AKAI 625 Quetschkondensator
#1
Hallo zusammen,

als ich gestern mit meiner AKAI ein bisschen Musik auf einem RMG-Band aufnahm, klang das Ergebnis etwas verzerrt. Auf der Suche nach dem "Warum" bin ich bei den Quetschkondensatoren hängen geblieben. Während sich der eine hörbar fein einstellen lässt, zeigt der andere ein sprunghaftes Verhalten, was auch zu sichtbaren Pegelausschlägen führt. Kann es sein das dieser Kondensator defekt ist, macht es Sinn diesen zu reinigen (Ultraschallbad z.B.) oder muss er ersetzt werden?

Gruß,
Percy
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#2
Durch das drehen hast Du den Arbeitspunkt zur Aufnahme gänzlich verstellt.

Du solltest zuvor die Wirkungsweise verstehen bevor Du daran drehst. Allen voran steht natürlich die Fehlersuche und Behebung, mittels sachkundiger Vorgehensweise.

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#3
Austauschen, die kosten nicht die Welt. Du meinst VC1 Frequency Response? Da steht 80p dran, also 80 pikoFarad. Dann einstellen nach Gehör und mit Unterstützung von PC und Audiotester Software.
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#4
Ja, die beiden VC1 (80 PF) meine ich. Kannst Du mir einen Tip geben woher ich Ersatz für diese Bauteile bekomme? Audiotester müsste ich mir noch zulegen.
Viel Ahnung von Elektronik oder Tonbandtechnik habe ich sicher nicht, möchte aber was dazu lernen.

Vielen Dank schon mal..

Gruss,
Percy
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#5
Eine kurze Suche bei drei großen Händlern ergab nur 70pF maximal Wert. Wohnst in Berlin zufällig? Gehst zu www.segor.de ich seh grad dort gibts 80pF Kondensator Trimmer.
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#6
Schade, Berlin ist vom Bodensee zu weit entfernt. Da fällt mir ein, in der Nähe von Konstanz hätte ich noch einen kleinen Elektronik-Laden und ein Rundfunkfachgeschäft, die sich anscheinend mit Revox-Bandmaschinen gut auskennen - vielleicht eine Option. Bei einigen Internethändlern hab ich verschiedene Trimmertypen (Glimmer, Keramik,..) gefunden, auch welche mit bis zu 80 pF, bin mir nur nicht sicher welcher als Ersatz optimal wäre. Wo ich z.B. hängen geblieben bin:
http://www.rfw-elektronik.de/electronic/glimmertrimmer
http://de.digikey.com/1/1/22373-cap-10mm...80000.html
..was meinst du?

Gruss,
Percy
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#7
Hi Percy!

Bevor alle Welt für das Feindbild Kondensator aktiviert wird. Hast Du zur Verifizierung den Kondensator mit dem Kondensator des intakten Kanals getauscht?
Ist damit klar der Fehler vom einen Kanal zum anderen gewandert?

Thomas
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Noa and Mira Awad
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reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#8
Sofern die Maße passen gibts bei Reichelt Elektronik z.B. den "Trimmerkondensator, 5,0 - 90pF, rot" zu 0,94 € das Stück.

Ich denke die maximale Kapazität spielt hierbei eine kleinere Rolle da ja eh ein bestimmter Wert eingestellt wird.
Korrigiert mich wenn ich da jetzt falsch liegen sollte!


Gruß
Thilo
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Grundig TK3200HIFI, Philips N4418, Akai GX-625 + GX-77
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#9
Ich darf noch mal auf Thomas Einwand hinweisen, erst mal systematisch testen ob die Fehlerursache
am C Trimmer liegt (was ich nicht glaube).

Gruß Ulrich
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#10
Unabhängig von den generellen technischen Problemen:

Ein Quetsch-Glimmer-Trimmer ist 'in der Regel vergleichsweise ohne weiteres" durch einen Folientrimmer zu ersetzen.
Zu diesen Quetschtrimmern greift man immer dann, wenn es um relativ hohe thermische und mechanische Stabilität und/oder einen gewissen Verschmutzungseintrag von außen geht. Der Folientrimmer hat einen gewissen thermischen Gang und goutiert auch Staubeintrag nicht besonders gerne. Doch damit hält es sich im Bandgerät ja in Grenzen. Damit bliebe lediglich der mechanische Einfluss durch die Erschütterungen beim Transport des Bandgerätes oder den Lauf der Motoren. Ich denke aber, dass man das letztlich durchaus kalkulieren kann, weil niemand diesseits des Einflussbereiches unserer Transporteure mit seinem Bandgerät herumwerfen wird.

Aus demselben, thermischen Grund sollte der Trimmer aber auch so einstellbar sein, dass -im vorliegenden VM-Fall- einerseits die konstruktiv geplante Variierung des Vormagnetisierungsstromes ebenso einzuhalten ist wie andererseits eine möglichst mittige Einstellposition grosso modo gewährleistet sein sollte, damit der thermische Gang nicht allzu übel zugreifen kann, sollte er denn doch auftreten.

Ich hatte vor diversen Monaten solch einen Fall, als ich bei einer vor fast 40 Jahren erworbenen, denkbar nützlich gewesenen Klirrfaktormessbrücke der Fa. Heathkit endlich eine von Anfang an betriebspraktisch diagnostizierte, aber nie gefundene schlechte (nicht kalte, aber unzureichende) Lötstelle dingfest machen konnte. Nach der Tilgung derselben musste ich dann aber feststellen, dass der Grundabgleich des geräteinternen Wienbrückenfilters zur Unterdrückung des Grundtons am zugehörigen Quetschtrimmer nicht mehr ausreichend möglich war. Ein an sich im Gerät vorhandener, geeigneter und überdies nicht benützter Quetschkondensator, war aber ohne heftigere Umbauten nicht nützbar, weshalb ich auf käuflichen Ersatz sann, der aber als einzelner Quentschkondensator in München nicht zu bekommen war.

Schwereren Herzens -das interne Wienbrückenfilter kann bis auf eine Flankensteilheit von 80 dB/Oktave hochgetrieben werden, worüber aber der Feinabgleich durch besagten Trimmer entscheidet- erwarb ich einen Folientrimmer angemessener Größe, der bis heute tadellos und ohne den befürchteten thermischen Gang (hier gleichbedeutend mit nicht unter 0,1 % THD zu drückenden Messergebnissen) arbeitet, obgleich zwei Beleuchtungslämpchen für eine fühlbare Erwärmung des Messgerätes sorgen. Außerdem und nicht zuletzt: Die Messbrücke muss bei mir für eine Benützung grundsätzlich zwei Male transportiert werden.

Als VM-Trimmer tut so ein Foliending, das überdies deutlich feinfühliger einzustellen ist als ein Quetschtrimmer, daher in fast allen Fällen sicher ordentlich seinen Dienst, wofür lediglich der Einstellbereich in etwa dem des Quetschers entsprechen sollte.

Hans-Joachim
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#11
Der Glimmertrimmer ist überdimensioniert. Natürlich kann der Fehler weiterhin bestehen, ohne weitere Messungen lässt sich das nicht sagen. Bei alten Kondensatoren tendiere ich dazu, die einfach zu wechseln. Eigentlich müßte man den Trimmer auslöten und die Kapazität messen.
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#12
Hallo Zusammen,
vielen Dank für das Feedback! Tut mir leid, dass ich erst heute darauf antworte - war bis gestern noch im Urlaub. Ich werde dem Rat folgen, die Trimmkondensatoren mal gegeneinander zu tauschen. Mache das allerdings am Wochenende, wo ich mir mehr Zeit dafür nehmen kann. Hoffe, dass ich bis dahin noch neue geschickt bekomme - der kleine Elektronikladen um die Ecke hat schon keine mehr im Sortiment.

Gruss,
Percy
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#13
Hallo zusammen,
bereits vorigen Freitag hab ich die Trimmer getauscht. Die beiden Originale konnte ich aus Zeitgründen nicht mehr testweise gegeneinander tauschen. Also, auf Teufel komm raus, die neuen Kunststoff-Drehkondensatoren (5,0-90pf) verbaut. Anschliessend vom Rechner 100/1000/10000Hz zum Tonband geschickt, über Tape / Source plus VUs nach Gehör die Neuen eingestellt und das Ergebnis mit meiner zweiten, unverbastelten 625er, verglichen. Auch wenn jetzt einigen die Haare zu Berge stehen mögen, so schlecht hört sich das Ergebnis gar nicht an. Anstatt dumpf oder in den Höhen verzerrt, klingen die Aufnahmen über Kopfhörer recht klar und transparent. Sicher sollte aber das Gerät noch einmal neu eingemessen werden. Vielleicht kann mir ja jemand das machen oder Hilfestellung dazu geben..

[Bild: Trimmertausch1.jpg]

Gruss,
Percy
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#14
Bei der Bandgeschwindigkeit von 19 cm/s wechselweise 1 kHz und 10 khz mit -20 dB einspeisen und den Bias auf Pegelgleichheit der beiden Frequenzen im Ausgang einstellen. Anschließend mit 1 kHz auf Pegelgleicheit Vor-/Hinterband einstellen. Das reicht meiner Meinung nach für den Hausgebrauch.
Da sich bei einer Akai der EQ eh' nicht einstellen lässt, wird ohnehin nur auf Pegelgleichheit hingekurbelt, weshalb Überlegungen bezüglich Klirrfaktor u. ä. nicht groß gewälzt werden brauchen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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