Eigentlich ist das Thema schon verjährt. Kopiergeschützte Audio-CDs war spätestens 2010 nicht mehr en vogue. Warum also nochmals auf die alten Kriegsschauplätze zurückblicken? Die Antwort ist einfach: die Un-CDs, also CDs, die nicht dem Red-Book-Standard genügen, sind noch im Umlauf. Als ich vor gut einer Woche über den heimischen Flohmarkt schlenderte, habe ich ein paar CDs und DVDs gekauft, Stückpreis zwischen 1 und 2 Euro.
Unterwegs griff ich mir eine CD und legte sie in meinen CD-Wechsler im Auto ein. Fehlanzeige: No Disc. Zuhause habe ich sie etwas näher inspiziert und fand auf der Rückseite des Jewel Case den Hinweis: „CD nicht auf dem PC abspielbar“. Leider tat es die CD auch nicht in meinem Harman/ Kardon DVD 25. Mein Sony CD-Player schluckte sie problemlos, auch der Harmon/Kardon BDT 30 konnte sie abspielen.
Kurzer Rückblick
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Mitte bis Ende der 1990er Jahre gab es für die Musikindustrie drei beunruhigende Trends:
a) Sinkende Preise für CD-Brenner
b) Sinkende Preise für Rohlinge
c) Starkes Aufkommen von Tauschbörsen.
Die Folgen waren weitreichend. Warum sollte jemand zwischen 30 und 40 DM für eine CD ausgeben, wenn er diese sich ausleihen (oder downloaden) konnte und für 1-3 DM brennen konnte. So oder so die Major Labels mussten sich etwas einfallen lassen. Ende der 1990er kamen die ersten kopier- bzw. zugriffsgeschützen Musik-CDs auf den Markt. Auf den meisten Hi-Fi-Playern liefen sie ohne Probleme; nicht abspielbar waren sie auf CD-ROM-Laufwerken/Brennern, phasenweise gab es auch Probleme bei High-End-Playern und Laufwerken im Auto – abhängig davon, ob darin PC-Laufwerke verbaut waren. Mangelnde Effizienz des Kopierschutzes und mangelnde Akzeptanz bei den Anwendern führten zu Umsatzrückgängen und läuteten letztlich das Ende dieser Maßnahmen ein.
Funktionsweise
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Um zu verhindern, dass Musik-CDs gerippt bzw. kopiert werden, nutzt man den grundsätzlichen Unterschied zwischen Daten- und Musik-CDs. Musik-CDs nach dem Red-Book-Standard sind Single-Session-CDs. PC-Laufwerke können prinzipbedingt Multisession-CDs lesen. Was aber passiert, wenn man die Audio-Tracks auf eine Multisession-CD brennt? Einen HiFi-Player stört es nicht, da er nur die erste Session liest, während ein PC-Laufwerk automatisch auf die letzte Session zugreift. Dort finden sich die essentiellen Teile des Kopierschutzes: manipulierter ToC, Einsatz defekter Sektoren, falscher Startpositionen, Markieren von Musik-Tracks als Daten-Track etc. Um die Schweinerein zu vervollständigen, sind die eigentlichen Audio-Tracks auch verhunzt.
Auf dem Markt gab es ein gutes Dutzend unterschiedlicher Kopierverfahren. In der Frühzeit dominierten Verfahren, die den Zugriff auf die CD verhinderten, d.h. beim Zugriff meldete das Programm „Error“, „No Disc“ etc. Zu diesen Verfahren zählten u.a. Cactus Data Shield 100, Doc.Loc und Key2uudio und DOCloc. Die nächste Generation dieser Techniken ermöglichten PC-Laufwerken einen reglementierten Zugriff (mit Hilfe eines proprietären Players) auf die in einer zweiten Session komprimierten Musik-Tracks (von minderer Qualität). Aufgrund andauernder Negativpresse gab es eine dritte Phase von Kopierschutzverfahren, die (noch) weniger effizient waren und den PC-Nutzern DRM-geschützte Titel zum Download anboten.
Und heute?
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Ausgehend von meinen aktuellen Erfahrungen habe ich mal meinen Bestand durchgemustert und komme auf einen 10% Anteil von kopiergeschützten Audio-CDs. Da ich die letzten Jahre nur noch wenige CDs rippte, fiel mir das in der Vergangenheit auch weniger auf. Nichtsdestotrotz habe ich einige Experimente mit PC-Laufwerken unternommen – und war überrascht. Die Hälfte meiner sechs Laufwerke verweigerten den Dienst. Getestet habe ich das mit dem härtesten Kopierschutz, der mir bis dato untergekommen ist: DOCloc, zu erkennen an der Aufschrift auf dem inneren rückseitigen Ring der CD: DOCdata, wie er sich zum Beispiel auf der CD „Helium Vola“ findet. Gerade diese CD widerlegt sehr schön den Mythos, dass man nur den richtigen Ripper bräuchte, um den Kopierschutz zu überwinden. Tatsächlich kommt es aber auf das Laufwerk an. Anfang der 2000er Jahre erlangten hier zwei CD-Brenner Kultstatus: der Plextor Plexwriter Premium (heute nicht unter 500 € zu bekommen) und der Yamaha CRW F1 (ab 100 € aufwärts). Von den neueren Laufwerken liest der externe DVD-Brenner von Samsung Typ SE-208 (ab 20 €) so gut wie jede kopiergeschützte Audio CD ein.
Jetzt zur spannenden Frage: Habt Ihr und nutzt Ihr noch Un-CDs?
Das letzte Mal, dass mir so eine CD begegnet ist, ist schon ein paar Jahre her. Damals habe ich meinen Plextor CD-Brenner (121032A) hervorgekramt, der das Ding problemlos gelesen hat. Plextor hatte, als die CDs aufkamen, für alle Geräte Firmware-Updates rausgebracht, teilweise waren die da schon 5 Jahre alt. Dazu gab es die "PlexTools" mit der Option, dass der Brenner nur die erste Session liest und alles andere ignoriert.
ich verstehe das Problem nicht so recht.
Jede dieser CDs läßt sich abspielen.
Alles, was sich abspielen läßt, kann auch durch einen "fork" neben der Wiedergabe durch das Audio-Interface parallel dazu digital in einen File geschrieben werden.
Der einzige kleine Nachteil ist, daß es nur in Realtime geht.
Bei meiner Soundkarte kann man als Aufnahmequelle "Stereo-Mix" auswählen, das ist das Signal, was man gerade hört. Allle anderen Aufnahmequellen im Windows Mixer auf Null stellen und schon kann es losgehen.
MfG, Tobias
Zu Risiken und Nebenwirkungen schlagen Sie Ihren Arzt und würgen Sie den Apotheker
Hallo Kai,
so stimmt das nicht ganz. Denn manche Audio-CDs lassen sich auf manchen CD-ROM-Playern nicht abspielen, da sie einfach nicht erkannt werden. Selbst heute können z.B. mit DOCloc geschützte CDs höchstens von der Hälfte der PC-Laufwerke nicht abspielen.
Das alles gilt vielleicht für MS Windows.
Unter Linux ist das eh kein Thema, da wird alles gelesen.
Ich hatte übrigens noch nie mit kopiergeschützten CDs zu tun, eher mit DVDs
Ja, das mit Linux habe ich auch schon gelesen. Ansonsten wurdert es mich, dass Du keine kopiergeschützten CDs hast. Die waren eigentlich seit 2000 fast Standard, jedenfalls bei den Major Labels und den Mainstream-Titeln.
25.04.2022, 16:56 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.04.2022, 16:57 von timo.)
(25.04.2022, 15:45)Baruse schrieb: Unter Linux ist das eh kein Thema, da wird alles gelesen.
Kann ich so nicht bestätigen. Ein guter Bekannter hat vor knapp 20 Jahren mal aus Neugier einem Arbeitskollegen angeboten, dessen Un-CD von Grönemeyers "Mensch" zu erstellen, nachdem dieser (mit Windows XP und WinOnCD) zuvor daran gescheitert war. Die CD wurde allerdings auch unter der damals aktuellen Version von Red Hat nicht abgespielt, und cdrecord konnte sie auch nicht kopieren. Getestete Lese-Laufwerke waren ein DVD-ROM-Lw. von LiteOn und ein ATAPI-Brenner von TEAC.
Vielleicht hätte man es irgendwie hinkriegen können, aber daß es einfach so "out of the box" unter einem Linux-basierten Betriebssystem funktionierte, stimmt nach meiner Erfahrung nicht.
im Jahr 2000 habe ich mir mal einen netten PC gegönnt. Einen PIII 500. Das besondere waren die SCSI-Laufwerke von Plextor.
- Plextor PX-40 TSi
- Plextor Plexwriter 12/4/32
In Verbindung mit dem Audiobrennprogramm "Feurio" waren Kopien von Audio-CD´s mit Kopierschutz kein Problem.
Das CD-Rom hat nach knapp 10 Jahren sich verabschiedet, ebenso der Brenner der nicht mehr fehlerfrei gebrannt hat.
Das SCSI-Zeug musste gehen und dafür kam ein Yamaha CRW-F1 CD-Brenner hinzu, den ich mir aber bereits neu 2006 gekauft hatte und im Schrank abgelegt hatte.
2008 konnte ich einen OVP Plexwriter Premium II für kleines Geld nicht liegen lassen...
Der Plexwriter Premium II und der Yamaha CRW-F1 nutze ich derzeit immer noch sehr zuverlässig an einem aktuellen PC unter Win10 Pro.
Das tolle ist, das Feurio immer noch super gut läuft und ich in der Lage bin von jeder Audio-CD eine Sicherheitskopie anzulegen.
(25.04.2022, 17:52)Olivinyl schrieb: .. und ich in der Lage bin von jeder Audio-CD eine Sicherheitskopie anzulegen.
LG Oliver
Das mache ich eigentlich auch und habe mir noch nie Gedanken über den Kopierschutz gemacht. Sowohl mit dem älteren ACER Gaming PC sowie dem derzeitigen HP ist das Einlesen kein Problem. Allerdings habe ich auch nicht die Masse an CD's, so dass das Thema vielleicht deshalb an mir vorbei gegangen ist.
Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
25.04.2022, 19:19 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.04.2022, 19:20 von timo.)
Ging mir gerade durch den Kopf: Der Kopierschutz dürfte sich - theoretisch (ist ja verboten ) - auch umgehen lassen, indem man die Un-CD in einem normalen Audio-CD-Player abspielt und über den digitalen Ausgang und eine Soundkarte mit entsprechendem Eingang auf den PC überspielt, oder? Ist zwar nicht sehr komfortabel, da die Überspielung in Echtzeit stattfände, aber trotzdem würde man so eine verlustfreie Kopie herstellen können.
25.04.2022, 19:54 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.04.2022, 20:03 von timo.)
(25.04.2022, 19:41)dynamike schrieb: Mein eingefleischter Linux-Onkel konnte damals nichtmal ne DVD abspielen...
Ich weiß nicht, wann "damals" war. Lange gab es für einige Formate keine freien Codecs, und viele Linux-Distributoren weigerten sich (teils aus ideologischen, teils aus nachvollziehbaren rechtlichen Gründen), proprietäre Codecs auszuliefern. In der Regel konnte man sie nachinstallieren, was aber meist etwas "frickelig" war und viele Anwender überforderte.
Heute sollte das längst kein Thema mehr sein. Ich bin seit 18 Jahren auf meinen Privatrechnern "Linux only" und habe schon ewig keine Probleme mit der Wiedergabe irgendwelcher Medien mehr gehabt. Das letzte, womit ich teilweise gekämpft habe, waren irgendwelche DRM-geschützten Videostreams, aber das ist auch schon lange her und funktioniert inzwischen wunderbar.
Ich kann mich tatsächlich nur an eine CD mit Kopierschutz erinnern. Das liegt zum Einen daran, daß die Hochzeit dieser Unsitte gleichzeitig die Zeit war, zu der ich am wenigsten Geld hatte und zum anderen haben das nur Majorlabels gemacht, zu deren Kunden ich eher weniger gehörte.
Habe ich leider nicht mehr, wäre interessant damit herumzuspielen. Aber ich habe das Album noch auf Festplatte, muß ich da ja irgendwie draufbekommen haben...
a) durchaus noch kopiergeschützte CDs im Umlauf sind,
b) diese nachwievor in manchen Playern noch Probleme bereiten können, es aber
c) zwischenzeitlich mehr PC-Laufwerke wie den oben zitierten Samsung gibt, die so gut wie alle Kopierschutzverfahren einlesen können.
Mittlerweile bin ich auf der "Jagd" nach UN-CDs mit wenig gebräuchlichen, hier kaum bekannten Kopierschutztechniken
26.04.2022, 08:53 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.04.2022, 09:35 von arricchito.)
"Sandie Shaw - Pourvu que ca dure" Eine Sammlng ihrer französischen Chansons war für mich die erste EMI CD mit einem Kopierschutz. Auf der Rückseite steht extra "Copy Controlled".
Aber dank dem "roten Fuchs mit der schwarzen Augenbinde" stellt dieser Kopierschutz (Multisession) am PC heute kein Problem mehr da.
Bei den nächsten Wahlen wähle ich die NSA, denn die sind die einzigen die sich um mich kümmern.
Nochmals: die Software (Ripper) stellt den geringsten Anteil dar; was entscheidend ist, ist das Laufwerk. Den "Fuchs" habe ich in neuer Ausführung. Wenn aber das System keine Un-CD im Laufwerk erkennt, nutzt auch die beste Auslesesoftware (aus meiner Sicht das Beste heute: dbpoweramp cd ripper) nichts.
Bin ja gerade dabei, meine CD-Sammlung als FLAC-Dateien zu speichern. Nutzte dazu ein MacBook von 2012 und das Programm XLD (X lossless Decoder). Nun habe ich nicht darauf geachtet oder nachgeschaut, welche Kopierschutzverfahren bei den diversen CDs angewendet wurden, aber bis jetzt wurden alle CDs ordnungsgemäß umgewandelt ohne Fehlermeldungen.
(25.04.2022, 15:45)Baruse schrieb: Unter Linux ist das eh kein Thema, da wird alles gelesen.
Kann ich so nicht bestätigen. Ein guter Bekannter hat vor knapp 20 Jahren mal aus Neugier einem Arbeitskollegen angeboten, dessen Un-CD von Grönemeyers "Mensch" zu erstellen, nachdem dieser (mit Windows XP und WinOnCD) zuvor daran gescheitert war. Die CD wurde allerdings auch unter der damals aktuellen Version von Red Hat nicht abgespielt, und cdrecord konnte sie auch nicht kopieren. Getestete Lese-Laufwerke waren ein DVD-ROM-Lw. von LiteOn und ein ATAPI-Brenner von TEAC.
Vielleicht hätte man es irgendwie hinkriegen können, aber daß es einfach so "out of the box" unter einem Linux-basierten Betriebssystem funktionierte, stimmt nach meiner Erfahrung nicht.
Vor 20 Jahren hatte ich entsprechende Laufwerke & Software unter Windows, die alles was ich so fütterte auch auslesen konnten.
Mit Linux hatte ich da gar nix am Hut.
Vor ein paar Jahren wollte ich meine DVDs auslesen, um sie als file in meinem LAN verfügbar zu haben.
Nahezu keine dieser Scheiben konnte ich unter Windows auslesen.
Dubiose Software unter Windows möchte ich nicht, so stieß ich relativ schnell auf Linux, welches dies wohl mit Bordmitteln beherrscht.
Gesagt, getan - Linux installiert und die beiden Standardtools ausprobiert - funktioniert.
Und ich bin alles andere als ein Linux-Crack.
Seitdem habe ich eine zweite Partition mit einer minimalen Linux Installation, die ich halt nur für solche Fälle fix starte.
Wie gesagt: Musik CDs hatte ich noch keine zickende, die lese ich unter Windows alle mit EAC aus und das mit unterschiedlichsten Laufwerken.
hier mal ein Bild vom Kopierschutzmechanismus: eine Cactus Data Shield 200 CD. Was man sehr schön sieht, ist der Aufbau der Multisession-CD:
a) Session 1 enthält die eigentlichen Audio-Tracks, auf die aber im Regelfall nicht zugegriffen werden kann - wegen der
b) Session 2. Die eingelegte Audio-CD wird vom Explorer als Daten-CD behandelt und angeboten, einen proprietären Player zu starten, der die komprimiert vorliegenden Musiktracks dann abspielt - in freilich bescheidener Qualität.
Um solchen Un-CDs auf die Spur zu kommen, setze ich hier den Isobuster ein. Er bietet den Direktzugriff auf die in Session 1 gespeicherten (wenngleich manipulierten) Original-Tracks, kann sie abspielen und auch speichern.
Ja, Teil vom Kopierschutz ist es, künstlich Fehler in das Signal zu mischen, die noch von der Fehlerkorrektur des CD-Players ausgeglichen werden können. Damit haben viele Computerlaufwerke Probleme, weil die irgendwann einen Fehler nicht mehr ausgleichen können, während der CD-Player einfach rät, wie die Daten wohl korrekt aussehen müssen. Wenn das nur in geringem Maße vorkommt, sollte das nicht hörbar sein. Wenn aber auch nur leichte Kratzer auf der CD dazukommen...
Letztendlich ist der Zeitraum, in dem solche CDs verkauft wurden, auf den gesamten Zeitraum von Anfang der 80er bis heute gesehen so klein, dass es relativ unwahrscheinlich ist, dass einem heute noch öfter solche CDs begegnen. Von den bekanntesten Titeln wie z. B. Grönemeyers Mensch gab es seit dem zig Neuauflagen ohne diesen Schutz, die man gebraucht für ein paar Euro bekommt, weshalb es sich auch nicht wirklich lohnt, die entsprechende Hardware bereitzuhalten. Denn so ein IDE-Laufwerk bekommt man nicht mehr so leicht an heutige Rechner angeschlossen - wenn sie überhaupt noch ins Gehäuse passen.
Linux' Fähigkeiten dadurch in Zweifel zu ziehen, daß man 20 Jahre alte angebliche Probleme von Linux heranzieht und quasi zum Jetzt-Zeit-Normal erhebt, ist lächerlich. Man sollte nur über Sachen schreiben, von denen man auch wenigstens selbst Grundzüge von Ahnung hat. Nachgeplappertes weiterzuverbreiten nennt man bashing...
Linux (in meinem Falle OpenSuSE) hatte weder in 2000 Probleme mit Silberscheiben noch heute. Ich nutze Linux seit 1998 und seit 2001 ausschließlich und weiß, wovon ich schreibe. Drum war ich auch perplex, als ich von auch heute noch eingesetzten Kopierschutzverfahren las. Diese ließen uns anno 1995 mit Win95 etc. verzweifeln und ich dachte eigentlich, das hätte sich selbst eliminiert. Ich für mein' Teil bemerke an keinem meiner Rechner etwas davon, GRip und Konsorten fertigen von jeder Scheibe Sicherheitskopien an...
Tschüß
der Michael
Tschüß
der Michael
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.......wie man's macht, iss nix......
.............................................
einige Korrekturen scheinen mir hier angebracht:
a) einen Kopierschutz gabe es anno 1995 noch gar nicht; da muss man ca. noch 5 Jährchen zugeben.
b) bei Linux stellt sich die Sachlage auch etwas komplexer dar. Nach https://www.linux-community.de/ausgaben/...abspielen/ scheint auch dort das Laufwerk der entscheidende Faktor gewesen zu sein. Dass Linux also grundsätzliche alle kopiergeschützten CDs (auf allen Laufwerken) hätte abspielen können, ist ein Mythos.
Ich erinnere hier insbesondere an CDs, die mit einem Zugriffsschutz der ersten Generation ausgerüstet waren. Dieser verhinderte generell, dass eine CD in vielen Laufwerken erkannt wurde. Da spielt das Betriebssystem dann eine untergeordnete Rolle.
Als ich vor gut 20 Jahren versucht habe, eine DVD unter Linux abzuspielen, war das ein ganz schöner Krampf. Problem war, dass man zum Abspielen ja den Kopierschutz deaktivieren musste, weshalb die entsprechenden Funktionen im Betriebssystem nicht enthalten waren. Das lies sich nachträglich installieren, ich zumindest war damit aber ein paar Stunden beschäftigt, bis es funktionierte.
Natürlich spielt Linux seit Jahren DVDs problemlos ab. Dennoch ist heute nicht alles besser. 4K Blu-rays unter Windows abspielen ist nur mit bestimmter Hardware/Software möglich und unter Mac und Linux nicht möglich.
Ein hübscher Tipp zu letzt: Wer glaubt heute alles ohne Probleme rippen zu können, dem empfehle ich mal die CD: De Räuber, Achtung Räuber, Pavement Records 2002 - mit das Übelste vom Üblen.
Wenn man Spiele DVD´s der Wii-Konsole auf einem Windows PC kopieren wollte, gab es genau 2 DVD-ROM Laufwerke, die diese Wii-DVD´s auslesen konnten. Die Spur der Wii-DVD musste von aussen nach innen gelesen werden im Gegensatz zu normalen DVD´s. Der Auslese-Vorgang dauerte mehrere Stunden. Den schlimmsten Kopierschutz hatte die CD von Bleem!, das war ein Emulator, mit dem man Playstation 1 Spiele auf dem Windows-PC spielen konnte.
MfG, Tobias
Zu Risiken und Nebenwirkungen schlagen Sie Ihren Arzt und würgen Sie den Apotheker
(29.04.2022, 15:59)eudatux23 schrieb: Eben! Einfach einmal auf Tonband kopieren und zurück-digitalisieren, da hat kein Kopierschutz der Welt eine Chance.
Schöne Grüße
Alexander
Stimmt leider nicht. Besonders bei Filmen auf Disc wird heutzutage oft ein digitales Wasserzeichen ins Audio-Signal gerechnet. Das kannst Du so lange analog kopieren, bis man es sich nicht mehr anhören möchte. Wenn man es dann wieder digitalisiert, erkennt der Player das Signal und schaltet den Ton weg (es sei denn er ist alt genug und kennt den Schutz noch nicht).
(29.04.2022, 15:59)eudatux23 schrieb: Eben! Einfach einmal auf Tonband kopieren und zurück-digitalisieren, da hat kein Kopierschutz der Welt eine Chance.
Ich frag' mal blasphemisch: Wozu der Umweg über das Tonband? Wenn man nicht die Möglichkeit hat, über den Digitalausgang des CD-Players zu überspielen (siehe Beitrag #13), kann man ihn doch direkt (analog) an die Soundkarte hängen. Weniger Aufwand, weniger Qualitätsverlust.
Na ja, wenn's denn digital sein muss, gibt es ein paar Wege. Habe gerade mal geschaut, ob es das Album "Mensch" auch in TIDAL gibt. Damit hat sich die Frage nach dem Kopierschutz in diesem Fall erledigt...
Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
29.04.2022, 22:10 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.04.2022, 22:12 von timo.)
Gab's von Sony nicht eh etwas später das Angebot, die CDs gegen solche ohne Kopierschutz umzutauschen? Wenn ich mich nicht täusche, dürften doch genügend ungeschützte "Mensch"-CDs im Umlauf sein.
Moin,
ja, das stimmt, es gab - auch von anderen Herstellern - das Angebot, diese Un-CDs gegen normale Audio-CDs umzzutauschen. Ich habe es auch daran gemerkt, dass ich bestimmte Un-CDs meiner Sammlung einverleiben wollte, die dann, als sie eintrafen, sich als ganz normale CDs herausstellten. Die "Mensch"-Un-CD, die ich für 1,50 € jüngst erstand, hatte allerdings noch den Abspielschutz. Es gab Ankündigungen der Musikindustrie, ab 2000 alle CDs mit Kopierschutz zu versehen. Demnach dürften durchaus noch einige Millionen Un-CDs unterwegs sein. Man erkennt sie am Aufdruck "Nicht auf dem PC abspielbar" auf der Rückseite, manchmal auch auf der Vorderseite oder der CD selbst. Ihr könnt ja mal Eure Bestände durchschauen.
21.06.2022, 05:51 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.06.2022, 12:31 von JayDee.)
Als CD Sammler bin ich auch Opfer geworden von sogenannten COPY-Protected CDs - steht hinten drauf wo der Barcode ist!
Mir fallen einige wenige ein, die ich habe:
- Dido, eine englische Künstlerin
- Norah Jones - Feels like home (deutsche Version wieder verkauft)
- Beatles - Let it be (naked)
- Phil Collins - Testify
- Bonnie Raitt - Souls Alike
- Grönemeyer - Mensch
- Eric Clapton - Me and Mr. Johnson
Ich habe das damals boykottiert, Phil Collins, Norah Jones kaufte ich aus dem Ausland über ebay, die "Mensch-CD" ließ ich im CD-Laden zurück!
Das war merkwürdig, Deutschland war mal wieder Vorreiter, die Amis hatten den Schutz teilweise noch gar nicht eingeführt.
Ich hatte mich damals mit der WEA (Warner Music) in Hamburg angelegt, denn die kopiergeschützten CDs liefen problemlos oder eben auch nicht!
Im Auto gabs ständig Read Errors, ein CD/DVD Player im Wohnzimmer gab die CD nicht mehr her, nur mit Mühe bekam ich sie aus der Schublade raus!
Andere wie mein alter Philips CD 104 von 1986 spielte solche CDs ohne Probleme ab.
Ich war sauer und habe das der WEA auch mitgeteilt, die mich belehren wollten, dass ich aus Urheberrechtsgründen gar nicht sogenannte "Best Of" CDs brennen dürfte, die nur ich im Auto benutze und nur für mich. Das stimmt so aber nicht.
Für mich war das Thema schnell durch, ich kaufte/kaufe diese Dinger nicht, auch wenn ich sie auf Flohmärkten gelegentlich noch sehe.
Aber die Industrie hat bald eingesehen, dass diese Copy Protection Unfug ist und sich selbst ins Knie gebohrt.
Revisited: ich muss mich aus aktuellem Anlass verbessern. Der Samsung DVB-Brenner kommt zwar mit einer Vielzahl von kopiergeschützten Audio-CDs zurecht, aber nicht mit den frühen KS-Mechanismen, wie CDS 100, Audio-Alpha-Typ M, DocLoc und MediaCloq. Hier hilft dann nur das Urgestein Yamaha CWR-F1.
08.04.2024, 21:28 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.04.2024, 21:29 von al3x135.)
Servus und danke für's heraufholen von diesem Thread!
Den habe ich vorhin mit viel Interesse auf der Zugfahrt gelesen (nur am Handy, daher erst jetzt die Antwort, wo ich am Rechner sitze).
Aus meiner CD-Sammlung habe ich gerade nur eine REM-Compilation CD aus den 2000ern im Kopf. Die hat beim Auslesen mit EAC + HP Notebook-Laufwerk Probleme gemacht. Zwar ließ sie sich grundsätzlich erkennen und via WMP und VLC abspielen, die Fehlererkennung in EAC ist aber nicht damit zurecht gekommen.
Ich hatte, als ich das Kopieren der CD vor ca. 1 oder 2 Jahren probiert hatte, vermutlich den standardmäßig voreingestellen Auslesemodus ausgewählt.
Wenn ich die Zeit finde, probiere ich das aber noch mal und wähle die Fehlerkorrektur in EAC ab. Es gibt da, wenn ich das richtig im Kopf habe, nämlich noch einen Modus, welcher die CD mehr oder weniger so kopiert, als täte man sie ganz normal in Echtzeit abspielen - ohne weitere Fehlerkorrekturen usw. (vermutlich nur mit der normalen, schnellen Fehlerkorrektur, die eben ein normaler CD-Player während des "Live"-Abspielens auch anwendet.)
Ich habe hier die Hoffnung, dass das Kopieren der Tracks so funktionieren könnte, weil - wie gesagt - die CD auch am Computer via VLC/WMP abspielbar war (ohne hörbare Artefakte oder Fehler).
Ich habe allerdings auch noch zahlreiche weitere CDs aus den 2000ern aus der Sammlung meiner Eltern hier. Da die aber musikalisch nie interessant genug für mich waren, um ein Kopieren rechtzufertigen, habe ich mich damit nie weiter beschäftigt.
Werde ich bei Zeiten aber gerne mal probieren und dann davon berichten.
Wenn ich mich nicht irre, hatte eine dieser CDs noch einen eigenen Audio-Player an Bord.
Zudem interessant fand ich die Thematik mit den Wii-Discs, die oben kurz angesprochen wurde. Dass es nur zwei bekannte Laufwerke gibt, die diese am PC auslesen können, war mir zwar bewusst. Nicht jedoch, dass diese Discs wie eine LP von außen nach innen gelesen werden.
Diese Wii-Discs kann man (soweit ich weiß) allerdings ganz einfach (und vermutlich auch schneller) direkt in den entsprechenden Konsolen (Wii / Wii U) kopieren, sofern man die Konsolen mit einem Homebrew versehen hat (vergleichbar mit einem Jailbreak bei iPhones).
(08.04.2024, 21:28)al3x135 schrieb: Zudem interessant fand ich die Thematik mit den Wii-Discs, die oben kurz angesprochen wurde. Dass es nur zwei bekannte Laufwerke gibt, die diese am PC auslesen können, war mir zwar bewusst. Nicht jedoch, dass diese Discs wie eine LP von außen nach innen gelesen werden.
Diese Wii-Discs kann man (soweit ich weiß) allerdings ganz einfach (und vermutlich auch schneller) direkt in den entsprechenden Konsolen (Wii / Wii U) kopieren, sofern man die Konsolen mit einem Homebrew versehen hat (vergleichbar mit einem Jailbreak bei iPhones).
Meines Erachtens stimmt das auch nicht. Das Gerücht, dass Wii-Discs, genauso wie die des Gamecube, umgekehrt gelesen werden, wird immer wieder erzählt, aber es ist meiner Meinung nur ein Gerücht. Denn so müsste entweder die Disc andersherum laufen oder die Spur spiegelverkehrt sein. Es wäre unmöglich dann so eine Disc selbst zu brennen, dass sie die Wii auch lesen kann.
Die Wii-, wie auch Gamecube-Disc, hält sich aber in keinster Weise an den DVD-Standard, was wohl die Schwierigkeiten verursachte. Nintendo wollte keine Lizenzgebühren an das DVD-Forum zahlen, weshalb man davon abwich. Deswegen können die Konsolen ohne Homebrew-Software auch keine DVDs abspielen.
Probleme bei den Wii-Discs macht aber die BCA, welche bei manchen Spielen als Kopierschutz eingesetzt wird. Diese kann von einigen Laufwerken nicht gelesen und in der Regel von einem Brenner nicht geschrieben werden.
Die Wii U nutzt eine Disc auf Blu-Ray-Basis, aber auch hier wollte Nintendo keine Lizenzgebühren zahlen. Deswegen auch hier keine Film-Abspielmöglichkeit.
Zitat:Meines Erachtens stimmt das auch nicht. Das Gerücht, dass Wii-Discs, genauso wie die des Gamecube, umgekehrt gelesen werden, wird immer wieder erzählt, aber es ist meiner Meinung nur ein Gerücht. Denn so müsste entweder die Disc andersherum laufen oder die Spur spiegelverkehrt sein. Es wäre unmöglich dann so eine Disc selbst zu brennen, dass sie die Wii auch lesen kann.
Alles klar, darüber habe ich garnicht nachgedacht...
Dass die Nintendo-Konsolen nie die Möglichkeit zum Abspielen von DVDs/BluRays boten, fand ich auch schon immer schade. Da ich aber kaum welche davon habe, dafür aber einen separaten BluRay-Player, habe ich mich damit auch nie weiter beschäftigt.
Die Modding-Szene um diese Konsolen herum fand ich aber schon immer irgendwie interessant...
(08.04.2024, 10:50)LoveASC schrieb: Revisited: ich muss mich aus aktuellem Anlass verbessern. Der Samsung DVB-Brenner kommt zwar mit einer Vielzahl von kopiergeschützten Audio-CDs zurecht, aber nicht mit den frühen KS-Mechanismen, wie CDS 100, Audio-Alpha-Typ M, DocLoc und MediaCloq. Hier hilft dann nur das Urgestein Yamaha CWR-F1.
Zumindest gegen den Cactus Data Shield 100 gab es eine "Wunderwaffe" bei Windows 9X und XP: Autostart für das CD-Laufwerk deaktivieren. Ich hatte damals einen Brenner von LG. Ein harter Brocken war dagegen Key2Audio von SONY. Ich habe in meiner Sammlung auch noch einige dieser "Un-CD's", da sie aber ohnehin nur auf der HiFi-Anlage abgespielt werden hat mich dieser "Schutz" nie gestört.
Ich glaube, Houseverwalter, Dir ist da eine kleine Verwechslung untergekommen. Den Autostart abklemmen, war eine Maßnahme, um Sonys XCP Kopierschutz zu umgehen. Dort wird nämlich via Auto-Start eine Datensession gestartet, die den eigentlichen Kopierschutz initiiert. Gegen CDS 100 nutzt das überhaupt nichts, da dieser das Einlesen der CD-Inhalte am PC bei den meisten Brennern verunmöglicht.
Ich sehe diesen Fred jetzt erst, habe die Zeit aber voll miterlebt.
(25.04.2022, 14:26)LoveASC schrieb: Anfang der 2000er Jahre erlangten hier zwei CD-Brenner Kultstatus: der Plextor Plexwriter Premium (heute nicht unter 500 € zu bekommen)
Die Dinger müssten über 15 Jahre alt sein. Ich würde mich nicht wundern wenn die bald hinüber sind. Ich würde da kein Geld mehr für ausgeben. Zumal es auch keine neuen Rechner mit PATA Anschluss mehr gibt.
Zitat:Jetzt zur spannenden Frage: Habt Ihr und nutzt Ihr noch Un-CDs?
Gruß
Peter
Ich nutze generell kaum noch CDs, was mehrere Gründe hat.
1. ich höre weniger Musik. Das hat damit zu tun, das Musik ja immer Botschaften transportiert.
Und ich habe vor ein paar Jahren die Entscheidung getroffen, das ich bestimmte Botschaften nicht mehr einhypnotisiert bekommen will. Ich habe dann einen großen Teil meiner CDs verkauft, verschenkt oder entsorgt.
2. Neue Veröffentlichungen auf CD klingen einfach nur schlimm. Das hat meiner Meinung nach damit zu tun, das die CDs künstlich verschlechtert werden um Schallplattenverkäufe zu erhöhen.
Als Schallplatten Ablehner gehe ich da natürlich nicht mit.
3. Für wirklich gute CD Player gibt es kaum noch Ersatzteile.
Ich bin an sich großer Fan der CD weil es das erste System war das wirklich guten Klang konnte. Aber ich denke für die CD sind die fetten Jahre vorbei.
01.11.2024, 17:51 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.11.2024, 17:59 von lg74.)
Ich habe den Thread auch erst jetzt gefunden.
An einige "Un-CDs" erinnere ich mich auch noch. Manche selbst gekauft (nicht primär, um sie zu grabben, sondern um sie zu hören), andere von damaligen KollegInnen bekommen mit der Bitte, doch mal MP3s daraus zu machen (weil es bei ihnen halt scheiterte).
Gerade mal versucht, anhand der noch auf meinem Laptop befindlichen Musikverzeichnisse zu schauen, auf welchen Albumcovern ich entsprechende Logos finde.
2raumwohnung - in wirklich / 2002
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Virginia Jetzt! - Wer hat Angst vor Virginia Jetzt! / 2003
Dido - Life For Rent / 2003
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Schiller - Leben / 2003
Sportfreunde Stiller - Burli / 2004
Athlete - Tourist / 2005
Chemical Brothers, The - Push The Button / 2005
Coldplay - X&Y / 2005
Haven - All For A Reason / 2004
Kasabian - Kasabian / 2004
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Shout Out Louds - Howl Howl Gaff Gaff / 2005
Sleepy Jackson, The - Lovers / 2003
Starsailor - On The Outside / 2005
Soviele fand ich auf die schnelle. Es waren mehr, manches habe ich ja nur im Auftrag überspielt, aber nicht selbst behalten. Mein damaliger PC unter Windows 98SE (der knallhart bis 2007 mein einziger PC blieb, dann kam ein XP-Laptop, weil ich beruflich auswärts war) hatte (und hat immer noch) einen Ultra-SCSI-Controller drin, da hingen / hängen ein CD-ROM Plextor PX40TSi und ein Yamaha CRW-F1 dran. Meist grabbte ich mit dem Plextor. Das PX40 gab es in 2 Versionen, die ältere hatte ich, deren letzte Firmware war glaube ich 1.05 oder so, bin nicht vor Ort, kann nicht nachschauen. Tray raus, CD rein, Tray rein, klack-klack-klack - mist, fehlerhaft erkannt. War dann nur ein Track oder irgendwelche blödsinnigen Spielzeiten oder was anderes obskures. Also Open/Close-Button schnell 2 mal gedrückt - noch bevor der Tray rauskam las er wieder ein. Mist, wieder falsch. Also wieder Open/Close schnell 2 mal drücken... irgendwann sah das, was mein Audiograbber (also wirklich die Software "Audiograbber") einlas, plausibel aus. Am Ende den Datentrack weglassen, alles andere grabben - passte.
Es gab harte Fälle, da ging das nicht so. Ich erinnere mich daran, mehrere CDs auch via CD-Player und S/PDIF bitgenau auf die Terratec EWX 24/96 überspielt zu haben (deshalb bis heute auf diesem PC Windows 98SE, mit dessen VXD-Treibern transferiert die Karte bitgenau), dann mit Cuesheet eine neue CD aufgebaut, erstmal wieder gebrannt für alle Fälle - und der Bequemlichkeit dann von dieser 1:1-Kopie gegrabbt.
Was für ein Aufwand... man war jung und glaubte, die Zeit zu haben.
Ach je, den "Audiograbber" hatte ich damals noch gekauft . Und was mache ich heute? Nur noch Winül und ab auf die Cassette. So ändern sich die Zeiten...wieder rückwärts (jedenfalls bei mir ).
(01.11.2024, 17:56)RalfR schrieb: Ach je, den "Audiograbber" hatte ich damals noch gekauft .
...und dann machen die den kurz darauf kostenlos...
Ich hatte da anfangs die LAME-DLL mit angesteuert (lameenc.dll), bis mir aufging, dass die nur auf Anweisung des steuernden Programms den XING-Header schreibt, der für Gapless Playback notwendig ist (wo die exakte Spieldauer drin steht). Und das macht der Audiograbber nicht. Seitdem steuert der Audiograbber bei mir halt die lame.exe an - die macht es gleich richtig. Meine alten MP3s sind also nicht gapless, neue MP3s wären es. Aber wann mach ich mal MP3s? Eigentlich nie.
(01.11.2024, 17:56)RalfR schrieb: Nur noch Winül
Mike Lehmann meinte dereinst dazu...
Ist ein Insiderwitz, muss man nicht lustig finden.
(01.11.2024, 17:56)RalfR schrieb: So ändern sich die Zeiten...wieder rückwärts (jedenfalls bei mir ).
Rückwärts ist auch ein Weg. Manche müssen im Alter wieder Windeln tragen, andere wieder Brei essen, wieder andere wünschen sich bestimmte große Führer zurück - da ist Winül und Kassette mit Sicherheit die wohltuendste und schönste Altersrückentwicklung.