Grundig TM 64 hübsch verpackt
#1
Hallo,

was haben wir denn hier wieder?
Ein ziemlich dicker Klops ist bei mir eingetroffen, ein Grundig TM 64.
Um 1960 herum gab es bei Grundig 2 Dickschiffe, das TK 60 mit abnehmbaren Boxen (2 Spur-Stereo) und das vierspurige TK 64 in einem Gehäuse mit integrierten Lautsprechern. Zum Einbau in eine Musiktruhe oder was auch immer
gab es das Chassis TM 64 ohne eigenes Gehäuse und ohne Endstufen. Aufgrund seines Preises damals bestimmt kein Jedermanngerät, auch noch Stereo, wer brauchte das damals in einer stationären Truhe?
Der Vorbesitzer wohl, er war Musiker und hat das Gerät für sein Heimstudio in Gebrauch gehabt. Er selbst oder ein anderer nicht ganz unbegabter Zeitgenosse hatte ein extra Gehäuse angefertigt und einige Anschlüsse nach außen verlegt. Sogar eine DUAL-Rauchglashaube wurde als Deckel passend gemacht. Heraus kam ein schrulliges Ungetüm:

[Bild: Oben%20mit%20Deckel.jpg]

Proportion weicht der Funktion? Ein echter Hammer!

[Bild: Vorn%20mit%20Deckel.jpg]

Das Laufwerk stammt vom TK 30 ab wie man sieht, es gibt 2 Geschwindigkeiten.
Links der Anzeigeröhre (nur eine Anzeige für beide Kanäle) ein Umschalterändelrad für Mono/Stereo. Oben leuchtet dann die jeweilige Lampe auf. Bei Monobetrieb lassen sich mit den kleinen Schaltern rechts die Spuren wählen oder mit "P" beide Spuren zusammen in Mono wiedergeben. Diese Schalterlein tauchen ja bei einigen Grundigs dieser Zeit auf. Von oben sieht das Ding einfach und harmlos aus:

[Bild: Chassis%20mit%20Deckplatte%20oben.jpg]

Auch nach dem Entfernen der Abdeckplatte sieht alles recht aufgeräumt aus, fast wie bei den kleineren Modellen:

[Bild: Oben%20offen%20mit%20Chassis.jpg]

Enthebt man das Chassis aber aus dem Gehäuse, merkt man, warum dieses so tief gebaut ist. Ein ordentlicher Haufen Steinzeitelektronik kommt zum Vorschein:

[Bild: Chassis%20mit%20Abschirmung.jpg]

Nähere Einsichten gibt es nach Entfernen der Abschirmbleche:

[Bild: Chassis%20vorn%20unten%20ohne%20Bleche.jpg]
[Bild: Chassis%20vorn%20unten%20ohne%20Bleche%202.jpg]


Einige Kondensatoren sind schon mal erneuert worden, gut, dann brauche ich das nicht zu machen.

[Bild: Chassis%20unten%20seitlich.jpg]

Der Erhaltungszustand des Laufwerks ist noch ganz gut:

[Bild: Chassis%20oben%20vorn.jpg]
[Bild: Chassis%20oben%20hinten.jpg]

Auf dem Motor stehts, 1961 gebaut. Nun gut, der modernere Nachfolger TK 45 war da wohl schon auf dem Zeichenbrett. Das hier war damals eigentlich schon nicht mehr zeitgemäß.

[Bild: Chassis%20unten%20ohne%20Bleche.jpg]

Hier noch die Kopfleiste, nur wenig Verschleiß zu sehen:

[Bild: Kopfleiste.jpg]

Bevor das Chassis wieder eingetütet wird, noch ein kurzer Blick ins Gehäuse.
Der am Kabel hängende Buchsenkasten wurde befestigt und die Anschlüsse führen zu den seitlichen Buchsen, so wollte es der damalige Besitzer:

[Bild: Geh%E4use-Steckerleiste.jpg]
[Bild: DIN%20Buchsen%20seitlich.jpg]

Das Gerät funktioniert im großen und ganzen noch, nur zerrt es bei Wiedergabe etwas, wahrscheinlich müssen noch einige Kondensatoren mehr ersetzt werden.
Etwas für lange Winterabende... . Schlecht klingen wird es bestimmt nicht, wenn es fertig ist.

Vielleicht hatte sich der damalige Besitzer mit dem Gehäuse so viel Mühe gegeben um das TM 64 in die wohnzimmerliche Schrankwand zu integrieren, es quasi durch das dunkle Holz und die schicke Rauchglashaube optisch verschwinden zu lassen, so, dass es seine Gemahlin kaum bemerkt? Wer weiß.

Gruß
Peter S.
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#2
Hallo Peter,

schöne Fotostory, dankeschön! :respekt: Und dann noch in einem so sauberen, fast "geleckt" aussehenden Zustand, kaum zu glauben wie das Gerät die Jahre überstanden hat. Immerhin ist zumindest der Motor ein Jahr älter als ich. :oah:

Gruß Jens
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#3
Wieder mal eine mehr als lesenswerte Gerätevorstellung.
Danke Peter.

Man sieht auch sehr schön das die industrielle Fertigung in Handverdrahtung und das Zusammenschrauben von Winkeln, Ösen und Blechen hier an Grenzen stößt. Die Leiterplatte mußte her, gut das sie bereits erfunden war.
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#4
Peter,

danke für die nette Fotostory, unglaublich, was du so alles an Land ziehst.

Zumindest ich empfinde das Arbeiten am TK 64 als nicht sehr schön. Die deutlich abgespeckteren TK 30/32 sind auch schon kein Muster an servicefreundlichkeit, die Modelle TK60 und 64 toppen aber alles. Was würde ein solches Gerät heute, 2010, wohl in der Herstellung kosten, wenn die gleiche Anzahl Menschen die gleichen festgelegten Handgriffe an einem solchen Koffer verrichten müssten ?

Könnte man so etwas überhaupt noch bezahlen ?

Jedenfalls ein enormes Unikum - man kann auch Unikat sagen - den Holzkoffer mit der DUAL-Haube scheint gut gearbeitet. Was auch beweist, dass der Umbau zu einem späteren Zeitpunkt, etwa in den Siebzigern, erfolgt sein muss, die Haube deutet darauf hin.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#5
Hat er ein Loch zuviel gebohrt bei den Buchsen? naja an der Seite sieht man das nicht. Sonst schönes Gerät mit KRATZER FREIER Haube!!!
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#6
Moin Thomas,

Zitat:Zumindest ich empfinde das Arbeiten am TK 64 als nicht sehr schön. Die deutlich abgespeckteren TK 30/32 sind auch schon kein Muster an servicefreundlichkeit, die Modelle TK60 und 64 toppen aber alles.
Das ist eine Frage der Systematik und der Techniker-Generation.
Alles in dem Ding - ich hatte so eine selber noch nicht auf dem Tisch, man kann es aber von anderen Mühlen ableiten und anhand der Bilder grob einschätzen - hat seine Systematik, die Grundig-Röhrentechnik-Reparateuren bestens bekannt und gut durchschaubar ist.
Will da ein Hobbyist ohne Vorerfahrung - es gibt/gab auch welche mit - oder ein Computerplatinen-Stöpsler dran, womöglich Freihand und ohne Pläne, so wird er sich vielleicht kraus und krumm suchen.

Zitat:Was würde ein solches Gerät heute, 2010, wohl in der Herstellung kosten, wenn die gleiche Anzahl Menschen die gleichen festgelegten Handgriffe an einem solchen Koffer verrichten müssten ?

Könnte man so etwas überhaupt noch bezahlen ?
Summen fallen mir keine ein, ein Prototyp der so aufgebaut wäre, käme socker auf sechsstellige Summen, wenn die Entwicklung industriegerecht und bis zur Serienreife durchgeführt würde, jedenfalls sagt mir das die Erinnerung an Arbeiten aus meiner Firma (Engeneering, Entwicklung, Prototypenbau, Serienreife-Hinführung usw.)

Industrielle Serienfertigung nach dieser Technologie ist heute unvorstellbar und unbezahlbar. Schon nach den gegenwärtigen EU-Anforderungen an die Fertigung würde diese auch aus allen Normen fallen. Hallen voller 1-Euro-Löterinnen im Bleidampf wären schon nach RoHs nicht mehr machbar und selbst das wäre noch pekuniär untergedeckt und unrentabel.
Damals waren die nebenbei das Haushaltsgeld aufbessernden Jobs am Band beim Max heißbegehrt, ich kenne da noch Leute die im Tonbandwerk Bayreuth gelötet haben, heute müßte man da die Hartzler wohl mit der Peitsche reintreiben, die Arbeitswelt im Lande hat sich völlig verändert.

Groß rentiert hat sich das sicher schon 1960 nicht mehr, es wird als Prestigeprojekt von Massen-Trägern gegenfinanziert gewesen sein. Die Entwicklungsabteilung wird sich da mal richtig schön ausgelassen haben.

Die Zerlegung in sachgerechte Handgriffe für die Sereienfertigung wird jeder Refa-Fritze hinkriegen können, da liegt das Problem nicht, das Problem sind die Kosten, die kosten und nochmal die Kosten, und die EU mit ihrem Vorschriften-Dschungel. In Schlitzaugenlnd unter Kinder- und Nachtarbeit und 16-Stunden-Schichten bei fehlendem Arbeitsschutz kannst du sowas evt. noch zusammenkloppen, aber in keinem hochindustrialisierten Land der Welt ist das noch sinnvoll machbar.

Dennoch eine - nicht allzu genau zu nehmende Schätzung - schau dir eine handgedengelte Burmester-Kiste an - und so weit ich weiß wird da auch nicht mehr unrationell gehampelt wie noch vor 30 Jahren - und du hast in etwa eine Hausnummer für den Verkaufspreis. Bei genügender Stückzahl natürlich.

Zitat:Jedenfalls ein enormes Unikum - man kann auch Unikat sagen - den Holzkoffer mit der DUAL-Haube scheint gut gearbeitet. Was auch beweist, dass der Umbau zu einem späteren Zeitpunkt, etwa in den Siebzigern, erfolgt sein muss, die Haube deutet darauf hin.
So eine Kiste befindet sich um einen meiner Sammlung beigefügten DUAL von ca. 1972. Die Haube hat in meinem Fall vorne eine einzeln an, auf, hoch und weg zu klappende Sektion, zur Frontbedienung in Regalen und Schränken.
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#7
Zitat:Jogi postete
.......
Damals waren die nebenbei das Haushaltsgeld aufbessernden Jobs am Band beim Max heißbegehrt, ich kenne da noch Leute die im Tonbandwerk Bayreuth gelötet haben, heute müßte man da die Hartzler wohl mit der Peitsche reintreiben, die Arbeitswelt im Lande hat sich völlig verändert.

.
Hi Jogi,

ich möchte Dich doch herzlich auffordern, derlei Gleichnisse zu unterlassen.

Danke.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#8
Was ficht dich an, Thomas?
Bist du der Meinung das man die heutige Arbeitswelt noch mit der damaligen vergleichen könnte?

Ich persönlich würde jederzeit noch in so eine Schmelzhütte einziehen und mir die Hornhaut mit dem HotPot wegbrennen, aber glaubst du du würdest ansonsten ein Stellenprofil damit hinbekommen, mit dem du noch jemanden da reinbekommen würdest?

Nehmen wird mal den Vergleich, der dich offenbar gekitzelt hat, so ein Löterinnen-Job hat auf heutige Verhältnisse umgerechnet einen zu versteuernden Lohn von vielleicht 200 Euro Arbeitnehmer-Brutto vor Abzug eingebracht, was mußt du aber in die Tasche bekommen, damit du 1. kein Hartzer mehr bist, zweitens deine Sozialversicherung sich damit finanziert, 3. du später Rentenansprüche hast...
Ich gehe nicht in´s Detail, aber so kommst du nicht aus der prekären Lage und folglich wird sich keiner finden der es machen würde. Die Arbeitswelt war eine andere, eine Ganztags-Hausfrau aus der strutkurschwachen Fränkischen Schweiz - wie sie damals noch die Regel war und die Grundig-Fertigungsstäte Bayreuth gern bevölkerte - konnte und wollte gerne das Nebengeld einstreichen, hat es gering versteuert, sozialversichert war sie über ihren Ehemann, es blieb eine gute Beischießung in das Haushaltsgeld.

Was soll heute die alleinerziehende Hartzlerin, mit ihren vielleicht 1000...1500 Euro Stütze plus Miete und Heizung damit machen? Sie würde sich schlechter stellen, müßte sich auch noch versichern, von Rente wäre nicht zu reden usw.

Ist mir offengesagt nicht ganz klar was es daran zu bemängeln gibt, die Verhältnisse sind wie sie sind und ich hab sie nicht so gemacht, beileibe nicht.
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#9
Hallo,

...vielleicht ist´s der etwas markige Hinweis auf die Peitsche?

Wie dem auch sei - übertragbar auf die heutige Zeit sind solche Produkte
und deren Fertigungsmethoden ohnehin schon allein deshalb nicht,
weil wohl vor 50 Jahren definitiv weniger in den Lohntüten steckte.
Zwar gab es eine hohe Beschäftigungsrate aber die Kaufkraft der
Duchschnittslöhne waren weitaus niedriger als heute. Man "kannte es
nicht anders...", beim Nachbarn war es ja genau so.

Hierzu nur mal ein paar Zahlen zu der Einkommensentwicklung...

http://www.bundesfinanzministerium.de/nn...onFile.pdf

...und der Entwicklung der Kaufkraft (die sicher in den letzten
Jahren wieder rückläufig ist) ...

http://www.handelsblatt.com/politik/konj...te;1405529

Daraus lassen sich meiner Ansicht nach zwei Dinge ableiten:

- ein wie zuvor vorgestelltes Bandgerät war zu damaliger Zeit ein
Luxusgut, welches sich der Normalverdiener wohl kaum hat leisten
wollen/können.

- übertragen auf "heute" würde ein Luxusartikel, der 1/4 eines Netto-Jahres-
einkommens "verschlingt" leicht auf ~ 5000 € kommen (wenn man die
Relation beibehält).

Realistischerweise muß man bei der Betrachtung der angegebenen Statistiken
aber darauf hinweisen, daß das Volksvermögen vor 50 Jahren anders
verteilt war. Immerhin ein Umstand, der die Bezifferung des
"Duchschnittslohnes" in einem anderen Licht erscheinen läßt.

Back to topic: ...schöne Vorstellung, Peter. Der Begriff "Klops" triffts...

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#10
Hallo Peter,

Zitat:...vielleicht ist´s der etwas markige Hinweis auf die Peitsche?
Ach Gottchen, wenn ich meinen Lebensunterhalt zu verteidigen hätte, der sich nicht unter ein gewisses Maß herunterdrücken läßt, und ich sollte dann unter Wegnahme der vorherigen, so eben kläglich reichenden Bezüge in eine Fabrik einziehen in der ich nur noch den Wochenunterhalt erwirtschaften könnte, dann müßte man schon eine Peitsche dazu einsetzen, und das wird wohl auf viele andere genauso zutreffen.
Ist doch nur menschlich oder?

Ich persönlich würde sofort einziehen, würde die Fabrik auch nur aus Nostalgiegründen eröffnet um eine Kleinserie solcher Boliden zu bauen, nur bin ich auch so in der Lage mein Leben zu erhalten und nicht zu verhungern, ein üblicher Hartzler hingegen müßte von dem was er da bekäme leben und das könnte er nicht.

Das aus solch kleinen Sätzlein immer so kilometerlange Übersetzungen entstehen müssen macht mir nicht viel Freude. Irgendeiner kriegt alle Nase lang immer irgendwas in den falschen Hals, muß das so sein?

Ist es wirklich nur noch möglich einen legeren Satz irgendwo hin zu schreiben, wenn er das gesamte Parlament durchlaufen hat und den Stempel vom Bupräsi drauf ist und die permanent zugreifende Ausgewogenheitsfröhlichkeit aller gesellschaftlicher Gruppen vom schwulen Priester bis zur schwangeren Nonne in allen Buchstaben jeglichen Pepp und Swing daraus herausgehustet hat?

Ein bisschen weniger an spontanitätshemmender Zartheit wäre doch schöner, oder?

Vorsorglich entschuldige ich mich förmlich bei allen sich angesprochen oder gar zutiefst gekränkten beteiligten Parteien vom ALG-ler bis zum Peitschianer und werde mir künftig nur noch Äußerungen mittels Kneifzange und dreifacher Aufforderung entreißen lassen die an Trockenheit jeden Untermosel-Sauerriesling in den Schatten stellen und keinerlei Witz oder Ironie enthält. Sogenannte verkniffene Sauertopf-Threads wie sie jedes Forum haßt, also.
Wink

Ansonsten, Peter, sieht man an deiner Antwort das man durchaus verstehen konnte was ich meine. Wir können damalige Gesellschaftverhältnisse nicht mehr auf heute umlegen. Weder gibt es noch das vergleichbare sozialgefüge, noch die Beschäftigtenstrukturen von damals. Und was es am wenigsten gibt ist der Wille des Kunden für ein kostbares Kulturgut ein angemessen sümmchen hinzulegen, das er sich erst nach mehreren Jahren Schwerarbeit überhaupt von seinem Lebensunterhalt abzuzwacken in der Lage ist.
Heute muß jeder Kleinkasper alles sofort und geizgeilbillig haben, und wehe das dauert oder das kostet etwas, dann wird gejault.
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#11
In der Tat dürfte damals eine Löterin in der Montage ca 400 DM (42 Stundenwoche)verdient haben.Das war 1960 für Frauen normal.Entspricht heute aber ca 1320 DM.
Angenommen das Gerät hat 700 (?) DM gekostet:das wären heute 2310 DM.
Das sind dann ungefähr 2 (Brutto)Monatsgehälter einer Niedriglohngruppe.

Grüße
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#12
Zitat:Jogi postete
Ach Gottchen, wenn ich meinen Lebensunterhalt zu verteidigen hätte, der sich nicht unter ein gewisses Maß herunterdrücken läßt, und ich sollte dann unter Wegnahme der vorherigen, so eben kläglich reichenden Bezüge in eine Fabrik einziehen in der ich nur noch den Wochenunterhalt erwirtschaften könnte, dann müßte man schon eine Peitsche dazu einsetzen, und das wird wohl auf viele andere genauso zutreffen.
Ist doch nur menschlich oder?
Und? Würdest du dich peitschen lassen? Siehst du es als legitim an?

Zitat:(...)ein üblicher Hartzler hingegen müßte von dem was er da bekäme leben und das könnte er nicht.
Äh... wir haben Facharbeiterlöhne von 6 - 7 EUR die Stunde. Selbst ein Facharbeiter kann es oft nicht. Das Volk soll mit Angst und Hunger schwach gehalten werden. NUR darum geht es. Schon seit Jahren.

Zitat:Das aus solch kleinen Sätzlein immer so kilometerlange Übersetzungen entstehen müssen macht mir nicht viel Freude. Irgendeiner kriegt alle Nase lang immer irgendwas in den falschen Hals, muß das so sein?
Könnte es vielleicht sein, das es am Prinzip von Ursache und Wirkung liegt?
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#13
Zitat:TK47 postete
In der Tat dürfte damals eine Löterin in der Montage ca 400 DM ...
Hallo,

wenn man der in meinem posting verlinkten Tabelle des Finazministeriums
trauen darf, dann liegst Du mit den 400 DM brutto für die Löterin
zu hoch. Die dürfte wohl kaum deutlich über dem Landesdurchschnitt
gelegen haben. Ergo reichen 2 Monatslöhne nicht aus...

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#14
Also meine Erinnerungen fallen da weniger rosig aus.

Eine Löterin in der Prod in einer Leichtlohngruppe hätte Luftsprünge gemacht vor Freude, wenn sie sooo unendlich viel Geld verdient hätte (400DM).

Ein solch fürstlichen Lohn bezog Ende der 50er, Anfang der 60er ein Industriefacharbeiter in der Prod incl. aller Zuschläge, bei voller Stundenzahl und mit Zulagen, aber keine Löterin. Die konnte froh sein mit einem Hunni in der Hand das Haushaltsgeld aufzufrischen.
Ein Schwerarbeiter in der Montanindustrie kam damals auf etwa 700...800 Mark inclusive aller Zulagen. Ein Büro-Sesselfurzer lag bei vielleicht 500...600 Mark, es sei denn er war in öffentlichen Diensten, diese Vergünstigung kostete ihn mindestens 100DM Abschlag, weil es schließlich eine Ehre ist dem Staate zu dienen.
Lehrlinge gingen mit einem Handgeld, noch wöchentlich in die Lohntüte abgeschlagen, von ca. 60DM/mtl. nach Hause und fühlten sich damit wie Krösus persönlich.

Um sich das selber hergestellte - sagen wir - TK20 zu kaufen, mußte ein Facharbeiter in der Fabrik gut eineinhalb Monate seinen Brutto-Lohn ausgezahlt bekommen, alle Abgaben unterschlagen, nicht essen, wohnen oder Lokuspapier verbrauchen. Es war also eher so, daß er jahrelang darauf sparte.

Das war alles normal so und wurde so hingenommen, die Leute waren bescheiden und wußten wo sie im Leben standen. Die nbescheidenheit brach erst in den Siebzigern aus, man wollte plötlich gleichzeitig viel mehr in die Lohntüte und viel weniger im Geschäft bezahlen, man wollte nicht mehr Käfer fahren sondern Mercedes und auf dem Bau tauchte auch so manche Hilfskeule mit dem 200er auf statt mit dem Fahrrad.

Das kann auf Dauer nicht klappen, Firmen wie Grundig sind daran zugrunde gegangen, daß ihre eigenen Arbeiter nicht mehr auf ihr Produkt sparen wollten, sie wollten alles und zwar sofort und so hat Max aus seiner Tasche und mit seinen Umsätzen bezahlt, daß seine eigenen Arbeiter größenwahnsinnig geworden ihr Geld in die Taschen der außereuropäischen Konkurrenz warfen.

So geht das natürlich nicht gut, nicht wenn das viele so machen und sich in Prollsucht gegenseitig auch noch hochschaukeln. Man kann nicht die Schere zwischen Einkommen und Wünschen künstlich aufdehnen ohne das einer die Differenz subventioniert, und diese Differenz haben die deutschen Produzenten subventioniert, indem nicht nur die Produktion nicht von ihren Arbeitern abgenomen wurde und im Laden stehen blieb, sondern im Gegenteil das verdiente Geld noch außer Landes zur Konkurrenz getragen wurde um deren Gewinne hochzutreiben.

Und natürlich hängt die heutige wirtschaftliche Lage mit solchen vor 30 Jahren gemachten Irssinnstaten zusammen, wer sich etwas auskennt weiß, daß einzig die deutsche Exportwirtschaft boomt, im Inland wird nach wie vor das Geld von der deutschen Arbeitsagentur nach Fernost geworfen, alles muß immer billiger und immer schneller verfügbar sein und es zählt nicht die eigenen Arbeitsplätze zu erhalten, nur der oberflächlichste Prollreiz zählt und nicht Wertarbeit und nicht den Kreislauf bestmöglich in Gang zu halten.

Deshalb wird das auf diese Art auch nie wieder etwas werden mit der deutschen Wirtschaft und ihrem Inlandsmarkt, dieser ist schlicht und einfach übergelaufen und kommt auch nicht mehr zurück, nur das Geld das holt man sich nach wie vor von den deutschen Arbeitsämtern. Es fließt nur immer ab und ab und führt nichtmehr zur Wertschöpfung im Lande.

Ed:
Zitat:Matze postete
Und? Würdest du dich peitschen lassen? Siehst du es als legitim an?
Ich steh nicht so auf Sado-Maso.
Aber derlei übertriebene Wortklaubereien und immer die übelstmögliche Auswiegung erkennbar nur salopper Redeführung ist mir auch mehr als fremd.
An Stammtische darf man sich in solcher Wehleidigkeit nicht begeben, man würde ununterbrochen heulend irgendwann davonlaufen.

Allerdings wird auch das ganz hohe Roß und die ewigkeitsgültige Selbstheiligsprechung dem Lande nicht wieder auf den Sprung helfen, wie sagte einst John Lennon als Antwort auf die Frage ob man kriechen müsse, um zu Ruhm zu gelangen?
"Ein jeder wird in die Knie gehen und ein klein wenig Speichel lecken müssen"

Und da schließt sich der Kreis, ich würde dies real tun - wenn du das so nennen mußt, mich unter die Knute beugen es aber garnicht so sehr peinvoll empfinden - ich würde in so einer Fabrik löten gehen, da würden mich auch 20 Diplome und 30 Technikerbriefe nicht von abhalten. Nur ist das eh alles Fiktion, es gäbe keinen Markt in dieser Geilspaß-Geizgesellschaft für solch ehrfurchterregendes Meisterwerk.
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#15
Ich bitte darum, hier am Thema zu bleiben.

Die Gehälter-Hartz-IV-Peitschen-sonst-noch-was-Diskussion darf gerne in der Rubrik Lohn, Einkommen, Kaufkraft etc. fortgeführt werden.

Thanx!

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#16
Das isses, Niels.
Das Thema ist doch an sich schon so nett aufbereitet von Peter S. da muß man sich doch nicht um Politik kümmern oder gar an Nebenworten in Nebensätzen sinnlos entzünden.

Und da, am Gerät, fällt mir mal wieder auf wie gut Friktions-Gummis nach so langer Zeit noch aussehen können, oder sind die frisch tiefengereinigt worden?
Auch die Gummi-Andruckrolle wirkt nicht übel.
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#17
Zitat:PeZett postete
Zitat:TK47 postete
In der Tat dürfte damals eine Löterin in der Montage ca 400 DM ...
Hallo,

wenn man der in meinem posting verlinkten Tabelle des Finazministeriums
trauen darf, dann liegst Du mit den 400 DM brutto für die Löterin
zu hoch. Die dürfte wohl kaum deutlich über dem Landesdurchschnitt
gelegen haben. Ergo reichen 2 Monatslöhne nicht aus...

Gruß
Die Tabelle ist in Euro!(3144 durch 12 gleich 262 )Da kommt sogar noch mehr raus- für einen Ledigen in Steuerklasse 1.

Stundenlohn für Frauen war 1960 1,85 bis 2,1 DM.Arbeitszeit bis zu 45 Stunden.

Grüße
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#18
Zitat:TK47 postete
Die Tabelle ist in Euro!(3144 durch 12 gleich 262 )Da kommt sogar noch mehr raus- für einen Ledigen in Steuerklasse 1.
...
Klar - weis ich, aber eine Löterin hat soviel eben sicher nicht bekommen.
Die Tabelle zeigt aber auch den Durchschnitt, nicht das, was ein Bandarbeiter
verdiente. Ist aber letzendlich auch egal, ob jetzt nun 2 oder 3 Gehälter
dafür hätten gezahlt werden müssen - eine TK54 war zu der Zeit
etwas teures und darin sind wir uns ja wohl einig.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#19
Oha, da habe ich mit meiner Nachdenklichkeit im Post #003 ja was losgetreten.....das wollte ich doch gar nicht !

Bitte vertragt euch wieder und kommt auf das schöne Gerät zurück. Verdient hat es sowohl der Apparillo als auch unser Peter, dem wir die schöne Vorstellung verdanken.

Ich freue mich immer über Gerätevorstellungen, besonders wenn "Grundig" draufsteht. Warum bloß ???

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#20
Ach du warst das Wink

Nöö ich fand die Frage in #003 schon thematisch angemessen. Wat kost dat ist immer eine angemessene Frage.

Ich überlege immer noch am Gehäuse herum, wenn mmich die Optik nicht täuscht ist das doppelt so hoch wie bei meinem DUAL, hat wohl einer zwei DUAL-Zargen übereinander für verbaut. Die konnte man ja damals problemlos beziehen, jedenfalls bei uns in der Firma.
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#21
Hallöle,

...nach Dual-Zargen-Sandwich schaut es aber nicht aus - die Dual-Haube
mag das Maß vorgegeben haben aber das "Woodcase" sieht nach solider
Schreinerarbeit aus.

Eine Frage noch an Peter: wie schwer ist der Trumm eigentlich?

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#22
Hallo,

etwas wundere ich mich schon, in welche Richtung die Diskussion gegangen ist.
Das eine oder andere Statement ist durchaus plausibel, aber ich bleibe hier lieber bei den Geräten selbst.
Vor der damaligen Ingenieursleistung habe ich immer noch Respekt, egal wie verknubbelt die Konstruktion heutzutage erscheinen mag. Die Jungs waren ja damals nicht blöd, nur die Herangehensweise erscheint aus heutiger Sicht oft unverständlich. Ein irrer mechanischer Aufwand z.B. , um irgendeinen Kontakt zu bedienen, Winkel, Umlenkhebel usw.
Mich beschleicht immer ein wohliges Gruseln wenn ich so eine Kiste öffne, Tonbandarchäologie sozusagen. Neue Geräte sind in dieser Beziehung viel langweiliger. Auch der Umstand, dass jemand mal lange gespart hat, um sich so einen Apparat kaufen zu können, lässt so ein Relikt in anderem Licht erscheinen.
Dazu kommt noch, dass es jemand über Jahrzehnte wertgeschätzt und am Laufen gehalten hat. Ein Jammer, wenn so etwas achtlos in die Tonne gekloppt wird.
Die Fotos habe ich übrigens gemacht, ohne das Gerät vorher gereinigt oder repariert zu haben, ich war selbst erstaunt, wie gut es die Zeit überdauert hat. Auch alle Gummiteile sind sehr gut erhalten, insbesondere Riemen und Andruckrolle. Ob das Ding in einem gepflegten wohltemperierten Klavierzimmer gestanden hat? Ich versuche mal mehr darüber harauszubekommen, das TM 64 stammt aus dem Bekanntenkreis meines Vaters.
Zarte 16,5 kg wiegt es übrigens, das geht eigentlich noch.

Gruß

Peter S.
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#23
Darf ich noch daran erinnern, daß die Bauern damals richtig arm waren? Es war der Übergang von der Pferde - zur Traktorzeit. Wer so einen Job bei Grundig ergattern konnte, hat schnell Kuh und Egge verkauft und auf einen Käfer gespart. Endlich Freizeit, abends große Versammlung vor dem Bullaugen-TV. Es war auch die Zeit der Kleinbahnen, die ihren Dienst aufgrund der zunehmenden Mobilität in den 50er und 60er Jahren nach und nach einstellten.

Sehr schwer zu vergleichen mit heutigen "Krisen".
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#24
Auf #022 und leider kommt man eben nie um das Weichbild drumherum herum -)

Ja, so eine Familie aus der Landwirtschaft im Umfeld des Tonbandwerkes Bayreuth kannte ich. Die Frau schaffte beim Max, lötete Löschgeneratoren wenn mich nicht alle Erinnerung verlassen hat. Mittlerweile hat lange schon die Nachfolge-Generation den Betrieb übernommen, aber damals knabberten die Bauern dort wirklich hart am Hungertuch, das war auch noch bis in die Siebziger so, daß der Verdienst eines landwirtschaftlich schaffenden dort weit unter dem Schnitt lag.

Aber wieder zurück zum Topic.
Der Kasten sieht in der Tat bei näherer Betrachtung nicht nach einer Fertig-Zarge aus, ist aber nah dran nur höher. Da hab ich mich wohl irritieren lassen von der Haube.

Das wohlige Schauern kann ich auch gut nachvollziehen, so eine Gruftenöffnung nach langer Zeit ist immer ein besonderes Hochamt für mich. Eine achtlose Entsorgung zeigt aber gut den Zeitgeist, ex und hopp und immer den neuesten Blendermüll egal wie gut das bereist Gehabte war.
Ein alter Meister lehrte mich mal in der Ausbildung und als ich mich über seinen alten Rumpelkasten von Radio lustig machte:

Was gestern objektiv gut war, wird bei entsprechender Pflege nicht schlecht nur weil es unmodern geworden ist.

Er hat das Rumpelradio durch sein ganzes Leben geschleppt und niemals entsorgt. Und ich denke, ich hab´s mir in vielerlei Weise zum Vorbild genommen. Hier kommt auch nur Neues rein wo Neues Not tut oder es Klassisches nicht gibt (Computerkrempel, Digitalfernseh-Empfänger usw.)
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#25
16,5 Kilo... :respekt: Wenn ich's richtig in Erinnerung habe, ist das fast so schwer wie ein TK46...
Zitat:PSMS postete
Zum Einbau in eine Musiktruhe oder was auch immer
gab es das Chassis TM 64 ohne eigenes Gehäuse und ohne Endstufen. Aufgrund seines Preises damals bestimmt kein Jedermanngerät, auch noch Stereo, wer brauchte das damals in einer stationären Truhe?
Der Vorbesitzer wohl, er war Musiker und hat das Gerät für sein Heimstudio in Gebrauch gehabt.
Eine Truhe, in die das gute Stück vermutlich gepaßt hätte, hatte ich in den späten 90ern mal, gerade noch vor der Verschrottung gerettet, bei mir untergestellt: ein "Grundig Stereo-Konzertschrank" (die Typenbezeichnung weiß ich nicht mehr, Steuergerät und Endstufe natürlich Vollröhre :etscha: laut Vorbesitzer 2 x 8W). Eigentlich schade, daß ich ihn nicht fotografiert habe (nußbaum-altdeutsch bis zum Abwinken Wink also in gewisser Weise zeitlos). Auf der rechten Seite dieses Monsters befand sich jedenfalls ein tiefes, von oben aufklappbares Fach (im Gegensatz zum Plattenspielerfach auf der linken Seite auch ganz nett mit Furnier ausgekleidet), in dem ich damals schlecht und recht (es war etwas zu hoch) ein TK28 untergebracht hatte. Leider hab ich die Maße des Fachs nicht mehr, aber da müßte ein TM64 eigentlich mindestens so gut reingepaßt haben.

Michael
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#26
Michael,

bist du sicher, dass es ein TK 28 war ?
Dies ist ein Winzling im Gegensatz zum TM 64....

Und - ja, 16,5 Kilo wiegt ein TK 46. Das TM 64 als Kofferversion (also mit Endstufe und Lautsprechern bringt 20 Kilo auf die Waage. Dafür ist ja auch ein kräftiger Griff vorne dran. So kräftig, dass das Gerät auf einer Truhe z.B. verboten sch...e aussieht. Nee, rein optisch hat Grundig mit diesem Modell und auch beim TK 60 total ins Klo gegriffen. ich habe beide, ins Wohnzimmer kommen diese Kisten höchstens, wenn ich mal einige Stunden die Wohnung alleine für mich habe. Es waren auch beide keine Verkaufserfolge und ich behaupte mal, dass es nicht alleine am hohen Preis lag. Da hat die Konkurrenz deutlich gefälligere Geräte gebaut. Die kurze Bauzeit (speziell des TK/TM 64 spricht eine deutliche Sprache).

Mit den Nachfolgern TK 45/46/47 war wieder die Welt in Ordnung. Obwohl auch hier die Proportionen nicht hundertprozentig stimmen, aber das ist eine andere Geschichte.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#27
Oha :oah: Da ich sicher bin, daß es ein TK28 war, nehme ich alles zurück, was mit dem betreffenden altdeutschen Konzertbunker zu tun hatte... denn da hätte ein TM64 also definitiv nur nach größeren Sägearbeiten reingepaßt...

Michael
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#28
Hallo zusammen,

ich habe etwas gekramt und eine Grundig-Revue von 1960 wiedergefunden,
dort sind einige Truhen abgebildet (von durchaus schlicht-modern bis grausam möchtegernrokoko), in deren Beschreibung steht, dass sie für den Einbau des TM 60 vorbereitet seien, sowohl platz- als auch anschlussmäßig. Das wird auch ab 1961 für das TM 64
gegolten haben. Alles aber riesige Kisten der obersten Preisregion.

Gruß
Peter S.
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#29
Ich weiß, das bedeutet in dem Zusammenhang garnichts, aber wen´s interessiert:

Wir hatten Ende der 50er/Anfang der 60er eine Loewe-Opta Konzerttruhe, eine von den großen, sehr gut ausgestatteten mit einem Hellas/Luna Stereo-3D 14 Kreis Empfänger, der den man von Klasse-A Doppel-Mono (für Mehrkanalwiedergabe) zu Gegentakt-Ultralinear-3D umschalten kann, 3x12W herrlich klingender Klangleistung und ... einem zusätzlichen Fach für ein Tonbandgerät, das bei unserer Ausführung anstelle des alternativ lieferbaren Barfachs drin war.

Bei uns war "nur" das kleine, damals gerade hochaktuelle TK 20 eingebaut, alternativ wurde das damals schon etwas ältere TK5 angeboten. Aber ich bin mir sicher, so verschwindend klein das TK 20 darin wirkte, daß auch diese große Möhre da hinein gepaßt hätte.
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#30
Zitat:Jogi postete

Wir hatten Ende der 50er/Anfang der 60er eine Loewe-Opta Konzerttruhe, eine von den großen, sehr gut ausgestatteten mit einem Hellas/Luna Stereo-3D 14 Kreis Empfänger, der den man von Klasse-A Doppel-Mono (für Mehrkanalwiedergabe) zu Gegentakt-Ultralinear-3D umschalten kann, 3x12W herrlich klingender Klangleistung und ... einem zusätzlichen Fach für ein Tonbandgerät.
Ganz klares HABEN-WILL !!!! Hellas, Wahnsinn !

Mann, das wär´s......ich stehe auf diese Monster-Truhen, leider hat es nur zu einer Nordmende-Casino - nur 1,40m lang - gereicht. 6 Watt mit einer ELL80, macht aber einen Höllenlärm, ebensolchen Spaß und läuft täglich, jedenfalls öfter als meine "Hifi-Anlage".

Was ich mich allerdings frage: Wozu hat Loewe auf Grundig-TB´s zurückgegriffen, die haben zu der Zeit doch schon eigene Geräte hergestellt, oder war das erst später ? Gab es da nicht schon das LO 403/404 ?

Sorry für OT, aber da bricht in mir immer die Begeisterung für alles "röhrige" aus.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#31
Thomas, leider entkam diese feine Truhe schon vor Zeiten meinem Einflußbereich.
Ich hab allerdings noch heute den unbeschreiblichen und unvergleichen Klang im Ohr.
Eigentlich sucht man ja immer nach "seinem" Klang, und das war "mein" Klang, der dem Ding entfleuchte.
Die Truhe stammte aus einem Laden der auch eigene Zusammenstellungen anbot, könnte also sein, daß so wie das nicht vorhandene Barfach auch die Grundig-Maschine ein Individualumbau war. Aber einer der paßte wie aus der Fabrik und einer der so im Laden stand und nicht extra im Auftrag so umgebaut wurde.

Eine kleine Anekdote gibt es auch dazu, es hatte sich nämlich mal ein pelziger Mitbewohner, ein Hamster aus seiner Behausung im Kinderzimmer befreit und in eine Reflexöffnung der Truhe verflüchtigt, war garnicht so einfach den da wieder raus zu bewegen. Eine aus Apfelstückchen gelegte Spur lockte ihn dann zurück in seinen Käfig, nachdem er ein paar Tage im "Hotel Hellas" gewohnt hatte.
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#32
Zitat:Jogi postete

Eine aus Apfelstückchen gelegte Spur lockte ihn dann zurück in seinen Käfig, nachdem er ein paar Tage im "Hotel Hellas" gewohnt hatte.
Und dort vermutlich einige viele "Markierungen" hinterlassen hatte. Trotzdem verständlich, die Truhe bot wohl mehr Platz und intimes Alleinsein als der Hamsterkäfig. ;-)

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#33
Nee, zum Pinkeln ist er immer rausgekommen, heimlich. Man konnte aber nicht den ganzen Tag auf dem Bauch davor liegen und ihn dann abfangen. Das war ein sauberes Tier, in sein Haus hat er auch nie gepinkelt, ist da auch immer rausgegangen.

Was er aber gemacht hat war nach innen überhängenden Frontbespann abknabbern und damit ein Nest bauen. Direkt hinter einem großen Lautsprecher. Hat man da mal aufgedreht, kam er immer aus dem Loch heraus gucken, so als wollte er sagen: Ruhe, ich will schlafen.
Wink
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