustrie oder deren Zusammenschlüsse/ Verbände (z.B. RIAA) haben nun mal die Tonträger produziert und die (auch einzelnen/eigenen) technischen Standards festgelegt.


Gruß Ulrich
Zitieren
#26
So isses, wie Ulrich sagt.

Vor der Normierung der Schneidkennlinie brutzelte jeder Plattenfabrikant sein eigens Kennlinien-Süppchen, Normungsbestrebungen standen wirtschaftliche Interessen im Weg.

Auch zu Zeiten als die Kennlinie schon lange genormt war, ging das Gewurschtel noch locker weiter. Neben unterschiedlichen Kennlinien kommt dann auch noch die "Geschmacksvorverzerrung" des jeweiligen Tonmeisters und ein gewisser "Hausklang" der Label hinzu.
Zitieren
#27
Diese Schneidkennlinien (für Schellacks) diverser Plattenlabels wurden Mitte/Ende der fünfziger Jahre durch die RIAA-Schneidkennlinie - nach Einführung der Langspielplatte
und dem Verschwinden der Schellackplatte - Standard.

Die zweite nach EMI-78 entzerrte Aufnahme ist m. E. zu Basslastig und die Höhen zu wenig reduziert - kein Wunder, wenn man die RIAA-
und EMI-78-Schneidkennlinien vergleicht -.
Wenn die nach RIAA entzerrte Aufnahme zu dumpf ist, wird dies
wohl an der Platte selbst liegen.

Die bei der zweiten Aufnahme vorhandenen Störgeräusche (Knistern, Knacker, Brummen) sind bei der dritten Aufnahme nicht mehr vorhanden. Eine Beurteilung der Aufnahmequalität ist ist jedoch bei dem Material (Frequenzgang endet bei ca. 10 kHz, Spitzenpegel bei ca. -5 dB) immer noch recht schwierig. Ein Upload als unbearbeitetes 30 s *.wav wäre hier besser gewesen.

Um eine authentische Aufnahme zu erreichen, sollte nach RIAA enzerrt
werden und nicht nach einer Schneidkennlinie für Schellack-Platten,
die im Augenblick dem eigenen Geschmack entspricht, jedoch ein paar Tage später zu einem "Trommelfell-Katarrh" führt.

Beim Abspielen der Aufnahme kann auch mit den Klangreglern Bass und Treble am Verstärker oder mit in der Abspiel-Weichware vorhandene Equalizer und Konsorten nachträglich nach dem eigenen augenblicklichen Geschmack eingestellt werden.

Eine "Plattenwäsche" bzw. Befreiung der Rillen von Staub, etc. vor dem Überspielen erspart meist eine "heftige Nachbearbeitung" und
ergibt ein besseres Ergebnis, als die Störgeräusche mittel Software
zu entfernen.

Gruß Bernd

Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste