Benutzt jemand die "automatic" ?
#1
So wie es Leute gibt, die aus Bequemlichkeit einen Wagen mit automatischem Getriebe fahren (auch ich bekenne mich dazu), gibt es sicherlich auch Tonbandgeräte-Nutzer, die einen Spulendreher mit der in den 60ern entwickelten und damals auch sehr beliebten Automatic-Schaltungen besitzen und möglicherweise auch heute noch nutzen (auch dazu bekenne ich mich, trotz reichlich vorhandener Revoxen).

Interessant wäre:

Wer hat welche "Automatic-Gurke" und wird diese noch benutzt ?
Welche Arten von Aufnahmen macht ihr damit ? Macht ihr überhaupt welche?
Wie sind eure Erfahrungen mit diesem Männlein im Gerät, das für euch die Aussteuerung übernimmt ?
Und: War es eurer Meinung nach gut und richtig, dass es solche Hausfrauen-Schaltungen in unséren Lieblingen überhaupt gab ?

Dieser Thread ist den Tonbandkoffer-Fans gewidmet, die nicht vor Bändern zurückschrecken, die damals vom Radio (Mittelwelle) auf Viertelspur-mono, 9komma5 aufgenommen wurden.

Trotzdem kann jeder seinen Senf dazugeben. Ich bitte sogar darum.

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#2
Ich habe in einer Variocord eine Automatikschaltung, benutze diese jedoch nie, da die Aufnahmen damit übersteuern. Meine Variocords haben recht hohe Seriennummern, die einzigen Einstellmöglichkeiten sind die Kalibrierung der Aussteuerungsanzeigen und der Bias. Wenn ich Vorband bis 0dB Aussteuere, wie es auch die Automatik macht, liege ich weit im Jenseitigen.
Interessant ist an der Uher-Automatik, dass sie nur nach untern regelt. Wenn der maximale Pegel festgestellt ist, wird die Dynamik nicht mehr gestaucht. Untauglich ist es natürlich, wenn Gespäche aufgezeichnet werden sollen: Ein Huster und der Rest des Dialogs verschwindet im Bandrauschen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#3
Das finde ich sehr erstaunlich, dass deine Aufnahmen bei Automatik übersteuern.
Eigentlich ist doch so was eher sehr konservativ eingestellt.
Bei meinen damaligen (allerdings nur) Kassettenrekordern war das jedenfalls so und mit Handaussteuerung war weit mehr herauszuholen.
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#4
Als ich mein erstes Tonbandgerät bekam - mit VU und Reglern - brach für mich eine neue Zeitenrechnung an. Nie mehr Automatik. Ständig regelt die Automatik nach, wie auch heute noch bei UKW-Sendern zu hören und das Fade in/out war eigentlich auch nicht zu gebrauchen.

Weil die Gesellschaft aber heute offenbar auf Hausfrauen-Schaltungen besteht, sind viele der kleine MP3-Dinger, so sie denn der Aufnahme mächtig sind, mit einer Aufnahmeautomatik oder zumindest fest eingestellten Pegeln ausgestattet. Viel zu regeln gibt es bei den Digitalen eh nicht, mein Philips Audio-CD-Brenner z.B. erlaubt nur wenige Schritte, das kann man weder als 'Aussteuerung' bezeichnen noch ist die Regelung leicht zugänglich.

Ich habe einige TBs mit Automatik, habe aber noch nie das Bedürfnis gehabt, dieselbe zu benutzen Wink
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#5
Da musste ich doch gleich einen Blitztest durchführen.
Also: Die Anzeige schlägt bei Automatik bei 315Hz und 1kHz bis knapp 0dB aus, was ich durchaus konservativ finde, denn ich habe mit statischen Signalen getestet, da sollten 6dB Vorlauf mit drin sein.

Beide Frequenzen habe ich jetzt mit verschiedenen Vorbandpegeln aufgezeichnet und anschließen auf der Akai GX-210D abgespielt. Hier mal die Tabelle für 1kHz:

Vorband Hinterband
(Uher) (Akai)
-20 -5
-10 +2
-6 +5
-3 >+5
0 Anschlag
Auto Anschlag

Die Differenzen zwischen den Hinterbandpegelstufen schreibe ich der Aussteuerungsanzeige des Variocord zu, es ist ja eher zum schätzen des Pegels.

niels

Edit:
Testband war ein maxell UD 25-120, Geschwindigkeit 19cm/s
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#6
@niels:

Stimmt, ich besass mal eine UHER 711 automatic, die steuerte auch zu hoch aus. Vielleicht hat Uher das mit der automatic nicht so drauf gehabt.

Die Grundigs (und da habe ich gaanz viele mit Automatic) beherrschen diese Aussteuerungsart allerdings ganz prima. Und wenn ich mal was über Schaltuhr aufnehmen will, bin ich dafür eigentlich ganz dankbar.

@ highlander:

Welches Gerät war das denn, welches da ständig nachgeregelt hat ?

Schlechte Automatiken gab´s in erster Linie in Cassettenrecordern der 70er-Jahre. Das war teilweise ganz grosser Murks. Ein Freund hatte einen Blaupunkt-Recorder, die Aufnahmen waren nur grausam. Und mein National Panasonic von 1975 war auch nicht viel besser.

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#7
Auch ich habe eine Variocord, deren Automatik ich nie benutze. Meine steuert immer zu gering aus. Bei Handaussteuerung bis 0dB habe ich nach oben noch Luft, da ist noch nichts übersteuert.

Bei Aufnahmen über Schaltuhr steuer ich vorher von Hand aus. Ich benutze immer dasselbe Radiogerät und weiss in etwa, bis zu welchem Punkt ich aufdrehen muss.

Gruss
TSF
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#8
Als ich damals meine Tesla B90 kaufte, fand ich die eingebaute Automatik garnicht mal soooo unnützlich, zumal sie für Sprache und Musik umschaltbar war. Selbstverständlich habe meist mit der Handregelung aufgenommen aber wenn es mal darauf ankam eine Sendung nur rein informativ oder zum später anhören aufzunehmen war mir diese Einrichtung doch sehr willkommen.
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#9
Eine originelle Variante der "Automatik" ist die Compute-O-Matic bei einigen Akai-Bandmaschinen. Da sind die Pegelregler mit kleinen Elektromotoren versehen, die bei Bedarf die erforderlichen Anpassungen vornehmen.

Hat sich aber wohl nicht durchgesetzt und wurde zuletzt 1973 bei der GX-370 D verbaut.
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#10
Mein erstes Bandgerät war ein Grundig TK245 de Luxe. Dort gab es eine Aussteuerungsautomatik, die ich anfangs durchaus benutzt habe und die - soweit ich mich erinnern kann - auch einigermaßen brauchbare Aufnahmen produzierte. Aber das waren noch die Zeiten, wo 9,5/Mono vom Radio aufgenommen wurde. Meinen heutigen Vorstellungen wird das wohl nicht mehr genügen.
Bei Gelegenheit muss ich das Teil mal wieder vom Dachboden holen. Obwohl es der Urahn meiner heutigen kleinen Sammlung von Groß- und Kleinohren ist, fristet es dort seit längerem ein recht kümmerliches Dasein. Sollte es noch zum Laufen zu bringen sein (notfalls habe ich auch noch ein Schlachtgerät gleichen Typs) werde ich die Automatik mal mit 19/Stereo testen und ggf. berichten.
Frdl. Gruß Michael(G)
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#11
@timo:

Stellmotoren an den Pegelreglern ? Tatsächlich ?? Das habe ich noch nie gehört, klingt aber interessant. Vielleicht sollte ich mich doch mal näher mit den Japanerinnen befassen. ;-)

In den 60ern dachten doch tatsächlich einige Besitzer von Automaticgeräten, da sitzt ein kleines Männlein drinne und dreht am Regler ´rum.......

@ Michael(G)
Dein erstes war ein 245 ? Donnerwetter, protz, protz, ich hatte "nur" ein 240 (Mono-Viertelspur) aber auch das ist noch da und funktioniert bestens. Ich erinnere mich, dass ich dann später, im sogenannetn Flegelalter ausschliesslich von Hand ausgesteuert habe, das war viel "professioneller". Wenn ich mir diese Aufnahmen heute anhöre, bedauere ich es, dass ich nicht die Automatic benutzt habe. Ich habe alles hoffnungslos übersteuert. Denn die Musik, die ich aufnahm war immer "laut" und deshalb musste sie auch "laut" aufs Tape....Die automatic-Aufnahmen waren mir zu zahm.

Das TK 245 würde ich tatsächlich an Deiner Stelle mal wieder in Betrieb nehmen. Nur so. Um der alten Zeiten willen........

Thomas
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#12
Zitat:grundig tk 240 postete
@timo:
Stellmotoren an den Pegelreglern ? Tatsächlich ?? Das habe ich noch nie gehört, klingt aber interessant. Vielleicht sollte ich mich doch mal näher mit den Japanerinnen befassen. ;-)
Oh je, was hab' ich angerichtet? :-)

Frank Oomen hat die Compute-O-Matic mal recht anschaulich erklärt: http://www.reels-and-manuals.com/GX-365.html (zweitletzter Abschnitt)
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#13
Also ich habe die Automatic für Unterhaltungsmusik oft genutzt und fand die Ergebnisse gar nicht schlecht.
Das Gerät war ein

Schundig TK 600

Und aufgenommen wurde zeitgemäß in Vierspur-Stereo von UKW mit 9,5 cm/s.

Für Aufnahmen klassischer Musik war die Matic natürlich völlig ungeeignet.

Die Elektronik des TK 600 war deutlich besser, als sein Laufwerk, das bereits nach 10 Jahren vollkommen über den Jordan war.

Schade um das gute Stück, denn die Kiste klang nicht nur über den alten RTV 600 (ebenfalls Grundig) gut, sondern auch über die eingebauten LS.

Mein Fazit:
Die Matic war ne nette kleine Erfindung, aber nicht wirklich nötig.

Erlebnis am Rande:
Nachdem ich mit dem 600er rumautomatisiert hatte, fiel mir ein TK 40 in die Hände. Da war nix mit Automatic !!
Und mit dem TK 40 lernte ich damals erst, wie man selbern aussteuert. Kein Witz. Und die Aufnahmen waren alle Achtung !! TK 40 find ich gut. Smile
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#14
@Thomas

Hast recht, es dürfte sich tatsächlich lohnen, das TK 245 mal wieder zu reaktivieren. Auch die Bänder von damals (1965 ff) habe ich noch. Sie laufen noch. Die Aufnahmen (meist Klassik) stammen von einer Nordmende-Musiktruhe, so einem hochglanzpoliertem Möbel mit Radio (Röhren/"Magisches Auge") und DUAL 10fach-Plattenwechsler. Leider lebt das Teil schon länger nicht mehr.

Also: Nostalgie ist angesagt, wenn ich mich an diesem oder dem nächsten Wochenende auf den Dachboden begebe .....
Frdl. Gruß Michael(G)
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#15
@Michael,

...nimm ausreichend Proviant mit - Du könntest länger
auf dem Dachboden verweilen und schwärmen, als Dir lieb
ist.
:grins:

...oh, ich vergass - zum Thema:

Automatik beim TB habe ich noch nie genutzt. Nur sehr selten
mal am Tapedeck (...spontane Mitschnitte auf dem "Ghettoblaster",
wenn der mal im Garten steht und was Gutes im Radio läuft...)

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#16
Na, das sind doch schon ganz interesssante Statements.

Mir stellte sich am Wochenende beim Benutzen des Grundig TK 248 noch folgende Frage:

Worin liegt wohl der Unterschied zwischen "Automatic Sprache" und "Automatic Musik" ?

Ich glaube, auch andere Hersteller hatten diese Wahlmöglichkeit einigen Geräten mit auf den Weg gegeben, hatte nicht auch das UHER Report 4000 IC dieses "Feature" ?

Vielleicht hat ja jemand eine Antwort parat.

Thomas
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#17
Wenn ich mich noch recht erinnere, gabe es die Auswahl des Automatik-Modi schon bei einer TK-145. Hier sind die Zeiten der dynamischen Eingangspegelung unterschiedlich. Ich nehme an, dass bei Musik und leisen Passagen mehr Zeit vergeht ehe die Automatik die Aussteuerung erhöht.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  
ESC
ESC Diva
reVox B251 Revision und Modifikationsliste!
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#18
Wie schon weiter oben gesagt, gab es diese verschiedenen Automatik-Modi auch bei Tesla-Geräten (B90, B700) Die beiden ersten DDR-Kassettengerät aus der Sonett-Serie hatten eine Taste, welche mit "Dynamik" bezeichnet war, sie erfüllte den gleichen Zweck. Sinn und Zweck der Sache war es wohl, die Reaktionszeit der Automatikregelung dem jeweiligen Programminhalt anzupassen. Bei Tesla-Geräten gab es noch eine dritte Möglichkeit um die Automatik zu nutzen. Drückte man beide Tasten, also "Sprache" und "Musik" gleichzeitig, konnte man mit dem Aussteuerungsregler ein- und ausblenden, ab einer bestimmten Reglerstellung griff dann die Automatik (Übersteuerungssicherung) Der Vollständigkeit sei noch gesagt, daß das dritte Kassettengerät aus der Serie, das Sonett '77 statt der Dynamik-Taste einen Umschalter für Hand und Automatik hatte. Das richtige Aussteuern per Hand war bei diesem Gerät aber garnicht so einfach, denn es hatte weder eine Mithörkontrolle noch eine richtige Pegelanzeige. Lediglich eine kleine grüne Kontrolleuchte zeigte durch ihr Flackern den Aussteuerungsgrad an.
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#19
Ende der 60er, als ich mit dem Tonbandeln anfing, habe ich die Automatik benutzt und war auch recht zufrieden, zumal die auch in Stereo funktionierte und gute Ergebnisse brachte, soweit ich das damals beurteilen konnte. Aufnahmen aus dieser Zeit existieren leider nicht mehr. Das ging so lange, bis mir die Automatik eine wichtige Überspielung vermurkste: ein Kanal wurde ständig lauter und leiser, was ich wegen der fehlenden Hinterbandkontrolle natürlich nicht bemerkte. Erst beim Anhören, und da war es zu spät. Am Band lag es nicht, das war neu. Und das war das letzte Mal, daß ich die Automatik verwendete.
Das Gerät gibt es noch immer, mittlerweile mit dem dritten Kopf. Ist schon ein dutzendmal umgezogen und hat eine horrende Laufleistung auf den Röhren. Die Gummiräder sind zu Bakelit mutiert (Laufgeräusche) , die beiden Riemen ziehen nur noch träge, das Bedienpult hat starke Gebrauchsspuren, aber das Gerät ist nicht umzubringen. Ich verwende es gerne noch auf der Terrasse, da es als Koffergerät einen überraschend guten Klang produziert. - Grundig TK245 de Luxe -
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#20
@heinz:

danke für diesen Erfahrungbericht.

Du hättest es gar nicht nicht erwähnen brauchen: alle diese Dinge können nur auf ein Grundig-TK zutreffen.....vor allem die Unkaputtbarkeit.

Thomas
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#21
Naja... auf die früheren vielleicht.
Zuhause bei meinen Eltern steht immer noch diese Gurke von TK745 *würg*
Gut, der Klang ist wirklich net schlecht, aber das Laufwerk.... Sad

Zur Automatik:
Wo sie nicht gerade der einzige Weg ist, wird sie abgeschaltet.
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
---
Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#22
Hallo zusammen,

seit ein paar Wochen besitze ich ein Grundig TK-145 U. Es hat eine Aussteuerungsautomatik („“Speech“ und „Music“) mit zwei unterschiedlichen Zeit- (Regel-) konstanten. Das Gerät wurde in einer Fachwerkstatt instandgesetzt und liefert beachtlich gute Ergebnisse auf BASF DP 26 LH o.ä. Als Aussteuerungsanzeige dient ein „magisches Band“. Nutze ich die Automatik zur Aussteuerung, zeigt es eine permanente Übersteuerung an. Als Tonquelle dient ein Tandberg Receiver Huldra 10, der ebenfalls DIN-Buchsen und entsprechende Pegel aufweist. Daher nutze ich die Automatik nicht, sondern steuere manuell aus. Das ist m.E. in jedem Fall einer automatischen Aussteuerung vorzuziehen. Frage: Obwohl noch einwandfrei, suche ich einen neuen oder neuwertigen A/W-Kopf als Reserve für dieses Gerät. Hat jemand so etwas oder weiß, wo er zu bekommen ist? Danke!
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#23
Oh, eine "U"-Ausführung ? Das ist eine amerikanische, ziemlich selten hierzulande. Trotz über 50 Grundigs besitze ich noch keine. Glückwunsch.

Dass das Gerät übersteuert liegt mit ziemlicher Sicherheit daran, dass du nicht das richtige Überspiel-Kabel benützt. Es gibt dafür eine extra Ausführung (ich glaube, es war das Grundig-Kabel 381 oder 371) das hat kleine Dämpfungswiderstände eingelötet, da das TK 145 nur über eine kombinierte Radio-Phono-Mikro-Buchse verfügt (Sparmassnahmen...).

Wenn du von Hand aussteuerst wirst du - so vermute ich - bestimmt den Regler nur ganz wenig (etwa bis zur Markierung 1) aufdrehen können bevor das magische Band überlappt und dementsprechend die Aufnahme zu übersteuern beginnt. Die Automatik schafft das nicht, das ist mir bekannt. Verfügt man nicht über das originale Kabel kann man sich mit einem kleinen billigen Mischpult helfen, damit bekommt man die zu hohen Pegel in den Griff.

Übrigens: Tonköpfe für dieses Modell habe ich. Allerdings ist keiner mehr als neuwertig zu bezeichnen. Leider. Zum Glück war bisher noch kein Austausch nötig, dafür laufen die Kisten auch zu wenig.

Viel Spass mit dem kleinen deutsch-amerikanischen Röhrenkoffer.

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#24
Für neue Aufnahmen mit einem externen Mikrofon (Familienfeiern etc.) mit meiner Grundig TK 146 nutze ich ausschließlich die Automatik. Die Aussteuerung ist so perfekt, wie ich es per Hand auch nicht besser machen könnte. Ein "Pumpen" der Lautstärke (wie bei Kassettengeräten her gewohnt) kann ich nicht feststellen. Sind also qualitativ sehr gute Aufnahmen.
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#25
Ich nutze die automatic auch.

Denn - zumindest die von Grundig gebaute - war gar nicht übel. Diese Aufnahmen auf der B 77 abgespielt klingen auch ganz ordentlich.

War eigentlich keine schlechte Sache. Und hat vielen Leuten damals das Tonbandgerät erst schmackhaft gemacht...............

Thomas
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#26
Hallo Thomas,

hat leider ein wenig gedauert mit meiner Antwort auf Deinen interessanten Beitrag ;-) Vielen Dank für den Hinweis auf das Grundig-Überspielkabel mit den Dämpfungswiderständen – das habe ich natürlich nicht und erklärt die Probleme der Automatik beim Aussteuern. Aber das hat ja per se nichts mit der Automatik oder einer Fehlfunktion derselben zu tun. Wenn ich mein TK-145 U manuell aussteuere, kann ich den Drehregler bis zum Wert 2,5 aufregeln, bis sich die Hälften des magischen Bandes berühren. Es ist also nicht ganz so heikel, wie Du vermutet hast. Dieser Regelweg reicht mir für ein gefühlvolles Ein- und Ausblenden. Auf das TK-145 U bin ich stolz, es ist innen und außen in einem fast neuwertigen Zustand und klingt mit DP 26 LH beachtlich sauber und voluminös. Das einzige wirkliche Manko ist, dass man die Abdeckung über den Köpfen zur Reinigung derselben nicht abnehmen kann. Immer die komplette obere Gehäuseabdeckung abzunehmen, ist mir zu lästig. Ich versuche mit Q-Tips und spitzen Fingern durch den Bandeinfädelschlitz und von den Seiten die Köpfe und Bandführungen zu reinigen – geht so leidlich. Diesen Nachteil besitzt mein nächster Neuerwerb, ein TK-146, revidiert und in schönem Zustand, zum Glück nicht mehr. Manuel hat ja beschrieben, dass auch bei diesem Gerät die Automatik sehr gut funktioniert. In der Zwischenzeit ist ein weiteres Sammlerstück von Grundig bei mir eingetroffen, ein TK-248. Ich habe festgestellt, dass das Schiebepoti zur manuellen Aussteuerung defekt sein könnte. Beim Drücken der Aufnahmetaste (manuell) übersteuert die Maschine sofort, trotz zugezogenem Poti. Notgedrungenerweise habe ich die Automatik zur Aussteuerung benutzt – und war von den Socken. Nach 2 – 3 Sekunden ist diese eingepegelt und erzeugt eine Aussteuerung, wie ich sie von Hand nicht besser hinbekäme! Kein Nachregeln leiser Passagen, also keine Kompressionseffekte – toll! Bei 19 klingt das an der Stereoanlage dynamisch, durchsichtig und unverzerrt. Grundig scheint die Kunst der Automatik wirklich draufgehabt zu haben. Gestört hat mich natürlich, dass ich nicht ein und Ausblenden konnte. Auch hier fand ich Abhilfe: Das DIN-Kabel geht an die Radio-Buchse meiner A 77. Diese hängt über Cinch an der Anlage. Nach dem Einpegeln der Automatik kann ich nun mit dem Volume-Regler der
A 77 die automatisch ausgesteuerte TK-248 sanft ein- und ausblenden – klappt prima! Das muß ich auch mal mit meiner TK-245 deLuxe probieren.

P. S. 1: Zusammen mit der TK-146 kommt noch eine TK-125 (für 5 Euro) in funktionsfähigem Zustand zu mir (nur der Tragegriff fehlt). Diese Version ist mir auch noch nicht untergekommen – Gehäuse hell-/dunkelgrau aber mit Drehspulinstrument und nicht mit magischem Band, wie ich das eigentlich erwartet hätte. Automatikversion.

P.S. 2: Ich bekenne mich dazu, offensichtlich so langsam zum Grundig-Sammler zu werden. Alle Geräte sind spielbereit und werden auch regelmäßig betrieben. Thomas, falls Du mal darüber nachdenkst, einen der A/W-Köpfe für das TK-145 abzugeben, wäre ich für eine Info dankbar – eilt aber nicht. Ist im TK-242 der gleiche Kopf? Wahrscheinlich ja….

Keep swingin´ - Uli
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#27
Hallo swingin´Uli,

Glückwunsch, du bist auf dem richtigen Weg, man kann über die 60er-Jahre- Grundigs sagen, was man will, seltenst ist da wirklich mal was Schlimmes dran, kleinere Reparaturen gehören dazu und wenn sie erst mal gemacht wurden, laufen die TK´s immer sehr gut. Ich habe gerade erst wieder eine Philips von ihren Flüssigriemen befreit, da kommt der Ekel hoch !!! Pfui Teufel......

Gegenfrage zu den Köpfen: Du schreibst TK 242, oder meinst du etwa das TK 245 ? Da ist der gleiche Kopf drin wie im TK 145, der Kopf im 242 ist ein gänzlich anderer.
Ist denn beim 145 wirklich ein neuer Kopf fällig ? So wie du das Gerät zustandsmässig beschreibst, kann es doch noch gar nicht so viel gelaufen zu sein.

Übrigens, die Idee mit dem Anschliessen der 245/248 an die A 77-Radiobuchse ist gut, da muss man erst mal drauf kommen ! Dass der Schieberegler an der 248 kaputt sein soll, kann ich nicht so ganz glauben, bestimmt nur ein furchtbarer Wackler, oder der Umschalter manuell/Automatic ist wackelig, prüfe doch mal die entsprechenden Kontaktfedersätze, vielleicht öffnen/schliessen da welche nicht richtig....hatte ich auch schon.

Ansonsten, viel, viel Spass mit deinen Geräten und: weiter so, es gibt gerade bei Grundig noch viel Schönes zu entdecken.

Gruss
Thomas
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#28
Hallo Thomas, vielen Dank für Deine Infos. Vor gut einer Woche hat das TK-248 ganz unvermittelt seinen Geist aufgegeben.
Es war während einer laufenden Aufzeichnung – plötzlich stand sie. Der Motor lief, aber es erfolgte nur noch ein gelegentlicher, ruckartiger Bandtransport. Schneller Vor- und Rücklauf sind ok. Gestern ging sie zur Fachwerkstatt, die werden das nachbessern. TK-146 und 125 habe ich auch abgeholt aber aus Zeitmangel noch nicht gehört. Das TK-125 ist die hell-/dunkelgraue Version mit magischem Band, also das genaue Halbspur-Pendant zur TK-145 U. Nicht ganz so gut erhalten (leicht abgegriffene Schrift stellenweise), sehr leiser Motorlauf. Das TK-146 sieht noch besser aus, Zustand Note 2.
In der Zwischenzeit leistet das TK-245 gute Dienste als Kleinspuler. Die war vergangenen Samstag 6 Sunden am Stück eingeschaltet. Je länger sie läuft, desto leiser wird sie – man hört sie hinterher kaum noch ;-) ….
Ich habe schon das TK-242 gemeint, das mit wahrscheinlich verschlissenem A/W-Kopf (Spur 1-2 deutlich dumpfer als 3-4) und kaputten Riemen irgendwann auf Reparatur wartet.
Sehr interessiert wäre ich an einer weiteren guten TK-245 (vor allem automatic, also mit magischem Band) oder der Mono-Halbspur-Version TK-220 automatic. Es ist sicher richtig, dass die Grundig Modellpalette so manches Juwel birgt. Mein erster Kontakt mit Bandmaschinen war das Grundig Reporter 700 meines Großvaters – faszinierend, der magische Fächer! Für ein lauffähiges Exemplar gäbe ich was, aber das ist wohl kaum noch zu bekommen.
Neue Köpfe für TK-145 U bzw. TK-245 würde ich nur als Reserve benötigen, da ist aktuell zum Glück alles fit.

Keep swingin´- Uli
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#29
Hallo Uli,

ja, ein TK 220 bzw. TK 245 mit magischem Band gehört auf jeden Fall dazu. Es gab auch noch das TK 240 in Viertelspur-mono und den Geschwindigkeiten 4,75 und 9,5 cm/s, ist von den Röhrengeräten dieser Serie das seltenste. War mein erstes und läuft heute noch 1a.

Im gleichen Design gab es dann noch das TK 241, allerdings transistorisiert, sowie das TK 247, ebenfalls mit den Dreibeinern drinne. Dieses war das "Flaggschiff", abgelöst 1969 vom TK 248, das Du ja auch besitzt. Hier schliesst sich der Kreis.....

Thomas
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#30
Hallo Thomas, die Röhrenversionen 220 und 245 sind m.E. die authentischsten Vertreter dieser Baureihe. Daher liegt bei der Suche mein vorrangiges Augenmerk auch auf diesen Röhrenkoffern. Das 240 war mir bislang nicht geläufig, und ich gehe davon aus, dass es sich auch hier um ein Röhrengerät handelt?! Die Geschwindigkeitskombination 4,75 / 9,5 erscheint mir allerdings heikel und nicht unbedingt für herausragende Ergebnisse geeignet. Aus Sammlersicht ist die Maschine natürlich anders zu bewerten. Aber auch die transistorisierten Versionen 241 und 247 würde ich nicht von der Hand weisen, liefen sie mir denn mal irgendwann über den Weg ;-) ….
Gestern hat es nur zu einem Einschaltversuch beim TK-146 gereicht. Ich finde diese zierliche Maschine einfach hübsch – und das Auge hört bei mir ganz gewaltig mit! Ihr Laufgeräusch ist so niedrig, dass ich mit dem Ohr ganz nah herangehen musste, um es wahrzunehmen. Ich habe noch ein originalverpacktes BASF Ferro super DP 26 LH (das schwarz-rote) auf 13 er Spule miterworben. Das wird nächstens ausprobiert. Eine gewaltige Verbesserung gegenüber dem Vorgänger TK-145 ist, dass man die Kopfabdeckung zur Reinigung abnehmen kann.
Die Aussteuerungsautomatiken, die Grundig gebaut hat, sind die besten in Amateurgeräten überhaupt. Müssen sie auch sein, gab es doch mit TK-147 und 148 sowie 244 Geräte, die ausschließlich automatisch aussteuerten.

73 - Uli
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#31
Hallo Uli,

das TK 148 kann sowohl automatisch als auch manuell aufnehmen. Als reines Automatic-Gerät wäre noch das TK 545/547 zu nennen.

Die abnehmbare Tonkopfabdeckung war in der Tat ein "Quantensprung". Das stört mich nämlich auch an den Tk 14/17/23/27. Jedesmal das Gerät aufschrauben um die Befindlichkeiten der Bandführung zu kontrollieren, fürchterlich !!

Das TK 240 kam 1966 auf den Markt und gab es sowohl mit magischem Band als auch mit VU´s. Aber immer röhrenbestückt, sozusagen die Low-Speed-Version. Mein Vater hat schon immer einen Hang zur Sparsamkeit gehabt, deshalb kam nur dieses Gerät für ihn im Jahre 1967 in Frage.

Macht auch Spass. Machen alle Spass. Die Einstellung zu diesen Geräten vorausgesetzt.

Ich könnte mich noch länger in Pro-Grundig-Ergüssen ergehen, leider texten mich gerade meine Arbeitskollegen über meine ungesunde Lebensweise zu, also dann lieber später....... ;-)

Gruss
Thomas
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