03.08.2010, 13:43
Hallo Kollegen,
man genießt den Sommer.
Die Beiden hier auch, habe sie auf dem Balkon erwischt.
"Mensch, hört auf, ich habe schon genug kleine Reports!", dachte ich:
Zu spät, der Klapperstorch war schon auf dem Weg. Zwillinge wurden es sogar!
Da ich über die Preisentwicklung in der "Bucht" entsetzt bin, ist es natürlich schön, wenn die Kleinen auf natürlichem Wege zu mir kommen. So hat man noch rechtzeitig einen Fundus.
Glück, dass es alte 4400er wurden, die "fehlten" mir nämlich noch. Ich persönlich mag diese Serie am liebsten.
Aha, es klingelt, ein Paket!
Sieht noch ganz brauchbar aus.
Mal näher schauen:
Das gewohnte Report-Bild. Zustand scheint gut zu sein. Was wohl kaputt ist?
(War als defekt deklariert).
Wie sind die Köpfe?
Einschliff und Abrieb sind deutlich zu erkennen, aber noch nicht dramatisch.
Was war zu tun?
Mechanisch war alles ok, aber raus kam nur Gekrächze. Habe lange herumgesucht, letztendlich lief u.a. nach dem Wechseln einiger Kondensatoren (ja, die gelben) alles wieder gut. Fast, Spur 2 war erheblich dumpfer als Spur 1. Der Kopf? Ja, der Kopf. Ein nur mit der Lupe erkennbar feiner Spalt am unteren Kopfspiegel.
Mist, so abgegurkt sieht der Kopf noch nicht aus, dass schon ein Spalt entsteht.
Läppen! Schwein gehabt, der Spalt ließ sich wegbügeln (unter der trichterförmigen Auswaschung der Lamellen war noch gesundes Fleisch).
Lohn der Mühe: Astreiner Klang!
Geputzt, geölt, neu geriemt und abgeglichen, fertig!
Oh, es schellt wieder, der Hermesmann ist heute der Klapperstorch.
Gib her!
Mit Tasche sogar, Zubehör ist immer willkommen.
Auch Sammler die schon viel angehäuft haben, können in Verzückung geraten, wenn sie so etwas sehen:
Was soll das sein, ein Neugerät? Produziert UHER noch? Wohl nicht, jemand hat es mal teuer erworben und dann so lange geschont bis er abberufen wurde.
Ein sehr freundlicher Antiquar hat sich seiner angenommen und es mir per Fernhandel zukommen lassen. Diesem Herrn gilt mein besonderer Dank.
Selten ein so gepflegtes Stück gesehen:
Eigentlich wollte ich was zum Basteln! Hier gibt es nicht mal was zum Abstauben.
Reinschauen:
Alles wie aus dem Laden. Dass diese alten Dinger so lange in "neuem" Zustand verharren können...vielleicht hat es in einer Cryo-Vakuum Kammer gelegen?
Jetzt ein Blick auf die Köpfe:
Wie man sieht, sieht man nichts. Kaum Abrieb, kein Einschliff. Vorzüglich.
Auch dieses Gerät war als defekt deklariert. Mechanisch war alles ok, nur wie schon bei Nr. 1 einige tote Kondensatoren. Schwieriger zu finden war ein
kaputter Transistor, der den Totalausfall einer Seite zur Folge hatte.
Schön im Schaltplan suchen, das Signal verfolgen und dann den Fehler finden, hier hat es auf diese Weise hingehauen.
Der Kleine hier hat es hinter sich:
Alles ok, Gerät läuft anstandslos. Fertig:
Da sind die Zwillinge nun:
Tja, was jetzt? Geh'n wir mal auf den Flohmarkt.
Immer gern zuerst in die Ecke, wo die Herren mit "Elektronikschrott" sind.
Da! Etwas grauer Hammerschlaglack lugt hervor. Ganz unten, unter kaputten Hauptplatinen. Sollte es etwa...? Unwillkürlich griff ich danach.
Danach nämlich:
Doch o Graus, was musste ich sehen?
Man hatte das arme Ding verstümmelt:
Wer macht sowas? Ein Verbrechen!
Es kommt noch schlimmer:
Kopflos ist es auch noch. Ein Jammer!
Nach einigem zähen Feilschen (Der Verkäufer wollte mir doch tatsächlich weismachen, dass das Teil noch funktionieren würde), ginge es für relativ kleines Geld in meinen Besitz über. Einen Teilespender kann man immer gebrauchen.
Genauer inspizieren, das Geschlachtete:
Von unten sieht es noch gut aus.
Das Innenleben, hier hatte sich wider Erwarten noch niemand mit Teilen bedient:
Bin mir gar nicht mehr so sicher, ob ich das Gerät zum Teilespender degradieren möchte:
Nach dem Einbau eines Test-Tonkopfes und (wieder mal) dem Tauschen einiger zickiger Elkos lief es nämlich.
Die Zeiger der VUs standen aber ziemlich schief und rührten sich nicht mehr.
Kam wohl vom Aufprall in den Elektronikschrottcontainer...
Stabil wie die Uhers sind, hat es den Knuff aber unter einer leichten Verbiegung des vorderen Druckgussrahmens gut weggesteckt.
Vorsichtig auseinandernehmen:
Glücklicherweise ließen sie sich richten und funktionieren wieder:
Irgendwann werde ich das gute Stück wieder komplettieren, es wird sich schon eine Gelegenheit finden an die Teile zu kommen.
So sind es unerwarteterweise jetzt fast Drillinge geworden, so ein Blödsinn.
Es schellt...Mann, keine Zeit jetzt!
Ach so, der Postbote.
Ei, was hat er da Schönes gebracht?
Wieder was für Tonbandarchäologen, aber das führt jetzt zu weit und ist eine andere Geschichte...
Gruß
Peter S.
man genießt den Sommer.
Die Beiden hier auch, habe sie auf dem Balkon erwischt.
"Mensch, hört auf, ich habe schon genug kleine Reports!", dachte ich:
Zu spät, der Klapperstorch war schon auf dem Weg. Zwillinge wurden es sogar!
Da ich über die Preisentwicklung in der "Bucht" entsetzt bin, ist es natürlich schön, wenn die Kleinen auf natürlichem Wege zu mir kommen. So hat man noch rechtzeitig einen Fundus.
Glück, dass es alte 4400er wurden, die "fehlten" mir nämlich noch. Ich persönlich mag diese Serie am liebsten.
Aha, es klingelt, ein Paket!
Sieht noch ganz brauchbar aus.
Mal näher schauen:
Das gewohnte Report-Bild. Zustand scheint gut zu sein. Was wohl kaputt ist?
(War als defekt deklariert).
Wie sind die Köpfe?
Einschliff und Abrieb sind deutlich zu erkennen, aber noch nicht dramatisch.
Was war zu tun?
Mechanisch war alles ok, aber raus kam nur Gekrächze. Habe lange herumgesucht, letztendlich lief u.a. nach dem Wechseln einiger Kondensatoren (ja, die gelben) alles wieder gut. Fast, Spur 2 war erheblich dumpfer als Spur 1. Der Kopf? Ja, der Kopf. Ein nur mit der Lupe erkennbar feiner Spalt am unteren Kopfspiegel.
Mist, so abgegurkt sieht der Kopf noch nicht aus, dass schon ein Spalt entsteht.
Läppen! Schwein gehabt, der Spalt ließ sich wegbügeln (unter der trichterförmigen Auswaschung der Lamellen war noch gesundes Fleisch).
Lohn der Mühe: Astreiner Klang!
Geputzt, geölt, neu geriemt und abgeglichen, fertig!
Oh, es schellt wieder, der Hermesmann ist heute der Klapperstorch.
Gib her!
Mit Tasche sogar, Zubehör ist immer willkommen.
Auch Sammler die schon viel angehäuft haben, können in Verzückung geraten, wenn sie so etwas sehen:
Was soll das sein, ein Neugerät? Produziert UHER noch? Wohl nicht, jemand hat es mal teuer erworben und dann so lange geschont bis er abberufen wurde.
Ein sehr freundlicher Antiquar hat sich seiner angenommen und es mir per Fernhandel zukommen lassen. Diesem Herrn gilt mein besonderer Dank.
Selten ein so gepflegtes Stück gesehen:
Eigentlich wollte ich was zum Basteln! Hier gibt es nicht mal was zum Abstauben.
Reinschauen:
Alles wie aus dem Laden. Dass diese alten Dinger so lange in "neuem" Zustand verharren können...vielleicht hat es in einer Cryo-Vakuum Kammer gelegen?
Jetzt ein Blick auf die Köpfe:
Wie man sieht, sieht man nichts. Kaum Abrieb, kein Einschliff. Vorzüglich.
Auch dieses Gerät war als defekt deklariert. Mechanisch war alles ok, nur wie schon bei Nr. 1 einige tote Kondensatoren. Schwieriger zu finden war ein
kaputter Transistor, der den Totalausfall einer Seite zur Folge hatte.
Schön im Schaltplan suchen, das Signal verfolgen und dann den Fehler finden, hier hat es auf diese Weise hingehauen.
Der Kleine hier hat es hinter sich:
Alles ok, Gerät läuft anstandslos. Fertig:
Da sind die Zwillinge nun:
Tja, was jetzt? Geh'n wir mal auf den Flohmarkt.
Immer gern zuerst in die Ecke, wo die Herren mit "Elektronikschrott" sind.
Da! Etwas grauer Hammerschlaglack lugt hervor. Ganz unten, unter kaputten Hauptplatinen. Sollte es etwa...? Unwillkürlich griff ich danach.
Danach nämlich:
Doch o Graus, was musste ich sehen?
Man hatte das arme Ding verstümmelt:
Wer macht sowas? Ein Verbrechen!
Es kommt noch schlimmer:
Kopflos ist es auch noch. Ein Jammer!
Nach einigem zähen Feilschen (Der Verkäufer wollte mir doch tatsächlich weismachen, dass das Teil noch funktionieren würde), ginge es für relativ kleines Geld in meinen Besitz über. Einen Teilespender kann man immer gebrauchen.
Genauer inspizieren, das Geschlachtete:
Von unten sieht es noch gut aus.
Das Innenleben, hier hatte sich wider Erwarten noch niemand mit Teilen bedient:
Bin mir gar nicht mehr so sicher, ob ich das Gerät zum Teilespender degradieren möchte:
Nach dem Einbau eines Test-Tonkopfes und (wieder mal) dem Tauschen einiger zickiger Elkos lief es nämlich.
Die Zeiger der VUs standen aber ziemlich schief und rührten sich nicht mehr.
Kam wohl vom Aufprall in den Elektronikschrottcontainer...
Stabil wie die Uhers sind, hat es den Knuff aber unter einer leichten Verbiegung des vorderen Druckgussrahmens gut weggesteckt.
Vorsichtig auseinandernehmen:
Glücklicherweise ließen sie sich richten und funktionieren wieder:
Irgendwann werde ich das gute Stück wieder komplettieren, es wird sich schon eine Gelegenheit finden an die Teile zu kommen.
So sind es unerwarteterweise jetzt fast Drillinge geworden, so ein Blödsinn.
Es schellt...Mann, keine Zeit jetzt!
Ach so, der Postbote.
Ei, was hat er da Schönes gebracht?
Wieder was für Tonbandarchäologen, aber das führt jetzt zu weit und ist eine andere Geschichte...
Gruß
Peter S.