14.06.2008, 01:21
Hallo!
Zufällig habe ich gerade mit einiger Verspätung eine Nachricht von Heinz entdeckt, der um eine Erklärung dafür bat, warum ich mich über Schaltpläne im JPG-Format beschwert habe. Diese möchte ich nicht schuldig bleiben.
Alle modernen Grafikformate versuchen, das Datenvolumen auf irgendeine Weise zu reduzieren. Dafür gibt es zwei grundverschiedene Ansätze:
- Verringern der verfügbaren Farben, Ablegen der Daten mittels eines verlustfreien Komprimierungsverfahrens. Typische Formate: GIF (veraltet), PNG. Diese Formate eignen sich für alle Darstellungen, bei denen es eher wenige Farbschattierungen gibt, aber die Schärfe wichtig ist, also Zeichnungen und Skizzen aller Art, Diagramme, Texte etc.
- Zusammenfassen von Flächen des Ursprungsbildes auf Kosten der Schärfe (grob vereinfacht gesagt), aber Erhalten des vollen Farbumfangs. Typisches Format: JPG. Geeignet für Fotos, da "Fotorealismus" vor allem eine Frage einer abstufungsreichen Farbpalette ist, während ein Verlust von Detailschärfe bis zu einem gewissen Grad nicht als störend empfunden wird.
Somit sind letzte für Schaltpläne völlig ungeeignet, denn es passiert schnell das, was bei dem Schaltplan in dem besagten Thread zu beobachten ist: In dem Bild entstehen sogenannte Artefakte (hier als blauer "Nebel" um die Bauteilbeschriftungen zu erkennen).
Noch mal im direkten Vergleich - hier ein Schaltplan im PNG-Format mit einer Palette von 8 Farben:
Alles schön scharf.
Hier das gleiche im JPG-Format:
Zwar noch lesbar, aber um die Beschriftungen und in detaillastigen Bereichen sind deutlich Unschärfen erkennbar. Hier liegt insofern ein Idealfall für die Qualität vor, als daß die Vorlage bereits von Grund auf elektronisch erstellt wurde und die Informationsdichte gering ist. Würde es sich um einen Scan einer möglicherweise schon etwas lädierten und detailreichen Vorlage handeln, wäre es wahrscheinlich schon mühsam, das ganze zu entziffern.
Ganz nebenbei ist der JPG-Schaltplan als Datei im Faktor von rund 8,5 größer als der im PNG-Format.
Also: Für alle Vorlagen mit wenig Farbabstufungen bitte kein JPG, sondern PNG oder notfalls GIF verwenden. Das ist zwar etwas umständlicher, weil die Farbtiefe vor dem Speichern von Hand reduziert werden muss, aber das sind bei guten Grafikprogrammen (und die gibt's sogar kostenlos) zwei oder drei Klicks.
Gruß,
Timo
Zufällig habe ich gerade mit einiger Verspätung eine Nachricht von Heinz entdeckt, der um eine Erklärung dafür bat, warum ich mich über Schaltpläne im JPG-Format beschwert habe. Diese möchte ich nicht schuldig bleiben.
Alle modernen Grafikformate versuchen, das Datenvolumen auf irgendeine Weise zu reduzieren. Dafür gibt es zwei grundverschiedene Ansätze:
- Verringern der verfügbaren Farben, Ablegen der Daten mittels eines verlustfreien Komprimierungsverfahrens. Typische Formate: GIF (veraltet), PNG. Diese Formate eignen sich für alle Darstellungen, bei denen es eher wenige Farbschattierungen gibt, aber die Schärfe wichtig ist, also Zeichnungen und Skizzen aller Art, Diagramme, Texte etc.
- Zusammenfassen von Flächen des Ursprungsbildes auf Kosten der Schärfe (grob vereinfacht gesagt), aber Erhalten des vollen Farbumfangs. Typisches Format: JPG. Geeignet für Fotos, da "Fotorealismus" vor allem eine Frage einer abstufungsreichen Farbpalette ist, während ein Verlust von Detailschärfe bis zu einem gewissen Grad nicht als störend empfunden wird.
Somit sind letzte für Schaltpläne völlig ungeeignet, denn es passiert schnell das, was bei dem Schaltplan in dem besagten Thread zu beobachten ist: In dem Bild entstehen sogenannte Artefakte (hier als blauer "Nebel" um die Bauteilbeschriftungen zu erkennen).
Noch mal im direkten Vergleich - hier ein Schaltplan im PNG-Format mit einer Palette von 8 Farben:
Alles schön scharf.
Hier das gleiche im JPG-Format:
Zwar noch lesbar, aber um die Beschriftungen und in detaillastigen Bereichen sind deutlich Unschärfen erkennbar. Hier liegt insofern ein Idealfall für die Qualität vor, als daß die Vorlage bereits von Grund auf elektronisch erstellt wurde und die Informationsdichte gering ist. Würde es sich um einen Scan einer möglicherweise schon etwas lädierten und detailreichen Vorlage handeln, wäre es wahrscheinlich schon mühsam, das ganze zu entziffern.
Ganz nebenbei ist der JPG-Schaltplan als Datei im Faktor von rund 8,5 größer als der im PNG-Format.
Also: Für alle Vorlagen mit wenig Farbabstufungen bitte kein JPG, sondern PNG oder notfalls GIF verwenden. Das ist zwar etwas umständlicher, weil die Farbtiefe vor dem Speichern von Hand reduziert werden muss, aber das sind bei guten Grafikprogrammen (und die gibt's sogar kostenlos) zwei oder drei Klicks.
Gruß,
Timo