Was ist von SANWA Chromdioxid zu halten?
#1
Hi!
Wer kann etwas zu Sanwa sagen?
Taugt diese Marke was?

Gruß Martin
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#2
Willst Du so ein Zeug wirklich noch benutzen? Ich bin immer davon ausgegangen, daß das inzwischen reine Sammlerobjekte sind. :-)

Arnulf hat hier seinen wenig schmeichelhaften Eindruck von diesen Kassetten gepostet.
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#3
wenn Du wirklich dauerhaft noch Freude an CC haben willst, dann guck´ nicht bei den Außenseitern, sondern bei den üblichen Verdächtigen:

Maxell
TDK
BASF
Sony
Fuji
(Thats)

alles andere macht in meinen Augen keinen Sinn. Und nur, weil man sowas hinterhergeschmissen bekommt, es benutzen zu wollen...ich weiß nicht...
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#4
Zitat:maddin2 postete
Hi!
Wer kann etwas zu Sanwa sagen?
Taugt diese Marke was?

Gruß Martin
Hallo Martin,

kurz und knapp: Nein, die taugen gar nix !

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#5
Zitat:grundig tk 240 postete
kurz und knapp: Nein, die taugen gar nix !
Danke, Thomas Smile
Dann weiß ich Bescheid.
Hintergrund der Frage war, dass jemand eine Sammlung von über 2000 Nagelneu-OVP-Cassetten auflöst und einige davon Sanwa sind.
Gruß Maddin
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#6
Öhm - ist das wirklich eine Sammlung oder handelt es sich eher um die Überbestände eines Sammlers, der seinen Ramsch von den Paketeinkäufen gerade aussortiert hat? (Geht mir auch ab und zu mal so... nur schreibe ich dann nicht gleich "Sammlungsauflösung" in die Auktionen :-))

Viele Grüße,
Martin
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#7
Hallo Martin!
In diesem Fall handelt es sich tatsächlich um eine Sammlung. Der Anbieter ist ein Entrümpler, der die Wohnung des Vorbesitzers ausgeräumt hat. Er bietet ja nicht nur diese SANWA-Cassetten an, sondern auch hochwertige Reineisenbänder und gute Ware von BASF, TDK usw.
Mein Gedanke war dass man einen guten Deal machen könnte, wenn man eine größere Stückzahl abnimmt, zumal der Anbieter nicht so weit von mir entfernt wohnt.
Ich habe dann um eine Bestandsliste mit Preisvorstellung gebeten. Darin bewegte sich dann alles in zwar fairen, aber nicht unbedingt schnäppchenverdächtigen Preiskategorien, so dass es sich für mich nicht lohnte, die Sache weiter zu verfolgen.
SANWA kannte ich qualitativ nicht, sondern unr dem Namen nach. Und diese bot er für 50 Cent pro Stück an. Das war der Hintergrund für meine Frage. Wirklich Seltenes und Sammelwürdiges fand sich nicht in der Liste.

Gruß Martin
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#8
Ich glaube es wird langsam nötig uns zu sagen welchem Zweck das Anholen von Kassetten heiligt.

Denn während ich den Teufel tun würde so ein "Mistzeug" für irgendwelche ernstzunehmenden Aufnahmen zu verwenden, schon garnicht wenn diese irgendeinem HIFI-Anspruch genügen sollen, sind sie doch schön anzusehende, durchaus nicht sammelunwürdige Zeitzeugen einer unbeschwerten, beschwingten zumeist jugendlichen Kassetten-Benutzergeneration.

Und möchte man mal jemandem, der gerade im zeitlichen Kontent der Siebziger auf einem Luftpolstersessel oder in einem Designerei sitzt, eine damals gut verbreitete Kassette in einem passenden Toplader oder Portable Kassettenrekorder in Mono und mit 1" Lautsprecher drin vorspielen, dann reicht sowas aus um Slade und Sweet und die Hot Legs so schön schwachbrüstig und kreischend vorzuspielen wie es damals die meisten Leute und ihre Geräte nicht besser konnten.

Aber wie gesagt, ist solch Zeug weder wertvoll noch technisch empfehlenswert aus Sicht des später noch vielfach verwöhnten und anspruchsvollen Benutzers und vor allen Dingen ist es keinerlei hartes Geld wert, wenn man´s so dabei bekommt oder für einen Mischmaschkasten voller Klimbim einen halben Euro abgegeben soll, würde ich es so mitlaufen lassen, ohne mich besonders danach zu recken.

//

Btw. SANWA hat ab Mitte der Siebziger solche Kassetten nicht nur über Kaufhäuser verkauft, sondern sie waren auch Beipack zu den Radiorekordern die von SANWA gefertigt und weit verbreitet waren. Von SANWA wurden damals auch Fernseher, Radios, Kompaktanlagen und Modellfernsteuerungen geliefert.

Nur ein Teil dieser Radiorekorder wurde SANWA gelabelt verkauft, viele davon wurden über den deutschen Importeur "Transonic Intermarket Hamburg" an Kaufhausketten, Supermarktketten usw. ausgeliefert. Kennzwichen war der großgeschriebene SANWA Schriftzug und/oder ein skizziertes oder mehrstrichiges Kürzel "TI" für Transonic Intermarket.

Ein großer weiterer Teil wurde als OEM über deutsche Unterhaltungs-Hersteller verkloppt. SABA bot einige an, Nordmende auch. Mehr fallen mir gerade nicht ein :-)
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#9
Moin Jogi.

Was ist unter "Anholen von Kassetten" zu verstehen?

Viele Grüße, Arnulf.
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#10
Arnulf, das Heranschaffen, sich darum bemühen usw.

Es wäre doch, um ein paßgenaues Urteil abzugeben, nicht ganz uninteressant für welchen Zweck man Tonträger bezieht. Ob für das verwöhnte Ohr oder weil sie so schön in eine bestimmte Epoche passen, ergibt schon einen Abstand Himmel -/- Erde und jede Menge Schattierungen dawischen.

Auch bei mir "fliegen" Kassetten herum, die ich meinen ärgsten Feind nicht aufdrängen würde, aber die für mich einen gewissen Stellenwert haben.
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#11
Zitat:Jogi postete
Ich glaube es wird langsam nötig uns zu sagen welchem Zweck das Anholen von Kassetten heiligt.
Nötig?
Wenn Du es gerne erfahren möchtest, dann bitte sehr:

Es ist Liebhaberei, Hobby, Spiel, Freizeitbeschäftigung. Abgesehen davon wird so manches seltene Stückchen von manchen Freaks fast in Gold aufgewogen. Aber das ist wie gesagt nicht meine Motivation. Mir macht es einfach Freude, mit diesem Medium zu hantieren, darüber zu schreiben, neues zu erfahren...

In meiner Praxis läuft zur Beschallung zum Beispiel eine Revox F 36 mit Meditationsmusik. Es sieht wunderbar aus, die Patienten finden es skurril und witzig. Im Auto nutze ich auch einen mp3-Spieler. Schön simpel und einfach. Aber wirklich "Spaß" macht mir eine hübsch aufgenommene Cassette Smile

Musik nehmen wir selbst auf mit einer Teac Multisync-Vierspurmaschine (38cm/s). Klar kann das ein Computer besser und simpler. Aber so macht es unshalt mehr Spaß.

Ich bin etwas erstaunt ob dieser Frage in diesem Forum Wink
Gerade hier treffen sich doch die "Band-Infizierten".

Gruß Martin
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#12
Ah, gerade den Sinngehalt hinter der Frage gelesen Smile
Hochwertige Aufnahmen mache ich mit Revox B 77 Halbspur (diBenedetto).
Aber auch mit einer gut eingemessenen guten Cassette auf einem guten Gerät, kann man beachtliche Aufnahmen machen. Es ist so ein Zwischending zwischen Rohmaterial für gute Aufnahmen zu haben und das ein oder andere Schätzchen in der OVP aufzuheben und sich daran zu erfreuen.

Um zum Ausganspunkt zurückzukehren: Ich habe gelernt: SANWA gehört definitiv NICHT dazu Wink
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#13
Jawoll, in 011 hast du es erkannt und beantwortet Wink
Meine Meinung ist, sie sieht im Zeitgefüge betrachtet gut aus (wenn man siebziger Jahre Designs mag) aber sie taugt nicht viel und ich würde dafür keinerlei spürbaren Betrag auswerfen, schon garkeinen dieser künstlich hochgepushten Abzockerpreise auf diversen Schacherplattformen.

ed:
ich hatte auch nicht das Gefühl das man meine Beiträge in der Richtung interpretieren könnte, daß es mir nicht gefallen würde, wenn jemand einen anderen Zweck als die letztgradig perfektionierte Wiedergabe verfolgt.
Erstens reicht meine Toleranz aus Anderen ihre Ziele zuzugestehen, zweitens geht es mich - außer wenn es darum geht das passenden anzuempfehlen - nichts an was andere gerne machen und was nicht und drittens und nicht zu allerletzt wäre ich dann selber auch so ein Vertreter derer die was anderes als das letzte Quentchen Perfektionismus anstreben.

Viele meiner aufgestauten Gerätschaften sind einfach nur schön bei eher wohnzimmertauglicher als studiotauglicher Auslegung, bei mir muß sich ein mir genehmes Design mit mindestens guter, eher besserer Technik sinnvoll verbinden, sieht es mies aus ist es ungeeignet.
Grobe Blechkästen und Garagenverhaue dilletantischer Verarbeitung mag ich garnicht und wenn sie noch so toll wären, was sie meistens garnicht sind.

Studiotauglichkeit, die für gewöhnlich nicht nur einen anderen Sinn hat - Produzieren und nicht bloß Reproduzieren - und optisch durch Gobheiten und Hammerschlagfestigkeit bestimmter Bauteinheiten auffällt, ist technisch sicher sinnvoll für den gedachten Zweck aber für mich persönlich käme so eine Werkbank mit Schraubstock und Hammer im Wohnzimmer nicht in Frage, auch wenn es nachweislich technisch gut bis sehr gut wäre.
Das ist auch der Grund warum ich niemals Revox gekauft habe, ich hatte schonmal den Hang dahin, das ist gut 30 Jahre her, aber als dann die klobigen Kästen da testeshalber rumstanden und sich die Putze beim Abstauben regelmäßig die Knöchel aufschlug, kam der Kram wieder weg und was Gefälligeres dahin. Ich hab auch keinerlei Produktionszwecke dafür, nichtmal amateurhafte, meine abzuspielende Alletage-Musik hat schon immer ein Studio und eine Tonträger-Herstellung komplett durchlaufen und wird auch nicht mehr tiefergreifend verändert.
Und wenn es doch mal ein Gefummel werden soll, dann bevorzuge ich Heimmittel wie Multiplayback, sog. "Disko-Mischpult" (im Gegensatz zum im Studio benötigten Studio-Mischpult eher abspiel- und kopierorientiert) und genieße das in optisch möglichst ansehnlichen Geräten.

So hat jedes Tierchen sein Plaisierchen ;-)
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#14
Zitat:Jogi postete
Arnulf, das Heranschaffen, sich darum bemühen usw.
Achso. Der Begriff war mir völlig fremd.
Allerdings weiß ich nicht, weshalb ich diese Tätigkeit deshalb heiligen sollte. Das Leben spielt sich ja zwischen den Extremen und nicht in den Extremen ab.

Ich besorge sie mir, weil ich sie brauche. Seit Ende der 70er als immer noch aktuelle Technik, da mich das "danach" nicht begeistert.
Und seit ein paar Jahren eben auch parallel dazu als Sammelei.

Ich habe mir damals zwar auch eine gute Bandmaschine als "Master" angeschafft, aber deren Nutzung ist ja auf nur zu Hause beschränkt.

Mittlerweile steht mir auf Cassettenbasis besseres, als damals zur Verfügung. Geräte, die man sich neu nicht leisten konnte und Bandmaterial, was es zu meinen Hochzeiten eigentlich noch nicht gab.
Die so mögliche Klangqualität macht den Sinn der Bandmaschine, zu dem ich sie mir angeschafft hatte, etwas zunichte. Aber sie stellt heute einen guten Langzeitpeicher für "geliehene" Musik dar, von dem ich mir dann Tapes ziehen kann. Man will ja maximal nur einen Kopiervorgang. Und der ist von Bandmaschine zu CC doch besser, als von CC (als Master) zu CC.

Geräte und Cassetten, die noch deutlich vor dem Höhepunkt der Entwicklung lagen, wie z.B. 70er Jahre, machen aus meiner Sicht wohl nur für Liebhaber Sinn. Ich selbst finde es aber interessant, bei Gelegenheit heute mal (technich) ältere Geräte mit zeitgenösichem Material zu benutzen, um einen Eindruck zu bekommen, was da möglich, oder wie groß der Abstand zum Zenit noch war.

Es mischt sich bei mir also "ganz aktuelle" Technik mit dem Rückblick auf die "guten, alten Zeiten".
Genug Vorrat an augesuchtem Aufnahmematerial, habe ich mir noch günstig beschaffen können.
Für einige Sammlerstücke zahlt man dann aber auch schonmal nicht "rationale" Preise.
Wenn man bedenkt, daß manche teure Rarität auch deshalb selten ist, weil sie als Aufnahmemedium wenig taugte, ist deine Frage durchaus berechtigt.

Viele Grüße, Arnulf.
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