Wie oft kan ein Band Überspielt werden?
#1
Hallo,

mal wieder ne Frage, wie oft kann ein Band Überspielt werden? sollte man alte Bänder vor einer Neuaufnahme komplett löschen? Ich habe mir neulich ein paar Revoxbänder ersteigert gebrauchte vom Typ 671 da habe ich drop outs nach einer Neuaufnahme. Sind die Bänder verbraucht?
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#2
Revox 671 gibt es nicht. Es gibt 601, 621, 631, 641. Mit Ausnahme des 601 (nicht toll aber brauchbar) sind alle anderen Typen potentielle Schmier-Kandidtaten. Das heisst, daß das Band altersbedingt zu kleben anfängt, so daß es nicht mehr brauchbar ist. Merkst Du am Abrieb und daran, daß die Maschine das Band nicht mehr durchzieht.

Generell wird das Band beim Überspielen gelöscht, also brauchst Du es theoretisch nicht löschen. Praktisch kann es erforderlich sein. Wenn Du von Anfang bis Ende durchlaufen lässt, wird alles gelöscht. Wenn Du Einzeltracks aufnimmst, kann an den Start-Stop-Stellen die alte Aufnahme durchkommen, als kurzer Fetzen nur aber störend. Die Abhilfe, das Band von Hand ein wenig zurückzurangieren ist nervig, daher ist eine komplette Löschung nicht verkehrt. Du kannst sicher sein, daß das Band tatsächlich "leer" ist.

Fast sicher. Wenn der Vorbesitzer mit breiten Spuren gearbeitet hat oder die Spurlage nicht ganz passt wegen verstellter Köpfe, dann bleiben auf dem Band Reste der alten Aufnahme zu hören. Die werden dann zwar nicht abgetastet, aber strahlen trotzdem seitlich in die Spur hinein und sind bei leisen Passagen zu hören. Probieren, Versuch macht kluch. Eine Maschine mit einem Löschkopf, welcher die ganze Bandbreite abdeckt schafft ggf. Abhilfe.

Theoretisch kannst Du die Bänder bespielen so oft Du willst. In der Praxis bekommt das Band durch den Gebrauch Beschädigungen in Form von zerknitterten Kanten oder sonstigen Knitterstellen. Bei excessiver Nutzung wird auch die magnetische Schicht agenutzt bis auf das Trägermaterial. Letzteres dürfte aber bei halbwegs normalem Gebrauch "at home" nicht vorkommen, eher bei Bändern die für Überwachungsanlagen genutzt werden. Bandchargen mit qualitativen Mängeln mal ausgenommen.

Die von Dir vernommenen DropOuts sind wahrscheinlich Pegelschwankungen aufgrund von Beschädigungen und Verschmutzungen. Das war meines Erachtens nach typisch für das Revox 601, besonders bei Geschwindigkeit 9,5.

Als Bandmaterial für Neuaufnahmen kann ich "Revox" nicht empfehlen. Eine Empfehlung kann nur ausgesprochen werden, wenn bekannt ist, welche Maschine Du verwendest, welches Format Du fahren willst (2-Spur, 4-Spur, Geschwindigkeit) und was Du damit aufzeichnen willst.
Michael(F)
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#3
Moin, moin,

ich gehe mal davon aus, daß auf Deinem Band kein Verfallsdatum steht, oder?

Ein fixes Ablaufdatum gibt' also nicht. Auch kann man nicht sagen, daß ein Band nach z.B. fünfzehn Einsätzen plötzlich nicht mehr benutzt werden kann.

Die Lebensdauer jedes Bandmaterial hängt - gehen wir mal von optimaler Lagerung und Bedienung aus - auch davon ab, wie die Bandmaschine damit umgeht.
Wie blank sind z.B. die Teile Deines Tonbandgerätes mit denen die Schichtseite Kontakt hat. Wie sauber wickelt Deine Maschine? Mit welcher Bandgeschwindigkeit arbeitest Du? Läuft das Band frei über die Bandführung/Köpfe oder wird es zusätzlich angedrückt? Spulst Du häufig mit verdrehtem Band?
Umso höher die mechanische Belastung, desto kurzer die Lebenszeit. Umso dünner das Bandmaterial, desto höher wird auch die Schicht physikalisch mit belastet (Zugkraft, Wärme. Abrieb).
Umso sauberer ein Band aufgewickelt ist, desto geringer die Belastung der Kanten. Umso mehr das Band "klebt", desto höher die Zugbelastung.

Dazu kommen Aspekte der Fehlbehandlung, wie zu feuchte, zu trockene oder zu warme Lagerung, Abnehmen des nur teil-umgespulten Bandes vom Gerät, Knicken oder Verdrehen des Bandes, Berühren der Schichtseite etc.

Über die chemischen Veränderungen mancher Bandsorten ist ja scohn häufig im Forum berichtet worden. informationen über "typische Schwächen" bestimmter Bandsorten findest Du mit der Suchfunktion des Forums.

Letztendlich gibt es ein typisches "wie oft" nicht. Ich habe LGS-Bänder die hervorragend funktionieren, aber auch solche, die sichtbar abgenutzt sind.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#4
Hallo Michael(F)

hab mich vertippt, es sind Revox 631, ich will diese auf einer Revox B 77 nutzen, 4-Spur, natürlich nicht für Neuaufnahmen, für Radiomitschnitte. Kleben tun die Bänder nicht..bis jetzt.


RonnyK
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#5
Ein 631 welches nicht klebt, ist ein Wunder!

Selbst ReVox kam zu der Erkenntniss dieses Band möglichst rausch nicht mehr anzubieten und Ihren Opfern wiederwillen einen kostenlosen Umtausch gegen das Nachfolgeband zu offerieren.

Wobei 641 auch nahezu 100% in die ewigen Magnetbandgünde eingegangen ist, bescheiden brauchbar ist 621 und Bestand hat eigentlich ausschließlich das 601 alias Scotch 207.

Weiterhin verbrauchen die Bänder allerhöchstens mechanisch und nicht durch Wiederbespielen bzw. durch offtmalige Löschaktionen.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  
ESC
ESC Diva
reVox B251 Revision und Modifikationsliste!
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#6
Ich schließe mich meinen Vorrednern an!

Ergänzend kann ich dazusagen, für den täglichen Gebrauch wie Radiomitschnitt habe ich ein BASF SM911. Das Band benutze ich weit über ein Jahr, es hat mindestens 1000 Betriebsstunden hinter sich. Irgendwelche Qualitätseinbußen konnte ich bis jetzt nicht feststellen, der Wickel (offener Wickel) ist immer noch ganz sauber.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#7
Wenn es nicht klebt, dann ist es kein 631. Theoretisch bestünde noch die Möglichkeit eines Wunders, wie von Thomas angedeutet, aber daß das Band kein 631 ist wäre die wahrscheinlichere Lösung.

Band schwarz?
Wickelt saumäßig, besteht nur aus ausgeschossenen Lagen?
Vorspann halbtransparent / bonbonfarben in hellgrün / rosa?
Stempel auf dem Vorspann "631"
Spulen mit 3 Fenstern je Seite?
Stinkt?

Mit Neufaufnahmen meinte ich auch Radioaufnahmen. Mit Revoxbändern halte ich es so, daß ich das 631 in den Müll entsorge, 621 wenn es klebt auch. 641 hielt ich lange für stabil, ist es aber nicht wirklich. Aber oft noch zu retten durch umkopieren. Schmierneigung nicht so extrem wie das 631. Das 601 ist stabil. Ist was gutes drauf, behalte ich es. Ich bespiele es aber nicht neu. Da gibt es besseres. Bei 2-Spur und 19 kann man es nehmen, bei 4-Spur und 9,5 ist es eine mittlere Katastrophe, vom heutigen Stand aus betrachtet.
Michael(F)
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#8
ja das Band ist schwarz, Vorspannband ist hellgrün, Stempel auf dem Vorspannband ist 631, auf einer Novodurspule und ja es stinkt. Es wickelt aber gut

RonnyK
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#9
Ein seit vielen Jahren guter Kumpel von mir (Florian aus dem Forum) hat damals das 631 gekauft, als es aktuell war.

Seine Bänder laufen alle noch. Ich habe ihm aber dringenst angeraten, diese auf ein neuzeitliches Material zu überspielen (SM468).

Gruß
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#10
Allerdings gibts schon leichte Probleme: Er hat Pegelschwankungen. Und da alle Bänder mit Highcom aufgenommen wurden.........

Doch Kacke!

Gruß
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#11
Ich hab auch ein stinkendes Revoxband, das klebt aber nicht und eine Neuaufnahme darauf klang ganz ordentlich.
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#12
601 ist ja auch durchaus brauchbar. Für Rundfunkmitschnitte nehme ich das auch gern. 621er habe ich auch ein paar nichtklebende, aber 631 ist mir noch keins begegnet, welches noch kopier- oder gar nutzbar wäre.

Nachtrag: Den Geruch mag ich übrigens irgendwie. Das ist dieser leicht chemische Duft, der auch aus Filmdosen steigt, sofern man diese zum ersten mal öffnet. Hat ein hohes Suchtpotential. Gut, dass ich noch eingie Scotch eingelagert habe...

Gruß
Niko
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#13
Meine ganzen anderen Revoxbänder stinken nicht, nur dieses eine, das aber dafür um so mehr. ;-)
Es klebt oder schmiert aber genau so wenig wie die anderen.
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