Kondensator mit 3 Anschlüssen?
#1
Guten Abend zusammen

Eine Frage an die Elektronik-Spezis:

Ich bin am „auf hübschen“ und Bauteile erneuern meiner neusten Errungenschaft, einem kleinem Beomaster 1000 aus den frühen 70gern.

Nach dem ich (wieder mal) einen Kurzschluss aufgespürt habe (linker Kanal war tot) ist mir nun aufgefallen, dass bei etwas gehobener Lautstärke der Bass anfängt zu schwächeln. Ich vermute daher die Verstärker-Kondensatoren (man möge mich korrigieren falls ich falsch liege) und habe heute mal einen der zwei ausgelötet. Erstaunt stellte ich dann fest, dass da 3 Anschlüsse vorhanden sind. Laut Beschriftung ist es aber nicht wie aus Bandmaschinen bekannt eine 2-fach-Kondensator in einem Gehäuse, sondern laut Beschriftung ein herkömmlicher. Auf dem C ist folgendes abzulesen:

[Bild: capacitor3000.jpg]
3000 uF
25 V.DCW
Type KPI 142X1
Plain Negative
MYJX

Auch auf dem Schaltplan ist mir der 3 Anschluss ein Rätsel.Bestimmt weiss jemand von euch Rat??

[Bild: schaltplan.jpg]


Vielen Dank und beste Grüsse
Richard
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#2
Hallo Richard,

schau doch mal ob 1 Beinchen Verbindung zum R 755 und 733 hat, das wäre dann +.

Schau ob ein anderes Beinchen mit einer Spule Verbindung hat das wäre dann - des Elkos.

Nun meine Vermutung, der übrige Anschluß hat direkt Masseverbindung.

Der Elko könnte damit eine abgeschirmte Version sein, bei dem der 3. Anschluß zur Abschirmung dient.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#3
Hallo Richard,

da bei größeren Elektrolytkondensatoren in freistehender senkrechter Leiterplatten- Ausführung mögliche äußere Kräfte abgefangen werden müssen, werden oft mehrere Anschlüsse herausgeführt.
In der Regel gibt es einen "+" Anschluß und 2 oder auch 3 "-" Anschlüsse.
Diese Lötanschlüsse bilden zusammen eine mechanisch stabile Befestigung für das Bauteil.
Früher hatten große Elkos, außer den eigentlichen Lötanschlüssen, extra eine mechanische Befestigung in Form eines Gewindebolzens oder einer Schelle.

Gruß, Bernd
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#4
Jepp, das werden mehrere Beine am Becherboden-Ring sein, sprich mehrere direkt mit Masse verbundene Pins. Kann man auch leicht mit dem Durchgangspiepser oder Multimeter ermitteln.

Heute macht man einen Klecks Heißkleber oder Pattex unter große Bauteile, damals machte man mehrere Beinchen dran.
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#5
Hallo zusammen

Vielen Dank für eure Tipps.

Also ich vermute, dass es wie von Rainer wohl richtig erkannt, eine Abschirmung ist, denn die Beinchen habe untereinander keinen Durchgang und so gross ist der Elko ja nicht. Wenn dem wirklich so ist frag ich mich, ob der Einbau normaler Elkos dann ein Brummen hervorruft? Aber ich werde das so bald wie möglich mal testen und informieren Wink

Gruss
Richard
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#6
Hallo Richard,

da es laut Schaltbild der Auskoppelelko ist kann da kein Brummen mehr auftreten.

Gruß Jens
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#7
So, habe nun die Oldtimer-Elkos gegen aktuelle aus meiner Bastelkiste ersetzt (3300 uF/35V) und die gute Nachricht: Der Beomaster ist nicht in Rauch aufgegangen und klingt noch. Die schlechte Nachricht: Wenn man nur etwas mehr als Zimmerlautstärke aufdreht bricht die Leistung zusammen, dass heisst die Bässe verschwinden und die Lautstärke geht zurück.

Was habe ich falsch gemacht? Polarität sollte passen (minus zu Transi, plus zu Spule), müssen es spezielle Elkos sein? Oder hats doch was mit dem 3. Anschluss zu tun?

Ratlos grüsst
Richard

P.S. Der Klang ist ansonsten klar und angenehm.
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#8
Hallo Richard,

also mit dem Elko kann das nicht zu tun haben. Dafür wäre jetzt eher das Netzteil zu überprüfen, ob da auch Lade-/Siebelkos so langsam den Geist aufgeben. Zumindest weist das geschilderte Verhalten zum Teil darauf hin.

Gruß Jens
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#9
Nachdem ich mich noch mal vor den Beo gesetzt habe ist nun einiges klarer:

Ich habs zuerst noch mit anderen Kondensatoren versucht, keine Änderungen, dann habe ich die Original-Elkos wieder verlötet...oh-oh, immer noch absacken der Leistung und der Bässe. Tja, und dann hatte ich doch endlich die Eingebung, die Spannung am Ausgang des Netzteils zu messen, und statt der auf dem Schaltplan angegebenen 30 Volt hatte ich da nur knapp die Hälfte. Also mal vorsichtig am Spanungspoti gedreht und Zack, Leistung da, Bässe da und plötzlich funktioniert auch das Stereolämpchen. Wink

Gruss
Richard
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#10
Hallo Rainer, das mit der Abschirmung ist ok.
Es handelt sich hier um ein + Potential Chassis, demzufolge wie kann es auch anders sein ist die Polarität entsprechend. Siehe Schaltzeichen Elko.
Also Minus an R733 und Plus an der Spule.
Sonst gibt`s den Urknall.
Gruß
Peter
Zitat:rolie384 postete
Hallo Richard,

schau doch mal ob 1 Beinchen Verbindung zum R 755 und 733 hat, das wäre dann +.

Schau ob ein anderes Beinchen mit einer Spule Verbindung hat das wäre dann - des Elkos.

Nun meine Vermutung, der übrige Anschluß hat direkt Masseverbindung.

Der Elko könnte damit eine abgeschirmte Version sein, bei dem der 3. Anschluß zur Abschirmung dient.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#11
Hallo Peter,

ups, auf die Schnelle nicht genau genug hingesehen. An so etwas wie + Potential auf Chassis hatte ich nicht gedacht.

Hoffentlich hat nicht schon was geknallt.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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