Geschwindigkeit ändern - Motor zu langsam
#1
Hallo,

Mir ist schon seit Jahren aufgefallen, dass so ziemlich jedes Tapedeck etwas schneller beziehungsweise langsamer dreht als das andere. Das war jedoch bislang kein Problem.

Allerdings dreht sich mein Grundig CF 4 etwas zu langsam, nicht zu extrem, aber man merkt es klar.

Meine Frage:

Ist es irgendwie möglich, an der Geschwindigkeit etwas zu machen, zu drehen? Geht das bei jedem Tapedeck? oder ist das grundsätzlich nicht möglich?

Danke im Voraus Smile
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#2
Es gibt eigentlich nur 2 Möglichkeiten. Entweder, am Motor selbst ist eine Schraube, mit der man die richtige Drehzahl einstellen kann, oder die Geschwindigkeit wird durch irgendeinen Poti eingestellt.

Hast du denn das Service Manual? Da sollte die Geschwindigkeitsänderung eigentlich genau drin stehen. Wenn nicht, dann gibt es hier evtl. die Möglichkeit, günstig eins zu erstehen.

Das sich die Geschwindigkeit überhaupt nicht verstellen lässt, halte ich für ein Gerät dieser Klasse unwahrscheinlich. Selbst in billigen Medion-Walkmen existiert ein entsprechender Poti.

Liebe Grüße,
Mario
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#3
Hallo,

soweit ich weiß geht das bei so gut wie jedem Tapedeck. Sehr häufig enthält der Motor selbst die Steuerelektronikplatine in sich. Durch ein kleines Loch an der Hinterseite des Motors kann man dann mit einem kleinen Schraubenzieher die Geschwindigkeit ändern. Meist ist das Loch mit einer kleinen Gummimanschette von innen gesichert, diese ist aber vierfach eingeschlitzt.

Bitte beachten: der Schraubenzieher darf dabei auf keinen Fall mit dem Motorgehäuse in Kontakt geraten. Also sollte der Schraubenzieher nichtleitend sein (also z.B. aus Keramik von einem Abgleichbesteck). Nur in dem Fall kann man davon ausgehen, dass im Motorinneren nichts "stirbt".

Alternativ immer nur minimalst bei ausgeschalteten Gerät an dem innenliegenden Einstellregler drehen. Dann erst wieder einschalten und prüfen, ob die richtige Geschwindigkeit erreicht ist. Wenn nicht, siehe oben, ausschalten, wieder minimal verändern, wieder einschalten and so on... Wink Bestens eignet sich dazu eine Prüf- und Messkassette mit einem Messton bekannter Frequenz und ein Frequenzzähler (viele modernere Multimeter haben diesen bereits integriert).

Gruß Jens
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#4
... da lobe ich mir die AS-3000/3001 Decks.
Da geht´s "während der Fahrt" von vorn,
und es wird auch noch durch eine LED sig-
nalisiert, daß von der eingestellten Geschwin-
digkeit abgewichen wird.
Aber es gib sicher noch mehr C-Decks, wo das
möglich ist.

Grüße
Wolfgang
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#5
Danke sehr! Smile Habe mal nachgeschaut, aber leider nichts zum drehen gefunden. An meinem anderen Pioneer-Deck hab ich den Regler gefunden, und es hat auch funktioniert...aber beim Grundig seh ich leider nichts dergleichen, hab alles oft durchgeschaut...Am Motor selbst seh ich auch nichts zum drehen Sad

Aber ich schaue mir heute nochmal genauer den Motor an, gestern Nacht war ich auch etwas müde Smile hehe
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#6
Hallo,

die Löcher für die Potis im Motor sind meistens hinter einem Aufkleber versteckt und von innen mit einem Gummi mit Schlitz verschlossen.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#7
So, nachdem ich voller Faszination von Justierung und Geschwindigkeitsänderung an allen möglichen Kassettenabspielern rumgeschraubt hab, und auch alles geklappt hat, hab ich mich wieder meinem Grundig CF4 zugewandt...

Endlich habe ich den Motor entdeckt, worüber auch ein Loch war, sodass man da drankommt und die Geschwindigkeit ändern kann. Also nahm ich einen Schraubenzieher und versuchte zu drehen, nichts passierte. Dann merkte ich, dass man den Schraubenzieher tiefer reinstecken konnte. Also tat ich es, und dann spielte der Motor verrückt. Je tiefer ich den Zieher reinsteckte, desto schneller lief er. Nahm ich ihn langsam raus, wurde das Drehen langsamer. Wirklich drehen und einstellen konnte ich hier leider nicht, da sich nicht das tat, was ich wollte, wie bei allen anderen Geräten... Sad

Zusätzlich habe ich noch an anderen Drehen auf der Platte rumgeschraubt, die den Sound etwas veränderten, aber keine Ahnung was genau die gemacht haben. Die Balance hat sich auch geändert.

Jetzt dreht sich der ganze Motor viiiel zu langsam... Sad Und es klappt so nicht. Kann es sein, dass der Motor kaputt ist? Sad

P.S. Bei neueren Walkmen, ganz flachen, kann man nicht mal mehr den Tonkopf justieren. Kann es sein, dass er sich automatisch anpasst bzw. so eingestellt ist, dass er alle Bänder zufriedenstellend abspielt? Smile
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#8
Das Problem hatte ich bei einem Aiwa-Plattenspieler auch. Hier war der Motor wirklich kaputt. Beim Abspielen einer Schallplatte war nach einer Plattenseite die Geschwindigkeit um 12,39 % gesunken. Irgendwann kam dann der Punkt, bei dem der Motor plötzlich wieder auf die Sollgeschwindigkeit sprang. Dann begann das gleiche Spiel von vorn.

Wenn ein Drehen an der Schraube keine Veränderung der Geschwindigkeit bringt, wird der Motor wohl leider defekt sein.

Für die sich anbahnende Walkman-Diskussion habe ich hier einen neuen Thread aufgemacht.

Liebe Grüße,
Mario
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#9
Das heißt also sicher, dass der Motor defekt ist? Und wieso lief er dann bislang konstant, ohne Veränderungen? Smile

Ist es kompliziert oder teuer, einen neuen Motor zu kaufen und einzubauen?
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#10
Vielleicht ist nur der Einstellregler "platt", sprich der Schleifer hat keinen richtigen Kontakt zur Kohlebahn mehr? Das wird schwierig, denn den Motor eines Tapedecks öffnet man meist nicht so leicht (und ohne Beschädigungen). Da muss wohl doch ein Schlachtgerät her, oder ein damit kompatibler Motor eines anderen Tapedecks. Hast Du ein Foto vom Motor?

Gruß Jens
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#11
Achso. Smile Nunja...ich kann ja mal morgen ein Foto machen Wink Vielen Dank schonmal...
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#12
Hallo jouse,

hast Du einen Schraubendreher mit Metallklinge benutzt? Du solltest es erst einmal mit einem Abgleichbesteck versuchen.

Sobald du mit einer Metallklinge an das Gehäuse kommst, dreht der Motor in der Regel voll auf.

Deine Anfrage kommt leider ein par Jahre zu spät.

Es gab das komplette Laufwerk mal für nen Appel und ´n Ei bei Pollin.

Ein passender Motor mit eingebauter Steuerelektronik sollte aber dennoch relativ problemlos zu bekommen sein. 12 V. Du mußt aber auf die Drehrichtung achten! Ansonsten ist ein Umbau nötig und dann kannst du unter Umständen deinen Motor ebensogut wieder instandsetzen.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#13
Zitat:rolie384 postetehast Du einen Schraubendreher mit Metallklinge benutzt? Du solltest es erst einmal mit einem Abgleichbesteck versuchen.

Sobald du mit einer Metallklinge an das Gehäuse kommst, dreht der Motor in der Regel voll auf.
Hallo Rainer, hallo Jouse,

genau das wollte ich doch mit dem von mir extra fett geschriebenen ausdrücken, also im Betrieb keinen Metall-Schraubenzieher verwenden. Meinetwegen auch "Schraubendreher" genannt. Wink

Gruß Jens
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#14
Hallo Jens,

das habe ich aus Deinem Beitrag auch völlig richtig so verstanden.
Jouse hat aber nichts mehr davon geschrieben, dass er sich daran gehalten hat. Sein beschriebenes Verhalten des Motors läßt aber annehmen, dass er das eventuell überlesen hat, bzw. nicht ernst genommen hat.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#15
@ Jens:

Ich habe das fettgedruckte gelesen, und habe trotzdem einen Metallschrauber verwendet. Allerdings habe ich das Gehäuse nicht berührt, nur durch das Loch direkt auf die Schraube. Und dann ging es tiefer rein, aber eigentlich sollte das doch nicht so sein, oder? Eigentlich sollte sich die Schraube doch drehen...

@ rolie384:

Was meinst du mit Abgleichbesteck? Smile

Und was meinst du mit "Appel und 'n Ei bei Pollin" ? Smile
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#16
Kennst du die Redewendung nicht Big Grin? Für nen Appel und 'n Ei bedeutet, dass man es für sehr wenig Geld bekommt. Und Pollin ist ein Versand für Multimedia- und Elektrogeräte, der allgemein günstige Preise hat.

Liebe Grüße,
Mario
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#17
Hallo Jouse,

wenn ein Metallschraubendreher den Rand des Loches des Motorgehäuses berührt, dann kann man schon nichts mehr einstellen.

Das darunterliegende Poti hat auch einen kleinen etwas breiteren Schlitz, der aber wesentlich kleiner ist, als der Schlitz im Gummi.

Der Schraubendreher, der dazu benötigt wird darf nur eine Klinge von ca. 1,8 mm haben. Man kann so einen Uhrmacher-Schraubendreher mit Klarlack, oder Nagellack nichtleitend machen.

Damit muß man dann auch genau mittig in das Loch treffen und benötigt etwas Gefühl.

Mit einem größeren Schraubendreher, der zwar noch durch die Öffnung passt, drückt man nur auf dem Poti herum.

Im Übrigen ist es normal, dass die Potis nicht gut ausgelegt sind. Eine ganz kleine Drehbewegung bewirkt meistens schon relativ viel. Da ist etwas Geduld gefragt.

Es gibt zum Einstellen von Potis und Spulen sog. Abgleichbestecke. Das ist ein Set von Stiften aus Kunststoff oder Keramik mit verschiedenen Klingen für solche Arbeiten. Ein Abgleichbesteck ist nichtleitend und nicht magnetisch (Wichtig bei Spulen).

Für Potis ist das Kunststoffbesteck nur sehr schlecht geeignet, da die Potis in der Regel zu schwergängig sind.

Pollin ist ein Elektronik Versender, der sich auf Restposten spezialisiert hat. Für ich glaube 5 oder 10,-- DM gab es mal das komplette Laufwerk des CF 4. Sogar die Grundig Schaltung gab es mit dazu.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#18
Zitat:rolie384 postete
Man kann so einen Uhrmacher-Schraubendreher mit Klarlack, oder Nagellack nichtleitend machen.
Gar keine so schlechte Idee, warum bin ich da noch nicht drauf gekommen? Oder erst lacken und dann nochmals so ein bis zwei Lagen dünnes Klebeband herumwinden. Ich selbst habe auch kein Abgleichbesteck und ging bisher immer mit der von mir beschriebenen Methode vor - aus Vorsichtsgründen.

Gruß Jens
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#19
Aber man kann trotzdem auch das Motorgehäuse des Patienten öffnen und mal genau nachschauen, was da los ist. Ohne gleich von größeren Beschädigungen auszugehen, bzw. unvermeidbaren Defekt.
Man muß nur wissen und genau überlegen, was man macht und nicht den Schraubstock etc. ansetzen, sondern Feinmechanik und -motorik.

Meist sind die Motoren nicht defekt, eher die Bürsten verdreckt, abgenutzt, bzw. die Broncelager fest. Beides kann man, ohne Ersatzteile leicht reparieren. Nur selten kommt es vor, das durch ein blockiertes Lager, die Rotorwicklung durchbrennt, bzw. die Regelelektronik Schaden nimmt.

Selbst die Fliehkraftschalter auf den Rotoren der Wickelmotoren des Pioneer CT-F 1250 lassen sich so regenerieren. Eine eher seltene Variante einer Geschwindigkeitsregelung eines Motors, wird schon seit längerer Zeit IMHO anders, sprich elektronisch gelöst. Viele wissen das nicht und kaufen sich für teures Geld einen Ersatzmotor, insofern man noch einen bekommt. Bei Ebay (USA) ging letztens einer für 119,- Dollar übern Tisch. Andere bauen sich eher aus Unwissenheit, baugleiche Motoren - ohne diese Fliehkraftsteuerung ein und wundern sich, wie das Ding rennt - aber nicht lange.

Übrigens selbst bei quarzgesteuerte Motoren (Bsp. Grundig MCF-500 und 600), läst sich die Geschwindigkeit mechanisch durch Durchmesseränderung der Riemenscheibe am Rotor des Motors einstellen.

Sorry, mein Beitrag rutschte ein wenig ins OT ab, aber passt zum Hauptthema. Ich wollte nur den Eröffner Mut machen - so tragisch ist das alles nicht, insofern man schon einige Motoren auf dem Gewissen hat.

Auch muß die Berührung eines ungeschützten Schraubenziehers, mit dem Einstellregler und den Motorgehäuse nicht unbedingt den Tod der Elektronik zur Folge haben. Ich betone - nicht unbedingt, es gibt sone und solche (Fälle). Meist geht es gut, ist aber kein Versprechen.
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#20
Na das beruhigt mich jetzt schon einbisschen...allerdings bin ich nicht in der Lage, den Motor aus seiner Position rauszuholen, er sitzt ziemlich tief unter viele andere Teile...und aufschrauben kann ich nicht, weil die Herrschaften von Grundig diese 5-eckigen Schrauben genommen haben, die sich schnell abgenutzt haben... Sad

Trotzdem bin ich traurig, weil es mein bester Recorder war...ich weiß jetzt irgendwie nicht weiter...vielleicht lohnt es sich eher ein neues CF 4 zu kaufen, aber ich weiß ja dann nicht in welchem Zustand das ist und ob es so gut klingt...denn die Qualität hier war wirklich PERFEKT !! Kein Zischen, Klare Höhen...einfach alles, und mit Dolby C klang es unglaublich!! Smile
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#21
Es ist ja nicht so, dass das CF 4 das einzige Deck ist, bei dem die Aufnahmen so gut klingen. Da gibt es noch so viele andere, die ihren Job auch gut machen. Wink
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#22
Das glaub ich dir, aber...es war einfach toll Tongue das Fach, dass sich öffnete, richtig elegant...das Design, die Bedienung...

Welche sind denn noch dafür bekannt, sehr gut zu klingen? Smile
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#23
Was ist denn das für ein Tapedeck, dieses Grundig CF-4. Sorry, ich kenne es nicht - ich kenne nur MCF-400, CF-40.
Kannst du mir nicht ein Bild zumailen? Wenn es mechanisch baugleich zu meinen genannten Geräten ist - kann ich eventuell helfen.
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#24
Zitat:jouse. postete
Welche sind denn noch dafür bekannt, sehr gut zu klingen? Smile
Puh, wo fang ich da an. Da gibt es sehr viele, kenne ich aber alle nur vom Hörensagen. Ich hab ein Yamaha KX-393, welches richtig gut aufnimmt. Es hat auch eine Einmessfunktion, damit wird aber nur der Aufnahmepegel richtig eingestellt. Für den BIAS-Strom muss man schon am entsprechenden Regler kurbeln.

Wie gesagt, da gibt es dutzende, von denen man sagt, dass sie gut klingen. Aber da ich sie nicht selbst besitze, erlaube ich mir kein Urteil darüber.

Liebe Grüße,
Mario
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#25
Hallo "jouse"

Gutklingende C-Decks?
Das ist doch m. E. (fast) reine Geschmacksache.
Der Eine steht auf kraftvolle Bässe, der Nächste
auf brilliante Höhen, der Dritte auf beides, usw.

Außerdem wachsen die Ansprüche mit der Zeit,
wie ich selbst leidvoll (weil kostspielig) erfahren
mußte. War mein erstes C-Deck (ein Technics
RS-630 - glaub´ ich) vom Klang besser, als mein
abgenudeltes Variocord 263, so änderte sich
das, als das erste Nakamichi (ein BX150E) Ein-
zug hielt!

Am besten ist doch, Du fragst herum, wer noch
C-Decks im Einsatz hat, und hörst Dir die Teile
an. Das macht Spaß, kostet aber eine Menge
Zeit. Oder Du stöberst in den einschlägigen Foren
nach Beurteilungen/Meinungen. Die können auch
hilfreich sein, aber eigenes Hören nicht ersetzen.

Nichts verkehrt macht man m. E. mit folgenden
C-Decks (die ich größtenteils selbst habe/hatte):

REVOX B710; B215;
ASC AS2000; AS2001; AS3000; AS3001
ONKYO Integra 2500; 2570; 27xx; 28xx
Nakamichi BX300E
Pioneer CS-520
Aber bestimmt sind bei YAMAHA; DENON; EUMIG;
TELEFUNKEN; GRUNDIG; etc. auch gute C-Decks zu finden...

Neben den Klangeigenschaften sind E-Teilversorgung und
Langlebigkeit wichtige Kriterien. Was nützt der beste Klang,
wenn die Verschleißteile nicht mehr lieferbar sind.

Laß´ uns teilhaben an Deiner (hoffentlich erfolgreichen) Suche
und Findung Deines C-Decks.

Grüße
Wolfgang
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#26
Moin, moin.

Da ich mich vor 2 Jahren auch auf die Suche nach dem für mich ultimativen, also "letzten" Tapedecks gemacht habe, will ich da mal meine Erfahrung posten.

Zuerst. Klanglich ist der Eumig absolut Spitze. Ist aber sicher was für versierte Bastler, da man alles selbst erledigen muß. Ersatzteile sind meist nötig, aber nicht aufzutreiben.

Gelandet bin ich bei ASC 3000 / 3001. Haben zwar meist beim Kauf Defekte, aber eigentlich sind die immer mit Pattex und einem Schraubendreher zu beheben (abgefallene Magnetscheiben am Capstan und falsch eingestellte Lagerspiele). Ansonsten für die Ewigkeit gemacht. Klanglich kann man sie als Referenz betrachten, also neutral, aber Spitzenklasse.

Wenn es um ein Gerät geht, daß einfach sehr gut, günstig und langlebig sein soll, kann ich sehr die größeren Sonys empfehlen.
Ab TC-K 770 kann man kaufen, beim 790 ist nur das Klappendesign anders. Besser wäre noch TC-K 870 / 890. Ab hier ist eigentlich der höchste Entwicklungsstand schon realisiert und das Preis / Leistungsverhältnis am besten.
Ab 808 wurde dann nur das LW in die Mitte gesetzt, und es kam noch Dolby S dazu. Nach dem 970 wurden die Bauteile nicht mehr selektiert, weshalb ein TC-K A 6 nicht mehr zu empfehlen ist. Außerdem kann man zu den Preisen, die dafür bezahlt werden schon ein REVOX B 215 kriegen.

Wenn Dolby S nicht wichtig ist, würde ich das 870 empfehlen. Das 890 wird etwas teurer gehandelt und hat nur eine andere Kassettenklappe. Die Sony LW´s funktiomieren sehr gut, sind komfortabel (auch über FB) zu bedienen. Ab 870 sind auch mit die besten je gebauten Köpfe montiert. Einziger Schwachpunkt: Der ablaufende Wickelteller bremst nicht gleichmäßig (nicht zu sehen, nur zu messen). Das führt zu Bandfraß. Die Ursache dafür ist nahezu lächerlich. Im Wickeldom befindet sich etwas Fett zur Ruckdämpfung. Es ist schlichtweg zu wenig und wird in den Teil verdrängt, wo es keine Wirkung hat. Man nimmt mit einem Zahnstocher etwas vom überschüssigem Fett am Getriebe ab und ergänzt damit das Fett im Wickeldom. Da die Sonys sehr schraub-freundlich sind, kann das im Prinzip jeder anständig und recht schnell selber machen. 6 von 8 Sonys mit dem LW hatten das Problem. Seitdem laufen sie einwandfrei (Alle meine Bekannten hab ich mit Sonys versorgt, da ich die Geräte nicht sammeln will. 2 stehen hier allerdings noch).
Sehr durchdacht ist auch die Anzeige mit ihrer guten Übersichtlichkeit und der Bandsortenabhängigen Aussteuerungshilfe, die automatisch mit Einlegen der Kassette gewählt wird.
Der Clou ist auch die Calibrierfunktion zum Einmessen. Man ist damit schnell und präzise. Das "Gehör" wird hier nicht benötigt.
Klanglich sind sie mindestens Oberklasse. Zu den "High Endern" fehlt nur ein bischen Frequenzgang in der Chromklasse.

Für den Preis von ca. 120-180 Euro für ein gutes TC-K 870/890 kriegt man denke ich nirgens mehr. Man muß beim Kauf aber aufpassen. Es werden alle immer als SuperZustand beschrieben. Das trifft aber nur bei einem Drittel zu. Trau, schau, wem.

Also, wenn´s auch ein Japaner sein darf.

Arnulf.
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#27
Aha...interessant! Vielen Dank für eure Antworten & Tipps... Wink

Wie sind eure Meinungen zu Decks von Harman/Kardon ?

was mir wichtig ist:

- Dolby B & C mit HX-Pro (Dolby S, warum nicht, ist aber kein Muß!)
- Klare Höhen und Satte Bässe, es soll originalgetreu klingen, genausofrisch wie das
Original
- günstiger Preis - da ich noch nicht arbeit und junge 19 bin Big Grin
- dass man nicht viel ersetzen bzw. erneuern muss

Das Aussehen spielt auch eine Rolle, ich mag den 80er-Style, da können ruhig einpaar Farben dabeisein...aber es soll auf keinen Fall so aussehen wie die grauen aus den 70ern oder die aktuellen, die total langweilig wirken...Smile)))

Wie sieht es außerdem aus mit Philips-Decks? Immerhin haben die doch die CC erfunden, oder? Müssten dann nicht ihre Decks auch ganz gut sein? Smile Oder seh ich das was falsch bzw. weiß etwas nicht?
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#28
Hi.

Harman Kardon hat sich mit guten Tapedecks nicht gerade bekleckert. Genauso NAD.

Dolby B & C, sowie HX-Pro haben eigentlich alle nach ca. 1988. Persönlich mag ich Rauschunterdrücker nicht so. Ich nehme daher auf Typ II auf. Ist auch etwas preiswerter.

Phillips kann ich auch nicht empfehlen. Ist eher Mittelklasse. Man muß ja bedenken, daß wir von Geräten sprechen, die alle nicht mehr neu sind. Da hat sich die Spreu schon vom Weizen getrennt.

Wenn du geschickt bist und Lust hast, bei jedem Gerät alle Reinigungs- / Zerlegearbeiten selbst zu machen, ist das dein Spaß. Wenn du eine Werkstatt bezahlen mußt, sollte sich der Aufwand in Grenzen halten und ein wirklich guter Klang herauskommen. Durch den großen Gebrauchtmarkt kann man sich heute vieles leisten und durch Foren usw. auch manchen Fehlkauf ersparen.

Ich mußte bei vielen begehrten Geräten jedenfalls ständig auf meine Metall-Modelbau Ausrüstung und Erfahrung zurückgreifen um am Ende ein befriedigendes Ergebnis zu haben.
Mir fällt das recht leicht, aber durch Lesen weiß ich, daß viele vor mechanischen Problemen zurückschrecken.
Zum Gebrauch nutzt mir aber schließlich nur ein Deck, das so funktioniert, wie der Hersteller es ausgeliefert hat (oder besser).

Zum günstigen Preis, kann ich dir das 770 /790 empfehlen. Ein gutes 770 kostet so ca. 50 bis 70 Euro. Die Holzseitenteile und FB-Sender kosteten extra und sind einzeln ziemlich teuer. Wenn wichtig, auf komplette Angebote warten und 20 bis 30 Euro dazurechnen.
Technisch ist das 770 nur insofern schlechter, als daß es noch nicht die LFC-OCC Köpfe hat (aber schon die amorphen). Das HX-Pro ist nicht abschaltbar (läßt man eh immer an) und das LW hat noch Sinterbronze Capstanlager (halten bei Schmierung ewig).

Viele Grüße, Arnulf.

Anbei noch Fotos. 770 und 790 sind baugleich. Ebenso 870 und 890. Optisch unterscheiden sich x70 und x90 nur durch das Kassettenklappendesign.

TC-K 770
[Bild: TCK770klein.jpg]

TC-K 890
[Bild: TC-K890ES.jpg]
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#29
Also ich wiederhole noch einmal meinen Beitrag, eventuell hat ihn "jouse" übersehen:
Was ist denn das für ein Tapedeck, dieses Grundig CF-4. Sorry, ich kenne es nicht - ich kenne nur MCF-400, CF-40.
Kannst du mir nicht ein Bild zumailen? Wenn es mechanisch baugleich zu meinen genannten Geräten ist - kann ich eventuell helfen.
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#30
Hallo Frank!

Das CF-4 stammt aus einer "fine Arts"- Serie von Grundig.

Bei 3-2-1 wird gerade eines angeboten. Hier Bilder davon:

[Bild: cf-4.jpg]

Gruß
Wolfgang
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#31
Danke Wolfgang,
nein das "Innere" dieses Gerätes kenne ich nicht, demzufolge kann "jouse" leider auch nicht helfen.
Ist aber ein schönes Teil, ich würde - wenn ich den Rest dieser Anlage auch besitze, das auf keinen Fall mit einem anderen Gerät ersetzen. Ich würde lieber die geplante Kaufsumme eines neuen Gerätes in die Reparatur stecken.
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#32
Hallo Araso,

das von dir beschriebene Problem mit dem Bandknittern taucht auch bei meinem Sony TC-K890ES auf. Was verstehst du unter dem "ablaufenden Wickelteller"? Ist das der Rechte?
Und kann man die Fettung der Wickeldornen ohne Abschrauben vornehmen? Oder muss hierfür das Laufwerk auseinandermontiert werden?
Gruß
turtur
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#33
Moin Turtur.

Der ablaufende Teller ist der linke. Der rechte wickelt ja auf. Um dranzukommen, muss das LW raus (geht schnell und einfach). Vom LW nimmt man dann nur den Cassettenhalter und die schwarze "Wand" ab. Geht auch einfach, Der komplizierte Teil bleibt komplett zusammen.
Näheres sonst per PM, ist ja hier O.T.

Viele Grüße
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#34
Moin Arnulf,

an der Anleitung zum Nachschmieren an den Sonys wäre ich auch sehr interessiert. Eines meiner beiden K 770 knittert nämlich auch gerne bei allem, was dünner ist als C-90. Ich hatte erst die Andruckrollen oder eine Dejustage im Verdacht, aber mein Tapedeck-Doc meinte, die Rollen seien so gut wie neuwertig und richtig eingestellt war auch alles - er konnte nix machen und sagte, ich solle die dünnsten Bändchen halt meiden.

Viele Grüße,
Martin.
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#35
Hallo Araso,

leider konnte ich mich erst heute melden, da mir die Zeit fehlte. Habe inzwischen das Laufwerk ausgebaut. Jetzt stehe ich vor dem Problem, dass ich nicht weiß, wo ich denn genau die Schmierung vornehmen soll. Ich habe zur Veranschauung mal zwei Bilder beigefügt. Kann man hoffentlich alles erkennen.

[Bild: DSC_0536.JPG]

[Bild: DSC_0537.JPG]
Gruß
turtur
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#36
Moin, moin.

Also, es geht um den braunen Wickelteller. Man halte mit der linken Hand den Mitnehmer für die Bandwickel fest, damit die dahinter liegende Feder nicht alles durch die Gegend schießt.
Dann "kneife" man mit den Nägeln von Daumen und Zeigefinger der rechten Hand in den Schlitz hinter der Spitze. Sie ist nur aufgeschnappt. Durch die "Kneifbewegung" kann man sie gefühlvoll ausrasten, ohne was zu beschädigen.
Danach nimmt man Mitnehmer und Feder ab. Nun kann man den Wickelteller abziehen. Man sieht auf der Achse (Kunststoff) hinten einen dickeren und vorne einen dünneren Lagersitz. Hier gehört das Fett hin. Dazwischen ist es konisch. Dorthin wird es verdrängt und ist wirkungslos. Mit einem Zahnstocher etwas weißes Fett vom Getriebe zusammenstreichen und in die Lagersitze einbringen.. Beim Aufsetzen des Wickeltellers muß die weiße Bremsgabel hochgehoben werden. Am besten dort anheben, wo der Antrieb eingreift (unterhalb des Bildes etwas rechts von der Mitte). Ansonsten geht der Zusammenbau umgekehrt zur Demontage.

Vor dem Abspielen der ersten Kassette erstmal eine hin und herspulen, um das Fett zu verteilen. Ihr müßt zum Testen mal eine Problem-Kassette nehmen. Ich würde aber erstmal ca. 5 problemlose abspielen, damit sich das Deck wieder "einläuft". Wer eine Drehmoment-Meßkassette hat, sollte 8-10 g/cm messen (ohne ruckhafte Sprünge). Soll wäre 5-6, aber das ist sehr knapp und durch die Benutzung verringert es sich ja kontinuierlich. Das sollte aber sehr lange dauern, bis man den Prozess wiederholen muß.

Ansonsten gerne wieder fragen. Eine Bildanleitung für dies typische Sony Problem dürfte ja viele interessieren.

Arnulf.
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#37
Hallo Arnulf,

habe jetzt nach deiner Anleitung gehandelt. Siehe folgende Bilder:

[Bild: DSC_0538.JPG]
Spitze, Mitnehmer, Feder und Wickelteller

[Bild: DSC_0540.JPG]
Konische Achse

Nach deiner Anleitung soll die Fettung im hinteren und vorderen Bereich dieser schwarzen Kunststoffachse sein. Die Mitte soll dabei außer Acht gelassen werden.
Vielen Dank erstmal. Da muss man erst mal drauf kommen.
Gruß
turtur
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#38
Hallo,

so habe die Fettung vorgenommen. Sollte dann wohl in etwa wie folgt aussehen:

[Bild: DSC_0543.JPG]
Gruß
turtur
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#39
Das sieht gut aus. So sollte es was werden.

Darauf zu kommen, war allerdings so eine Sache. Ich war zuerst auf ein anderes Forum gekommen. Dort habe ich einige Problemlösungs Ansätze gestartet. Nachdem jede Menge "Fachleute" ihr theoretisches Repertoire abgelassen hatten, welches oft nichtmal auf die Frage einging, half mir die Diagnose eines gewerblichen Teilnehmers weiter. Kurz und knapp, gezielt und verständlich. Es sollte nicht der einzige gute Tip dieses Mannes, wo das Problem zu suchen sei, bleiben.

Der Dank gebührt an dieser Stelle Armin 777.

Erst danach habe ich dieses Forum durch den ASC-Tapedeck-Thread gefunden und schätzen gelernt. So ist leider auch meine Anleitung zur LW-Überholung der Sonys woanders zu lesen.

Viele Grüße, Arnulf.
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#40
Hallo Arnulf,

habe das Laufwerk wieder eingebaut. Die Abdeckung und die Holzseitenteile lasse ich erstmal ab. Ich werde morgen nach deiner Anleitung mit den Cassetten entsprechend verfahren. Trotzdem nochmals herzlichen Dank für deine Mühe. Hast mir wirklich prima geholfen. Ich hoffe, dass dann morgen alles wieder klappt.

So, schönen Abend noch.
Gruß
turtur
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#41
Da bin ich gespannt.

Eines wollte ich noch anmerken. Auf deinem letzten Bild kann man unter der geschmierten Achse den weißen Bremshebel sehen. Er wird durch eine Ringfeder im Play-Betrieb an den Wickelteller gedrückt. Diese kann man in 3 Positionen einhaken. In der Regel ist sie in der mittleren Position und bringt ca. 4-6 g/cm Bremswirkung. Wenn man sie um ein strammer einhängt, kommt man auf ca. 8-10 g/cm. Bei einem Gerät habe ich sie so eingehängt. In der Praxis ist noch kein Unterschied feststellbar. Bei Verwendung sehr glatter Bänder würde ich es aber empfehlen, da die eventuell nur erreichten 4 g/cm eigentlich schon kriminell sind. Die Reinigung des Bremsfilzes macht keinen Unterschied. Dies nur zur Anmerkung für die, die keine Meßkassette haben.

Dies ändert nur die Bremswirkung! Ob die Bremsung gleichmäßig oder ruckhaft erfolgt, hängt nur von der dämpfenden Wirkung der Fettfüllung im Wickelteller ab.

Beim Betrachten mit einer Meßkassette sieht man, daß sich der Bremswert bis auf ca. 10 g/cm aufbaut, um dann schlagartig auf 2-3 g/cm zurückzurutschen. Währendessen, und der folgenden viertel Umdrehung, bleibt der Wickelteller stehen. Nach der Fettung hat man eine (fast) konstante Bremswirkung. Man kann sich unschwer das schlingernde Ablaufen des Bandes einer normalen Kassette vorstellen.

P.S. Den Rand des Wickeltellers, wo die Bremse angreift, vor der Montage entfetten!
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#42
Hallo Araso,

habe heute morgen dann mal eine Cassette eingelegt und vor- und zurückgespult. Das hat funktioniert. Dann auf "Play" und ..., Mist, der Schlitten wollte hochfahren, blieb aber auf halber Strecke stehen und die Motoren surrten vor sich hin.
Also wieder "Stop". Nochmal. Wieder dasselbe. Irgendwas blockiert den Schlitten beim Hochfahren.
Tja, heißt es wohl das Laufwerk nochmal ausbauen und nachsehen.
Gesagt, getan. Habe mir das Laufwerk dann nochmal genauer angesehen und festgestellt, dass die "Schwarze Wand" unten nicht hinten den dafür vorgesehen Nasen steckte. Also abgeschraubt und dahintergeschoben und alles wieder zusammengebaut.
So, jetzt nach Einbau alles wieder OK. Tapedeck steht schon im Rack und spielt erstmal ein paar Cassetten. Bis demnächst.
Gruß
turtur
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#43
Sodele, nun poste ich wieder etwas on-topic Big Grin

War heute auf dem Flohmarkt und habe mich mal umgeschaut...entschieden habe ich mich für dieses Deck hier:

http://www.vintagecassette.com/Technics/RS-M253X

allerdings in schwarz.

Es gefiel mir vom Design her und auch von den Funktionen (3-Kopf, manuelle Bias-Einstellung, ...)

8 € habe ich dafür bezahlt, nachdem ich es auch austesten konnte, wenn auch ohne Kopfhörer bzw. Lautsprecher.

Habe es schnell eifrig und neugierig getestet und bin bis jetzt sehr zufrieden mit der Qualität, obwohl ich es noch garnicht gereinigt habe Big Grin Werde das jetzt mal in Angriff nehmen und nach der Reinigung und der Entmagnetisierung kann ich ja wieder was dazu posten wenn ihr wollt. Smile

Mit dazu hab ich mir 2 Maxell-XL II gekauft und eine neu-verpackte JVC Typ 1 ...für 1,50 € Smile
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#44
So, hab es mal gründlich gereinigt und es mal getestet.

Die Qualität ist eigentlich ganz gut, wenn man CrO2-Band benutzt, bei Typ I-Band klingt es am Anfang nicht so gut, pendelt sich dann allerdings ein. Bis dahin also ganz okay.

Das Deck hat Dolby B und C, allerdings leider ohne HX-Pro, und ich finde es klingt trotzdem recht frisch und gut! Zusätzlich hat es noch das dbx-Rauschunterdrückungssystem, dass ich mal einbisschen ausgetestet habe, allerdings kann ich mich bisjetzt damit nicht anfreunden.
Man kann zwischen dbx für tape und für disc wählen. Nach einer kleinen Recherche im Internet fand ich heraus, dass es bei tape um Kopie von Band zu Band geht und bei disc um Kopie von Vinyl auf Band. Allerdings war ich mit dem Ergebnis nicht so zufrieden, besonders im disc-Modus ist die Dynamik sehr hoch und garnicht gleichmäßig.

Allerdings hat das Deck leider noch 2 kleine Defekte:

Das Display für die Pegelanzeige & Co. hat einen Wackelkontakt glaube ich, es geht ab und zu aus. Drückt man von oben einbisschen ein, geht es wieder (kurz oder länger Big Grin ) an.
Der 2. Defekt ist folgender:
Wenn man ein Tape reintut und die Klappe schließt und auf Play geht, dreht sich manchmal nichts. Man hört zwar dass der Motor ein Geräusch macht und sich was tut, aber es dreht sich noch nichts. Dann mach ich das Tape wieder raus und rein, bzw. schalte das Deck ein und aus, dann geht es wieder...

Aber alles nicht so heftigBig Grin

Was sind eure Meinungen zu diesem Deck? Habt ihr etwas darüber gehört? Was hat es mit der dbx-Rauschunterdrückung auf sich? Smile

Außerdem...

Mein CF4 kann ich einfach nicht vergessen Big Grin und habe mich jetzt einfach bei eBay wegen einem anderen umgeschaut und es gibt welche...

Allerdings:

Es gibt ein baugleiches CF11, das auch Autoreverse hat, laut dem Verkäufer. Wäre eher zu dem zu raten, oder soll ich lieber weiterhin beim CF4 bleiben? Habe nämlich schon oft gelesen, dass decks mit Autoreverse nicht so gute Qualität bieten...
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#45
Hallo,

also wenn Du auf Auto-Reverse verzichten kannst, dann würde ich beim CF 4 bleiben.

Im übrigen bekommst Du das CF 4 in einigen Design Varianten, da es in vielen Fine Arts Design Anlagen eingesetzt wurde.

Die Front kannst Du dann eventuell tauschen, wenn du nicht das passende Design bekommst.

Zur dbx Rauschunterdrückung.

Das dbx System ist zumindest vom Geräuschspannungsabstand den Dolby B und C Systemen haushoch überlegen.

Dafür ist es aber noch weniger sinnvoll eine dbx Aufnahme ohne dbx abzuspielen.

Voraussetzung für ein gutes funktionieren von dbx ist jeoch ein penibel eingemessenes Aufnahmegerät. Somit war das System auch eigentlich eher bei Bandmaschinen sinnvoll.

Im Prinzip halbiert dbx die Dynamik bei der Aufnahme und stellt bei der Wiedergabe die ursprüngliche Dynamik wieder her. Das bedeutet aber, dass Fehler bei der Aufnahme damit bei der Wiedergabe verdoppelt werden.

Für Klassik durch Rauschfahnen eventuell nicht geeignet, für Pop aber prima.
Leider ist so eine Aufnahme nur selten mit anderen auch dbx Geräten kompatibel. Wenn Du bedenkst, wie unterschiedlich die Wiedergabe auf Cassettengeräten ohnehin schon ist, dann ist nicht verwunderlich, wie das klingt, wenn diese Fehler durch dbx noch verdoppelt werden.

Wie gut dbx funktionieren kann, zeigt die TEAC X 2000 M Tonbandmaschine.

Ich weiß nicht wie gut das dbx im Technics Tape funktioniert, ich habe bisher noch nichts gutes darüber gehört. Wie gesagt, so ein Deck muß unbedingt optimal eingemessen sein.

Es gab übrigens auch dbx codierte Schallplatten.

Ich habe auch ein Deck mit dbx und dbx disc. Leider auch ohne BDA.
Das dbx disk scheint zum Wiedergeben solcher Schallplatten gedacht. Mein Deck ist jedoch von Teac.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#46
@ rolie384

Danke Smile

Was genau meinst du mit optimal eingemessen? Was genau versteht man darunter?

Und was ist der Grund, warum von Autoreverse abzuraten ist? Smile

Und klingt nicht jede Aufnahme gut, wenn man den Tonkopf entsprechend justiert? Zumindest kann man dann eine Menge rausholen. Dann wäre aber theoretisch jeder Recorder ein guter Recorder, was ja aber nicht stimmt...
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#47
Hallo Jouse,

Magnetband hat leider die Eigenschaft unterschiedliche Frequenzen nicht gleich stark aufzunehmen.

Um überhaupt einen geradlinigen Frequenzgang bei der Wiedergabe einer vorher mit dem gleichen Gerät gemachten Aufnahme zu erhalten, ist es nötig, den Frequenzgang bei der Aufnahme zu verbiegen. Bei der Wiedergabe muß er dann spiegelbildlich wieder geradegebogen werden. Um überhaupt einigermaßen auf Band aufzeichnen zu können bedient man sich eines Tricks, der Vormagnetisierung. Man zeichnet eine hohe Frequenz permanent auf das Band auf.

Somit gibt es bei jedem Deck eine Aufnahmeentzerrung und eine Wiedergabeentzerrung. Diese muß dem Bandmaterial angepaßt sein.

Darum auch die Umschaltung für CrO2, FE und ME.

Damit man eine Aufnahme aber auch auf einem anderen Gerät abspielen kann, hat man die Wiedergabeentzerrung genormt.

Dafür gibt es sog. Bezugsbänder, die nach dieser Norm bespielt sind. Jedes Tape sollte so gebaut und eingestellt sein, dass dieses Bezugsband mit geradlinigem Frequenzgang und dem vorgegebenen Pegel wiedergegeben wird. Ebenso sollte der definierte Pegel dieses Bandes zur gleichen Pegelanzeige führen.

Leider haben sich die Hersteller nicht immer exakt an diese Bezugsbänder gehalten. Für Eigenaufnahmen kann es ja duchaus zum Vorteil sein, ein bei Aufnahme vorhandenes Manko durch entsprechend falsch eingestellte Wiedergabe auszugleichen.

Gibt ein Gerät z.B die hohen Töne stärker wieder als festgelegt, so braucht es diese nicht so laut aufzuzeichnen. Eine Wiedergabe dieser Aufnahme auf einem an der Norm ausgerichteten Deck hat aber eine zu dumpfe Wiedergabe zur Folge.

Dann kommt leider bei den Rauschunterdrückungssystemen noch hinzu, dass der Pegel mit dem aufgezeichnet wird auch von starker Bedeutung ist. Wird hier außerhalb der Festlegungen gearbeitet, dann setzt die Rauschunterdrückung an der falschen Stelle ein. Pumpen ist z.B. die Folge.

Sinnvollerweise muß also der Aufnahmepegel, der Wiedergabepegel, die Anzeige, die Vormagnetisierung, und die Wiedergabeentzerrung einstellbar sein. Je höher die Vormagnetisierung eingestellt ist, umso stärker werden die Höhen bei der Aufnahme bedämpft. Je niedriger die Vormagnetisierung umso stärker werden die Höhen aufgezeichnet, tiefe Töne aber umso weniger. Um eine bessere Frequenzlinearität zu erreichen ist in guten Geräten auch noch eine Frequenzbeeinflussung (Rec. EQ) einstellbar um die Bias Einstellung möglichst nahe am Klirrfaktorminimum zu belassen und dennoch einen ausgewogenen Frequenzgang zu erhalten. Sinnvollerweise ist dies dann auch noch für jede Bandsorte einzeln einstellbar.

Der Wiedergabezweig muß so eingestellt sein, dass das Bezugsband optimal abgespielt wird. Die Aufnahmeparameter müssen dann für das genutzte Bandmaterial so eingestellt sein, das die Wiedergabe der Eigenaufnahme ebenfalls einen möglichst linearen Frequenzgang bei gleichem Pegel wie bei der Aufnahme ergibt. Auf die verwendete Bandsorte ist das Deck dann eingemessen. Wird ein anderes Band verwendet muß streng genommen wieder neu eingemessen werden.

Nur unter diesen Umständen sind Bänder wirklich von einem Deck auf das andere mit guten Ergebnissen austauschbar, wenn die Köpfe ebenfalls optimal eingestellt sind.

Nur unter diesen Umständen können die Rauschunterdrückungssysteme optimal arbeiten.

Du siehst, es klingt kompliziert. Eine optimale Einstellung (Einmessung) des Gerätes braucht Zeit, Zeit ist aber Geld, da wurde bei den Herstellern als erstes gespart.

Bei guten Geräten ist oft die Vormagnetisierung im geringem Maße und der Aufnahmepegel von außen einstellbar. (Dein CF-4 hat so etwas) Die Geräte lassen sich dann schnell vom Nutzer selbst auf das gerade verwendete Band optimieren. Hier setzen auch die Einmeßcomputer an.
Aber auch hier ist die erste Vorraussetzung die optimale Einstellung der Wiedergabeparameter nach Bezugsband.

Das Problem bei Revese Geräten ist der sich drehende Kopf. Es ist eh schon schwer genug bei Cassetten Decks eine optimale Kopfstellung zu erreichen, da die Cassetten selbst das Band nicht immer ordentlich führen, Die Gehäuse Toleranzen unterworfen sind uns somit nicht alle gleich im Deck zu liegen kommen.

Bei Auto Reverse kommen dann noch Toleranzen beim Drehen des Kopfes hinzu. Diese Toleranzen erhöhen sich ín der Regel mit dem Alter des Gerätes noch.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#48
Aha, verstehe...

Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung!!

Wieso sind dann also billige Radiorecorder, die man für 30 € bekommt, keine guten Recorder? Weil sie all diese Einstellungen nicht bieten bzw. falsch eingemessen wurden? Abgesehen vom Aufnahmepegel, der ja automatisch eingestellt wird, was wiederrum 0 Dynamik ergibt.

Oder liegt es an der billigen Elektronik die eingebaut wird? Smile

Hoffe ich nerve dich bzw. euch nicht mit meinen ständigen Fragen Big Grin
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#49
Zitat:jouse. postete
Wieso sind dann also billige Radiorecorder, die man für 30 € bekommt, keine guten Recorder? Weil sie all diese Einstellungen nicht bieten bzw. falsch eingemessen wurden? Abgesehen vom Aufnahmepegel, der ja automatisch eingestellt wird, was wiederrum 0 Dynamik ergibt.

Oder liegt es an der billigen Elektronik die eingebaut wird? Smile
Es sind verschiedene Faktoren, die da eine Rolle spielen. Zum einen wird bereits bei den Köpfen gespart, der Frequenzbereich reicht selten über 12 kHz hinaus. Das merkt man schon daran, dass sich Fremdaufnahmen ebenfalls ziemlich miserabel anhören. Außerdem wollen die Hersteller die Qualität gar nicht optimieren, um das schlechte Image der Kompaktkassette nicht unnötig zu verbessern. Die Aufnahmeautomatik hat natürlich auch Einfluss darauf.

Zitat:jouse. postete
Hoffe ich nerve dich bzw. euch nicht mit meinen ständigen Fragen Big Grin
Keine Sorge, wenn du fragen hast, nur her damit. Wink Man kann nicht alles wissen, wie ich schon in einem anderen Thread schrieb.

Liebe Grüße,
Mario
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#50
Verstehe...

Allerdings gibt es auch Ausnahmen unter den kompakten - Mein Opa (!) hat vor 4 Jahren ein Restposten-Gerät vom Real gekauft Big Grin Von PHILIPS, mit CD-Player, Kassette und Radio...und die Aufnahme-Qualität war erstaunlich gut! was man auch auf guten Tapedecks merkte, der Pegel war hoch, nicht zu hoch (!) und der Sound war einfach frisch und klar, klare Höhen, klare Bässe... Wink Ebenfalls sind viele Ghettoblaster aus den 80ern gut in der Beziehung!
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