04.08.2009, 14:05
Hallo, ein neues Mitglied stellt vor:
Reportertonbandgerät AKAI X-IV, Baujahr ca. 1965.
Das Gerät habe ich 1978 in einem Pfandleihhaus gekauft, Zustand war recht gut, kaum Gebrauchsspuren. 2 Jahre lang benutzt, dann war der Dryfit-Akku (der gleiche wie beim Report 4000) defekt und Cassettengeräte waren handlicher.
So fristete das Gerät sein Dachbodendasein bis...ich die Uher-Erinnerungen des Herrn Anselm Rapp las und ich auch unbedingt ein Uher-Report Gerät haben musste. Beim Zerlegen des ebay-Kaufs (natürlich defekt, entgegen der Aussage des Verkäufers) kam mir die Optik und die Mechanik von früher her irgendwie bekannt vor. Genau, das alte Dachboden-AKAI! Da war es noch, schön eingestaubt, aber ansonsten unversehrt. Schwer, Volldruckgussgehäuse und sehr breite Klaviertastatur aus dem Vollen, Abmessungen etwas größer als das Uher, aber auch 13er Spulen, 4 Bandgeschwindigkeiten und Stereo. 6 Volt Stromversorgung.
Vorne alles massiv, 3 Drehknöpfe für Lautstärke, Aussteuerung und Bandgeschwindigkeit, 2 winzige VU-Meter, DIN-Buchse Rec/Pb und Klinkenbuchsen für Mikros. Der eingebaute Lautsprecher befindet sich hinter der vorderen gelochten Bedienblende mit den Potis. Spurumschaltung mit großem Aludrehknopf über der Tonkopfleiste, dabei wird der Tonkopf per Schlitten in der Höhe verstellt. Von hinten hilft sogar ein Crossfield-Kopf bei der Aufnahme.
Von der Größe und der Crossfield-Geschichte abgesehen schon mal im Grundkonzept sehr ähnlich dem Uher Report. Gerät geöffnet: Ei, sieh mal einer an, was haben wir denn da? Das war es, was ich noch im Kopf hatte, die Antriebsmechanik: Das Motörchen mit den 2 Antriebsrollen, eine für die Umspulwippe und einer für das Stufenrad, welches die Schwungscheibe antreibt, die Teile könnten direkt bei Uher eingekauft worden sein. Wahrscheinlich haben die Akai-Ingenieure genau zur gleichen Zeit die gleiche Konstruktionsidee gehabt...
Der Antrieb der Bandteller durch die Wippe gleicht sich ebenfalls sehr stark, beim AKAI ist diese im Gegensatz zum Uher jedoch von oben nach Entfernen der Abdeckplatte zugänglich.
Die Dreiecksriemen sind durch die lange Standzeit natürlich erschlafft und das Gerät jault bei Wiedergabe, ich muss noch Ersatz besorgen. Geklungen hat es
damals sehr gut, nur der Motor ist zu schwach und schafft kaum, die Mechanik bei 19cm/s ohne zu eiern durchzuziehen, die brutale Andruckrolle drückt auch viel zu stark an, Feinjustierung ncht vorgesehen. Bandzug wird leider durch Andruckfilz erzwungen, Aufwickelzug ist wie beim Uher auch zu gering. Da die Gummiteile (außer den Riemen) noch gut sind und das Gerät auch sonst noch für sein Alter sehr gut in Schuß ist, steht einer Wiederinbetriebnahme nichts entgegen, fette Chrom- und Aluteile und der dunkelgraue Gehäusehochglanzlack warten auf Autopolitur, nicht Gelsenkirchener, sondern Tokioter Barock quasi. Der (Glasferrit?) Tonkopf sieht noch aus wie neu, Elektrik ist mit Germaniumtransistoren bestückt und funktioniert auch noch 100%.
Ein anscheinend hierzulande recht seltenes Gerät, im Netz findet sich so gut wie nichts darüber, es gab wohl einen Lizenzbau der Fa. Roberts aus den USA.
Bei You Tube wird ein von der Mechanik her sehr ähnliches Nachfolgemodell X-V in Aktion gezeigt, sehr interessant.
Meiner Meinung nach kommt das Ding aber nicht an das Uher-Report heran,
das klingt besser und ist handlicher. Punktabzug gibt es für die Nachahmung der
Technik, Uher ist das Original! AKAI-Freunde mögen mir verzeihen.
Reportertonbandgerät AKAI X-IV, Baujahr ca. 1965.
Das Gerät habe ich 1978 in einem Pfandleihhaus gekauft, Zustand war recht gut, kaum Gebrauchsspuren. 2 Jahre lang benutzt, dann war der Dryfit-Akku (der gleiche wie beim Report 4000) defekt und Cassettengeräte waren handlicher.
So fristete das Gerät sein Dachbodendasein bis...ich die Uher-Erinnerungen des Herrn Anselm Rapp las und ich auch unbedingt ein Uher-Report Gerät haben musste. Beim Zerlegen des ebay-Kaufs (natürlich defekt, entgegen der Aussage des Verkäufers) kam mir die Optik und die Mechanik von früher her irgendwie bekannt vor. Genau, das alte Dachboden-AKAI! Da war es noch, schön eingestaubt, aber ansonsten unversehrt. Schwer, Volldruckgussgehäuse und sehr breite Klaviertastatur aus dem Vollen, Abmessungen etwas größer als das Uher, aber auch 13er Spulen, 4 Bandgeschwindigkeiten und Stereo. 6 Volt Stromversorgung.
Vorne alles massiv, 3 Drehknöpfe für Lautstärke, Aussteuerung und Bandgeschwindigkeit, 2 winzige VU-Meter, DIN-Buchse Rec/Pb und Klinkenbuchsen für Mikros. Der eingebaute Lautsprecher befindet sich hinter der vorderen gelochten Bedienblende mit den Potis. Spurumschaltung mit großem Aludrehknopf über der Tonkopfleiste, dabei wird der Tonkopf per Schlitten in der Höhe verstellt. Von hinten hilft sogar ein Crossfield-Kopf bei der Aufnahme.
Von der Größe und der Crossfield-Geschichte abgesehen schon mal im Grundkonzept sehr ähnlich dem Uher Report. Gerät geöffnet: Ei, sieh mal einer an, was haben wir denn da? Das war es, was ich noch im Kopf hatte, die Antriebsmechanik: Das Motörchen mit den 2 Antriebsrollen, eine für die Umspulwippe und einer für das Stufenrad, welches die Schwungscheibe antreibt, die Teile könnten direkt bei Uher eingekauft worden sein. Wahrscheinlich haben die Akai-Ingenieure genau zur gleichen Zeit die gleiche Konstruktionsidee gehabt...
Der Antrieb der Bandteller durch die Wippe gleicht sich ebenfalls sehr stark, beim AKAI ist diese im Gegensatz zum Uher jedoch von oben nach Entfernen der Abdeckplatte zugänglich.
Die Dreiecksriemen sind durch die lange Standzeit natürlich erschlafft und das Gerät jault bei Wiedergabe, ich muss noch Ersatz besorgen. Geklungen hat es
damals sehr gut, nur der Motor ist zu schwach und schafft kaum, die Mechanik bei 19cm/s ohne zu eiern durchzuziehen, die brutale Andruckrolle drückt auch viel zu stark an, Feinjustierung ncht vorgesehen. Bandzug wird leider durch Andruckfilz erzwungen, Aufwickelzug ist wie beim Uher auch zu gering. Da die Gummiteile (außer den Riemen) noch gut sind und das Gerät auch sonst noch für sein Alter sehr gut in Schuß ist, steht einer Wiederinbetriebnahme nichts entgegen, fette Chrom- und Aluteile und der dunkelgraue Gehäusehochglanzlack warten auf Autopolitur, nicht Gelsenkirchener, sondern Tokioter Barock quasi. Der (Glasferrit?) Tonkopf sieht noch aus wie neu, Elektrik ist mit Germaniumtransistoren bestückt und funktioniert auch noch 100%.
Ein anscheinend hierzulande recht seltenes Gerät, im Netz findet sich so gut wie nichts darüber, es gab wohl einen Lizenzbau der Fa. Roberts aus den USA.
Bei You Tube wird ein von der Mechanik her sehr ähnliches Nachfolgemodell X-V in Aktion gezeigt, sehr interessant.
Meiner Meinung nach kommt das Ding aber nicht an das Uher-Report heran,
das klingt besser und ist handlicher. Punktabzug gibt es für die Nachahmung der
Technik, Uher ist das Original! AKAI-Freunde mögen mir verzeihen.