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Hallo!
Mir ist letztens ein Testbericht von STEREO über das TEAC 8030 Deck in die Hände gefallen. Dort wurde moniert, dass es keinen vergüteten Löschkopf besäße und daher dazu neigt, Aufnahmen mit Normalbändern in den Höhen etwas anzulöschen. Ich war ja der Meinung, in den Grundlagen der Tonbandtechnik einigermaßen bewandert zu sein, offensichtlich ein Irrtum. Also, könnt ihr mir erklären was mit einem vergüteten Löschkopf gemeint ist?
Vielen Grüße
Lukas
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Lukas
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Früher wurde reines Ferrit verwendet, welches allerdings weich und korossionsanfällig war.
Später vergütete man es zu Zementit, Perlit oder Markensit.
Ziel ist durch einen speziellen Sinterprozeß ein ferromagnetisches Material zu erhalten, welches elektrisch nichtleitend ist.
Dadurch werden die Ummagnetisierungsverluste sehr gering gehalten (keine Wirbelströme) und der magnetische Widerstand sinkt.
Die Hysteresekurve sollte sehr schlank sein was eine geringe remanente Koerzitivfeldstärke bedeutet.
Der Löschgenerator sollte weich ein und ausgeschaltet werden, damit im Ein- und Ausschaltmoment keine Sättigung bzw. Remanenz auftritt.
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Danke für schnelle Antwort, schon erstaunlich, daß ein Gerät Bj.95 keinen vergüteten Löschkopf hat. Noch eine Frage zu den Löschköpfen: neigen nicht vergütete Köpfe eher zur Magnetisierung und löschen das Band daher an oder wie stellt man sich den Effekt vor?
Grüße
Lukas
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Lukas
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Der Löschkopf soll das Band nicht nur anlöschen, er soll es komplett durchlöschen.
Was passieren kann, ist eine Anlöschung durch ungewollte, magnetische Stellen im Bandpfad. Das kann durchaus auch der Kopf sein.
Frank
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Hallo zusammen
die “klanglichen” Auswirkungen und ein eventuelles Anlöschen ignoriere ich mal.
Aber woran will die Zeitschrift Stereo denn erkannt haben das der Kopf nicht “Vergütet” ist?
Gruß Ulrich
Zitat:Frank postete
Was passieren kann, ist eine Anlöschung durch ungewollte, magnetische Stellen im Bandpfad. Das kann durchaus auch der Kopf sein.
Deshalb sollte man seine Gerätschaften auch ab und an mal entmagnetisieren.
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Zitat:uk64 postete
Aber woran will die Zeitschrift Stereo denn erkannt haben das der Kopf nicht “Vergütet” ist?
Gruß Ulrich
Vielleicht haben die ein gut ausgestattetes Testlabor, in dem man die Köpfe vergleichsweise mit einer Gleichkomponente beaufschlagt hat, um anschließend die Remanenz zu messen?
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Es kann sich nur um Gleichfeldmagnetisierungen handeln, da der Löschoszillator bei Wiedergabe nicht in Betrieb ist. Klanglich machen sich solche Anlöschungen durch verstärktes Rauschen und Höhenverluste bemerkbar. Darum ist -Matthias erwähnt es nicht ohne Grund- regelmäßiges entmagnetisieren wichtig.
Ich habe noch nie davon gehört, dass auf es Grund von Materialzusammensetzungen zu Remanenzen kommen kann. Wie die Leute von Stereo das mit der fehlenden Vergütung erkannt haben- keine Ahnung. Es ist eben ein Fachblatt für Stereo und High- End. Eine persönliche Abneigung des Autors gegen ein bestimmtes Fabrikat sollt man bei einer seriösen Zeitschrift ausschließen können.
Und was die Haltbarkeit angeht: Im Normalfall überleben Ferritlöschköpfe etliche Sätze von Aufnahme- und Wiedergabeköpfen
Frank
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Zitat:capstan postete
Vielleicht haben die ein gut ausgestattetes Testlabor, in dem man die Köpfe vergleichsweise mit einer Gleichkomponente beaufschlagt hat, um anschließend die Remanenz zu messen?
Das ist möglich, aber ist es auch wahrscheinlich?
Zitat:Frank postete
Es ist eben ein Fachblatt für Stereo und High- End.
Ich denke hier liegt das eigentliche Problem.
Gruß Ulrich
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Der STEREO Bericht war durchaus wohlwollend. Woran erkannt wurde, daß es sich um einen unvergüteten Kopf handelt, wird nicht erläutert. Messungen dazu werden jedenfalls nicht angeführt, wie überhaupt man sich bei STEREO (und nicht nur dort) mit objektiv nachvollziehbaren Messungen nur wenig belastet, man könnte ja in Argumentationsnotstand geraten, wenn man etwa hohle "room tuning disks", in der Größe von 1€-Stücken als echte Klangverbesserer anpreist- seither weiß ich was ich von dieser Zeitschrift zu halten habe.
Meine Frage zielte in die Richtung, ob nicht vergütete Tonköpfe eher dazu neigen durch die Wechselfrequenz magnetisiert zu werden. Daß das komplette Löschen des Bandes durch das Wechselfeld geschieht, ist mir klar. Ich war ja der Ansicht, daß eine Remanenz im Löschkopf nur auftreten kann, wenn der Löschstrom abrupt abgeschaltet wird, dh. eigentlich hängt das ungewolte Anlöschen des Bandes durch den Kopf nicht von dessen Material ab, sondern wie klug die elektrische Ansteuerung ausgelegt ist (genau wie eben Capstan schreibt).
Viele Grüße
Lukas
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Lukas
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Hat überhaupt schon jemand hier im Forum oder anderswo von einem solchen Phänomen gehört?
Knackser oder senkrechte Schnitte sollen angeblich zu Aufmagnetisierungen führen können - darüber wurde schon öfters geschrieben. Auch hat noch längst nicht jede Bandmaschine einen weich ein- und ausschwingenden Oszillator. Trotzdem ist das im Eingangsposting beschriebene Problem meines Wissens noch nie im Fokus gewesen.
Off topic: Bei Drucksachen ergibt sich manchmal das Problem, dass der Text nicht ausreicht, den Platz zu füllen. Das sieht dann im fertigen Druck nicht schön aus. Dann versucht der Autor, wenn auch größere Laufweiten nichts bringen, durch andere Formulierungen oder zusätzlichen, u. U. nichtssagenden Text die freien Stellen zu füllen.
Daher die Bezeichnung freie Presse.
Frank
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Zitat:Frank postete
Hat überhaupt schon jemand hier im Forum oder anderswo von einem solchen Phänomen gehört?
Schnee von gestern.
http://forum.magnetofon.de/index.php?top...6#msg21326
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Eine Erklärung für das Anlöschen des Bandes durch dessen Eigenmagnetismus könnte ich mir folgendermaßen vorstellen: Im Tonkopf werden durch die Magnetfeldänderungen, die das vorbeilaufende Band verursacht, oberflächliche Wirbelströme induziert, die ihrerseits Magnetfelder nach sich ziehen, die dann die höhen Frequenzen des Bandes löschen. Ob das tatsächlich so funktioniert weiß ich nicht, wenn dem so wäre, dann sollte dieser Effekt vor allem bei stark ausgesteuerten Stellen auftreten. Schon mal wer diesen Efekt beobachtet?
Wäre eigentlich einfach zu überprüfen: man nimmt einen hohen Ton, (zB 15kHz, -20dB) auf und überlagert in zeitweise mit einem 50 Hz Ton 0 dB, spielt das Band ein paar mal ab und schaut sich das ganze dann auf dem Spektrumsanalysator an. Sollten der überlagerte hohe Ton in seinem Pegel gegenüber dem nichtüberlagerten an Pegel verlieren wäre das zumindest ein Hinweis darauf. Hat wer Zeit und Lust das zu testen (ich leider derzeit nicht, dh. Lust ja, Zeit nein).
Viele Grüße
lukas
Viele Grüße
Lukas
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das thema geistert(e) immer mal durch diverse fachblätter. ich kann das aus der praxis absolut nicht bestätigen. meine akais tun den bändern definitiv nichts. und das teac 6030 auch nicht (pendant zum 8030 nur ohne quartz-direct-drive).
meine cassetten müssen alle geräte wechselweise aushalten. mir sich keine schäden aufgefallen und ich bilde mir ein, ein gutes gehör zu haben.
aber vielleicht läßt sich da ja was labortechnisch nachweisen.
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