Unterschied t und s bei ASC 600x
#1
Hi liebe Tonbandfreunde,

trotz Suche ist es mir nicht gelungen, den Unterschied zwischen den ASC-Tonbandgeräten mit dem Anhängsel S oder T (z.B. 6002 T) zu finden. Besteht ein Qualitäts- oder Klangunterschied ?

Vielen Dank für eure Hilfe und unfallfreien Rutsch ins neue Jahr
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#2
Hallo Tonbandfreund,
wo soll das S bzw. T stehen? ich habe mehrere ASC-Geräte und mir ist es noch nicht aufgefallen.

Gruß
Muhssin
Behandle deine Tonbandmaschine wie eine Dame!
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#3
T kenne ich auch nicht, aber ASC-Maschinen mit "S" hinter der Typenbezeichnung auf der Kopfträgerabdeckung sieht man häufiger.

Edit:

[Bild: 378GOkh0DtHS.jpg]
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#4
I wish I still had my ASC 6002, need to buy another :-D
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#5
Also meines Wissens ist dies so:
Das Typkennzeichnung der Kopfträgerabdeckung lautet bei den älteren Ausführungen schlicht AS 600x und der Text über der Zähleranzeige AS6000T.

Bei den neueren Ausführungen gab es dann bezüglich der Zahlerfunktion unterschiedliche Varianten sowie verschiedene Aufnahmeentzerrungen zur Wahl. Dementsprechend lautet dann die Typkennzeichnung z.B. AS6002 S oder AS6002 SC usw.

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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#6
liebe ASC-gemeinde,

gerne stimme ich der bisherigen argumentation zu, möchte dabei etwas genauer auf einige unterschiede zwischen einer 6002 und einer 6002 S eingehen.

warum S
wenn man den sehr raren zeitdokumenten trauen darf, bekam die 6000er im jahre 1980 anstelle des pressspangehäuses einen stahlbody. das S stände demnach für Stahl-zarge. leider habe ich im moment nicht die quellenangabe parat. es war eine notiz in einer alten hifi-zeitschrift... aber in welcher? für jene these spricht, dass meine erst-ASC 6002s (kauf 1981) bereits über jenes stahlgehäuse verfügte, während die rund 25 jahre später zugekauften aber älteren 6000-ASCs noch das holzgehäuse haben/hatten.

verSionS-wirrwarr
im rückblick kann man durchaus behaupten, dass ASC das modellupdate marketingtechnisch nicht konsequent kommuniziert hat. in prospekten, den technischen informationen und auch in den anleitungen sieht der erstaunte ASC-forscher häufig noch abbildungen der 6000er, obwohl die S-version schon auf dem markt war. tatsache ist, dass meiner S seinerzeit noch eine bedienungsanleitung für die 6000er (mit ausklappschautafel) beilag.

recht unglücklich ist auch die platzierung des schriftzuges auf der platte des tonkopfträgers. schnell konnte man zum beispiel durch wechseln der tonkopfeinheit (oder nur der platte) aus einer 6004er eine 6004 S machen. doch das zieht nur auf den ersten blick, denn es gibt neben der gehäuseausführung auch noch andere veränderungen.

technische änderungen
die S-version hat einen regelbaren output bekommen. er sitzt oben im anschlussfeld neben der fernbedienungsbuchse. elektronisch hat die S ganz wenige kleine änderungen schon standardmäßig eingebaut, die bei den frühen modellen nachgerüstet werden konnten. augenfällig sind die roten LEDs in den aussteuerungsanzeigen, die bei aufnahme rot aufleuchten. auch sind die aussteuerungsanzeigen nun immer beleuchtet. ich empfinde das als einen fortschritt.

der bremsmagnet hat in den späteren versionen eine metallrahmenkontruktion bekommen und die metallfrontplatte bekam von unten eine dämmschicht verpasst. wahrscheinlich um die gehäuseresonanzen zu minimieren.

zählwerktechnisch "vergaßen" die sehr frühen 6000er nach dem ausschalten durch den powerknopf den zählerstand. das wurde recht schnell geändert, noch vor erscheinen der S. die S-version hat diesen speicher allemal serienmäßig. leider ist es kein echter speicher, sondern ein flüchtiger, denn nach ziehen des netzsteckers ist der zählerstand verloren.

qualitätseinbußen bei der S-version
eingespart hat man dagegen bei der verarbeitung. einige elemente entfielen oder wurden durch kostengünstigere häufig weniger wertige ersetzt. das grüne front-LED über dem powerknopf ist entfallen - ebenso das häubchen über der andruckrolle. die sehr griffigen zylinderhutförmigen spulenverriegelungsmuttern (mit krempe wie in ganz alten Braunzeiten!) sind recht glatten aluzylindern gewichen.

der wirklich gut in der hand liegende, abgerundete alugriff (ein echter handschmeichler!) ist gegen einem eckigen verchromten griff ersetzt wurden, der trotz gummierung unangenehm einschneidet. auch die winkelfüßchen für den senkrechtbetrieb sind in der S-version nun in (billigerem) plast gefertigt. spulenteller und bremszylinder (metall) sind nun nicht mehr miteinander verschraubt, sondern aus einem stück (fast vollständig in plastik).

S-varianten
von der S-version gab es in der tat einige varianten, wie Thomas schon ausführte. ab spätestens 1981 die SC, SE und ST. die SC zum beispiel hatte als besonderheit ein echtzeitzählwerk eingebaut - geeicht in stunden, minuten und sekunden. die SE hatte aufnahme- und wiedergabeentzerrung nach DIN-studionorm und die ST war, wenn ich das richtig sehe, eine kombi aus SC und SE. sie hatte das zeitzählwerk und die DIN-studioentzerrung. später (1983?) gab es noch die SM, die auch noch (symmetrische) XLR-aus- und eingänge hatte.

wie klingt es im vergleich?
um auf die eingangsfrage zurückzukommen: wenn ich ehrlich bin, vermag ich bei gut erhaltenen, gewarteten und korrekt eingemessenen geräten keinen unterschied zwischen einer 6002er und einer 6002 S auszumachen.

beste grüße :-)x Michael
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#7
Hallo Michael - und alle anderen Tonbandfreunde!

Michael, Deine sehr ausführlichen Beschreibung der Unterschiede
zwischen 6002 und 6002S hat meinen Wissenstand über die ASC
6000er Baureihe wieder erweitert - vielen Dank!

Ja, der sog. Netzschalter der AS6002S trennt nicht wirklich vom
Netz (siehe auch Bluthard Erfahrungsbericht AS6000!). Ich hatte
nach Lesen des Berichts, zumindest wenn wir in Urlaub gefahren
sind, den Stecker gezogen. Die Folge war, daß nicht nur der Zähl-
wertspeicher leer war, sondern die Maschine reagierte überhaupt
nicht auf irgend einen Befehl - es ging nichts mehr. Nachdem die
Maschine einige Zeit (nicht eingeschaltet) am Netz hing, waren
nach erneutem Einschalten wieder alle Funktionen möglich. Muß-
ten sich da erst div. Kondensatoren aufladen??? Ok, da die Funk-
tionalität wieder hergestellt war, ging ich dem Phänomen nicht
weiter nach (auch mangels fundierter Kenntnisse).

Grüße aus Hannover
Wolfgang
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#8
Zitat:cisumgolana postete
.....
Ja, der sog. Netzschalter der AS6002S trennt nicht wirklich vom
Netz (siehe auch Bluthard Erfahrungsbericht AS6000!). Ich hatte
nach Lesen des Berichts, zumindest wenn wir in Urlaub gefahren
sind, den Stecker gezogen. Die Folge war, daß nicht nur der Zähl-
wertspeicher leer war, sondern die Maschine reagierte überhaupt
nicht auf irgend einen Befehl - es ging nichts mehr. Nachdem die
Maschine einige Zeit (nicht eingeschaltet) am Netz hing, waren
nach erneutem Einschalten wieder alle Funktionen möglich. Muß-
ten sich da erst div. Kondensatoren aufladen??? .....
Wolfgang
Nein!
Nichts dergleichen, die ASC welche solch ein Verhalten, bei Wiederanschaltung ans EVU-Netz zeigt, ist schlicht mit einem Defekt behaftet.
Eine intakte ASC ist unmittelbar nach einstecken des Netzsteckers und anschließender Betätigung des ASC-Einschalters betriebsbereit.

Gruß

Thomas


PS: Ich wiederhole mich hier gerne, eine Symbiose aus Mechanik und Elektrotechnik wie es ein Tonbandgerät darstellt, bedarf immer einer periodischen Wartung um konstant gute elektroakustische Qualität zu reproduzieren.

Bei heutigen digitalen Audio-Geräten sieht dies im Heimbereich anders aus, hier ist die Qualität in der Regel bis zum Punkt des unbrauchbaren Ausfalls weitestgehend konstant.
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#9
Vielen Dank für die zahlreichen Informationen, die mir sehr geholfen haben, doch etwas Licht in das Dunkel zu bringen. Da ich gerne irgendwann eine ASC erwerben möchte, ist es jetzt wesentlich leichter, die Angebote zu interpretieren (außerdem macht es einfach Spaß mehr zu wissen).

Mit magnetischem Gruß

Ralf
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