Sony TC 399
#1
Gestern war bei uns Sperrmüll. Als ich meine "ausgebeinten" Geräte vor dem Haus deponierte, sprach mich ein Nachbar auf die Geräte an. Er sagte, er hätte von seinem Sohn noch ein Gerät auf dem Speicher, das sollte auch raus. Es handelte sich um eine Sony TC 399, schwarz.

Kurz: ich habe sie natürlich vor dem Schredder gerettet. Nun besitze ich zwar über 80 Geräte, aber noch keine einzige Japanerin. Deshalb habe ich natürlich das Gerät gestern abend gleich mal geöffnet und eine erste Bestandsaufnahme gemacht. Und war eigentlich angenehm überrascht, ich denke, dass vergleichbare (westdeutsche) Hersteller in den späten 70ern nichts vergleichbares anzubieten hatten. Ich kenne die Grundigs und TFK´s aus dieser Zeit und.....naja.

Folgende Defekte habe ich festgestellt: Linke VU-Meter Beleuchtung defekt.
Und der linke Aufnahmeverstärker scheint defekt zu sein, bis zu zwei Dritteln aufgedreht passiert gar nichts, danach kommt ein total verzerrtes Signal.

Ansonsten ein absolut sauberes und schönes Gerät. Köpfe haben keinen sichtbaren Einschliff, Andruckrolle und Riemen einwandfrei.

Nun meine Fragen: Gibt es diese Sofitten für die VU-Meter noch und wo ?
Lohnt sich die Reparatur des Aufnahmeverstärkers ? Gibt es da vielleicht die "üblichen Verdächtigen", die man prophylaktisch austauschen sollte ?
Der rechte Kanal ist in Ordnung, allerdings ist eine deutliche Differenz Vb/Hb vorhanden. Hinterband dumpfer und leiser. Nicht dramatisch, aber immerhin.
Verwendetes Band: BASF DP 26.

Wie sind die Erfahrungen mit diesem Apparat ?
Bauzeit von - bis ?

Unglaublich, aber die Kiste begeistert mich richtig. Dabei war ich bis gestern überzeugter "Japan-Hasser". Momentan steht sie neben der B77 und sie vertragen sich sogar............wäre schön, wenn sie da stehenbleiben könnte.

Danke schon mal und Grüsse an Alle
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#2
Hallo Thomas,

bei einer Sony geht nix kaputt.
Schwachstellen sind aber Schalter und Kontakte:
Bevor ich die Verstärker überprüfen würde, würde ich erst einmal die Schalter, und hier in erster Linie den Tape/Source-Schalter, und Potis mit Ballistol behandeln und ein paarmal hin-/und herschalten bzw. drehen.
Nur wenn dann keine Änderung eingetreten ist, würde ich ernsthaft an den Verstärker denken...

Viel Glück und viele Grüße
Frank
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#3
Hi Frank,

alles klar, dann geh´n wir erstmal mit der Ballistol-Dose auf die alte Dame los.
Nach der ersten Bestandsaufnahme ist bis zur Perfektion sowieso noch einiges zu tun.

Die Tape/Source-Schalter sind in der Tat etwas wackelkontaktig. Kann mir jedoch nicht vorstellen, dass das Gekrächze davon rührt, mir scheint das leider etwas ernsteres zu sein. Na, schaun´ wir mal.

Danke erstmal und ran an den Speck.
Trotzdem bin ich für weitere Erfahrungen sehr offen.

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#4
Zitat:firstthird postete
Hallo Thomas,

bei einer Sony geht nix kaputt.
Nun, ganz so weit tät ich mich nicht aus dem Fenster hängen.
Vor bei den Plastikwickeltellern kann es mal zu rissen und zu Zahnverlust beim Dreizack kommen.
Meiner 377 sind keine vernünftigen Ergebnisse zu entlocken. Ich hatte vor 2 Jahren mal einen diesbezüglichen Thread gestartet, aber auch die Tipps von MichaelB haben keine Besserung gebracht. Anders als er vermute ich immer noch, dass die ausgprägte wiedergabeseitige Dumpfheit von trockenen Kondensatoren stammt.

Aber dennoch stieße ich eine 399 nicht vom Regal. Wink

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#5
Zitat:grundig tk 240 postete
Bauzeit von - bis ?
Hallo Thomas!

Die TC-399 war das Einstiegsmodell im letzten Aufgebot der Sony-Bandmaschinen. Gebaut m.W. von 1979 bis 1984.

In Deutschland ist sie selten, weil sie für ein einmotoriges Gerät vergleichsweise teuer war (in einer Liste von 1981 wird sie mit einem Preis von "ca. 1.000 DM" angegeben, eine Akai GX-215 D mit drei Motoren und Autoreverse kostete zur gleichen Zeit etwa genau so viel).

Zitat:Unglaublich, aber die Kiste begeistert mich richtig. Dabei war ich bis gestern überzeugter "Japan-Hasser".
... und die Japaner haben noch viel bessere Bandmaschinen gebaut. :-)

Gruß,
Timo
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