Wie unterscheiden sich dBu, dBV, dBm voneinander?
#1
Hallo Forum,

für meine Messungen an den Bandmaschinen suche ich immer mal nach geeigneten Instrumenten. Jetzt wird mir ein HP 3581C Selective Voltmeter angeboten. Bei der Lektüre des BDA bin ich über folgende Tabelle gestolpert:

[Bild: HP3581C.jpg]

Etwas ausser Übung hadere ich jetzt mit den Begriffen dBV, dBm und dBu herum. Das Gerät scheint mir für meine Zwecke nicht geeignet zu sein. Kennt es jemand?

Gruß, Thomas!
Zitieren
#2
Hallo Thomas,

hatten wir hier vor langer Zeit ausführlich erörtert, bitte mal suchen.

Auf die Schnelle ohne Umschweife:

dBm (stammt aus der Zeit der Leistungsanpassung) = dBu (bezogen auf 0,775V) = dBv = dBV (bezogen auf 1V) steht in der Tonstudiotechnik für absoluten Spannungspegel.

Gruß

Bernd
Zitieren
#3
Hallo Bernd,

das waren/sind mir zu viele Gleichheitszeichen. Mir geht es nicht so sehr um die Begriffe, sondern um die Werte in der Tabelle. Die Skala des Gerätes spuckt 0dBV/dBm = 1V aus.

Mit den üblichen 0,775V = 0dBu hat das eher nix zu tun, oder? Das ist hier die Frage. Die Skala des Gerätes wäre dementsprechend nich zu benutzen!

[Bild: HP3581C_pic_smalll.jpg]

[Bild: HP3581C_Scale.jpg]

Gruß, Thomas!
Zitieren
#4
Hallo Thomas,

für die Messung von db Angaben bezogen auf 0,775V = 0db mußt Du immer umrechnen.

Band ab - Band läuft,

Rainer
Zitieren
#5
Das hat mit der Geschichte der Fernmeldetechnik zu tun.

Zur Zeit der Leistungsanpassung rechnete man noch mit quadratischen Größen.
Leistungspegel: dBm = 1mW an 600Ohm = 0,775V bei 1,29mA.

Der Einfachheit halber rechnet man heute nicht mehr mit diesen "krummen" Zahlen.
Die Amerikaner und Engländer haben es uns vor gemacht.

Man setzte einfach "runde" Zahlen ein und hat 1V gleich 0dB gesetzt.
Zur Unverwechselbarkeit hat man ein "v,V" angehängt = dBV.
Somit lassen sich Werte viel einfacher ablesen und rechnen.

So stößt man heute auf Meßgeräte mit 0,775V = 0dB Skalen und auf Meßgeräte mit 1V = 0dB Skalen.

Es ist also völlig egal welche Skala das Instrument hat, man darf sie nur nicht durcheinander bringen.
An Hand des Buchstaben hinter dem dB- Wert erkennt man schließlich auf was er bezogen ist.

Es gibt übrigens auch "Zwitter", Messgeräte die beide Skalen- Varianten parallel anbieten.
Ich besitze z.B. ein Millivoltmeter von "LEADER" mit beiden Skalen- Varianten.
Eine ist in Rot und die andere in Schwarz beschriftet, somit ist man für alle Fälle gewappnet.

Bernd
Zitieren
#6
Hallo Bernd, hallo Rainer,

ich kämpfe mich ab und an durch das BDA (englisch) des Gerätes. Die 600 Ohm am Ausgang des Gerätes laufen mir andauernd über den Weg. Schön finde ich das logarithmische Messwerk, es scheint auch eine freie Kalibrierung eines absoluten Bezugswertes in Volt, also auch 0,775V für 0dB, möglich zu sein.

Im Ganzen hat das Gerät sehr viele Einstellmöglichkeiten, zu viele, um eine Eignung für die gewünschten Einmessprozedur zu beurteilen (hier spricht der Laie). Deshalb:

kennt jemand das Gerät?

Gruß, Thomas!
Zitieren
#7
Was hast oder sollst Du denn für das Gerät ausgeben?

http://www.globaltestsupply.com/test_equ..._50kHz.cfm
Zitieren
#8
Da es ein offenes Bieterverfahren ist, liegt mein Limit bei 50 Euro.
Zitieren
#9
Auch von mir etwas:

Das 'dB' ist ein dimensionsloses Verhältnismaß, das durch den Vergleich einer Messgröße mit einer Bezugsgröße (wie von Bernd bereits angemerkt) logarithmisch ermittelt wird. So gesehen könnte man auch Raum- oder Treppenstufenhöhen in dB angeben.
Es ist demnach bei der Mitteilung von dB-Werten grundsätzlich nötig, dass die zugrundeliegende Referenzgröße in irgendeiner Form vermittelt wird. Dafür ist seitens des 'Datenlesers' mitunter ein ziemlich detaillierter Blick hinter die Kulissen der jeweiligen Messung notwendig, der aus den Zahlenumgebungen nicht selbstverständlich ableitbar sein muss. Keine Frage, dass da unsere Marketingabteilungen schon seit Jahrzehnten auf ziemlich verstimmten Klavieren spielen, um dem Uninformierten Kadenzen anzudrehen, die zumindest fragwürdig, wenn nicht falsch sind.

Meine Betonung des logarithmischen Maßes spielt im vorliegenden Fall insofern eine Rolle, als das obige HP-Messgerät lineare dB-Skalen aufweist, deren eine 10 dB und deren andere 90 dB umfasst. Dies bedeutet zwangsläufig, dass die Empfindlichkeit zwischen den 10-dB-Stufen des Eingangsabschwächers auf jeden beliebigen Referenzpegel einstellbar sein muss. Man kann also im Rahmen der technologischen Grenzen des Messgerätes jeden Bezugspegel wählen. Außerdem handelt es sich um ein selektives Voltmeter, in dessen Eingang daher vermutlich auch ein steilflankiger Bandpass eingeschleift werden kann. Sollte der im Nf-Bereich liegen, kann man mit dem Ding allerlei zwischen Klirrfaktor- und Übersprechdämpfungsmessung anstellen.

Der große Dynamikbereich der 90-dB-Skala erweist sich insofern als hilfreich, als Fremdspannungen ohne ständige Betätigung des Eingangsabschwächers innerhalb eines Bereiches bestimmt werden können. Schließlich dürfte auch das Schaltungstudium des (Mess-)Logarithmierers einiges für sich haben, weil man damit wieder unmittelbar an der europäischen Tonstudiotechnik anlegt, die sich ihre logarithmischen Spitzenspannungsmessgeräte über die letzten 70 Jahre nicht aus den Pulten schrauben ließ. Und hier sollte der Logarithmierer sogar einen besonders geringen thermischen Gang haben....

Hans-Joachim
Zitieren
#10
Hallo Hans-Joachim,

ich danke für Deine (er)klärenden Worte. Die Überschrift des Threads ist sicherlich schlecht gewählt, trotzdem kommen wir hier, zu dem für mich als Laien, wichtigem Punkt. Das Gerät ist brauchbar und vielleicht etwas mehr als das.......

Demnächst etwas mehr, besten Dank,

Thomas!
Zitieren
#11
Hallo,

ich habe den Zuschlag für das Gerät erhalten! Kaum in meinen Händen fand ich folgenden Aufkleber auf dem Gerät:
[Bild: HP_SelecVolt_1.jpg]

Smile

Weitere Fragen: Wer kennt die Stecker und deren genaue Bezeichnung am Ein-/Ausgang des Gerätes. 6,3 Klinkenstecker passen, habe hier aber nur die für mich übliche Stereovariante.

[Bild: HP_SelecVotl_front.jpg]

[Bild: HP_SelecVolt_back.jpg]

Ein netter Beifang ergab sich zusätzlich:

[Bild: Freq_count_1.jpg]

[Bild: Freq_count_2.jpg]

Endlich ein Gerät, das mir fehlte. Ein Frequenzzähler macht das Leben doch erheblich einfacher....

Gruß, Thomas!
Zitieren
#12
Hallo Thomas,

INPUT = Klinkenstecker 6,3 Millimeter (gleich USA ein Viertel Zoll)
Rückseite = BNC

Du wirst in Aachen genug Elektronik-Läden finden, die beides anbieten. Für BNC-Kabel sind im Netz genug Vorschläge und Anweisungen für die Montage (und das zweckmässige Löten!) zu finden.

Viel Spass beim Löten von Messkabeln;
hier im Bild
http://my.opera.com/hanns-d.pizonka/albu...re=1930420
findest Du links am meinem Regal in der Werkstatt etwa um die achtzig Messkabel (sind alle so schön bunt) für fast alle Mess- und Verbindungsaufgaben.

MFG
H A N N S -D.

P.S. Gerade noch gesehen:
Der Aufkleber auf der Geräteunterseite sollte Deine Fragen jetzt beantworten, oder?
Ein sehr schönes DURCHLASS-Voltmeter- hätt ich auch gern.
Zitieren
#13
Hallo Hanns-Dieter,

ich kenne nur die 6,3 Klinkenstecker, üblich für zum Beispiel Kopfhörer. Aber da muss es hier einen Unterschied geben, habe ja schließlich nur +/- am Messkabel. So einer solle es dann auch sein......(wohl wie bei Patchfeld- oder Mischpulteingängen)

Übrigens Voltmeter und Frequnzgenerator in einem Gerät!

Gruß, Thomas!
Zitieren
#14
Zitat:4504 postete

ich kenne nur die 6,3 Klinkenstecker, üblich für zum Beispiel Kopfhörer. Aber da muss es hier einen Unterschied geben
Gruß, Thomas!
Hallo Thomas,

für die INPUT-BUCHSE auf der Front wird ein MONO-Klinkenstecker gebraucht.
Hier hast Du an der Spitze vorn den Pluspol und dahinter die Masse gleich Minuspol.
An STEREO-Kopfhörern sind an der vorderen Spitze zwei Pole, zuerst der linke Kanal, dann der rechte Kanal gefolgt von der Masse (=Ground=MINUSPOL) für beide Kanäle.
Hier noch ein Bild dazu:
[Bild: KLINKEMONOSTEREO.jpg]

Für ein Mess-Geräte-Kabel empfehle ich die Metall-Ausführung eines MONO-Klinkensteckers. Das ist wie beim Musikmachen auf der Bühne für den Gitarristen, der an seiner E-Gitarre immer einen Metall-Klinkenstecker benutzt, kann auf den Boden fallen, man kann darauf treten und nichts passiert. Kostet im Musikerladen (oder auch bei CONRAD) um die vier Euro.

MFG
H A N N S -D.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 7 Gast/Gäste