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Hallo werte TS1000 Profis und hallo an alle werten Schaltungsversteher,
meine TS1000 (# 08993) macht Ärger, konkret schaltet die Maschine aus allen Bandlauffunktionen (Wiedergabe, Vor- / Rücklauf) unvorhersehbar und willkürlich auf Stop. Das ganze für mich ohne erkennbaren äußeren Einfluss, z.B. der Position der Stellhebel.
Die Abschaltung kommt rein zufällig, mal mehrfach hintereinander 1-2 Sekunden nach Wahl der Funktion (speziell bei "Start"), dann läuft die Maschine wieder länger auf "Start" ohne Störung oder spult auch komplette Bänder ohne Mucken um.
Ich habe diesen alten Post aus 2012 zum Thema gefunden, aber er hilft mir nicht weiter
Auch den Abschnitt der Technischen Informationen zum Kapitel Bandriss, Bandendabschaltung etc. habe ich mehrfach gelesen, verstehe ihn aber mangels schaltungstechnischer Erfahrung wohl nicht.
Ausgangslage:
1) Modul "M" hat komplett neue Elkos bekommen, auch die Tantal-C wurden durch Standard-Elkos ersetzt.
2) Elko C11 (der "mitmaßlich Schuldige" im alten Beitrag) habe ich erneut getauscht (jetzt 47µ/16V Elko).
3) Die Spannung am Pluspol von C11 sieht auf meinem Oszi genauso aus wie auf den Bildern im alten Beitrag.
Nun messe ich eine Stufe weiter an der Basis von T15 und die Bilder sehen so aus:
Messung A: Netz ein - Gerät bleibt in Stellung "Stop" - Netz wieder aus (Kanal 1 = 5V/Div., Zeit 5s/Div)
Messung B: Tastkopf weiter an Basis T15 (Kanal 1 = 2V/Div., Zeit 1s/Div)
Gerät ist eingeschaltet, ich wähle Rücklauf und die Maschine stoppt selbsttätig wenn sie gerade auf Touren gekommen ist.
Frage: ist das korrekt wenn die Spannung an T15 Basis ins Negative fällt?
Messe ich an der richtigen Stelle um dem Fehler auf die Spur zu kommen?
Leider gelingt es mir nicht immer den Moment des Fehlers mit dem Oszi (Hameg HM 305) einzufangen.
Ich bedanke mich im Voraus für alle Tipps und Hinweise
Viele Grüße, Bernd
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Wechsel T15 und lege eine 1N4148 von Basis nach Emitter. Kathode natürlich an die Basis.
Erst danach wieder in Betrieb nehmen.
Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte 
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Ich denke bei sowas gerne an diverse Erlebnisse mit verschmutzten Sensortasten (Kriechströme zw. den Kontaktflächen)... . Sind die Sensorfelder (speziell der Bereich der Isolierung in der Sensorfläche) rillentief sauber?
Martin
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(16.02.2025, 16:38)ManiBo schrieb: Wechsel T15 und lege eine 1N4148 von Basis nach Emitter. Kathode natürlich an die Basis.
Erst danach wieder in Betrieb nehmen.
Gruß Mani
Hallo Mani,
vielen Dank für den Hinweis, werde ich machen und berichten.
Sollte ich keinen BC238 oder 1N4148 vorrätig habe, tun es auch Vergleichstypen, oder?
Viele Grüße, Bernd
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(16.02.2025, 16:39)mincom schrieb: Ich denke bei sowas gerne an diverse Erlebnisse mit verschmutzten Sensortasten (Kriechströme zw. den Kontaktflächen)... . Sind die Sensorfelder (speziell der Bereich der Isolierung in der Sensorfläche) rillentief sauber?
Martin
Hallo Martin,
eigentlich (?) sollte alles sauber sein, aber das Bedienfeld sehe ich mir gerne genauer an bzw. reinige präventiv.
Viele Grüße, Bernd
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Hi, Bernd,
ansonsten mal die Front abnehmen und schauen, ob das Problem weiterhin auftritt.
LG
Mike
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(16.02.2025, 16:38)ManiBo schrieb: Wechsel T15 und lege eine 1N4148 von Basis nach Emitter. Kathode natürlich an die Basis.
Erst danach wieder in Betrieb nehmen.
Gruß Mani
Servus Mani,
frisch aus der Mittagspause: T15 getauscht (alt: BC238 - auf dem China-Tester i.O.; neu BC238C), dazu eine 1N4148 wie gewünscht ergänzt.
Abgesehen von den Flanken das identische Verhalten (Oszi mit gleichen Einstellungen)
Die "Tastatur" habe ich mit Isopropanol gereinigt, ohne Veränderung am Verhalten.
Viele Grüße, Bernd
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Sag mal, hast du da ein Masseproblem?
Dein Oszi steht auf DC.
Teilung 2V
Mittellinie hast du bestimmt auf 0 gestellt.
Dann darf die Basis auf Max. -0,7V runter gehen.
Sind aber -2V lt. Oszi
Gruß Mani
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17.02.2025, 14:41
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.02.2025, 14:42 von berndw.)
Nachtrag: gefühlt schaltet die Maschine bei Rücklauf bei jedem Versuch nach ca 2. Sekunden ab.
Bei Vorlauf dauert das in der Regel länger.
Viele Grüße, Bernd
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(17.02.2025, 14:33)ManiBo schrieb: Sag mal, hast du da ein Masseproblem?
Dein Oszi steht auf DC.
Teilung 2V
Mittellinie hast du bestimmt auf 0 gestellt.
Dann darf die Basis auf Max. -0,7V runter gehen.
Sind aber -2V lt. Oszi
Gruß Mani
Die Masse ist immer an C12 Masse, die Nullinie mittig, korrekt.
Die Platine steckt über den Adapter in der Grundplatte.
Viele Grüße, Bernd
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17.02.2025, 16:48
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.02.2025, 17:56 von uk64.)
Deine Spannungswerte stimmen nicht, Oszieinstellungen falsch? (V-Gain nicht auf CAL, gleichzeitig Y-Mag x5 gedrückt??).
Bis auf die Spannungswerte könnte es allerdings stimmen, so sollte es ausschauen (Betrieb ohne Band, rechter Fühlhebel abgefallen> Bandrissschalter betätigt=offen):
Der eigentliche Stoppbefehl wird bei ca. 0,7V an Basis T15 ausgelöst, höher kann die Spannung auch gar nicht werden. Der große negative Impuls am Ende spielt kein Rolle mehr , da ist das Gerät schon aus und die Betriebsspannungen bauen sich ab. T15 und T16 haben ja auch nur was mit dem "Netzaus-Stopp" zu tun.
Beim "Gezappel" mitten drin wurden irgendwelche Laufwerksfunktionen betätigt.
Bei dir sieht es danach aus, das irgendeine Betriebsspannung ausfällt und die Schaltung wieder von vorne anfängt. Irgendwo ein "Wackler"?
Gruß Ulrich
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so sieht das mit Band an Basis von T15 aus, also Bandfühlhebel abgehoben, Bandrissschalter nicht getätigt=geschlossen.
Erster Impuls Netz ein, zweiter Netz aus. Alle manuell betätigten Laufwerksfunktionen dazwischen bleiben unsichtbar.
so sieht das mit Band aus wenn über den Vorzähler abgeschaltet wird, Netz ein > Wiedergabe > über VZ abgeschaltet > Wiedergabe > über VZ abgeschaltet > Netz aus:
Gruß Ulrich
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Hallo Ulrich,
besten Dank für Deine Vergleichsmessungen, ich werde versuchen das morgen nachzuvollziehen.
Angefangen bei den Einstellungen am Oszi.
Welche der Versorgungs-/Betriebsspannungen kommt als "Wackelkandidat" in Frage?
Das "Gezappel" im ersten Bild von Beitrag #9 habe ich manuell ausgelöst:
Netz ein -> Rücklauf betätigt -> Gerät schaltet nach 2 Sekunden ab -> Stillstand -> Rücklauf erneut betätigt -> Gerät schaltet wieder nach 2 Sekunden ab.
Viele Grüße, Bernd
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(17.02.2025, 16:48)uk64 schrieb: Deine Spannungswerte stimmen nicht, Oszieinstellungen falsch? (V-Gain nicht auf CAL, gleichzeitig Y-Mag x5 gedrückt??).
...
Servus Ulrich,
der alte Spruch hat sich bewahrheitet: wer misst, misst Mist  Deine Annahme war korrekt, ich hatte das Oszi falsch bedient.
Hier Neuigkeiten aus der Mess-Mittagspause:
Voreinstellung Oszi: Y-Pos. auf Bildschirm-Mitte, Ch1 = 0,2V/Div (Y-Mag. aus), Zeit 0,5s/Div (Pre-Trigger 50%)
Tastkopf 1:1 an T15 Basis
01: Netz ein, keine Bandfunktion gewählt
02: Gerät ist ein, Befehl "Start" (Pre-Trigger aus)
Was allerdings am meisten verwirrt: ich habe die Frontplatte abgenommen und seither läuft die Maschine wieder ohne eigenwillige Unterbrechungen
Allerdings funktioniert gar keine "automatische" Abschaltung mehr, d.h. Bandende bzw. Bandriss hat keine Wirkung, die Maschine spult munter weiter.
VZ kann ich an der Maschine gerade nicht probieren da mir ein Zahlenrad des VZ-Zählwerks zerbröselt ist.
Mit geht gerade die Zeit aus aber ich möchte versuchen dem Fehler auf die Schliche zu kommen.
Gerne nehme ich dazu Eure Hinweise und Mess-Anregungen entgegen.
Viele Grüße, Bernd
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Stell mal die Masseverbindung Leiterplatte zum Chassis her.
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19.02.2025, 15:09
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.02.2025, 15:10 von berndw.)
(19.02.2025, 14:06)ManiBo schrieb: Stell mal die Masseverbindung Leiterplatte zum Chassis her.
Welche Leiterplatte meinst Du? Sensortastenbaustein "P" oder "M" ?
Viele Grüße, Bernd
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20.02.2025, 18:21
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Gestern, 19:31 von berndw.)
Kurzes Update aus dem Keller:
Die Bandrisserkennung sollte nun auch funktionieren, da hatte sich auf dem Schalter am rechten Hebel eine Oxidschicht gebildet.
Mit einem in T6 getränkten Pappstreifen konnte ich die Kontakte sauber kriegen, nun schaltet die Maschine bei Bandriss ab
Edit: Das Problem mit den sporadischen Abschaltungen meiner #08993 scheint gelöst
Es lag mutmaßlich am Bandrißschalter bzw. seiner mechanischen Justierung. Aus welchen Gründen auch immer war der Befestigungswinkel des Schalters verbogen, was ich mit Blick auf eine andere TS 1000 dann schnell gesehen habe ![[Bild: angel.png]](https://tonbandforum.de/images/smilies/angel.png)
Hier der Zustand "vorher":
Und hier nachher, mit nachgebogenem Halter des Bandriss-Schalters (folgt in spearatem Beitrag ...)
Sorry wenn ich Manfred, Ulrich und andere da auf eine falsche Fährte, vor allem mit meinen Fehlmessungen, geleitet habe.
Nun spult die Maschine unterbrechungsfrei vorwärts & rückwärts, von 26er bis 10er Spulengrößen und schaltet zuverlässig ab wenn das Band durchgeflutscht ist.
Was noch nicht zuverlässig funktioniert ist die Erkennung des Schaltbandes, was aber auch an den Bändern liegen könnte denn manchmal funzt es und dann wieder nicht.
In diesem Sinne schönes Wochenende und beste Grüße, Bernd
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Hab dir eine PN geschrieben.
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Gestern, 10:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Gestern, 10:45 von berndw.)
Guten Morgen Allerseits,
Und hier in Ergänzung zu Beitrag #17 "nachher", mit nachgebogenem Halter des Bandriss-Schalters:
Weitere Frage an die TS1000-Profis: hat die Frontplatte irgendwelche definierte Masseverbindungen zum Chassis?
Ich erkenne zwar auf deren Rückseite die Laschen für die Befestigung des "Blech-Bedienfeldes" und 2 Federlaschen für Tonkopf-Serviceklappe (gelbe Pfeile), aber auf der Gegenseite am Chassis finde ich nirgends einen "Gegenkontakt" welcher eine definierte Verbindung zu "inneren Masse" herstellen könnte.
Viele Grüße, Bernd
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Die Spiralfedern auf dem Sensortastem-Baustein stellen die Verbindung zu dem "Blechbedienfeld" her.
Ansonsten befeindet sich noch je ein Graphitbelag zu Schirmung im Kopfgehäuse und in der Rückwand im Buchsenbereich deren Kontakt mechanisch hergestellt wird.
Gruß Ulrich
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Hallo Ulrich,
besten dank für die Information, ich schaue mir das noch einmal genauer an bevor ich die Maschine wieder zusammenbaue.
Momentan spielt sie "offen", heute konnte ich noch das Zählwerk mit einem Reserve-Zähler tauschen, da beim originalen Werk ein Rad des Vorwahlzählers zerbrochen ist  (siehe Video im vorletzten Beitrag)
Aber ich bin zuversichtlich mit Rädern aus dem ähnlichen Werk einer Philips N4418/19 etwas funktionierendes zu bauen. Das wird dann aber ein anderer Faden.
Viele Grüße, Bernd
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