Impedanz und Lautstärke von Kopfhörern
#1
Hallo,

ich schrieb ja schon einmal, daß ich mit meinem derzeitigen Kopfhörer Sennheiser HD-570 insofern nicht so recht zufrieden bin, als daß man Verstärker immer verhältnismäßig weit aufdrehen muss, um damit einen befriedigenden Hörpegel zu erzielen. An schwächeren Geräten ist das sogar komplett unmöglich.

Ich habe eben mal etwas gesucht und bin auf Beiträge in einigen Foren gestoßen, deren Schreiber das gleiche Problem bemängeln. Als Alternative wird an einer Stelle der Beyerdynamic DT-770 Pro in der 80-Ohm-Version empfohlen (gibt wohl auch noch eine mit 250).

Besitzt jemand diesen Kopfhörer? Ist er seinen vergleichsweise hohen Preis (Thomann hat ihn für 149 €, was derzeit das günstigste Angebot zu sein scheint) wert? Gibt es vielleicht sogar Erfahrungen in Verbindungen mit neueren Yamaha-Verstärkern?

Gruß,
Timo

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Auf Timos Wunsch Subject geändert
30.05.2011 niels
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#2
Hallo Timo,

wir haben den bei uns in der "Firma" 3x 2x mit 250 und 1x mit 80 Ohm. Da der Kopfhöhrer geschlossen ist ist er gut für Live-Betrieb geeignet, da der Außenschall gut abgedämft wird. Je nach Impedanz der Quelle ist der 80 Ohm lauter. Optischer Unterschied zwischen beiden, der 250 Ohm hat ein Spiralkabel und der 80 Ohm ein glattes. Wir sind mit dem KH sehr zufrieden.

Gruß
Friedhelm
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
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#3
´
Timo, hast Du schon daran gedacht, den vorhandenen Hörer mittels Adapter direkt an unbenutzte Lautsprecherausgänge anzuschließen? Vor der KH- Buchse könnten Widerstände sitzen, die Leistung verbraten, damit man auch sehr niederohmige Kopfhörer anschließen kann.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#4

[Titel sind nicht nur Schall und Rauch - auch nicht vorübergehend! Aufgrund sinnentstellender thread-Titeländerung nach über einem Jahr (!) leereditiert, siehe auch #007 & #009]

mfg Pit

1st edit: Dieser Beitrag wurde am 31.05.2011 um 06:49 Uhr von P.Nieratschker editiert.
last edit 2023: verwaiste links gestrichen...

PS 23.06.2014: Altempfehlungen...

©DK1TCP
Klasse CH-Parts, ultimative 810-MPU, nomen est omen und eine Klarstellung sowie meine Remanenzreferenz & was nWb/m sind... und zur Rezenz... 'günstige' B-67... MS-Schiet...
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#5
Hallo und danke für die Antworten. Friedhelms und Pits Einschätzungen klingen so, als sollte ich über die Investition tatsächlich nachdenken.

Frank: Anschluss über die Lautsprecherausgänge wäre vermutlich eine Lösung, ist mir aber zu "bastelig".
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#6

[siehe oben]

mfg Pit

©DK1TCP
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#7
Man sehe mir nach, wenn ich hier doch noch etwas Löwensenf zugunsten der etwas merkwürdigen Würste spendiere, die hier aufgewärmt werden.

Im vorliegenden Kopfhörerfeld ist der Sennheiser HD 570 derjenige mit dem niedrigsten Innenwiderstand und wird daher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der 'Lauteste' sein, sich also für eine gegebene Lautstärke mit der niedrigsten Spannung zufrieden geben.

Bei gegebener Spannung verändert sich auch beim Kopfhörer die Leistungsaufnahme (und für uns hier auch die Leistungsabgabe; wir wollen nicht genauer sein als der Papst) in direkter Abhängigkeit vom Innenwiderstand. Nach Leistungsgleichung und Ohmschem Gesetz gilt daher nach minimalen Umformungen:

N = U²/R [W,V²,Ohm]


N = 0,1 W (Nennleistungsaufnahme; Sennheiser und Beyer beziehen sich beide darauf)

R = 64 Ohm (Sennheiser)

R = 250 Ohm (Beyer DT 770pro, 250-Ohm-Version)

Die entsprechenden Ansteuerspannungen wollen wir wissen. Wir rechnen daher für Beyers DT 770:

0,1 = U²/250
U² = 0,1 x 250
U² = 25
U = 5 [V]

Für Sennheiser geht das mit den entsprechenden Werten genauso. Für dieselben 100 mW benötigen wir aber nur 2,53 V -etwas mehr als die halbe Spannung- aber den doppelten Strom, um die 100 mW zu erreichen. Damit erkennen wir den 'Vorteil' des niedrigen Innenwiderstandes, gleichzeitig aber auch das Problem:

"Vorteil"
Man kommt mit der halben Spannungsamplitude aus. 2,5 Wechselspannung bekommt man je nach Schaltung aus einer batterietypischen Betriebsgleichspannung von etwa 9 V heraus. Die 5 V verlangen dagegen 18 V. Sicherheitshalber geht man natürlich darüber hinaus, um den Klirrfaktor nicht beim minimalem Überschreiten besagter Grenzen sofort steil ansteigen zu lassen.

"Nachteil"
Die steuernden Impedanzen (vulgo die Ausgangswiderstände der Verstärker) müssen hinreichend klein sein: Bei Labor Wennebostels Produkt sollten sie nicht über 16, bei Herrn Beyer nicht über 50 Ohm liegen. Kommt man bei Beyer diesbezüglich mit einem 5532-Ausgang noch ganz gut hin, muss man bei Sennheiser für einen separaten Kopfhörerverstärker wohl doch besser eine eigene kleine 'Endstufe' vorsehen. Da reichen an sich aber Kleintransistoren.

Wie man diese Ausgänge vor Überlast schützt, ist einfacher oder komplexer zu lösen. Üblich sind als Billigstlösung recht kleine Serienwiderstände um 30 Ohm, an denen fraglos etwas Spannung abfällt; außerdem vergrößern sie natürlich den Ausgangswiderstand, was nicht immer folgenlos bleibt. Man muss sich überlegen, was einem wichtig ist. Wichtig bleibt ohne Berücksichtigung individueller Vorstellungen, dass die erforderliche Spannungsamplitude verzerrungsfrei bereitgestellt wird.

Klangliche Unterschiede sind zwischen einem niederohmigeren und einem hochohmigen Kopfhörer gleichen Typs nicht auszumachen, auch wenn man im Net natürlich anderes liest. Das gilt insbesondere dann, wenn man weiß, welch heikles Gebilde ein Kopfhörer ist, der mit den Prinzipien der menschlichen (und besonders der individuellen!) Gehörswahrnehmung schlichterdings Schlitten fährt. Das unterscheidet ihn zwar nicht grundsätzlich vom Lautsprecherverfahren, die verwendeten Schlitten sind aber jeweils andere. Man hat infolgedessen auch jeweils ganz eigene Probleme, die man (zumindest teilweise) mit einer Frequenzgangkorrektur zu lösen versucht.

Hans-Joachim
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#8
Zitat:PhonoMax postete
Im vorliegenden Kopfhörerfeld ist der Sennheiser HD 570 derjenige mit dem niedrigsten Innenwiderstand und wird daher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der 'Lauteste' sein
Ich muss das Thema noch mal aufgreifen, da es durch das Ohrpolster-Problem bei meinem Sennheiser (ich berichtete) wieder aktuell geworden ist.

Vor dem Sennheiser hatte ich einen AKG K 141 Monitor, der leider (leider, leider, weil ich mit ihm wirklich superzufrieden war) irgendwann mehreren konkurrierenden Todesursachen erlegen ist. Eben im Zug hat mich aus heiterem Himmel (davon gab's ja heute reichlich) die Frage beschäftigt, welche Impedanz der eigentlich hatte. Als ich eben mal gegoogelt habe, habe ich nicht schlecht gestaunt: Hier steht, daß es sage und schreibe 600 Ohm waren.

Dazu passt eines nicht: Das bei dem (mit 64 Ohm deutlich niederohmigeren) Sennheiser nervige Lautstärke-Problem hatte ich rein subjektiv mit dem AKG nie. Ich habe ihn zwar nie an meinem derzeitigen Yamaha-Verstärker ausprobieren können, weil er bei dessen Anschaffung bereits im Kopfhörer-Himmel war, aber umgekehrt gab es noch einen kurzen Zeitraum, in dem ich den Sennheiser an dem Vorgänger-Verstärker (harman/kardon PM 655) betrieben habe, und wenn mich meine Erinnerung nicht völlig trügt, musste ich auch den immer kräftig aufdrehen, um am Kopfhörer akzeptablen Pegel zu haben.

Nun beschäftigt mich eine Frage: Ist der Innenwiderstand wirklich das, was den (ich nenn's jetzt mal so) Gesamt-Wirkungsgrad eines Kopfhörers entscheidend ausmacht?

Edit, @Verwaltung: Kann der Betreff bitte auf "Impedanz und Lautstärke von Kopfhörern" angepasst werden? Ich denke, das Thema hat sich von dem ehemals threadstiftenden Beyerdynamic-Modell zu weit entfernt.
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#9
Wirkungsgrad (Pab / Pzu), 1 Watt ist 1 Watt egal wie hoch die Impedanz des Wandlers ist.

Lautstärke, in normalen Verstärkern sitzen vor der KH Buchse Widerstände, die können durchaus mehrere 100 Ohm haben (da hier ein Yamaha A960 gerade offen steht, dort sind es 270 Ohm).
Hier gilt die Leistungsanpassung Ri = Ra, ist die Impedanz des KH kleiner oder auch größer Ri wird der KH tendenziell leiser sein.
Mann müsste also den Innenwiderstand des Kopfhöreranschlusses mit dem des Kopfhörers und seinen Kennschalldruckpegel (xxx dB/Volt) betrachten um zu sagen welcher Hörer am jeweiligen Gerät lauter ist.

Wenn der Kopfhörer allerdings an sehr niederohmigen Anschlüssen betrieben wird (Spannungsanpassung Ri << Ra) sieht das anders aus, hier wird der niederohmigere Hörer meist der Lautere sein.

Gruß Ulrich
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#10
Zitat:timo postete
[Edit, @Verwaltung: Kann der Betreff bitte auf "Impedanz und Lautstärke von Kopfhörern" angepasst werden? Ich denke, das Thema hat sich von dem ehemals threadstiftenden Beyerdynamic-Modell zu weit entfernt.
Verwaltet!

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#11
Hab' mir gerade bei Amazon den Beyerdynamic für 127,53 € bestellt und bin nun gespannt.
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#12
@timo

...80 oder 250 ohm?

Bitte berichte, welche Eindrücke Du gesammelt hast. Ich bin zZt auch auf der
Suche nach einem neuen KH (habe aber zZt einen anderen Favoriten im Ohr)

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#13
Zitat:PeZett postete
@timo
...80 oder 250 ohm?

80 Ohm. Ich wollte ja ausdrücklich einen mit möglichst niedriger Impedanz, weil das besser zu meinem Verstärker passt.

http://www.amazon.de/Beyerdynamic-DT-770...B0016MNAAI

Eindrücke kommen, sofern mit der Lieferung alles klappt, am nächsten Wochenende.

Ich wäre übrigens beinahe bei dem hier schwach geworden, der im Netz öfter als hifi-taugliches Preis-Leistungs-Wunder gelobt wird:

http://www.thomann.de/de/superlux_hd681.htm

Hab' mich dann aber irgendwie doch nicht getraut.
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#14
Timo

Bei thomaxx kannste ja nich viel falsch machen weil Du Rückgaberecht hast.

Von den techn. Daten klingt es ja nicht schlecht, aber was heisst das schon.
Mir ist eigentlich bei solchen Sachen immer lieber man kann es vorher mal antesten gerade im Bezug auf Tragekomfort und besonders Klang.

Du kannst ja mal schreiben wie der DT-770 Dir gefällt. Ich könnte langsam auch mal was neues gebrauchen.
Ich benutze auch schon seit ewigen Zeiten einen Sennheiser HD-250 linear II.

Wolfgang
VG
Wolfgang
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#15
Zitat:double_ub postete
Bei thomaxx kannste ja nich viel falsch machen weil Du Rückgaberecht hast.

So gesehen hast Du recht. Ich kenne mich aber. Um vom Rückgaberecht Gebrauch zu machen, müsste ich schon sehr unzufrieden sein. Bei einer Fünfzig-Prozent-Zufriedenheit hätte ich den Hörer aus Bequemlichkeit behalten. Da ich Musik fast ausschließlich über Kopfhörer höre, habe ich in Hoffnung auf langfristigen ungetrübten Musikgenuss lieber einmal in den sauren Apfel gebissen.

Wie gesagt: Erfahrungsbericht kommt hoffentlich nächste Woche.
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#16
Ich bin noch den Bericht zu meinem neuen Beyerdynamic DT 770 pro (80-Ohm-Version) schuldig. Da DHL mich letzte Woche versetzt hatte, kam ich erst heute dazu, ihn richtig zu testen.

Ich hab's mal in einen eigenen Thread ausgelagert, weil es hier doch sehr OT wäre.
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