Grundig TK19 Macke
#1
Hallo allerseits,

Habe vom letzen Flohmarkt ein solches Gerät mitgebracht.
Erstaunlicherweise funktioniert es so weit einwandfrei. Selbst die Riemen und das Reibrad sind einwandfrei.
Lediglich das magische Auge zur Aussteuerung will nicht so richtig.

Links und Rechts leuchtet ein kleiner Streifen, allerdings bewegt es sich nicht bei der Aufnahme.
Erst als ich probiert habe länger aufzunehmen fing es nach ca. 30 Minuten an zu funktionieren.
Nachdem ich aber auf Aufnahme abgebrochen habe und neu gestartet habe das gleiche Spiel. Erst keinen Mucks und nach 30 Minuten gehts.
Habe erst vermutet, dass es an der Betriebstemperatur liegt. Das kann aber nicht sein...

Optisch sehen die Bauteile alle noch OK aus. Daher weiß ich nicht wo ich anfangen soll zu suchen.

MfG
Marcel
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#2
Schaltbild hab ich gerade nicht am Arm, aber das deutet auf einen abgelatschten Integrationskondensator am Anzeigegleichrichter hin. Das ist nicht selten ein ERO100 und der ist nicht selten nach so langen Jahren fertig. Besonders wenn die Mühle die letzten 40 Jahre im feuchten Keller wohnen mußte ist der Isolator mumpf.

Zu finden ist er im Schaltbild zwischen Gleichrichterdiode und Anzeigeröhre.
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#3
Hallo und vielen Dank,

das SM habe ich hier ich gehe mal auf die Suche bzw. schaue mir die Kondensatoren auf der Platine nochmal genauer an.

Marcel
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#4
Hallo,

Ich habe mal einen Ausschnitt gemacht wo ich ihn vermuten würde.
Links ist die EM84. Ich kann ja erstmal die Spannungen messen.

[Bild: tk19.jpg]

MfG
Marcel
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#5
Der Kondensator den Jogi meint, müsste etwas weiter links auf dem Plan sein.
Links von der EM84 vermutlich.

David
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#6
Hallo,

Hier mal die linke Seite:
[Bild: unbenanntxwk.jpg]

Marcel
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#7
Der C14 ist der gemeinte Kondensator, wenn er taub ist "schwimmt" das Band und wenn er ein Isolationsproblem hat, zeigt das Band das von dir geschilderte Verhalten.

Btw. und OT. Wenn C20 hin ist, gibts mannigfache Probleme mit der Bandendabschaltung
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#8
Hallo und vielen Dank,

Dann werde ich mich mal auf die Suche in der Bastelkiste machen.

Bandabschaltung funktioniert mit Schaltband, oder?
Wenn ja habe ich das noch garnicht getestet. Das Band was dabei war(LGS 26) besitzt keine Schaltstreifen.
Habe aber irgendwo noch alte 13er oder 15er mit Streifen rumliegen.

Ansonsten klingen die Aufnahmen wirklich sehr ordentlich.

Marcel
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#9
Genau, mit Schaltfolie die am Ende des Tonbandes vor der Vorlauf-/Nachlauffolie angeklebt oder auf die Vorlauffolie Schichtseitig, also zu den Bolzen hin leitend, aufgeklebt ist.

Test geht auch ohne Schaltfolie. Einfach am rechten äußeren Bandführungsbolzen bei Betriebsart "Start" ohne eingelegtes Band die obere und die untere Kontaktfläche des mittig geteilten Bolzens leitend verbinden. Möglichst mit was kratzfreiem unmagnetischem. Ein Küchenmesser oder ein Stück Litzendraht tut´s.

Kann kleinere Funken geben, kann etwas im Finger kribbeln, sollte! aber keine gefährliche Hochspannung anliegen. Die Maschine muß auf Kontaktgabe versorgungsseitig (Verstärker und Antrieb und Augenröhre) abschalten, das Schaltrelais fällt hörbar ab.
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#10
Hallo,

Mist, ich habe den TK19L und das SM passt nicht.
Die Platinen stimmen überhaupt nicht überein. Ich probier jetzt einfach mal ein paar verdächtige Kondensatoren aus...

Marcel
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#11
Geh einfach am Röhrenanschluß lang das Poti suchen, dann zurück zur Selen-Gleichrichter-Diode.
Die sollte an ihrem komischen Aussehen leicht zu erkennen sein, wenn die nicht gegen was anderes, unauffälligeres ersetzt wurde, besteht sie aus zwei Metallplatten, mit einem Plastestück dazwischen, ein bisschen wie ein kleiner abgerundeter Lego-Stein. Wink
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#12
Hi,

Hier mal ein Bild der Platine.
[Bild: sdc10746s.jpg]

Hier kommt das Grüne Kabel von Pin 1 der Röhre(Das Grüne)
[Bild: sdc10747t.jpg]

Ich konnte den Kondensator leider nicht aufspüren und habe nur ein paar nach Verdacht getauscht.
Leider ohne Erfolg.

Marcel
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#13
Der Selen-Gleichrichter ist im oberen Bild das gelbe Dingens rechts zwischen dem größeren und dem kleineren Loch, da kann der Kondi eigentlich nicht weit sein.
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#14
Hi,

Ja, aber da in der nähe ist kein Kondensator mit 250V Spannungsfestigkeit und 0,1µF...
Den Weißen unten Rechts habe ich ersetzt, den wo jetzt die beiden Keramikkondensatoren sind und die zwei weißen.
Hatte leider keine passenden Werte deswegen musste ich stückeln.

Die beiden weißen sind jeweils 0,047µF, da saß vorher einer mit 0,1µF und 100V Spannungsfestigkeit..

Marcel
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#15
Es müsste eigentlich der waagerechte Kondensator direkt oberhalb des einzelnen Trimmpotis sein (rechts unterhalb der Bildmitte auf dem ersten Bild), schau mal nach ob dessen beide Kontakte an die beiden äußeren Kontakte des Trimmpotis gehen. Wenn ja -> Volltreffer :-)


Gruß
Thilo
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Grundig TK3200HIFI, Philips N4418, Akai GX-625 + GX-77
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#16
Hallo,

Ich habe ihn mal getauscht--->Immer noch nicht die geringste Zuckung.

Ist aber bei dem Gerät nicht soooo wichtig. Die automatische Aussteuerung arbeitet wirklich ordentlich und es zeichnet ohne jede Sättigung auf.

Marcel
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#17
Marcel,

die weißen Kondensatoren (ich sehe drei Stück im Bild) sind allesamt nicht mehr original. Hier sollte geprüft werden, ob da evtl. welche mit anderen Werten eingesetzt wurden. Es wurde also schon an deinem TK 19 gebastelt.....

Du hast auch nicht erwähnt, ob das magische Band dieses eigenartige Erscheinungsbild nur bei Aufnahme oder auch im normalen Spielbetrieb -also auch nach Anheizen beim Einschalten des Gerätes - zeigt.

Sollte es nur beim Aufnehmen seltsam aussehen, könnte auch ein verknasterter Kontakt am roten Aufnahmeknopf schuld sein.

Obwohl Jogis Vermutung ziemlich sicher sein dürfte, ich hatte solch ein seltsames Verhalten des magischen Bandes mal bei einem TK 41 gehabt, auch hier war es ein müder Kondensator, leider weiß ich nicht mehr, welcher.

Du hast übrigens die "Übergangslösung" des TK 19 erwischt. Die ersten Geräte hatten noch keine Automatik, dann kam für kurze Zeit das deinige Gerät mit dem Knopf oben zwischen den Spulen und dann die am längsten gebaute Variante mit dem "A-T" am roten Knopp, also die "L"-Version.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#18
Da fällt mir noch was ein: Wenn vorhanden, wechsle doch einfach mal die Anzeigeröhre. Das würde ich als Erstes tun, bevor ich wild verdächtige Bauteile wechseln würde.

Eine Ersatz-EM84 gehört in jede Grundausstattung des Röhrentonbandfreaks...

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#19
Hallo,

Die weißen Kondensatoren habe ich eingebaut..die ist also nicht verbastelt.
Wie gesagt habe ich Einige auf Verdacht gewechselt...ohne Erfolg.

An der Röhre kann es nicht liegen, denn, wie im Eingansgpost erwähnt, hat sich nach einiger Zeit einwandfrei gearbeitet.

Wenn ich das Gerät einschalte Leutet die EM84 zunächst voll auf, dann ziehen sich beide Balken in Ausgangsposition zurück.
Beim Abspielen tut sich nichts, bis auf die beiden kleinen Streifen Links und Rechts.

Mein Gerät ist die L Version denke ich(TK19L mit de Luxe Schild auf dem Kofferdeckel)
Roter Knopf rechts...gerades Eindrücken Automatik, zur Mitte gedreht manuell und Rechts Trick

Marcel
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#20
Ob die Röhre die richtigen Spannungen erhält, läßt sich ja anhand der Angaben im Schaltbild prüfen, das du schonmal den Sockel auf Kontaktfehler geprüft hast, davon gehe ich aus.

Der Integrations-Kondensator kann nicht schwer zu finden sein, wenn man mal auf die Lötseite guckt, wo die Verbindungen hingehen.

Was mich wundert ist, daß in deinem Foto das Trimmpoti für die Aussteuerungsanzeige anscheinend mit 1kOhm - oder soll´s 1MOhm heißen? - beschriftet ist, da gehören 5MOhm rein, mit 1kOhm geht die Gittervorspannung baden.

Auch wäre, wenn die Sache mit dem Kondi und dem Wert des Trimmers nicht weiterführt zu prüfen ob der Abgriff des Trimmers Kontakt hat, nicht das der Schleifer im Kaltzustand abhebt und erst wenn das Gerät warm wird wieder auf der Kohlebahn liegt.

Bei der Gelegenheit gleich die ganze Stufe, sind ja nur wenige Verbindungen, nach KaLö´s und Haarrissen auf dem Print absuchen und gegebenenfalls nachlöten.
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#21
Hallo,

Wie gesagt, es hat schonmal einwandfrei funktioniert, und das hätte ja eigentlich nicht sein können wenn irgend ein Bauteil komplett falsch wäre.
Das Poti scheint aber in der Tat mit 1 kOhm beschriftet zu sein. Ich habe das Gerät nicht geöffnet sondern mir nochmal das Foto in voller Auflösung angeschaut.

Kalte Lötstellen habe ich keine gefunden und sämtliche Potis habe ich mit Kontaktspray behandelt.
Der Schleifer scheint auch noch genug Druck auszuüben, er schleift schön satt und fest über der Kohlebahn.

Am Röhrensockel sollte es nicht liegen. Als ich die Röhre ausgebaut habe um den 1. Pin zu finden waren alle Kontakte blank und nicht korrodiert o.ä.

Die Spannungen habe ich noch nicht gemessen(Habe leider auch nicht das SM für die L Version. Die Platine unterscheidet sich doch erheblich von der anderen Version) aber zu mindest nach dem Einschalten leuchtet die Röhre voll auf.
Das heißt zu mindest da muss sie ja die volle Gitterspannung bekommen um voll ausgesteuert zu sein.
Daher schließe ich Kontaktprobleme aus.

Leider sind meine Elektronikkentnisse sehr sehr beschränkt....

Marcel
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#22
Muß funktionieren weil es immer funktioniert hat ist das schlechteste Argument überhaupt Wink

Man kann bspw. wenn man eine Röhre zieht die immer funktioniert hat, durch die leicht andere Position beim wieder einsetzen zufällig eine oxydierte Stelle an einem der Kontakte innerhalb der Fassung treffen.

Dann zu den Spannungen, die sind im Schaltbild oben angegeben und sollten auch bei Designabweichungen der Schaltung nicht sehr viel anders ein, da die Röhre dann nicht funktionieren würde. Man kann das also als Richtwert nehmen.

Ich hab übrigens auch nur diese Version des Schaltbildes und der Leiterplattenbestückung, das Poti ist in allen diesen mir vorliegenden Versionen an der Stelle und von der Dimension 5MOhm. 1kOhm geht garnicht.
Aber nicht Hals über Kopf herausrupfen und ersetzen, es kann ja sein, daß an anderer Stelle doch noch ein 5MOhm Poti auftaucht, wenn man nur danach sucht.

Vielleicht hat man auch bei dieser Leiterplatte das Poti ganz eingespart, wenn sich bspw. in der Serie herausgestellt hätte, daß die Einstellung nicht nötig sondern durch Festwiderstände ausreichend genau erreichbar ist. Bei einer Automatik umso wahrscheinlicher, weil auch diese für richtige Aussteuerung immer von selber den richtigen Pegelwert anstrebt.

Der Integrationskondensator ist dennoch von Nöten, er wird auch nicht allzu grob abweichen, man muß also nicht nach 10pF oder 100uF suchen.
Was ist bspw. mit dem dicken Oschi (Rollkondensator) rechts vor dem Elko?

Deine Austauschkondensatoren sollten erstmal zum Testen gehen, wenn so die gleichen Kapazitäten erreicht werden, aber auf Dauer würde ich schon vernünftig Aussehende einbauen und vor allem immer welche von vergleichbarem Typ, also nicht Impulskondensatoren für Kopplung oder Keramik für Folie usw.
Tausch vor allen Dingen nicht blind und vorbeudend die Kondensatoren im Entzerrernetzwerk, du würdest den Frequenzgang der Maschine nicht mehr wiedererkennen.
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#23
Hallo,

Es befindet sich ein 5mOhm Poti auf der Platine.
Man kann es Ansatzweise links neben den beiden weißen Entstörkondensatoren erkennen.
Das ich die falschen Kondensatoren habe weiß ich auch. Aber ich mus nunmal schauen wie ich die Werte aus der Bastelkiste zusammenstückeln kann.
Sollte ich das Teil zum Laufen bekommen kann ich die richtigen Kondensatoren bei der nächsten Bestellung beim großen C ect. mitbestellen.

Die Werte des großen Kondensators kann ich nicht wirklich entziffern.
Beschriftung: MKT22 10/160/4 hergestellt scheinbar Oktober 65.
22µF bei 160V? Dazu wäre er aber eigentlich zu klein, oder.

Ich tausche jetzt nochmal die gammelig aussehenden Kondensatoren in der nähe des 5mOhm Potis.

Bei dem Teil sehe ich das nicht sooo eng. Der Erhaltungswert des Gerätes ist wohl sehr gering. Wenn es etwas seltenes ect. wäre würde ich da mit meinen Fähigkeiten auch nicht rumbasteln...

Marcel
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#24
Hallo,

Ich habe jetzt nochmal den Röhrensockel mit Kontaktspray behandelt und einen weiteren Kondensator getauscht.
Hat sich immer noch nichts geändert.

Es hat auch jetzt keinen Sinn da weiter zu basteln solange ich nicht die passenden Kondensatoren habe.
Die meisten Werte habe ich garnicht und muss sie aus Entstörkondensatoren ect. zusammenbasteln. Das ist nicht Sinn der Sache.

Ich lass das Teil jetzt einfach mal stehen und mache mich wieder dran wenn ich passende Ersatzteile habe.....

Trotzdem vielen Dank für die Hilfe und Vorschläge,

Marcel
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