Ein halbes Jahrhundert Beatles...
#1
...in Deutschland.

http://www.ndr.de/kultur/musik/beatles174.html

Kaum zu glauben.
Und obwohl die Musiker schon 1970, also vor 40 Jahren, zum Teil sehr erfolgreich eigene Wege gingen, sehe ich sie auch heute immer noch mit den typischen Pilzköpfen vor mir, wenn ich McCartneys Stimme auch nur höre.
Und insgeheim hoffte ich bis zum Tod Lennons auf eine Reunion.
Aber damit war ich wohl nicht allein.

Die Präsenz ihrer Werke jedenfalls übertrifft die jedes anderen Musikers.
Kein Tag, an dem nicht mindestens ein Beatles-Song aus dem Radio schallt.

Ich war nie "Fan" von Irgendwas, aber die Beatles haben eine Spur in der Musik hinterlassen, die ihresgleichen sucht.
Klassik eingeschlossen.
Bert
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#2
Das war ein übler Tag für viele Musikbegeisterte, damals als die Fab Four ihre offizielle Trennung bekanntgaben.
Auch wenn sie sich zu der Zeit schon lange Jahre fast ausschließlich noch im Studio trafen und auch das schon weitgehend durch Einzeleinspielungen vermieden.
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#3
Zählen auch heute noch für mich als die Favoriten. Sie scheuten sich auch nicht, mit Musik herumzuexperimentieren (s. weisses Album). Ich nenne alle LP`s von ihnen als mein Eigen.... und sie werden immer noch von Zeit zu Zeit aufgelegt.
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#4
Interessant auch die Mono-Singles aus der Zeit bevor das Apple-Label die Platten der Fab Four zierte. Diese bringen einen berückenden Klang mit zurückhaltenden Höhen und vollen satten Bässen.

Wenn man mal von heutigen HIFI-Angewohnheiten losläßt und spielt diese in einer zeitgemäßen Musicbox oder einem zeitgemäßen Konzertschrank (beide zumeist mit zeitgenössischen Kristallsystem bestückt) ab, dann fällt man in Gedanken direkt wieder in jene Zeit zurück und sieht sich in so mancher Eisdiele oder kleinen Bar auf dem Hocker sitzen und an der Freundin bzw. am Eis "arbeiten" Wink
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#5
Jawohl, die Beatles waren einmalig. Es gibt in der pop. Musik kein Interpret/Composer, der ähnliches geschaffen hat bis heute.

Populäre Musik wird irgendwann vergessen sein, Beatlesmusik ist davon ausgenommen.

Heribert
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#6
Im Deutschlandradio hat Knut Benzner das Thema heute gebracht - satte 25 Minuten, kann man hier nach-hören:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/l...t/1249322/

Michael
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#7
Als ich geboren wurde, waren die Beatles schon Geschichte, und somit musste ich sie auf anderen Wegen finden als die meisten anderen hier. Ich wusste schon zu Kinderzeiten, daß es sie gab und daß viele sie toll fanden, aber das war's dann auch. Bei meiner Einschulung kannte ich geschätzte zwanzig Lieder von Abba und jeweils zehn von Smokie und Boney M (da hat vor allem meine Patentante für gesorgt :-)), aber von den Beatles kein einziges.

Die Nachricht von der Ermordung John Lennons habe ich schon so einigermaßen bewusst mitbekommen. Wobei es den Namen damals nicht gab, nur die Nachricht "Einer der Beatles wurde erschossen". Kurz danach fand sich dann auch eine Beatles-Platte im Schrank meiner Eltern ein, ein Sampler mit violettem Vinyl (leider irgendwann verschollen, keiner weiß wohin). Die erste farbige Schallplatte, die ich in meinem Leben gesehen habe und somit natürlich schon als solche faszinierend. Natürlich gab's dann auch den ersten Kontakt mit der Musik: "A Hard Day's Night", "Ticket To Ride", "Please Please Me" und manches mehr. Gefiel mir gut, auch wenn es irgendwie fremd und etwas altmodisch klang.

Die nächste, zunächst unbewusste Begegnung mit den Beatles war dann das Duett "Say Say Say" von Michael Jackson (den kannte ich, hatte ja kurz zuvor schon "Beat It" gesungen) und Paul McCartney. Hatte ich mal irgendwann mit meinem ersten Kassettenrekorder aus dem Radio aufgenommen und fand es klasse. Meine Eltern wurden immer genötigt, die Kassetten im Auto abzuspielen. Irgendwann fuhr ein Bekannter meiner Eltern mit, und es spielte oben besagtes Lied. "Das ist einer von den Beatles!" sagte er. Ich war der festen Überzeugung, daß er sich irren müsse und empfand das schon fast etwas als Beleidigung. Nachdem ich ihm entrüstet erklärt hatte, daß das Michael Jackson sei, schaltete sich mein Vater ein und meinte, er habe gehört, daß Michael Jackson zusammen mit einem der Beatles ein Lied gemacht hätte. Das sei dann wohl dieses. Das überzeugte mich dann. Und machte mir die Beatles wieder ein Stück sympathischer.

Die endgültige Begeisterung kam dann, als das "Red Album" und das "Blue Album" Anfang der 1990er Jahre als Doppel-CDs erschienen und ein Freund mir die Exemplare seines Vaters auslieh. Da ging's dann chronologisch von der naiven Phase am Anfang, die zunehmende musikalische Reifung mit zunehmender Komplexität, die psychedelische Phase bis zum Versuch zum Schluss, wieder zu simpleren Strukturen und Eingängigkeit zurückzufinden. Das ganze im Zeitraffer auf vier (in Spielzeit gemessen eher drei) CDs.

Als ich erfuhr, daß der Besitzer der CDs noch weitere Alben der Beatles (Revolver, Abbey Road, With The Beatles) sein Eigen nannte, musste ich mir die natürlich auch noch ausleihen. Von sich aus gab er mir auch noch ein Buch über die Band mit, das ich begeistert am Stück gelesen habe. Vor allem die beiden Charaktere John und Paul waren einfach zu spannend, um es wegzulegen (finde ich übrigens heute noch, auch die spätere Geschichte Paul McCartneys mit den Wings, insbesondere das Entstehen von "Band On The Run", ist hochinteressant).

Der Status meiner Lieblingsband ist den Beatles zwar trotz aller Faszination erspart geblieben, dafür ist die Konkurrenz durch Bands, deren Blütezeit ich selbst mitbekommen habe, einfach zu groß. Dem steht aber ein gewisses Bedauern gegenüber, daß ich die Beatlemania nicht erleben durfte. Ich glaube, wenn das anders wäre, gäbe es bei mir heute auch keinen Zweifel daran, welche die größe Band aller Zeiten war.
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#8
Interessant das mal aus der Sicht eines Spätgeborenen zu hören.

Zu meiner Zeit gab es eher die Sicht einer Aufbruchszeit, einer Zeit wo alte Zöpfe abgeschnitten wurden. Damals waren die Beatles Politikum.
Haare länger als Stoppelschnitt... du bist ja ein Beatle geh schnell zum Frisör, bevor die Leute reden.
Die Beatmusik wie zuvor der Rock´n´Roll war nur kurz die "Urwaldmusik" oder "Negermusik".
Alte Leute mit Krückstöcken liefen hinter Mini-Mädeln her um sie zu vertrümmen.
Die "Rocker" oder "Halbstarken" mit ihren Stinkorgeln sollten bloß nicht so einen Krach machen.

Die Hörerschaft selber, jung wie alt, breitete sich sofort auf die Nischen dieser Musik aus.
Da gab es die Mainstreamler, die nur die Hits aus den Charts hörten (später als blaues und rotes Album aufgelegt). Es gab die Raritätensucher, die Indienanhänger, die Tonbandfreaks die ihre Bänder rückwärts einlegten und zerschnippelten, nachdem sie mal gehört hatten das John Lennon mal seine Ferrograph umgefallen war und das Band plötzlich rückwärts lief und ihn dadurch inspirierte.

Die breite Anerkennung in auch konservativeren Schichten der Bevölkerung kam spät. Meiner Empfindung nach waren die Beatles da schon auseinander und gingen eigene Wege.

Ähnlich ging es übrigens beiden Rolling Stones zu.
Den heute gern beschworenen Widerspruch Beatles/Stones gab es - zumindest in meinen Umfeldern - so krass nicht. Beides existierte bei uns damals in friedlicher Koexistenz und noch so einiges zusätzlich was heute schon fast vergessen ist.
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