AKAI X201D - Aufnahme rechter Kanal deutlich leiser
#1
Einen wunderschönen guten Morgen Smile

Ich habe ein AKAI X201D und bin absoluter Neuling was Tonbandmaschinen betrifft.

Als ich es damals von einem Kollegen abgekauft habe, spielte der rechte Kanal nicht.

Ich habe dann erstmal alle Elkos auf der Audio-Platine erneuert und die Mechanik gereinigt.
Auch die Köpfe mit Wattestäbchen und Isoprop.

Die Schiebehalter auf der Platine habe ich mit Tunerspray behandelt.
Das Relais ebenfalls auseinander gebaut, gereinigt und wieder zusammengesetzt.

Anschließend war dann wieder eine Wiedergabe auf beiden Kanälen gegeben.
Manche Bänder die ich mit bekommen habe, klangen ok (und auch in Stereo), manche klangen auch bereits extrem dumpf und mal hier oder mal da ein Kanal lauter).

Ich habe mir dann ein neues Tonband gekauft (RTM LPR35 1/4").

Gestern wollte ich nun mit dem Gerät ein paar Aufnahmen machen.
Hierbei fiel mir auf, dass der rechte Kanal nach der Aufnahme deutlich leiser aufgenommen wird als der Linke.

Ich habe es wie folgt gemacht:

Mit einem Sinus (1kHz) auf meinen Multimediaplayer (der ist auch gleichzeitig die Quelle für die Musik), pegele ich die beiden Anzeigen auf einen gleichen Wert ein.

Wenn ich anschließend die Aufnahme starte, klingt erstmal alles mittig und stimmig (ich höre auch gleichzeitig über den Line Out).
Die Pegelanzeigen schlagen hierbei beide gleichmäßig aus.

Ist die Aufnahme abgeschlossen und ich will das Band abspielen ist der rechte Kanal deutlich leiser (auch an den Pegelanzeigen zu sehen).

Ich habe dann im zweiten Step den Sinus (1kHz) auf das Band aufgenommen.
Während der Aufnahme blieben beide Pegelanzeiger absolut gleich und schwankten nicht.

Gebe ich jedoch diesen aufgenommenen Sinus anschließend wieder, zappelt der Pegelanzeiger auf den rechten Kanal hin und her…der linke bleibt, wie während der Aufnahme, konstant an einer Stelle.

Ist das ein Kopfproblem oder könnte es sich hier um ein Problem mit den Schiebeschaltern handeln?
Die müsste ich sonst im nächsten Step auslöten und mit dem Glasfaserpinsel ordentlich reinigen.

An den Potis auf der Platine habe ich auch noch nichts gemacht!
Könnten die evtl. für das Pegelproblem zuständig sein?

Oder liegt der Fehler evtl. doch noch woanders?

Vielen lieben Dank im Voraus.

LG Robert
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#2
Moin Robert,
wie bei allen Tonbandgeräten üblich, ist ein sauberer Band lauf Pfad das A und O und somit die Voraussetzung für stimmige Aufnahmen und Wiedergaben.
D.h. besonders die köpfe müssen in ihrer gesamten Breite SPIEGELBLANK sein. Denn selbst die kleinste, kaum sichtbare Verschmutzung genügt bereits, um Pegel abweichende Aufnahmen zu erhalten.
Erst wenn man sich von der Reinlichkeit der köpfe überzeugt hat, kämen Probleme in der Elektronik in Frage.
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#3
Hallo Justus,

ich habe die Köpfe gestern nochmal mit Isoprop gereinigt.Da auf dem rechten Kanal erst gar nichts zu hören war ( die alten Bänder schmierten doch nochmal stärker als gedacht...)
Danach funktionierte es dann so wie oben beschrieben.

Gibt es hier noch "intesivere" Reinigungsmöglichkeiten?
Ich hatte hier bereits etwas von "läppen" gelesen.


Vielen lieben Dank Smile
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#4
....geläppt wird idR, bei eingelaufenen Köpfen
Isopropanol ist schon intensiv. Azeton könnte intensiver sein, gibts aber wohl in Kleinmengen nicht mehr käuflich zu erwerben.
Auch ist mit Azeton Vorsicht geboten, weil, zu einem krebserregend und zu anderen es verschieden Plaste anlößt.
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#5
(13.01.2025, 09:07)Dornspider schrieb: Wenn ich anschließend die Aufnahme starte, klingt erstmal alles mittig und stimmig (ich höre auch gleichzeitig über den Line Out).
Die Pegelanzeigen schlagen hierbei beide gleichmäßig aus.

Ein Anfängerfehler könnte sein, daß Du in Stellung Source gar nicht das aufgenommene Signal mithören, sondern das Eingangssignal.

Nimm nochmal auf und schalte dann von Source auf Tape hin und her und schau ob dann die Unterschiede da sind oder nicht.
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#6
@Justus

ich werde nochmal mit Isoprop ein wiederholtes Mal reinigen.
Und nochmal schauen.

@Kuni
Ich kann Line Out mit den beiden Pegelstellern regulieren.
Also ich habe am Line IN den Mediaplayer und am Line OUT meine restliche Kette mit der ich abhöre.

Also drehe ich den linken Kanal am AKAI zu (während der Aufnahme) höre ich das auch gleichzeitig über die Lautsprecher und sehe den Pegelabfall an der Anzeige.
Beim Aufnehmen also während der Aufnahme selbst ist alles ok, danach dann beim Abhören der Aufnahme vom Band ist jedoch der rechte Kanal leiser als der linke und das nicht unerheblich.

Daher die Frage, ob es sich um einen Fehler im Schiebeschalterbereich handeln könnte,
ob die Köpfe nochmal richtig gereinigt werden müssen
oder ob es vielleicht noch an etwas anderen liegen könnte.

Vielen lieben Dank für eure Antworten! Smile
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#7
Das ist was anderes. Line Out regelt den Pegel am Ausgang. Source und Tape das Signal vor Band und hinter Band.
Gruß, Kuni
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#8
Zur Sicherheit, auch wenn ich glaube, dass es klar ist> Der X201D hat ja keine Hinterbandkontrolle, weil nur Zweikopfgerät. Beim Aufnehmen kann man also nur das Eingangssignal hören, nicht das aufgenommene Signal.

Interessant wäre jetzt der Vergleich mit einem weiteren Gerät: Sind die Pegel von "Fremdbändern" auch ungleich? Sind die Pegel von auf der X201D aufgenommenen Bändern auch auf anderen Geräten ungleich? Das hilft, den Fehler einzugrenzen.
Gruß
Helge

Uher 4400 Report Monitor – Uher 4200 Report Monitor
Akai X 201 D – Akai GX 630 D – Akai GXC-760D
Revox A77 Mk II
Sony TC-758
Braun TG 1000
Marantz Model 5220
ASC 6002 S


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#9
Ah, ooops
Gruß, Kuni
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#10
Hinterband gibt es bei der X201 nicht. Deshalb ist das Einmessen auch etwas müßig, da man immer zurückspulen muss um den Aufnahme Pegel korrekt einzustellen. Bevor man allerdings das macht, ist zunächst der Wiedergabepegel mittels Kalibrierband einzustellen.
Die Schiebeschalter habe ich bei der X201 immer Zelt und mechanisch gereinigt. Da Sitz links an der Kopfbrücke noch der Reverseumschalter. Der ist etwas schwierig zu erreichen, sorgt aber auch immer für die abenteuerlichsten Aussetzer, da darüber das Audiosignal läuft.
Die X201 besitzt die Cross-Field Technologie. Wenn sie überholt und eingestellt ist macht sie für ihre Verhältnisse sehr gute Aufnahmen.


Viele Grüße
Frank
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#11
Guten Morgen,

die Aufnahmequalität auf den linken Kanal ist auch in der Tat hervorragend! Smile

Woher bekomme ich solche Kalibrierbänder?
Und gibt es irgendwo ein Servicemanual was diese Schritte beschreibt?
Oszi und Signalgenerator sind, falls nötig, ebenfalls vorhanden.

LG Robert
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#12
Moin Robert,

gib mal "Akai X201 Service manual" in die Google Suche ein. Der erste Treffer bringt schon das Gesuchte.
Da sollten Hinweise für das benötigte Kalibrieband vorhanden sein. In ihrer Ursprünglichen Form gibt es die natürlich nicht mehr, aber genug Angebote für solche Bänder in der elektronischen Bucht. Oszi und Signalgenerator sind schon mal gut, ein Multimeter benötigst du noch und dann kann´s auch schon losgehen.

VG
Frank
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#13
So sehr mir die 201 optisch gefällt. Die Elektronik ist ähm....
Ich würde sagen: Spar die die Mühe eines Einmessversuchs und steuere einen Kanal höher aus. Bias lässt sich nur für beide Kanäle gleichzeitig einstellen. Dann gibt es PB-Level, Rec-Level, aus.
Das Servicemanual gibt es bei Hifiengine. Allerdings konnte man sich wohl eine Zeitlang nicht neu registrieren. Keine Ahnung, ob es jetzt geht.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#14
https://tonbandforum.de/showthread.php?t...#pid120383

Hier habe ich vor 14 Jahren aufgegeben.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#15
So skeptisch würde ich das gar nicht sehen. Ich hatte schon drei Stück auf dem Tisch, alle liefen nach Schalterreinigung, Elkotausch und Einmessen wunderbar.
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#16
Liest man Niels' Thread von 2011, kommt man unweigerlich zu dem Schluß,  dass japanische Bandgeräte gar keine Bandgeräte sind,  sondern eher  "pappverleimte Blecheimer", "Protzkästen" und noch einiges mehr.  Huh

Sorry für OT.

Frankie
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#17
Es könnte sein, daß Jogi aus Niels Thread Betreiber eines Röhrenforums ist. Von daher ist sein "blecheimern" verständlich.
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#18
Guten Morgen,

ich habe den Kopf nochmal gereinigt.
Er sieht jedoch nach wie vor so wie auf den Fotos zu sehen aus...

LG Robert


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#19
Das sieht mir von der Art der Ablagerungen her aber sehr nach Schmierband aus! Versuche doch bitte mal eine andere, einwandfreie Bandsorte und ob der Fehler (natürlich nach gründlichster Reinigung der Köpfe) dann immer noch auftritt!!

Martin
"Früher war mehr Lametta!"
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#20
Leider lässt sich mit Isopropanol nichts mehr weiter reinigen...
Habe nochmal zwei Q-Tips am Wochenende dafür benutzt.
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#21
Dann würde ich es mal mit etwas Aceton versuchen...

Martin
"Früher war mehr Lametta!"
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#22
Da hilft - wenn überhaupt - nur Politur
Sehr gute Erfahrungen hab ich mit Nevr Dull Polierwatte, oder auch Autosol Politur gemacht
Immer mit der nötigen Vorsicht natürlich
Viele Grüße
Jörg
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#23
Sieht mir - besonders auf dem zweiten Bild - nach 'Kontaktkorrosion' aus.
Ähnlich wie hier gezeigt.
VG Jürgen


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