Kreatives Tonbandhobby, Tonbandclubs - noch Zeitgemäß?
#1
Vorneweg - dies soll, trotz des provozierend klingenden Titels, kein Seitenhieb auf Gunther und den TBS-47 sein. Es ist mir ernst mit dem Thema. Angeregt wurde das durch die Frage, die Matze in einem anderen Thread gestellt hat: Ob sich den niemand mehr für Eigenaufnahmen interessieren würde.

Tatsächlich ist die Tonaufnahme als Hobby tot. Der Nachwuchs bleibt aus und junge Leute scheint man nicht mehr in die TB-Clubs zu kriegen. Woran liegt das?

Zunächst mal vielleicht daran, daß man die Zahl der Tonliebhaber überschätzt hat. Nicht jeder, der in einem Club seinem Hobby nachgegangen ist und sich ein Tongbandgerät gekauft hat, hat dies aus Liebe zum Ton und dessen Aufnzeichnung getan.

Das Tonbandgerät war zu seiner Zeit einfach der neueste Stand der Technik. Man Photographierte in Schwarz-Weiss, bewegte Bilder gab es im Kino und im Fernsehen, aber nicht im Wohnzimmer. Viele Tonbandgeräte wurden sicher auch von Menschen gekauft, die einfach technikverliebt waren und sich das Neueste leisten wollten. Dann war da noch der Aspekt des Mittels zum Zweck. Ein Photo des Enkels erfreut den Opa besonders, wenn er noch das Geschrei des Juniors via Senkel anhören kann. Dokumentation von Familienangelegenheiten, Hilfsmittel zum Erlernen von Sprachen und Instrumenten - das war sicher ein häufiger Grund für den Erwerb eines Tonbandkoffers.

Wieviele dieser Käufer mögen wohl die Beschränkung auf den Ton als Mangel empfunden haben? Es ging ja nicht anders, also musste man damit leben. Das Filmhobby im Super-8-Format hat dem Tonband Konkurrenz gemacht, allerdings war dieses noch notwendiger Bestandteil des Hobbies, wollte man sich nicht nur auf die Bilder beschränken. Die Braun TG1000 sah man mitunter auch in Schaufenstern von Photohändlern.

Moderne Videokameras mit digitaler Bild-und Tonbearbeitung am PC sind heute näher am realen Leben dran als das eingeschränkte Medium "Tonband". Warum sollte man auch auf eine großen Teil der Sinneswahrnehmung verzichten, nur die Ohren bedienen und nicht auch die Augen?

Nun, es gibt viele Gründe: Wenn ich einen Tonbeitrag zum Beispiel von Gunther höre, dann kann ich nebenher lesen, abspülen, etwas basteln. Ich kann, wenn es interssant wird, bewusst zuhören, auch vom Nachbarzimmer aus, und ich empfinde es als angenehm, wenn dieser Beitrag nicht alle meine Sinne beansprucht sondern mir noch ein paar zur freien Verfügung übrig lässt. Ich lasse auch gerne die Phantasie spielen und Bilder im Kopf entstehen. Das Fernsehen / Video ist da eher hinderlich.

Ich mochte immer die gut gemachten Radiosendungen, die es nicht mehr gibt, und ich habe es immer bedauert, wenn ich ein solche verpasst hatte. Ein Rundband eines Tonbandclubs ist ein Pendant zu so einer Sendung. Wie ich feststellen durfte: Zwar nicht so gut gemacht wie beim D-Radio, aber meilenweit besser als bei den privaten Sendern. Ich kann zuhören, wann ich will, ich kann unterbrechen, wann ich will, wie im Radio bekomme ich etwas serviert, was ich mir vielleicht selber gar nicht ausgesucht hätte, und wie im Radio bin ich dann oft interessiert oder gar begeistert von der für mich getroffenen Auswahl.

Soweit so gut, aber das ist nicht der Massengeschmack! Und so sehe ich in den Tonbandclubs - leider - nur ein Relikt aus alter Zeit ohne große Perspektive für die Zukunft. Die Leute malen Bilder, Photographieren, Lesen, Schreiben, Filmen - aber eine nackte Tonaufnzeichnung scheint nur wenige zu interessieren.

Werden die Tonbandclubs also nach und nach aussterben? Ich war, ehrlich gesagt, sehr überrascht, daß es sie noch gibt. Also doch noch Hoffnung?

Michael
Michael(F)
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#2
Zitat:Michael Franz postete
...und ich empfinde es als angenehm, wenn dieser Beitrag nicht alle meine Sinne beansprucht sondern mir noch ein paar zur freien Verfügung übrig lässt. Ich lasse auch gerne die Phantasie spielen und Bilder im Kopf entstehen.
Es ist üblich geworden, sich alle Sinne einbeziehend volldröhnen zu lassen und dabei das Gehirn abzuschalten oder auf Sparflamme laufen zu lassen, und so wollen es die meisten auch. Ist das denn verwunderlich, wenn schon Kleinkinder, wenn sie 'stören', vor den Fernseher gesetzt werden, damit sie ruhig sind?

Das ist m.E. das eigentliche Problem, und zwar für jede kreative Freizeitbeschäftigung, nicht nur für die Tonbandclubs.

Dennoch werden sie vermutlich weiterbestehen, in sehr kleinem Rahmen. Es wird wohl immer einige wenige Menschen geben, die sich in der Freizeit der sinnlosen Massenberieselung entziehen und etwas Sinnvolles tun wollen.

Gruß, Wolfgang
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#3
Hm...
Welche Zielgruppe haben die Tonbandklubs eigentlich?
Mal überlegen...
Die Potentiellen Mitglieder müssten:
1. Technisch interessiert sein.
2. Musik, Hörspiele oder sonstige Tonkunst mögen.
3. Die Grundeinstellung haben das man nicht nur ungefragt alles von der Industrie angebotene konsumiert, sondern sich aktiv mit technischen Möglichkeiten auseinandersetzt.
4. Mann muss ein "Vereinsmeier" sein. Smile

Von der ersten Kategorie gibt es bestimmt viele, von der zweiten bestimmt auch.
Ich denke das die zweitere sogar wieder im kommen ist. Das Problem ist eher der dritte Punkt.
Für mich war Aufnehmen immer eine Grundbedingung damit ich ein System überhaupt akzeptiere. Alles andere ist uninteressant. Die Schallplatte hat, neben dem extrem schlechten Störabstand auch heute noch diese Eigenschaft und obwohl sie jetzt "Weihnl" heist ist sie dadurch nicht brauchbarer geworden. Auch die CD hat mich, trotz des guten Klanges, kaum interessiert, bis der CD Brenner erfunden und später bezahlbar wurde. Allerdings ist meine einstellung relativ selten anzutreffen. Die Leute konsumieren viel lieber als sich damit zu beschäftigen wie man schöne Musik für die nachwelt erhält. Das ist das Problem.

Matthias
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#4
Wir haben immer so um die 4 bis 5 Azubis in der Firma. Die anderen Arbeitskollegen sind da aber auch nicht besser. Ich glaube, man kann das alles auf einen Punkt bringen: Faulheit.

Ist es nicht mit Arbeit verbunden, zu tonbandeln? Und sofort stellt sich der 'Nachwuchs' die kurze Frage: 'Wozu?'. Freizeitgestaltung, das ist heute Unterhaltung, also eher passives 'Zeitvertrödeln'. Man spielt seine Videogames, geht auf Partys.

Aktionismus ist jedoch beim ersten Auto zu bestaunen: je unvernünftiger der Jugendliche, um so öfter schraubt und malert er an seinem Wagen herum. Ziel ist reine Angebe. Auf die Frage, wozu er diese teure Anlage ins Auto gebaut habe, antwortete der Sohnes eines Kollegen 'Seitdem ich die neue Anlage drin habe, drehen sich die Leute nach mir um!'.

Ich glaube, die Gesellschaft ist kontinuierlich fett geworden und das ganze Drumherum hat sich dem angepasst. Man lebt für das heute und nutzt die Freizeitmöglichkeiten, die eine gewaltige Industrie bereit hält. Man bezahlt und konsumiert, man lässt machen, Aktionismus ist fehl am Platze.
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#5
Hm...
Es ist auch mit Arbeit verbunden eine dicke Anlage ins Auto einzubauen. Es ist auch mit Arbeit verbunden zu lernen wie diese komischen Computerspiele gespielt werden.
Wobei ich das auch immer als Zeitverschwendung angesehen habe. Aber es ist schon enorm was in diesen Unsinn investiert wird. Wenn ich sehe was alleine die Grakas kosten. Die Leute kaufen sich die überzüchteten Rechner nur zum zocken. Für richtige Aufgaben braucht man sowas selten. Aber es ist (Heute?) so, man ist was man hat, wie man aussieht und was man "leistet", sonst nichts. Und da muss man mit, sonst kann man sich scheinbar gleich aufhängen.
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#6
=> Matze
Die Aufzählung dessen, was für potentielle Mitglieder alles zutreffen müsste, ist korrekt. Ergänzend sage ich: Diese ganzen Eigenschaften müssen ja gar nicht in einer Person vereinigt sein. Der eine hat Ideen und ein Gespür für Themen, der nächste journalistische Fähigkeiten, sucht und forscht nach Infos und verifiziert diese. Ein anderer kann gut schreiben und bringt alles in Schriftform, und der vierte kann gut vorlesen und sprechen. Keiner von denen muss wissen, wo beim Aufnahmegerät vorne und hinten ist, denn dafür gibt es wieder eines Spezialisten. "Fachübergreifende Teamarbeit" könnte man sowas nennen.

Dein Punkt 4 - die Vereinsmeierei - ist ein sehr schwerwiegender Punkt. Ich halte es mit Reinhard Mey und "... lass mich mit keinem Verein ein ...".Aber gerade beim Tonbandhobby kann man einen Verein auch "auf die Entfernung" führen, die straffen Strukturen eines Musikvereins oder Sportvereins sind hier nicht nötig, eher hinderlich.


=> alle
Daß trotz dieser sehr guten Voraussetzungen das Interesse gering ist, hat Andreas sehr gut begründet. Ein wichtiger Punkt ist, daß konsumieren bequemer ist als produzieren. Daß man heute bevorzugt den Weg des geringsten Widerstandes geht ist mit auch Erziehungssache. Der zweite Punkt dürfte Streben nach Anerkennung sein. Mit der lauten Auto-Anlage kann man vor der Disco und auch sonst auf den Putz hauen und sich wichtig machen. Beherrscht man die Computerspiele, so kann man andere im Wettbewerb besiegen und geniesst deren Anerkennung. Einen kleinen Beitrag aus der zweiten Reihe heraus für ein Gemeinschaftswerk zu leisten ist uncool. Deswegen sind Tonbandclubs out of time! Zumindest für den Mainstream. Dieser kollektive Irrtum der Jugend, daß man im Bestreben anders zu sein immer der Herde nachläuft, wo der lauteste Schreihals Leithammel sein darf, scheint mir heutzutage etwas weiter verbreitet zu sein als zu meiner Jugendzeit. Aber wie heisst es so schön bei Hannes Wader: "Je weiter der Blick zurück reicht, desto mehr verfärbt sich der Anblick rosarot ...."

=> Matze
Wenn es Dein Bestreben ist, Musik für die Nachwelt zu erhalten, so müsstest Du Vinyl-Fan sein. Denn kein Medium hat mehr für die Speicherung, Erhaltung und Verbreitung der Musik getan als das Medium "Schallplatte". Die CD ist ein moderner Abklatsch mit anderer Technik, aber im Prinzipe das selbe: Ein reines Speicher- und Wiedergabemedium. Und ohne dieses kein (oder kaum) Aufnahmemedium. Das Tonband und die Vinylplatte gehören zusammen.

Michael
Michael(F)
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#7
Zitat:Michael Franz postete
=> Matze

Wenn es Dein Bestreben ist, Musik für die Nachwelt zu erhalten, so müsstest Du Vinyl-Fan sein. Denn kein Medium hat mehr für die Speicherung, Erhaltung und Verbreitung der Musik getan als das Medium "Schallplatte".

Michael
Sicher war die Schalplatte das erste System was die Speicherung und industrielle Verbreitung von Musik ermöglicht hat und sie hält sicherlich das Welt Kultur Erbe.

Aber, abgesehen davon das ich sie schon immer irgendwie nicht mochte, kann man nicht drauf aufnehmen. Wenn der Aufnahme Knopf fehlt dann ist das einfach nix.
In meiner Jugend (vor gut 15 Jahren [Wenn ich so anfange komme ich mir Stein alt vor.]) hatte nicht jeder einen Plattenspieler. Die Philips CC war DAS System. Fast alles kam daher und alles kam dahin. Es wurden auch oft keine Platten sondern Cassetten gekauft, die man sich auslieh und wieder auf Cassetten aufnahm. Klar gab es auch Platten Fans wie es sie auch heute noch gibt, aber ich gehörte nie dazu. Ich kann auch verstehen das Platten eine Faszination auf die Leute ausüben, die Optik eines Plattenspielers kann imposant sein und als es noch nichts anderes gab war man ja auch zufrieden damit. Trotz alle dem, ich habe mich für die CDR entschieden und es seit 1997 nicht bereut.
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#8
So, jetz muss ich auch noch meinen Senf dazugeben.
Da ich noch ein sehr junger Tonbandbenutzer bin, ist die Jugend natürlich noch recht nah, sogar sehr nah, oft zu nah. Wenn ich heute unter meinen ziemlich gleichaltrigen Arbeitskollegen erwähne, daß ich Musik auf Tonbänder aufzeichne höre ich nur den Satz "Was ist denn das??". Selbst nach einer Erklärung weiß keiner was gemeint ist. Einen Plattenspieler kennen dann doch noch'n paar, leider die Meisten aus "Zappelbuden" (=Disco). Wenn ich dann im Internet nach TBs sehe kommen nur Sätze wie "Was is'n des für a Scheiß?" oder "Was willst'n mit dem Scheiß?" Ich selbst habe mit der heutigen Zeit, Musik, usw. nicht viel zu tun oder will damit nichts zu tun haben (ausgenommen beruflich), d.h. aber nicht daß ich mich nicht für neue Technik intressiere (Computer, HiFi...). Ich bin nicht der, der dem Rudel, der Masse nachläuft, gottseidank.
Heutzutage nimmt doch keiner mehr was auf, jeder lädt nur aus dem Internet herunter.
Mit der heutigen Musik will ich jetzt nicht anfangen sonst reg' ich mich zuviel auf.

Ich benutzte noch Tonbandmaschinen, da diese bei uns bis ins Jahr 1993 noch täglich zu "Schlager der Woche"-Aufnahmen benutzt wurden, dann wurde doch zur Kassette übergegangen. Außerdem habe ich am Aufnehmen einen sehr großen Spaß, da muß man noch richtig was tun und nicht einfach einen Rec. knopf drücken und das wars. Außerdem rührt sich da noch was, heute wirft man eine Scheibe in eine Schublade drückt eine Taste, hört was, sieht aber nicht viel.
Außerdem sind Magnetbänder, abgesehen von Schallplatten und HDDs eine sehr sichere Art etwas zu speichern, solange keine Fremdmagnetfelder darauf einwirken. Die meist benutzten Geräte sind bei mir der Plattenspieler und das Tonbandgerät. Außerdem benötigt man zum Bedienen solcher Geräte noch ein wenig Wissen und Können.
Ich finde die alte Technik faszinierend und hoffe, daß irgendwann wieder darauf zurückgegriffen wird.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#9
Ja, das kenne ich.
Meine etwa gleichaltriegen Arbeitskollegen sagen auch immer: Was stellst du dir für alten Schrott da hin, jeder andere würde das wegschmeissen, das kann doch nicht mal 5.1 Surround und DVD und SACD.
Die kaufen die Soundblaster Haumichtot 10.2 Soundkarte mit 192KHz/24Bit Wandler, dazu das passende Soundblaster Boxenset mit ein paar Zigarrettenschachtel grossen Brüllwürfeln und 6 x 2.5 Watt Sinusleistung und sagen dann sie haben die tolle Mehrkanal DVD Anlage die viel besser ist als mein alter Schrott. Da fällt einem nix mehr zu ein

Ich habe den modernen Kram gehabt und war von dessen Qualität bitter entäuscht. Seit dem, alles was voll analog ist muss mindestens 15 Jahre alt sein. Sonst ist das nix.

In diesem Sinne, wenn noch jemand alte Revoxe oder andere Europäische Hifi Erzeugnisse wegschmeissen möchte, so möge er sich bei mir melden...
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#10
Hallo Tonbandfreunde!
Zitat:highlander postete
Ich glaube, man kann das alles auf einen Punkt bringen: Faulheit.

Ist es nicht mit Arbeit verbunden, zu tonbandeln? Und sofort stellt sich der 'Nachwuchs' die kurze Frage: 'Wozu?'. Freizeitgestaltung, das ist heute Unterhaltung, also eher passives 'Zeitvertrödeln'. Man spielt seine Videogames, geht auf Partys.
Dem ist - leider - nichts mehr hinzuzufügen.

Wir (Tonband-) Audioklubs haben es in der heutigen Zeit tatsächlich schwer, noch Menschen zu finden, die über ihre Phantasie kreativ audiomäßig etwas tun wollen.

Einen großen Irrtum von Euch muß ich aber noch berichtigen: Von sämtlichen Audioclubs in Deutschland sind 95% KEINE eingetragenen Vereine!!! (Der TBS-47-AUDIOCLUB ist auch kein e.V.)

Herzliche Grüße an Euch... und möge das Tonband mit Euch sein! Euer Gunther
Hörmagazine? Da gibt es nur eine Wahl: TBS-47-AUDIOCLUB!
...mit: Hörspielen, Sketchen, Reportagen, Interviews, Montagen, Tricks usw.

INFO: http://www.tbs47audioclub.de/
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#11
Zitat:Matze postete
Ja, das kenne ich.
Meine etwa gleichaltriegen Arbeitskollegen sagen auch immer: Was stellst du dir für alten Schrott da hin, jeder andere würde das wegschmeissen, das kann doch nicht mal 5.1 Surround und DVD und SACD.
Die kaufen die Soundblaster Haumichtot 10.2 Soundkarte mit 192KHz/24Bit Wandler, dazu das passende Soundblaster Boxenset mit ein paar Zigarrettenschachtel grossen Brüllwürfeln und 6 x 2.5 Watt Sinusleistung und sagen dann sie haben die tolle Mehrkanal DVD Anlage die viel besser ist als mein alter Schrott. Da fällt einem nix mehr zu ein

Ich habe den modernen Kram gehabt und war von dessen Qualität bitter entäuscht. Seit dem, alles was voll analog ist muss mindestens 15 Jahre alt sein. Sonst ist das nix.

In diesem Sinne, wenn noch jemand alte Revoxe oder andere Europäische Hifi Erzeugnisse wegschmeissen möchte, so möge er sich bei mir melden...
Ja, was ich da schon alles aus dem Sperrmüll gezogen hab, erst vor c.a. einem Monat einen spitzen Grundig HiFi-Cassettenrekorder.

Und jetzt noch zu dem anderen Kram: Eine 5.1 Anlage ist nix für Musikwiedergabe, auch nicht mit Audio DVD, versuch das mal jemanden klarzumachen. Der Zuhörer sitzt VOR der Musikgruppe und nicht mittendrin. Und dann immer dieser krampfhafte Leistungshunger. Ich kenn einen der hat sich drei Subwoover für sein Auto nacheinandergekauft weil er mit der Leistung des alten nicht zufrieden war. Für mich ist das pure Angabe, und von gutem Sound kann man bei übertriebener Lautstärke und dem sein HipHop-Gedudle sowieso nicht sprechen. Ich als einer der noch den Zeiten vor 30 oder 20 Jahren nachschwärmt, kann da nur abwinken.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#12
Mit der Kreativität ist das so eine Sache: Bei dem sicherlich oft gerechtfertigtem Vorwurf der Faulheilt sollte die Existenz vo Bürgerradios nicht vergessen werden, die durchaus auf Initiative und Engagement angewiesen sind.
Und so schön Tonband als Hobby auch ist: Mein finanzielles Budget ist sehr eng, daher muss ich mir gut überlegen, ob ich 16 Euro für 5 Minidiscs ausgebe oder 20 bis 40 für ein Tonband. Für meine Geräte ist eine gründliche Einmessung fällig, die ich mir auf absehbare Zeit auch nicht leisten kann. Die Größe des Mediums ist ein weiterer Punkt: Hätte ich mein Archiv komplett auf Spule, wäre mir schon lange der Platz ausgegangen.

Und da Otto Normal den Unterschied zwischen Musik und Geräusch kaum wahrnimmt, meint er auch eine Surroundanlage sei zum Musikhören da.

Da bleibt uns nur Schulterzucken und sich mal ein wenig arrogant und elitär fühlen. Wink
Schließlich blicken wir ja auch mit Erstaunen und Unverständnis auf die Schrullen anderer.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#13
Auch wenn es ein bißchen Offtopic ist: es gibt auch sehr gute Surroundanlagen für etliche tausend Euros, die sich extrem von dem Aldi- und Quelle-Zeugs unterscheiden. Ich habe mal eine solche Stelzenanlage von Aldi gehört: die Böxchen sahen aus, wie Walkman-Zubehör...und sie 'klangen' auch so. Ich habe selbst einen wie ich meine brauchbaren Surround-Verstärker und geniesse diesen anderen Sound durchaus. Lässt sich aber auch abschalten, je nach Gemütszustand. Genauso höre ich nicht nur Vinyl und Band, sondern auch CD...
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#14
@ The_Wayne

Du hast es gut, bei euch gibt es noch Sperrmüll. Im Grossraum H gibt es das in der Form seit Jahren nicht mehr. Man muss das extra bestellen oder gleich zur Müllkippe fahren. Dort ist am Wochenende allerdings derbe was los, mein Weg zur Arbeit führte mal dort vorbei. Manchmal springen dir sogar Kinder vor die Karre und schreien "Elektrisch". Ein Wahnsinn!

Zu der Mehrkanal Problematik gibt es gute Seiten im Internet die anhand von wissenschaftlichen Untersuchungen erklären das maximal Quadrofonie sinnvoll ist.
Der 5.1 Kram ist nie für Musikwiedergabe konstruiert worden, sondern nur als effekthascherei bei Kinofilmen, mit daraus resultierenden Einschränkungen bei Musikwiedergabe. Von den neuen Formaten macht nur die DVD-Audio Sinn, da verschiedene Abtastrarten/Bittiefen zugelassen sind. Man könnte also, wie früher, die "Bandgeschwindigkeit" umschalten. Die, von der HIFI Presse gepushte, SACD ist absoluter Mist. Kurze Spielzeit, kaum zu sich selbst kompatibel, und auch von der Technik her nicht unumstritten.
Ich habe Diagramme gesehen, da nahm der Rauschabstand der SACD mit der Frequenz nach oben hin ab! Was für ein Murx!

@ niels

Die NkLs sind wirklich eine Tolle Sache. Hier eigentlich der einzige Sender der noch gute Musiksendungen bringt. Ich habe extra dafür eine 5 Element Yagi installiert um rauschfreien Empfang zu haben. Ich frage mich warum Flora nur einen 300W Sender hat und Musik spielt und all die Dudelsender wesentlich stärker sind und nur Dreck spielen.
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#15
Ich habe auf der vorvorletzten High-End, damals noch in Frankfurt, etliche sehr gut klingende 5.1-Systeme gesehen oder besser gesagt: gehört.Das Musikmaterial: Entweder Soundtracks, wo es wirklich auf das spektakuläre Erlebnis ankommt oder Aufnahmen, bei denen der Tonman den Hörer da plaziert hatte, wo er auch im Konzert sitzt: Im Zuschauerraum VOR der Bühne und nicht mitten im Orchester. Von hinten kam das. was in einem Konzertsaal auch von hinten kommt. Damit wird nachträglich bewiesen, daß die Quadro-Leute so unrecht nicht hatten. Nun, damals waren die Systeme richtig teuer, heute läßt sich das auf Wasserkocher-Niveau herstellen. Also wird es gekauft wie verrückt. Wieso und warum - darüber macht sich niemand Gedanken.

Michael
Michael(F)
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#16
Hallo...
Zitat:niels postete
Mein finanzielles Budget ist sehr eng, daher muss ich mir gut überlegen, ob ich 16 Euro für 5 Minidiscs ausgebe oder 20 bis 40 für ein Tonband.
niels
Wo kaufst Du denn MDs???
Bei KARSTADT (Berlin) kosten 5 Stk. 80er MDs rund 6,95 EURO!

Gruß, Euer Gunther
Hörmagazine? Da gibt es nur eine Wahl: TBS-47-AUDIOCLUB!
...mit: Hörspielen, Sketchen, Reportagen, Interviews, Montagen, Tricks usw.

INFO: http://www.tbs47audioclub.de/
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#17
Ich war frech und fühle mich so frei, wohlgemerkt entgegen üblicher Konventionen und der Pietät mit der man gefälligst "etwas sterbendes" beim Sterben durch genügend "großes Jammern" und "Weltschmerz-Gedudel" unterstützt oder wenigstens seelsorgerisch begleiten hilft, mal den Brückenschlag zu wagen.

AudioHQ -> Audio- und Tonbandclubs ... nie gehört (?)

Schlimmstenfalls kriege ich einen [Null-Response], kostet mich nix.

Ich werde über die Reaktionen berichten.

Gruss
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#18
Hallo Lego,
es tut mir echt leid, zu lesen, dass es angebliche "Musik-Kenner" gibt, die eine MP3-Aufzeichnung versuchen mit anderen "alt hergebrachten" Aufzeichnungsarten nicht nur zu vergleichen, sondern diese als "besser" darzustellen. Es muß Dir mal gesagt/geschrieben werden: Du hast entweder keine Ahnung oder Dein Hörvermögen ist derart stark beeinträchtigt, dass ein dringender Gang zum HNO-Arzt ansteht.
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#19
=> lomay

Es tut mir echt leid festzustellen, daß es angebliche Musikkenner gibt, die sich am liebsten in Plattenrillen aufhalten, weil sie sich dort an 2 Seiten festhalten und nicht umfallen können. Diese Leute kennen sich nicht mit Musik aus, sind aber eingebildet genug zu glauben, sie würden sich mit der Aufnahme- und Medientechnik auskennen. Wenn Du an Musik das kennst, was andere auf HD zusammengetragen haben, dann wärst Du schon ganz gut!

Wenn Du zum Thema "Nichtanaloge Tonaufzeichnung" irgendwelche Kompetenzen hast, dann kannst Du sie gerne sachlich darlegen. Schliesse ich aus Deinem Posting sowie aus Deinem Profileintrag auf den Umfang dieser Kenntnisse, dann kann die Arbeit nicht allzu groß sein. Das was Du zu wissen scheinst, passt in großen Buchstaben auf eine Briefmarke. Soviel Buchstaben hat das Wort "NIX" schliesslich nicht.

Wenn Du unqualifziert gegen digitale Aufzeichnungsverfahren und Audiokompression sowie deren Nutzer wettern willst, nur weil Du mal per PC ein mp3 'runtergeladen und dann mit mit dem Knopf im Ohr abgehört hast, dann empfehle ich Dir gerne per PN ein geeignetes Forum dazu. Hier bist Du damit definitiv falsch.

Im Übrigen ist Deine Einlassung völlig OT, es geht hier um kreatives Tonbandhobby und die heutige Form der ehemaligen "Tonbandclubs" die ganz selbstverständlich digital und komprimiert arbeiten, eben weil die Kreativität an vorderster Stelle steht.
Michael(F)
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#20
tja, dann irren sich also auch die Tontechniker vom WDR, die sich derzeit in den Arsch beissen, weil sie kaum noch analoge Aufzeichnungen haben. Wie schon die Bezeichnung " Komprimierung" sagt, gehen hier Details, oder wie ihr Freaks so sagt Daten verloren. Mehr brauche ich hierzu wirklich nicht sagen, ausser eventuell, dass in Essen am Volkwanginstitut für Musik generell nicht komprimiert wird (aus angeführten Gründen) und jeder Musiker oder Komponist klassischer oder "echter" Rockmusik ein Analogie ist.
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#21
Mensch wenn ich das so lese!

Muss man Komprimierung immer gleich dem Verlust an Information bzw. Daten gleichsetzen?

Das ist doch Quatsch!
Wenn bei einer Komprimierung grundsätzlich Informationen oder Daten verlustig gehen, könnte Euer PC sicherlich nicht solche Falschmeldungen von manchen Schreibern kundtun!

Es werden oftmals alle Kompressionsverfahren in ihren Eigenschaften gleich gesetzt. Wer z.B. bei einwandfreier Datenkomprimierung des populären Zip-Algorithmus ständig einen Datenverlust hatte soll sich bitte hier melden!

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#22
Ich könnte da jetzt den ein oder anderen bissigen Kommentar abgeben, aber das würde nur noch weiter Off Topic führen. ;-)

Zum Thema "Clubs" ist eigentlich schon alles gesagt.
"Werden die Tonbandclubs also nach und nach aussterben?"
Ich denke ja, denn erstens sind Vereine (von wenigen Ausnahmen abgesehen) sowieso "out", weil die Gesellschaft individualistischer geworden ist.
Und zweitens interessiert sich niemand mehr für das Thema Tonaufnahme. Heute werden mp3s ausgetauscht, aber doch keine Musik mehr selber aufgenommen. Von solchen Dingen, wie sie von Tonbandclubs produziert werden, ganz zu schweigen. Das ist vorbei.
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#23
Zitat:lomay postete
tja, dann irren sich also auch die Tontechniker vom WDR, die sich derzeit in den Arsch beissen, weil sie kaum noch analoge Aufzeichnungen haben.
Konkrete Details bitte! Heisst das, daß analoge Originale vernichtet wurden, nach dem man sie mit verlustbehafteten Audiokompressionsverfahren digitalisiert hat? So daß fast nur noch schlechte Kopien existieren? Das wäre nachzuprüfen!


Zitat:lomay postete
Wie schon die Bezeichnung " Komprimierung" sagt, gehen hier Details, oder wie ihr Freaks so sagt Daten verloren.
Wenn ich meine Klamotten in einen Koffer quetsche, sie quasi komprimiere, dann werden sie nicht weniger, sie nehmen nur weniger Platz weg. Verloren geht also nix.

Zitat:lomay postete
(...) und jeder Musiker oder Komponist klassischer oder "echter" Rockmusik ein Analogie ist.
Den Unterschied zwischen "echter" und "unechter" Rockmusik kannst Du in der Musikabteilung mal erläutern, diese Diskussion macht garantiert einen Riesenspaß. Daß heute keine klassische Musik mehr komponiert wird, weil diese Epoche Vergangenheit ist, sei nur am Rande erwähnt. Wenn Du Musiker und Komponisten aus dem Bereich meinst, den man gemeinhin mit E-Musik bezeichnet, dann ist Deine Aussage nicht haltbar. In diesem Bereich wird sehr wohl digital produziert.
Michael(F)
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#24
bei der Komprimierung zwischen Daten und Musik NICHT zu unterscheiden, zeigt direkt, dass Du mit dem eigentlichen Thema Musik nicht allzu viel am Hut hast. Wir haben dieses Thema ( MP3 contra LP - Band ) schon einmal im vinyl lebt-Forum gehabt, da kam es dann auch irgendwann zum ultimativen Hörtest mit jeweils nicht sichtbarer Musikquelle an der gleichen Kette - Vorverstärker-Endstufe-Boxen. Bei "allen" Teilnehmern, 10 an der Zahl, im Alter von 23 bis 59 Jahren wurde nach Hören gewertet (gleiches Musikstück) und immer die gleiche Rangfolge der Qualität ermittelt: LP - Bandmaschine - CD - MP3, wobei der Unterschied zwischen LP und Band nicht so stark empfunden wurde, wie der Abfall nach der CD zu MP3. Es gibt nämlich, wissenschaftlich erwiesen, Töne zwischen 19.000 Hz und 28.000 Hz die wir zwar nicht hören, jedoch empfinden, die aber gleichwohl wichtig sind für die Musik. CD`s und im Besonderen MP3 haben da gegen eine Bandmaschine oder gar eine LP null Chance. Google mal nach, welche Frequenzbandbreiten der genannten Medien abgestrahlt werden, dann wirst Du vielleicht verstehen, worum es hier geht, QUALITÄT und nicht unbedingt der neueste Trend, von wegen alles was alt ist sch.......... das wäre wirklich zu einfach.
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#25
Zitat:lomay postete
bei der Komprimierung zwischen Daten und Musik NICHT zu unterscheiden, zeigt direkt, dass Du mit dem eigentlichen Thema Musik nicht allzu viel am Hut hast.
Solange Du den Unterschied zwischen Datenkompression und Datenreduktion nicht verstanden hast, ist ein Gespräch mit Dir über dieses Thema sinnfrei.


Zitat:lomay postete
Google mal nach, welche Frequenzbandbreiten der genannten Medien abgestrahlt werden,
Welche Art von Strahlung geben LPs und CDs so ab?


Zitat:lomay postete
dann wirst Du vielleicht verstehen, worum es hier geht,
"Hier" geht es um "Kreatives Tonbandhobby, Tonbandclubs - noch Zeitgemäß?", wie es auch im Betreff steht. Hat auch fast jeder "hier" verstanden.


96k
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#26
Zitat:Michael Franz postete

Werden die Tonbandclubs also nach und nach aussterben? Ich war, ehrlich gesagt, sehr überrascht, daß es sie noch gibt. Also doch noch Hoffnung?

Michael
Hallo Michael,

die Frage würde ich gern etwas erweitern.
Macht noch jemand aus diesem Forum eigene Tonaufnahmen?
Es muss keine Profi-Qualität sein, mit dem Mikro im Wald ist doch auch schon etwas.


Gruß

96k
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#27
Zitat:96k postete
Macht noch jemand aus diesem Forum eigene Tonaufnahmen?
Jede Menge... wenn auch nur rein hobbymäßig.

Ein kleiner Ausschnitt aus meinem Kinderzimmer:

[Bild: studio8.jpg]

Und das hört sich dann so an:
http://www.joerg-erren.de/sounds/03_2007.mp3
oder so:
http://www.joerg-erren.de/sounds/15_04_2007.mp3

Alles live to two-track.

Für so was braucht man natürlich keinen Club. :undnun:
Der Austausch mit anderen Musikern läuft ganz informell ab, über Internetforen oder gelegentliche Treffen zum Jammen.
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#28
Hi 96k,

aber ja. Habe ich schon in anderen Threads geschrieben, ich nehme regelmäßig Chorkonzerte live mit Studiomikrophonen auf, bei denen ich meist auch selbst mitwirke. :winker:

Heribert
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#29
@Joerg:
Goil! Wink
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#30
Hey,

natürlich gibt es noch (Tonband-)Audioclubs!

Außer dem TBS-47-AUDIOCLUB gibt es noch eine ganze Reihe von Organisationen dieser Art, weltweit.

Zum Glück wollen nicht alle Menschen rund um die Uhr nur Musik hören!

Warum es nicht mehr - vor allem junge -Interessierte an unserem Hobby gibt ist auch ganz klar: 90% aller Jugendlichen reden/hören fast den ganzen Tag nur Musik u. haben "Null Bock" auf etwas Kreatives.

Gruß, Euer Gunther
Hörmagazine? Da gibt es nur eine Wahl: TBS-47-AUDIOCLUB!
...mit: Hörspielen, Sketchen, Reportagen, Interviews, Montagen, Tricks usw.

INFO: http://www.tbs47audioclub.de/
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#31
Da dieser Thread jetzt wieder nach oben gerutscht ist, ist mir gerade was zu den eigenen Tonaufnahmen eingefallen:

Als ich in der 6. Klasse war (Schuljahr 1998/99, Donaugymnasium Kelheim), nahmen wir im Geschichtsunterricht dieses griechische Gladiatoren-Zeug durch. Der Freund unserer damaligen Geschichtslehrerin, hatte irgendwas mit Audioproduktion zu tun. Was genau weiß ich nicht. Auf jeden Fall, kam unsere Lehrerin dann auf die Idee, ein Hörspiel mit uns zum genannten Thema zu produzieren. Das wurde dann auch realisiert, aufgenommen wurde aber nicht auf Tonband, sondern auf CompactCassette. Ich kann mich nicht mehr genau an das Aufnahmegerät erinnern, aber ich denke es war das da:

http://www.walkmancentral.com/products/tc-d5

Ob dann beim zusammenmischen Bandmaschinen benutzt wurden, weiß ich auch nicht.

Auf jeden Fall ist das Ganze gar nicht schlecht geworden, die Spieldauer war so 15 Minuten. Der Titel lautete, wenn ich mich recht erinnere "Lyandros aus Skotusa" oder so ähnlich. Es ging dabei um einen Gladiator der bei den Olympischen Spielen mitwirkte.

Ich hatte (Gott sei Dank) keinen Text, sondern machte nur Geräusche, aber die wurden dann, glaub ich, gar nicht verwendet.

Ich fand das damals eigentlich recht "cool" und jetzt im nachhinein ziemlich gut, da eben dieses Thema "kreative Tonaufnahmen" der Jugend näher gebracht wurde.

Wo diese Lehrerin jetzt ist und ob sie das noch mit anderen Klassen praktiziert, weiß ich nicht, ich kenne nicht mal mehr ihren Namen, da ich sie nur ein Jahr hatte. Es wäre aber toll, wenn sie es weitergeführt hätte.

Ich glaub' ich hab noch irgendwo eine Kopie des Hörspiels auf CD zuhause. Falls jemand Interesse daran hat, kann er sich bei mir melden. Ich hab' nur keine Ahnung wer die Urheberrechte davon hat.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#32
Zitat:TBS-47-Audioclub postete
Hey,

natürlich gibt es noch (Tonband-)Audioclubs!
Hallo Gunther!

Das ist zunächst schön zu hören (lesen)....

Aber ich glaube nicht, dass "Null Bock" auf etwas Kreatives der ureigenste
Grund dafür ist, dass "Tonaufnahmen" kaum noch selbst gemacht werden.

Zitat:TBS-47-Audioclub postete

Warum es nicht mehr - vor allem junge -Interessierte an unserem Hobby gibt ist auch ganz klar: 90% aller Jugendlichen reden/hören fast den ganzen Tag nur Musik u. haben "Null Bock" auf etwas Kreatives.
Ich nehme vielmehr an, dass bestimmte Formen der Kreativität schon immer
nur von einer relativ kleinen Schar ausgeübt worden sind. Auch aus der
Vergangenheit (zB der goldenen Ära der Compactcassetten) sind mir nicht
viele Personen bekannt, die eigene Aufnahmen (quasi mit dem Mikro in
der Hand) gemacht haben, obwohl es doch gerade mit den kleinen Recordern
so einfach und günstig gewesen wäre.
Bei Leuten, die selber Musik machen, trifft man eher auf die Ausübung
dieses Hobbies (...bloss, dass eben heute ein Computer dafür benutzt
wird....). Da hat sich glaube ich gegenüber "früher" (wann war das?) nicht
viel geändert.
Last-but-not-least: Kreative Hobbies haben auch so ein bischen was mit
dem "Näherbringen" und "Anbieten" (...durch Erwachsene natürlich) und
mit den vorhandenen Möglichkeiten (Geld, Platz) zu tun.
Denn eines ist gewiss: eine genetische Veranlagung zur Unkreativität
gibt es bei der "heutigen" Jugend nicht (...jedenfalls nicht, dass ich wüsste)

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#33
Hi,

Zitat:PeZett postete
... Aber ich glaube nicht, dass "Null Bock" auf etwas Kreatives der ureigenste
Grund dafür ist, dass "Tonaufnahmen" kaum noch selbst gemacht werden.
ich schrieb das nicht von ungefähr, sondern aus eigener über 30-jähriger Erfahrung, lieber "PeZett".

Selbst wenn sich mal junge Leute bei uns meldeten u. an den Treffen teilnahmen, hatten sie selbst für Sprachaufnahmen in unserem Studio kaum Interesse gezeigt, geschweige denn eigene Aufnahmen gemacht.

Gruß, Euer Gunther
Hörmagazine? Da gibt es nur eine Wahl: TBS-47-AUDIOCLUB!
...mit: Hörspielen, Sketchen, Reportagen, Interviews, Montagen, Tricks usw.

INFO: http://www.tbs47audioclub.de/
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#34
Kreativität in der Masse richtet sich nach den aktuellen Führungstechnologien aus, die noch erschwinglich sind.

In der Zeit des Wirtschaftwunders war die analoge Magnetbandtechnik für die breite Bevölkerung nicht nur verfügbar und erschwinglich sondern stellte auch noch sowas wie "High-Tech" dar. Seine eigene Stimme oder die seine Mitmenschen aufzeichnen zu können hatte damals etwas faszinierendes. Die eigenen Kinder konservieren zu können, dieser Wunsch dürfte in der Tonbandbranche für beträchtlichen Umsatz gesorgt haben.

Das ist heute die Zeitung von vorvorgestern, heute gibt es Video, der Ton wurde durch das bewegte Bild zum Beiwerk degradiert. Durch Surround erfährt er aber gerade wieder eine Aufwertung. Das gestalten von Hompages und auch das Beherrschen anspruchsvoller Computerspiele - so fragwürdig deren Thema auch sein mag - fordern ebenfalls Intellekt und Kreativität.

Es ist nicht so, daß die Kreativität verschwunden ist, wie Gunther glauben machen möchte, sie hat sich schlicht verlagert, und zwar weg von Vereinen, wie seiner einer ist.

Sorry, ein Tonbandclub ist heut in etwa so sexy wie der Albverein oder ein Gesangverein. Während es aber bei letzteren durchaus Bemühungen gibt, an aktuelle Zeiten anzuknüpfen, sehe ich das z. B. beim TBS47 nicht gegeben. Viele Vereine werden von alten Säcken regiert (und da schliesse ich mich mit ein) die den Draht und den Zugang zur Jugend längstens verpasst haben, die allenfalls noch als "erfahrener Experte" akzeptiert werden, aber nicht mehr richtungsweisend begeistern und mitreissen können. Wäre es so, es wäre eine Katastrophe.

Man beachte: Ein Verein war mal typisch deutsches Kulturgut, er war aber oft die einzige Möglichkeit, ein Hobby überhaupt ausüben zu können. Heutzutage sind die Möglichkeit zu Austausch, Kommunikation und Miteinander auch ohne Verein möglich.

Man sieht das hier: Es entsteht ein Forum aus Leuten, die sich nie gesehen haben. Dann gibt es einen Stammtisch, um das nachzuholen. Der ist aber klein im Vergleich zum Forum, aus dem er entstanden ist.

Früher gründete man einen Stammtisch, machte evtl. einen Verein draus und das wars dann. Alles blieb innerhalb der Dorfgrenzen.

Um auf Gunther zurückzukommen:
Warum sollte ein Jugendlicher sich eine Technik anschaffen, die keine Zukunft mehr hat und die damit erzielten Resultate per Post verschicken, wenn er doch e-mail gewohnt ist ;-) Warum soll er sich auf 2-Kanal-Stereo beschränken, wo doch heute Surround stand der Technik ist?

Oder anders herum gefragt: Warum sollte ein Jugendlicher ins Seniorenwohnheim ziehen?

Anekdote am Rande:
Irgendwo, ich weiss den Ort nicht mehr, wurde eine "Jahrtausendglocke" installiert, das war im Jahre 2000. Ein Hobby-Glockenforscher hatte festgestellt, daß sich der Klang verändert hatte. Fachleute gabe ihm Recht und fanden einen Haarriss in der nur 6 Jahre alten Glocke.

Der Forscher war ein Jugendlicher, der Glockentöne sammelte und sie über einen langen Zeitraum hinweig immer wieder aufzeichnete. Ob er mit einem Report arbeitete oder einer mobilen MD ist mir nicht bekannt, ich vermute aber einen Laptop.
Michael(F)
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#35
Hallo Gunther (& Interessierte),


...klar unterstelle ich Dir ein gerüttet Mass an Erfahrung auf dem Gebiet.
Was ich nur meinte ist folgendes: mangelnde Kreativität ist nichts,
was man von Geburt an hat. Wie sollen Kinder (und später dann die
Jugendlichen) an etwas kreativ Spass haben (...egal, was es ist...), wenn
es ihnen nicht vorgelebt wird?

...schau Dir von den "lustlosen Ghettokids" (soll keine Abwertung der
Menschen sein!) einmal die Eltern u. näheren Verwandten an und Du wirst
wissen, was ich meine.

In jedem Falle ist das aber jetzt ein bischen OT geworden (für
Erziehungs- und Gesellschafts-Kritik gibt es wohl andere Foren...)

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#36
Hi,

volle Zustimmung, lieber "PeZett"! Genau das ist der Punkt!

Im übrigen: Wir sind kein e.V., eingetragener Verein, sondern eine Gruppe Gleichgesinnter. Und noch einer Richtigstellung: Um kreativ in unserem Hobby arbeiten zu können, braucht man nicht zwingend einen Aufnahme-Recorder. (siehe unsere HP)

Gruß, Euer Gunther
Hörmagazine? Da gibt es nur eine Wahl: TBS-47-AUDIOCLUB!
...mit: Hörspielen, Sketchen, Reportagen, Interviews, Montagen, Tricks usw.

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#37
Zitat:TBS-47-Audioclub postete
(...) Selbst wenn sich mal junge Leute bei uns meldeten u. an den Treffen teilnahmen, hatten sie selbst für Sprachaufnahmen in unserem Studio kaum Interesse gezeigt, geschweige denn eigene Aufnahmen gemacht.
(...)
Hallo Gunther

immerhin hast Du es zumindest geschafft, den Nachwuchs anzulocken. Respekt ohne versteckte Ironie - bereits daran scheitern noch viele.

Schade, daß Du es nicht geschafft hast, Interesse zu wecken. So schwer stelle ich mir das gar nicht vor.

Ich hätte den Newbies ein Thema gestellt, z. B. "Sounds of the City". Du gehst mit ihnen durch die pulsierende Großstadt Berlin, sammelst typische Geräusche, die den Verlauf eines Tages abdecken (vom Weckerklingeln bis zur einlaufenden S-Bahn), und am Ende gibt das eine den Ablauf dokumentierende Klang-Collage, die nachträglich mit Kommentaren versehen wird. Das ganze "quick 'n dirty", soll ja nur zum reinschnuppern sein im Rahmen eines "Tag der offenen Tür".

Ihr könnt evlt. mit Magnetband schneiden, um die Technik von vorvorgestern zu demonstrieren, dann die Technik von gestern per MD gegenüber stellen und vielleicht die Kiddies bitten, die eingesammelten Klänge per PC zusammenzufügen. Das wäre dann auch eine Aufgabe zum mit nach Hause nehmen und selber tüfteln.

Wenn Du das beharrlich machst, bleibt vielleicht der eine oder andere dabei hängen. Musik gemacht wird noch immer - auch von Hand - und diese aufzeichnen zu können ist sicher reizvoll für junge Leute. Bei euch können sie das lernen. Ob das Mikro in einen PC läuft oder in ein MD-Deck - das ist unbedeutend.

Nur mach Dir klar: Mit der Fixierung auf MD wird das nicht funktionieren.
Michael(F)
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#38
Die heutige Welt ist für Kinder sehr viel größer geworden. Hänsel und Gretel hatten vielleicht, wenn's hoch kommt, eine von Papa geschnitzte Puppe oder eine selbstgemachte Zwille. Heute gibt es alles und auch das Geld scheint im Überfluss vorhanden zu sein. Wer fett im Schlaraffenland sitzt, wird sicher nur ungern einsehen, dass Dynamik ein notwendiger Lebensbestandteil ist Wink

Ich beobachte, dass die heutigen Kiddies unglaublich viel probieren, aber nicht wirklich richtig und ausdauernd. Schon meiner Generation warf man vor, wir würden die Flinte zu früh ins Korn werfen. Dennoch finden die Kinder ab und zu etwas, an dem sie sich hochziehen, bei dem sie länger bleiben. Kreativ sind sie dabei immer! Allein die Handhabung eines neuen Handys von der Auswahl des Klingeltones bis hin zum Beherrschen der SMS-Kryptik, hat etwas kreatives. Warum sollten Kinder bei ein und derselben Sache bleiben, wenn es noch soviel zu entdecken gibt?

Sie also für ein Thema zu begeistern, ist schlicht Kunst. Daran scheitern auch gelernte Pädagogen. Was mir ausgesprochen wichtig ist: man kann Kinder nicht zu irgendetwas zwingen! Die Kinder entscheiden selbst, ob sie kreativ bei TBS mitmachen wollen oder nicht. Wenn also eine Vielzahl von Kindern nicht wiederkehrt, dann ist das Angebot nicht reizvoll genug. Wie gesagt: ein Hänsel wäre im 7. Himmel, bekäme er ein Bonbon, heutigen Kids muss man mehr bieten.

Vielleicht wird einfach auch unterschätzt, dass die Kinder schon sehr früh eigene Persönlichkeiten sind, die bereits ganz genau 'spüren', was sie wollen. Sie gehen ihren eigenen Weg und das dürfte hauptsächlich ein moderner sein. Der Ansatz, den der Michael vorgeschlagen hat, trifft den Nagel auf den Kopf: versuche einen Brückenschlag zwischen ihrer und deiner Welt ohne ihnen deine Welt aufzudrängen und ihnen in ihrer viel Freiraum zu lassen. D.h. Außenaufnahmen + Heimarbeit am PC wären ideal. Eine Erfolgsgarantie ist das jedoch nicht.
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#39
Hallo,

danke Euch beide für die Tipps u. Anregungen!

Was haben wir nicht alles schon versucht... bis hin zu Hörspielaufnahmen mit Jugendlichen. Es lief immer auf das selbe hinaus: Nach relativ kurzer Zeit war kein Interesse mehr vorhanden.

Eigenartigerweise konnte man alle zu jeder Zeit für die neueste Hitparadenmusik begeistern... u. zwar rund um die Uhr! - Wie ich schon sagte: Interesse ist nur für Musik, Video, Spiele u.ä. vorhanden. Nach dem Motto "Warum denn das Gehirn einschalten, wenn man alles so leicht konsumieren kann".

@ "Michael(F)"
Wir arbeiten keinesfalls nur mit dem MD-System, sondern inzwischen mit MP-3, PC usw.

Gruß, Euer Gunther
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...mit: Hörspielen, Sketchen, Reportagen, Interviews, Montagen, Tricks usw.

INFO: http://www.tbs47audioclub.de/
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#40
Zitat:TBS-47-Audioclub postete
...Eigenartigerweise konnte man alle zu jeder Zeit für die neueste Hitparadenmusik begeistern...
Wäre interessant einmal festzustellen, wieviele Forumsmitglieder mit ihren Bandgeräten noch richtig kreativ tonbandeln und wieviele nur Musik aufnehmen/wiedergeben.
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#41
Kreative Tonbandeln?
Und ob! Das ist Lebenselixier! Auch wenn es bei mir momentan eher ein seltenes Kassettentonbandeln ist, mangels funktionsfähigem "Senkelspieler" (und weil die holde Weiblichkeit ihren Tribut fordert), und das schon seit fast 30 Jahren. Selbstgemachte Trickaufnahmen mit blödsinnig-witzigen Kommentaren, unglaubliche Situationen mit Geräuschen, über deren Entstehung die wüstesten Mutmassungen angestellt wurden, so wie kräftig über Schulkameraden und vor allem Mitschülerinnen :zunge: ablästern war doch Ehrensache. Das Ganze den "Opfern" von Mikrofonattacken als "Nonsensband" übergeben. Und zu allem Überfluss habe ich von meinen MitschülerInnen zwei "Raps" hergestellt, egal ob vom Klangmaterial aus dem Landschulheim oder bei der Klassenfahrt nach London, irgend so eine hinterlistige Kassettennudelmaschine war immer im Anschlag...:grins: und beim Aufnehmen! Und dann kam das "böse Erwachen" für die Aufgenommenen... :teufel2:

Gruss Jochen
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#42
@ Alle:
Für mich war und ist das Tonband eher ein Musikspeicher, unbedingt kreativ habe ich es nicht eingesetzt. Aber jetzt, wo ich einen Teil meiner Report-Geräte von Uher flott habe, höre ich nicht nur unterwegs Musik - was ich früher nie gemacht habe - sondern habe jetzt angefangen, unsere Chorproben aufzunehmen; macht Spaß!

@ Iomay:
Der Hörtest, von dem Du auf der vorherigen Seite erzählst, würde mich ja mal genauer interssieren. Ich glaube nicht, dass sich die bei euch herausgehörte Reihenfolge LP > Band > CD > MP3 so pauschal festlegen lässt - wenn wir mal die MP3s außen vor lassen. Ich fluche zwar oft über die schlechte Qualität von CDs, aber bei LPs habe ich einen klar schlechteren Schnitt. Dass der Klang eines Mediums, dass Töne auch im Ultraschallbereich aufnehmen und wiedergeben kann besser ist, steht für mich außer Frage. Aber wie viele LPs gehen über 16.000 Hz oder gar bis an 20.000 Hz? Gibt es überhaupt welche, die diese Grenze überschreiten? Das wäre mir neu.
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#43
=> Ferrum und evtl. Antworter:
Das zweite Thema (@lomay) ist hier OT. Das könnt ihr einem extra thread erörtern, sofern ihr das wollt.
Michael(F)
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#44
xxxx
Leereditiert wg. OT.
Es wird ein neuer thread aufgemacht.

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=6369

###############
27.04.2007 / mf
###############
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#45
Zitat:The_Wayne postete
Als ich in der 6. Klasse war (Schuljahr 1998/99, Donaugymnasium Kelheim), nahmen wir im Geschichtsunterricht dieses griechische Gladiatoren-Zeug durch. Der Freund unserer damaligen Geschichtslehrerin, hatte irgendwas mit Audioproduktion zu tun. Was genau weiß ich nicht. Auf jeden Fall, kam unsere Lehrerin dann auf die Idee, ein Hörspiel mit uns zum genannten Thema zu produzieren. [...] Ich fand das damals eigentlich recht "cool" und jetzt im nachhinein ziemlich gut, da eben dieses Thema "kreative Tonaufnahmen" der Jugend näher gebracht wurde.

Wo diese Lehrerin jetzt ist und ob sie das noch mit anderen Klassen praktiziert, weiß ich nicht, ich kenne nicht mal mehr ihren Namen, da ich sie nur ein Jahr hatte. Es wäre aber toll, wenn sie es weitergeführt hätte.
Schöne Geschichte, und die Lehrerin hat jedenfalls ein gutes Werk getan, finde ich. Hoffentlich ist sie noch mit ihrem Freund zusammen, dann haben nachwachsende Schülergenerationen ja auch noch was davon Big Grin. Aber ich glaub, das ist schon mal ein fruchtbarer Weg, und in der 6. Klasse haut das noch viel besser hin als ab der 8. oder 9. aufwärts. Nicht mal auf der Uni (wir hams ausprobiert Wink )kann man die Leute so motivieren wie noch in der Unterstufe... Und selbst wenn 97% Deiner damaligen Mitschüler heute gar net mehr wissen, was Ohren sind, weil sie so viel mit FernSEHEN beschäftigt sind - vielleicht kommen noch zwei andere in zehn Jahren auf die Idee, daß es da doch mal so was gab, in der 6. Klasse... Und dann hätte es sich ja schon gelohnt (Apfelbäumchen usw. Wink)

Möglicherweise sind so Foren wie das hier ja ein klein bißchen Nachfolger der Clubs, denn Möglichkeiten in der Richtung gibt's ja, und sie sind auch eher was für Bindungsscheue Wink.

Michael
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#46
Zitat:mk1967 postete
Aber ich glaub, das ist schon mal ein fruchtbarer Weg, und in der 6. Klasse haut das noch viel besser hin als ab der 8. oder 9. aufwärts.
Ja, das glaub' ich auch. Wenn ich mich an die 8. oder 9. Klasse erinnere (das war aber dann bei mir Realschule), dann denke ich, daß sowas nie zustande gekommen wäre.

So eine Hörspielproduktion wäre auch auf andere Fächer übertragbar, es müßte nicht nur Geschichte sein.

Aber ich denke heute würden das viele Lehrer schon aus dem Grund nicht mehr machen, weil sie so auch schon genug Probleme haben ihren Lehrplan durchzubringen.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#47
Hallo in die Runde

Ich habe diesen Thread mit großem Interesse gelesen, denn er spiegelt einiges wider, was mich so seit dem letzten Jahr umtreibt - als ich wieder anfing eine Bandmaschine zu nutzen.

Also ich meine auch, dass Tonband-Clubs und Vereine tot sind. Und das finde ich ok. ... ?!??? Ja, denn ich bin keiner , der sich gern in Regeln pressen läst. (Mal abgesehen vom guten Benehmen). Beispielsweise unser Stammtisch: Einfach treffen, wann es beliebt, ohne Rahmen und Vorschriften. Das ist gut!!! Einfach Infos austauschen, was gerade Interesse findet - toll!

Leider neigen wir Deutschen dazu, alles in eine "Form" zu pressen. Als ich (nach unserem ersten Stammtisch) ins AAA Forum blickte und dort nach Stammtischen suchte, wurde ich eher abgeschreckt als angezogen. Da wurde gleich gesagt, was geht und was nicht usw. "... bitte dies nicht, das nicht und das ist schon garnicht möglich..." - *schüttel, würg, brrrr*

Oder beispielsweise: (@Jörg: Du kennst diesen Thread) Im Synthesizer Forum plant man gerade ein Analog-Synthesizertreffen. Wer aber keinen hat, darf nicht hin und wird als Gaffer bezeichnet. Wie bitteschön findet man so Einsteiger und Nachwuchs ??? Wäre gern hingefahren. Ich hätte natürlich auch meinen Obulus (20Euro) beigetragen, könnte Löten helfen, Messen mit Ozzi usw., Aufnahmen machen, darüber im WEB berichten usw. und nicht zuletzt würde ich versuchen zu lernen. Aber die Diskussion in diesem Forum (wer, was , wann und wie und ja nicht ohne H/W) wirkt eher abschreckend. Also spare ich mir den Versuch daran teilnehmen zu dürfen, auch wenn ich es sehr schade finde dort nicht die Initialzündung zu bekommen, mir endlich einen Analogsynthie zu beschaffen.

Also bin ich sehr dafür das solche Beispiele aussterben ... pflanze aber gern mein Apfelbäumchen!

Zum Thema eigene Aufnahmen möchte ich beitragen, dass ich mich derzeit zielstrebig in diese Richtung bewege. Einfach weil es der logische Schritt ist, wenn man viel Equipment angeschaft hat und dann überlegt, wie man es außer dem technikverliebten Betrachtens nutzen kann. Also wird es auch bei mir im mittlerer Zukunft sowas ähnliches (reichlich amateurhaftes) wie ein Studio geben. Vielleicht schaffe ich es auch eine alte Liebe wieder aufleben zu lassen und mal eine Sendung zu machen. Und sei es nur für einen privaten Hörerkreis oder fürs WEB-Radio. Vielleicht bekommen wir es auch mal hin, einen technischen Workshop zu haben. Zum Thema Einmessen wurde sowas mal angesprochen. Aber bitte alles ohne Zwang. Wer mitmachen möchte sollte immer willkommen sein - egal ob mit Vorkriegstonband oder Hochleistungscomputer. Immer schön locker bleiben, dann klappt es auch mit den (Tonband-)Nachbarn ;-) Und junge Leute (ich fühle mich auch so) fürs Tonbandhobby gibt es sicherlich einige - man muss offen dafür sein. Jedenfalls habe ich einige hier im Forum kennen gelernt - und die kennen sich verdammt gut aus !!!!!! Vieleicht liegt das auch an dieser lockeren Gemeinschaft hier ;-) Sowas macht Spaß und wird Leute finden die sich auch dafür interessieren. Und deshalb wird dieses Hobby nie aussterben - da bin ich ganz sicher.

VG
Michael
Die Spule lebt :rock:
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#48
"Kreatives Tonbandhobby, Tonbandclubs - noch zeitgemäß"

NEIN! Sofort damit aufhören, sonst zeigen die Leute mit ihren Fingern auf uns! Big Grin

Es wurde moniert, die 'Jugend von heute' hätte nicht mehr allzuviel Interesse an was auch immer. Stichwort 'Spassgesellschaft'. Wenn ich jedoch sehe, wieviele Autoschrauber alleine hier in der Gegend praktisch ununterbrochen an ihren Golfs und Opels drehen, zeigt dies zumindest eines: wenn das Technikgebiet 'passt', werden sich immer auch Jünger finden, die darin aufgehen.

Wer Tierstimmen aufnimmt, macht sich zur Lachnummer in der Clique. Das ist halt nicht so zum Angeben geeignet und hat den Flair des Postrentnerischen. Vor 40 Jahren wäre ein Tonbandgerät cool gewesen, heute ist es der I-Pod. Früher war es ebenfalls cool, z.B. Tierstimmen oder sonstwas aufzuzeichnen, weil allein die Konservierungs- und Wiedergabemöglichkeit etwas völlig neuartiges war. Heute macht man mit dem Handy Videos.

Aus dieser Sparte erwächst übrigens etwas sehr kreatives: die sog.- eBooks erfreuen sich offenbar immer größerer Beliebtheit. Elektronische Hörbücher...das ist im Prinzip vergleichbar mit den Angeboten der bekannten Tonbandclubs! Somit hätten wir einen kleinen Brückenschlag gefunden...
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#49
Zitat:GXNet postete
Oder beispielsweise: (@Jörg: Du kennst diesen Thread) Im Synthesizer Forum plant man gerade ein Analog-Synthesizertreffen. Wer aber keinen hat, darf nicht hin und wird als Gaffer bezeichnet. Wie bitteschön findet man so Einsteiger und Nachwuchs ??? Wäre gern hingefahren. Ich hätte natürlich auch meinen Obulus (20Euro) beigetragen, könnte Löten helfen, Messen mit Ozzi usw., Aufnahmen machen, darüber im WEB berichten usw. und nicht zuletzt würde ich versuchen zu lernen. Aber die Diskussion in diesem Forum (wer, was , wann und wie und ja nicht ohne H/W) wirkt eher abschreckend. Also spare ich mir den Versuch daran teilnehmen zu dürfen, auch wenn ich es sehr schade finde dort nicht die Initialzündung zu bekommen, mir endlich einen Analogsynthie zu beschaffen.
So findet man keinen Nachwuchs, das stimmt. Und die Synthesizerspieler werden tendenziell auch immer älter. ;-) Die "Jugend" macht das eher alles am PC. Man kann das beweinen, man kann es aber auch lassen... Aussterben werden die Analogfreaks nicht, bevor der letzte Elko ausgetrocknet ist. ;-)

Das von dir angesprochene Treffen ist ein reiner Szene-Treff, eben nicht für Anfänger, sondern für "alte Hasen", die sich auskennen und fachsimpeln wollen. Da geht es eben nicht um "Was ist ein Tiefpassfilter?", sondern eher um "Wie unterscheiden sich Moog- und PPG-Tiefpassfilter?". ;-)
Weil da teilweise richtig altes und seltenes, vor allem aber teures Zeug aufgefahren wird, will man den Kreis der Teilnehmer beschränken, und das find ich auch ok. Man muss bedenken, dass "selten" und "teuer" bei Synths was anderes bedeutet als bei Tonbandgeräten, ich hab daher großes Verständnis für die Vorsicht mancher Leute.

Wie auch immer.... die nächsten Treffen sind schon angedacht. So wird es höchstwahrscheinlich ein "offeneres" Treffen in der Kölner Gegend geben, und Anfang September gibt es ein großes, ebenfalls offenes Treffen in Kufstein, wo es ein paar echte Schätze zu bestaunen geben wird, unter anderem Yamaha DX-1 und Waldorf Wave. Fetter geht´s nicht! Big Grin

Ich weiß nicht, ob man zum Thema Tonband etwas vergleichbares machen kann. Verglichen mit den Dinosauriern der elektronischen Musik ist eine Bandmaschine ziemlich unspektakulär, ich weiß nicht ob das irgendjemanden außerhalb der sowieso vorhandenen Liebhaberszene reizen könnte?
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#50
Zitat:joerg721 postete
Anfang September gibt es ein großes, ebenfalls offenes Treffen in Kufstein, wo es ein paar echte Schätze zu bestaunen geben wird, unter anderem Yamaha DX-1 und Waldorf Wave. Fetter geht´s nicht! Big Grin

Ich weiß nicht, ob man zum Thema Tonband etwas vergleichbares machen kann. Verglichen mit den Dinosauriern der elektronischen Musik ist eine Bandmaschine ziemlich unspektakulär, ich weiß nicht ob das irgendjemanden außerhalb der sowieso vorhandenen Liebhaberszene reizen könnte?
Andererseits interessieren sich für die Synths vermutlich auch nur ganz bestimmte Keyboarder, oder...? :? (Ich zähl mich dazu... irgendwann hätt ich ja doch gern mal einen Rhodes Chroma... Wink.)

Und umgekehrt werd ich nie vergessen, wie mein gänzlich unvorbelasteter Mitbewohner (damals Anfang 20) Mitte der 90er mal reinkam, sich vor meinem laufenden TK46 aufbaute und nur ein einziges Wort hervorstieß: "GEIL!!" Also, nicht nur Freaks können Bandmaschinen was abgewinnen. (Aber das hatten wir ja schon mal hier irgendwo.)

Vielleicht eher auch ein Transportproblem :? - einen Polysix oder OB-8 kriegt man ja noch einigermaßen durch die Gegend... aber ein paar Telefunken-Maschinen plus Mischpult mal eben nach Kufstein oder Flensburg karren...? :|

Michael

P.S. @joerg 721: wo Du was von einem "offeneren Treffen in der Kölner Gegend" :laola: schreibst... Darf Wink man zu so was eigentlich als JP8000 Confusedhocked: -Benutzer hin, oder wird man da gleich wieder an die Luft gesetzt? :lachen:
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