Welches Band für die Philips N4418?
#1
Hallo Leute,

leider steht weder in der Bedienungsanleitung noch im Servicemanual drin, auf welches Band die N4418 eingemessen ist!

Könnt ihr mir diesbezüglich Bänder empfehlen?

Bestellen würd ich gern bei DarkLab oder Bluthard.



Grüße
Thilo
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Grundig TK3200HIFI, Philips N4418, Akai GX-625 + GX-77
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#2
Hallo Thilo,


zu Zeiten der 4418 (....was ja schon ein paar Tage her ist....)
vertrieb Philips ja noch eigenes Bandmaterial. Man darf also
davon ausgehen, dass die Maschinen werkseitig auf dieses
Band eingestellt war.
Ob diese Bänder allerd. wirklich "Eigengewächse" waren,
oder dem damaligen BASF-Band entsprachen, kann ich nicht sagen
(...nur vermuten).

Da Du heutzutage ohnehin diese Auswahl nicht mehr treffen kannst,
musst Du bei Neuerwerb nehmen, was es gibt.
Mit dem verfügbaren RMG LPR35 wirst Du aber wohl richtig liegen.

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
Zitat:PeZett postete
Ob diese Bänder allerd. wirklich Eigengewächse waren, oder dem damaligen BASF-
Band entsprachen, kann ich nicht sagen (...nur vermuten).
Die Philips-Bänder ohne Rückseitenbeschichtung stammten vermutlich aus eigener Produktion. Meine LP18 und DP18 sind jedenfalls keine BASF-Bänder, schon Farbe und Geruch sind anders.

Wenn es neue Bänder sein sollen, gibt's ja zum LPR35 eh keine wirklichen Alternativen mehr.
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#4
Hallo ich vermute doch, dass die N4418 ausschließlich mit Andruckfilz am Wiedergabetonkopf arbeitet. Daher würde ich mich bei der Bandwahl eher an die Vorgaben von Philips halten. Damit würde das LPR35 komplett ungeeignet sein! Denn es würde den Andruckfilz durch seine Rückseitenmattierung stark beeinträchtigen und verschleißen.

Ich empfehle daher folgende Bänder:

RMG PM975
RMG VM953

Zonal 840

Alle Bänder sind als Neuware bei den einschlägigen Anbietern erhältlich.

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
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reVox B251 Revision und Modifikationsliste!
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#5
Zitat:Gyrator postete
...Denn es würde den Andruckfilz durch seine Rückseitenmattierung stark beeinträchtigen und verschleißen.

...
Darf ich ergänzen:

...wenn sich der Filz nicht, wie bei den Nachfolgemodellen vom Kopf
zurücknehmen lässt... (....oder auf Grund des Alters der Maschine
sowieso schon "platt" ist...).

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#6
Zitat:PeZett postete
Zitat:Gyrator postete
...Denn es würde den Andruckfilz durch seine Rückseitenmattierung stark beeinträchtigen und verschleißen.

...
Darf ich ergänzen:

...wenn sich der Filz nicht, wie bei den Nachfolgemodellen vom Kopf
zurücknehmen lässt... (....oder auf Grund des Alters der Maschine
sowieso schon "platt" ist...).

Gruss
Also das Andruckfilz geht bei meiner N4418 beim Abspielen/Aufnehmen automatisch mit nach vorne (Hebelmitnehmer).

Die Funktion des Andruckfilzes ist auch noch gegeben, habe beim Abspielen schonmal vorsichtig die Filzandruckplatte zurück gezogen und schon wurde der Klang etwas stumpfer.


Danke @ alle:

Werde mir wohl bei darklab vom RMG PM975 (18er Spule, Doppelspielband) und evtl. vom RMG VM953 (13er Spule, Dreifachspielband) was bestellen.

Ist eigentlich das Magnetbandbuch "Zeitschichten: Magnetbandtechnik als Kulturträger - Erfinder-Biographien und Erfindungen" lesenswert und sein Geld wert?


Grüße
Thilo
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Grundig TK3200HIFI, Philips N4418, Akai GX-625 + GX-77
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#7
Thomas: Das Zonal 840 ist auch Rückseitenbeschichtet.

Und:

Ja. das Buch Zeitschichten ist sehr lesenswert und meiner Meinung nach das Geld wert. Ich habe es einmal komplett gelesen und hie und da nochmal nachgeschlagen. Ich werde die Lektüre in nicht allzu ferner Zukunft wiederholen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#8
Von Dreifachspielband würde ich absolut die Finger lassen.

Doppelspielband geht noch so gerade.

Gruß
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#9
Zitat:Zelluloid postete
Von Dreifachspielband würde ich absolut die Finger lassen.
...
Warum das, wenn die Frage gestattet ist?


Grüße
Thilo
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#10
Hallo Thilo,

vielleicht hilft dir folgender Text: "Bewährtes, rauscharmes und hochausteuerbares Universalband - weltweit annerkannter Maßstab. Auf diesen Bandtyp sind die meisten europäischen Geräte eingemessen."

Das stand damals auf den BASF-Bändern in der rot-schwarzen Verpackung. Und da Philips aus Holland kommt, gilt das wohl auch für deine Maschine. Ich habe ja selbst zwei Philips-Maschinen (N4506) und mit diesen Bändern keine Probleme. Das DP26 oder LP35 wird also deine Bedürnisse befriedigen, bzw. die entsprechenden RMG-Produkte.

Gruß Olli
BASF macht die Musik!
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#11
Zitat:luemmel postete
Warum das, wenn die Frage gestattet ist?
Dreifachspielband ist sehr dünn. Dadurch ist es einerseits mechanisch empfindlich, andererseits sind auch die magnetischen Eigenschaften teilweise problematisch (vor allem wegen der hohen Neigung zum Durchkopieren von Aufnahmen, die besonders bei dicht gewickeltem Band zu ungewollten "Echos" führt).

Zudem wird das Dreifachspielband auf 13er Spulen für tragbare Geräte angeboten und macht m.E. auf Deiner N4418 nicht viel Sinn. Die verpackt ja 18er Spulen, und somit könntest Du genau so gut ein 18er Langspielband kaufen. Die Länge ist die gleiche (etwa 540 Meter), aber es ist klar die bessere Wahl und vermutlich auch noch billiger.

Gegen ein gutes Doppelspielband ist meiner Erfahrung nach nichts einzuwenden. Wenn Du mit 19 cm/s aufnimmst, ist das wahrscheinlich sogar sinnvoll, denn die 2 x 45 Minuten Aufnahmekapazität eines Langspielbandes wären mir zu wenig.
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#12
Zitat:Olli83 postete
Und da Philips aus Holland kommt, gilt das wohl auch für deine Maschine.
Eher nicht. Im Gegensatz zu allen anderen europäischen Tonbandmaschinen-Herstellern hatte Philips eine eigene Bandproduktion, und sie werden einen Teufel getan haben, ihre Geräte von Werk aus auf Konkurrenzprodukte einzumessen.

Edit: ... und über Gebrauchtkäufe von DP26 und LP35 wurde hier ja schon viel geschrieben. Oft ist man da im wahrsten Sinne des Wortes angeschmiert.
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#13
Hallo Timo,

deine Bedenken sind berechtigt. Aber keine Bänder laufen so gut auf meiner Philips wie die von BASF (bzw. RMG-Siehe anderer Thread). Jedenfalls dürfte Thilo mit den Bändern die ich angegeben habe keine Probleme haben. Ich wage mich jetzt zwar weit aus dem Fenster, aber ich kann mir gut vorstellen dass es zwischen Philips und BASF Kooperationen gab (ähnlich wie PeZett weiter oben angemerkt hat). Schließlich hatten beide einen gemeinsamen Feind: Die Konkurrenz aus Fernost. Aber wie gesagt - ich lege mich da nicht fest.

Gruß Olli
BASF macht die Musik!
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#14
Hallo,

die Philips-Geräte wie N4418, N4414, N4416, N4417, N4419 usw. kommen völlig problemlos mit Langspiel-, Doppelspiel- und Dreifachspielband auf bis zu 18-cm-Spule klar. Kunststoff-Spulen natürlich, keine schweren Metallspulen und Dreifachspielband, wer das probiert, dann auf eigene Gefahr ;-).

Einbußen bei der Tonqualität sind bei Dreifachspielband natürlich unvermeidbar.

Eingemessen sind diese Geräte auf Philips-Band, welches von seinen Eigenschaften weitestgehend EMI und 3M/Scotch entspricht.

BASF ist zwar auch gut, aber erst die neueren Bandtypen á la "Ferro Super LH" und wie sie damals alle hießen, ab den späten Siebziger Jahren. Die älteren BASF-Bandtypen wie z.B. LP 35 LH oder gar LGS sind gerade bei langsamen Bandgeschwindigkeiten (4,75 oder 9,5 cm/sek) vergleichsweise schlechter. Wenn man diese betagten Bänder nutzen möchte, ist eine Einmessung notwendig.

Maxell-Bänder wären natürlich noch eine Empfehlung. Aber für den Preis von Maxell-Ware kann man sich stattdessen gleich Neuware zulegen.

Der Andruckfilz beim N4418 ist sehr wichtig, sowohl am Löschkopf als auch an den Tonköpfen. Er sollte unbedingt ausgewechselt werden, wenn er bereits einseitig abgenutzt ist. Ohne gut erhaltenen Andruckfilz können sowohl Tonband als auch Tonkopf beschädigt werden.

Rückseitenmattierte Bänder führen zu höherem Laufgeräusch "Pfffff...." und der original Philips-Andruckfilz leidet sehr darunter. Frischer Andruckfilz aus dem Jahr 2008 hingegen sollte damit klar kommen, weil für solche Bandtypen ebenfalls geeignet.

Viele Grüße,
Manuel
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#15
Zitat:Olli83 postete
Schließlich hatten beide einen gemeinsamen Feind: Die Konkurrenz aus Fernost.
Ich glaube nicht, daß Unterschiede zwischen europäischen oder asiatischen Konkurrenten gemacht wurden (die CD hat Philips ja auch zusammen mit Sony entwickelt und gegen konkurrierende Formate anderer europäischer Hersteller durchgesetzt).

Daß Philips ausgerechnet mit dem damaligen Marktführer BASF eine Allianz gegen die in Europa damals noch unbedeutenden japanischen Tonband-Hersteller geschmiedet haben soll, erscheint mir unwahrscheinlich. Da hätte ich mir eher eine Zusammenarbeit von Philips und Agfa-Gevaert zur Stärkung gegenüber BASF vorstellen können.
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#16
"Bewährtes, rauscharmes und hochausteuerbares Universalband - weltweit annerkannter Maßstab. Auf diesen Bandtyp sind die meisten europäischen Geräte eingemessen."

Was ist dann von diesem Text zu halten? Immerhin lässt der Begriff "Universalband" ja viel Raum für Spekulationen
BASF macht die Musik!
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#17
Europa ist wohl vor allem Grundig und Telefunken. Und: Waren zu der Zeit, als die BASF-Bänder mit dem Spruch im Umlauf waren Philips noch Bandproduzenten für Spulenband?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#18
´
Philips hat nicht nur eigene Bänder hergestellt, sondern -ich habe es selbst gesehen- auch die Beschichtungsmaschinen zur Bandherstellung.
[Bild: Oldie_01.jpg]

Offenbar haben die Eindhovener mindestens seit Ende der 1950er / Anfang der 1960er solche Maschinen hergestellt, denn so alt ist ein Museumsstück in der Eingangshalle von RMG.
[Bild: Oldie_02.jpg]

Die für die laufende Fertigung verwendeten Maschinen sind allerdings neueren Datums.


Die Zonalbänder 840 und 848 sind, wie oben bereits erwähnt, rückseitenbeschichtet. Ein Zonal
Doppelspielband ohne Rückseitenbeschichtung steht kurz vor der Markteinführung in Deutschland.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#19
Frank, falls deine Antwort sich auf mein Posting bezieht nochmals die Anfrage: Hat Philips zur Zeit des BASF-Universalspruchs noch Spulenbänder produziert oder hatten sie damals eine Auszeit genommen?

Vielen Dank für die schönen Fotos!

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#20
Liebe Leute,

ein Kommentar: alle in Europa hergestellten Heimtonbandgeräte hatten sich nach dem Standard IEC 94 (vorher DIN 45 513 - oder wars 45 512?) zu richten, und der schrieb als Einmessband ab ca. 1972 das BASF-Doppelspielband Charge C 264 Z vor. Ebenso waren alle Bandhersteller verpflichtet, sich ebenfalls an IEC 94 zu halten, d.h., ihre Produkte mussten auf einer mit C 264 Z eingemessenen Maschine optimale Werte ergeben. Das C 264 Z ist auch heute noch gültig, da mangels Interesse nie über einen Nachfolger beraten wurde.

Lieber luemmel (005): was die "Zeitschichten" angeht, kann ich niels nur im vollem Umfang zustimmen ....

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#21
Zitat:Friedrich Engel postete
alle in Europa hergestellten Heimtonbandgeräte hatten sich nach dem Standard IEC 94 (vorher DIN 45 513 - oder wars 45 512?) zu richten, und der schrieb als Einmessband ab ca. 1972 das BASF-Doppelspielband Charge C 264 Z vor.
Wer hat das so vorgeschrieben? Anders gefragt: Mit wem hätte man sich Ärger eingehandelt, wenn man als Bandmaschinen-Hersteller seine Geräte auf einen anderen Bandtyp eingemessen hätte? Es gab ja durchaus Maschinen aus Europa, bei denen das der Fall war. Die Tandberg TD-20 A war z.B. ab Werk auf Maxell UD-XL (bzw. später auf XL-I) eingemessen, die späteren ASC-Modelle m.W. auch.

Wettbewerbsrechtlich klingt insbesondere die Bindung an einen Bandhersteller für mich aus heutiger Sicht sehr bedenklich.
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#22
Hallo Timo!

Direkten "Ärger" im Sinne von Sanktionen hätte sich kein Gerätehersteller eingehandelt, wenn er seine Maschinen ab Werk auf abweichende Bandmaterialien eingemessen hätte.

Aber - Jeder Hersteller von Bandmaschinen mußte damit rechnen, und wünschte sich auch, daß seine Geräte von einer der damals noch mächtigen Hifi-Testzeitschriften wie z.B. der Hifi-Stereophonie getestet wurden. Und bei denen wurde z.B. der Aufnahme und / oder Wiedegabefrequenzgang konsequent mit Bezugsbändern nach DIN, eben genanntes C 264 Z, beurteilt. Wenn durch Einmessung auf anderes Bandmaterial Seitens des Herstellers der Wiedergabefrequenzgang im Testlabor daraufhin dementsprechend krumm war, gab es eben eine Abwertung, und ein demensprechendes Testurteil. (Zitat:...."Der Wiedergabefrequenzgang verließ ab xxx Hertz das DIN Toleranzfeld, dies führte zu Abwertung....).

Außerdem waren zu damaligen Zeit, zumindest in Deutschland, BASF und AGFA Bänder halt nun mal der Quasistandard für jeden Bandkäufer. Warum sollte also der Hersteller seine Maschinen mit aller Gewalt auf anderes Bandmaterial einmessen, daß dann in der Praxis vom Besitzer der Maschine nur schwer aufzutreiben ist.

Das Hersteller wie Philips, die eine eigene Bandproduktion hatten, den Verkauf Ihrer Bänder durch "Empfehlen" des hauseigenen Bandmaterials etwas pushen wollten, ist wohl aus wirtschaftlicher Sicht nachzuvollziehen. Worauf die Philipse aber tatsächlich EINGEMESSEN waren, ist eine andere Frage.

Und daß ein kleiner Edelhersteller wie Tandberg seine Maschinen lieber auf das damals hochgelobte Maxell Band anstelle des wohl schon damals etwas "angestaubten" DIN Bezugsbandes eingemessen hat, dürfte wohl eher die berühmte Ausnahme von der Regel gewesen sein.

MfG

Wolfgang
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#23
Nochmal:
Philips-Tonbandgeräte waren auf Philips-Tonband eingemessen. Philips LP bzw. DP entspricht EMI Langspielband bzw. Doppelspielband und auch dem aus der Zeit (1972/73/74) stammenden Scotch-Bändern, wobei ich bei Scotch die Bezeichnung nicht kenne. Übrigens: Auch Grundig hat seine Tonbandgeräte auf Scotch eingemessen.

Philips und Grundig waren damals die beiden führenden europäischen Gerätehersteller und alle beide haben ihre Geräte nicht auf BASF eingemessen.

Vielleicht kann Friedrich dazu noch etwas aus dem Nähkästchen plaudern, wie im Jahr 1968 bei BASF die Alarmglocken läuteten, als man merkte, daß der Welt größte Tonbandgeräte-Hersteller BASF dem Rücken kehrte, schließlich arbeiteten die Grundig-Entwickler fast 20 Jahre lang eng mit BASF zusammen.

Das BASF-Band von 1972 erfüllt zwar bei einer Geschwindigkeit von 19 cm/sek die erforderliche HiFi-Norm IEC 94 (gerade noch, Glück gehabt...), jedoch bei 9,5 und 4,75 ist es hörbar schlechter, als das Philips-/EMI-/Scotch-Bandmaterial. Das AGFA PE 36 ist ähnlich "schlecht", nur gegenüber dem BASF ein klein bißchen höher aussteuerbar, das ist der einzige Unterschied.

Ich hoffe, daß Thilo vielleicht irgendwann das auch mal bei seiner N4418 feststellen wird. Die besten (alten) Bänder für die N4418 sind entweder Philips, EMI oder Scotch, natürlich auch Maxell.

Nebenbei bemerkt:
Maxell-Bänder übertreffen die Qualität von Philips-Band bei Weitem - was man schon allein dadurch merkt, wenn man einfach mal weißes Rauschen auf 4,75 cm/sek aufnimmt und vergleicht.

Natürlich ist es möglich, bei entsprechender Einmessung auch BASF und AGFA in Verbindung mit dem N4418 zu benutzen. Nur - die Frage von Thilo war, auf welches Band sein Gerät ab Werk eingemessen ist.

Viele Grüße,
Manuel
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#24
´
Ein klitzekleines Problem bei den Scotchbändern -besonders die auf den weißen Spulen( 224??)- stellt die Tatsache dar, dass dies Bänder dazu neigen, sich ihrer Beschichtung zu entledigen.

Die älteren Typen wie 150 und 220 sind nach meinen Erfahrungen auch heute noch stabil, aber gar nicht oder nur wenig kalandriert. Das spricht ja nicht grade für das Material.

Wobei die Tatsache, worauf eine Maschine 1973 eingemessen wurde, heute wohl eher von untergeordneter Bedeutung ist. Durch die unvermeidliche Bauteilealterung dürften sich die Einstellungen von den damaligen Werten entfernt haben.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#25
Zitat:Frank postete
Wobei die Tatsache, worauf eine Maschine 1973 eingemessen wurde, heute wohl eher von untergeordneter Bedeutung ist. Durch die unvermeidliche Bauteilealterung dürften sich die Einstellungen von den damaligen Werten entfernt haben.
Das ist genau richtig.
Darum schrieb ich ja schon öfter hier und dort, daß man - wenn man wirklich das Allerletzte aus seiner Bandmaschine herauskitzeln möchte - unbedingt eine Neueinmessung durchführen sollte.

Auch eine Justage der Bandlaufgeschwindigkeit sollte bei den Philipsen durchgeführt werden bzw. zuerst überprüfen, ob es notwendig ist. Aber das ist ein anderes Thema. ;-)
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#26
Lieber Manuel,

1968 habe ich noch in Stuttgart Sendungsdienst gemacht, zur BASF kam ich 1975, und da war die Ablösung der LGS-Nachfolger wie die bewusste „LH-Krise“ schon lange vorbei.

Es ist ja mehr als wahrscheinlich, dass auch prominente Hersteller im Verlauf der 25 Jahre „Hoch-Zeit“ des Spulentonbandes den Hersteller der Erstausstattungs-Bänder gewechselt haben, das kann auch Preisgründe gehabt haben. Und Grundig wie Philips arbeiteten kräftig und engagiert genau in jenen Normausschüssen mit, die jeweils die „Leerteile“ der jeweiligen Bezugsbänder (nach IEC 94 reference tapes) aussuchten und verabschiedeten (was ja auch heißt, dass sie zeitweise ordentlich Druck auf die Bandhersteller ausüben konnten ...).

Mich würde daher schon interessieren, inwiefern „das BASF-Band von 1972“ „gerade noch Glück“ gehabt hat, die „HiFi“-Norm (pardon: das war DIN 45 500, nicht zu verwechseln mit IEC 94!) zu erfüllen, wenn das C 264 Z, sicher eine ausgesuchte Charge, genau Grundlage dieser Standardisierung war, und zwar ausdrücklich für die Bandgeschwindigkeiten 19,05 cm/s und 9,53 cm/s? Oder wieso dieser Typ und auch Agfa PE 36/46 in vielen Tests hervorragend abschnitten? Urteile wie „hörbar schlechter“ hätte ich gern mit Messergebnissen (und den entsprechenden Messbedingungen!) belegt.

Nun, es war sicher nicht alles auf dem Niveau von C 264 Z, was so produziert wurde – die innerbetrieblichen Toleranzen (Herstellungskosten!) wurden ja nie nach außen gegeben. Wenn nun ein „grenzwertiges“ Band des Herstellers A mit der Flaggschiff-Produktion des Herstellers B verglichen wurde, kamen schon bemerkenswerte Ergebnisse heraus. Spulenbänder aller Hersteller waren aber Massenware (!), man hätte ihre Eigenschaften genaugenommen mit statistischen Qualitätsprüfungs-Verfahren erfassen müssen, aber welches Testinstitut konnte das schon? Die internen Konkurrenzbeobachtungen der Hersteller waren da schon um einiges aufschlussreicher.

Nun aber genug, diese Schlachten sind geschlagen!

F.E.
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#27
Hallo Friedrich,

das 1972er BASF C 264 Z erfüllte die DIN-Norm, aber sie übertraf sie nicht, (sollte und mußte sie ja auch nicht), das wollte ich damit ausdrücken. Habe das aus dem Bauch heraus formuliert und somit war´s wieder einmal mißverständlich. :-)

Andere Bandmaterial-Hersteller entwickelten weiter, mit dem Ergebnis, daß Bänder produziert wurden, welche die (mickrige) DIN-Norm nicht nur einhielten, sondern übertrafen. Philips unterhielt eine interne Entwicklungsabteilung.

Viele Grüße,
Manuel
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#28
Ob, warum und wieso eine N4418 auf irgendeine Bandsorte mit besten Ergebnissen aufwartet, spielt eigentlich keine grosse Rolle. Dieses Gerät ist rund 35 Jahre alt, die Bauteile innendrin natürlich auch. Und die 4418 war wie ihre vergleichbaren Brüder und Schwestern aus dieser Zeit/Preisklasse kein Produkt, welches - speziell heute - der "Bänderfrage" bedarf. Wenn die 4418 heute auf Maxell gut klingt, kann das ganze sich nächste Woche schon wieder geändert haben.

Mein Tipp an den N4418-Eigner:
Mach´ es wie ich und nimm´ein Band, welches deiner Meinung nach gut klingt und dir - aus welchen Gründen auch immer - symphatisch ist und geniesse die störungsfreien Momente mit deiner Philips. Sie sind zu selten, als dass es lohnt, DAS Band für diese Maschine zu finden.

Gruss
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#29
Hallo Manuel!

Dank Deiner Ausführungen dürfte jetzt klar sein, daß Philips tatsächlich (meistens) auf hauseigenes Bandmaterial eingemessen hat. Meine 4522 allerdings ist laut Bed. Anltg. und SM auf oben genanntes DIN Bezugsband eingemessen.

Die "Scotch" Phase bei Grundig dürfte aber, gemessen am jahrzehntelangen Verkauf als Marktführer, doch nur sehr kurz gewesen sein und betraf doch eigentlich nur die Serie TK575/745, eventuell noch 845/850. Wobei ich es mit Sicherheit nur bei den beiden kleinen Modellen weiss. (Band lag mit im Karton).
Bei der 845/850 lag ein rückseitenbeschichtetes DP Band auf Metallspule bei, daß ich eher wieder der BASF zuordne. Die nachfolgenden großen Modelle TS 945/1000 waren laut SM eh wieder auf BASF DPR26 eingemessen. (Lag demenstprechend als "Grundig GDR" umgelabelt in der BASF Kunstoffbox auch wieder mit im Karton).

Daß das DIN Bezugsband C 264 Z kein Highlight der Magnetbandtechnik war, unterschreibe ich sofort. Mußte es aber auch als "DIN-Meßnormal" für eine unzählige Bandbreite an Maschinen auch nicht sein. Daß sich Firmen wie BASF/EMTC oder AGFA aus der Weiterentwicklung gegenüber den japanischen Bandherstellern zurückgezogen haben, unterschreibe ich jedoch nicht.
Ein LGR35 oder PEM 369 befand sich laut Tests div. Fachzeitschriften und auch durch eigene Erfahrung durchaus auf gleicher Augenhöhe mit einem Maxell UD-XL I.
Und während sich danach eher die Japaner und Amerikaner aus der Magnetbandfertigung zurückgezogen hatten, gab´s von BASF/EMTEC ja durchaus noch das eine oder andere Highlight (SM-Serie) die ja auch bis zum heutigen Tag vom Nachfolger RMG noch produziert werden.

MfG

Wolfgang
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#30
Zitat:Openreel postete
Die "Scotch" Phase bei Grundig dürfte aber, gemessen am jahrzehntelangen Verkauf als Marktführer, doch nur sehr kurz gewesen sein [...]
Hallo Wolfgang,

die Scotch-Zeit brach im 3. Quartal des Jahres 1968 an und endete...?!? wahrscheinlich im Jahr 1974/75.

Gruß,
Manuel
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#31
Also die meisten Bänder in meinem Besitz sind 18er Bänder auf Uher-Aluspulen mit grünem Vorlauf- und rotem Nachlaufband und 13er BASF-TP18-Bänder mit den gleichfarbigen Vor- und Nachlaufbändern.

Die 18er Bänder bekam ich zusammen mit einer Uher Royal und die 13er Bänder hatte mir mein Vater mitgebracht und wurden auf der Uher Report 4000 IC Stereo zur Aufzeichnung von Messdaten genutzt. Die Uher Report 4000 IC Stereo besitze ich sogar 2mal.

Ich werde mich jetzt mal an die "Sichtung" der ganzen Bänder machen und die wo nur Müll drauf ist löschen.

Welche Geschwindigkeit wäre zur Löschung am besten geeignet, oder hängt dies von der zukünftigen Aufzeichnungsgeschwindigkeit ab?



Grüße
Thilo
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#32
Zitat:luemmel postete

....Welche Geschwindigkeit wäre zur Löschung am besten geeignet, oder hängt dies von der zukünftigen Aufzeichnungsgeschwindigkeit ab?



Grüße
Thilo
Die Geschwindigkeit spielt keine große Rolle. Im Prinzip kann man sich das Löschen auch sparen, da ja bei einer Neuaufnahme eh gelöscht wird. Nur läuft man -besonders bei Dreikopfgeräten- in Gefahr, dass bei Zwischenstops noch Fragmente der alten Aufnahme übrig bleiben, wenn man vergißt, das Band ein Stück zurück zu drehen.

Und jeder Durchlauf zehrt an Substanz des Geräts, das sollte man auch bedenken.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#33
Ein separates Löschen macht eigentlich nur Sinn, wenn das Band mal in verschiedenen Spurlagen bespielt war. Z. B. würde beim Löschen einer Zweispur-Aufnahme auf einem Viertelspurgerät die Trennspur zwischen den den Spuren 1-2 bzw. 3-4 nicht gelöscht und somit das alte Signal schwach einstreuen. Wenn man also auf Nummer sicher geht, dann hilft nur das Löschen mit einer entsprechenden Löschdrossel oder auf einer Vollspur-Maschine.
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#34
Hallo,

noch eine Ergänzung:
Die beiden Modelle Philips N7150 und N7300 waren tatsächlich auf BASF C264Z eingemessen. Dies sind die einzigen mir bis dato bekannten Ausnahmen innerhalb der Philips-Gerätefamilie.

Gruß,
Manuel
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#35
Liebes Forum,

aus meiner N4418 Zeit weis ich noch, dass am besten mit der Originaleinmessung (mit den Philips Bändern) die Bänder von Scotch kompatibel waren.

Zweite Wahl (von der Einmessung her wenn man sie nicht ändert) Agfa und Basf.

Am "schlechtesten" Maxell da Höhen stark überbetont.

liebe Grüße

Gunter
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#36
Zitat:Manuel postete


....Die beiden Modelle Philips N7150 und N7300 waren tatsächlich auf BASF C264Z eingemessen. Dies sind die einzigen mir bis dato bekannten Ausnahmen innerhalb der Philips-Gerätefamilie.
...was vielleicht seine Ursache darin hat, dass Philips zur deren
Produktionszeit (Anfang der 80er) keine Bänder mehr unter eigenem
Label herstellte. (Oder gab es die Philips-gelabelten Bänder in den
80er Jahren noch?)

Der Prod.-Zeitraum der 7150/7300 fällt ja ausserdem in die Zeit, als
Philips sein Bandwerk in Oosterhout (heute RMG) teilweise
ausgliederte (= joint venture mit DuPont). Es dürfte sich zu dem
Zeitpunkt also auch im Bandwerk "einiges getan" haben.

Last but not least: neben strategischen Gründen kann es natürl.
auch handfeste technische Gründe für die Verwendung anderen
Bezugsmaterials gegeben haben. Immerhin haben die letzten
Gerätetypen die von Philips als solche angepriesenen "LongLife"-
Tonköpfe. In der 44xx sind diese m.W. noch nicht drin. (Evtl. aber
schon in 4504/06 etc. ?)

Anhang: ....ab 4420 (d.h. in der "grauen" Vollkunsstoff"-Serie)
waren wohl schon die Longlife-Köpfe verbaut


Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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