Welche CC ist für Neuaufnahmen zu empfehlen?
#51
Michael, das ist eine gute Idee! Von den WDM62 habe ich mir 4 Stück auf Lager gelegt, gerade als Ersatz für abgenudelte 2Kopf Decks. Hatte bis jetzt nur noch keine Zeit, diese ausgiebig zu testen. Die CDit II bleibt in OVP in der "Vitrine", von der habe ich nur 1 Stück. Von den Mexico-HF habe ich leider einige. Muss mal bei Gelegenheit meine Bestände durchforsten...

Der ausführliche Bericht von Sebastian zeigt mir wieder einmal, warum das Tape-Hobby so interessant ist. Gerade das Ausprobieren verschiedener Kassetten, mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und den daraus resultierenden Klangfarben, machen das Hobby so interessant.

Wenn ich meine Platten mit meiner 24/96 DAW digitalisiere, weiß ich genau, wie das Ergebnis klingt.

Also, Matthias, teste Dich einfach mal durch die Kassettenvielfalt - es macht einfach Spaß...
Viele Grüße 
Manfred

"The warm sound of analog recordings is made of harmonic distortion and Tape hiss - I like it".
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#52
(27.09.2024, 23:49)Rauschabstand schrieb: Bin auf Chromdioxid immer noch geeicht und präferier immer noch das 1990er-Band der Chrome Maxima.

Ich muss, nach Sebastians Beitrag, an diese Stelle auch mal eine Lanze für BASF Chrome-Bänder brechen.

Die Probleme kennen wir alle – Die niedrige Aussteuerbarkeit ist gerade bei Musik mit einer hohen Dynamik-Range ärgerlich – wenn's leise ist, rauscht's – wenn's laut wird, übersteuert's'. Hier das richtige Maß zu finden ist 'Arbeit'.

Bei Decks die auf dynamischere Bänder eingemessen sind, ist auch die Hinterbandkontrolle nur sehr eingeschränkt hilfreich, da der Pegelunterschied eklatant sein kann. Hier dann zu beurteilen und z.B. den richtigen Bias zu finden – schwierig.

Decks mit Einmess-Automatik verweigern (in der Regel) die Zusammenarbeit von vornherein. Und mit manueller Einmessung kann man sich auch nur 'annähern', jedoch selten gänzlich kompensieren.

Aber…

Hat man sich erst einmal durchgerungen und ein Band bespielt, entschädigt das Ergebnis den Aufwand. Neutral ist anders… soviel steht fest… aber was auch immer das Band mit der Musik macht, es klingt sehr, sehr angenehm!

Mir gefällt die Klangfarbe so sehr, dass ich extra für diese Bänder ein Zweikopfdeck auf die Chrome Maxima justiert habe (Technics RS-M 275X). Das trifft dann natürlich nicht immer auch den idealen Punkt der anderen BASF Bänder, aber zumindest kann ich der Pegeleinstellung bei der Aufnahme einigermaßen vertrauen. Hier nutze ich allerdings ausschließlich NOS-Bänder, weil ich nicht einen Nachmittag damit verschwenden will ein (gebrauchtes) Band zu bespielen, nur um hinterher festzustellen, dass der Aufwand umsonst war.

BASF Chrome Bänder waren bei mir eindeutig Liebe auf den 2. Blick.
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#53
Ah, bin ich also doch nicht alleine, mit meiner "Liebe" zu den BASF Chrome-Bändern.

Zur Feier des Tages wird nun dieses Band eingelegt:

   
Viele Grüße 
Manfred

"The warm sound of analog recordings is made of harmonic distortion and Tape hiss - I like it".
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#54
(28.09.2024, 13:59)Manfred_K. schrieb: Zur Feier des Tages wird nun dieses Band eingelegt:

Sehr schönes Cover-Design!

Ich halte es (aus Tradition) eher rudimentär...


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#55
Mega Idee! - gefällt mir auch sehr gut!

Sag bloß, Du hast das mit ner echten Schreibmaschine gemacht. Muss ich direkt beim nächsten Flohmarkt nicht nur nach Kassetten suchen, sondern nach ner alten Schreibmaschine.
Viele Grüße 
Manfred

"The warm sound of analog recordings is made of harmonic distortion and Tape hiss - I like it".
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#56
So, ich habe nun mit meinem neuen Telefunken Dreikopfdeck verschiedene Bänder probe gehört.
Die alten BASF aus den 80ern laufen gut, es fehlen aber im Pegel 3 dB. Das Problem ist, ich kann den Pegel nur einmal einstellen, und dann ginge es nur für die alten Dinger. Andere Kassetten passen im Pegel, haben aber immer diese Mikrodropouts. Die kann ich ja auch nicht gebrauchen. Ohne Einmessautomatik geht es wohl nicht. Ausserdem rauschen die Typ 1 Bänder brutal. Ohne gutes Typ 2 Band brauche ich wohl nicht weiter zu machen.
MfG Matthias
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#57
   

   

Ehrlich gesagt bin ich jetzt eigentlich ziemlich verunsichert. - So lese ich verschiedenste Aussagen zu
BASF Cassetten. So lese ich hier in einigen Beiträgen, die "alten BASF Chrom Cassetten" hätten Pegelverluste,
würden mit Dolby "pumpen" etc.

So habe ich z.B. von der hier gezeigten BASF mit genau diesem Gehäuse ca. 50 - 60 Stck. - Wie man auf dem Foto sieht,
Aufnahme mit Dolby C - Cassette vorher autom. eingemessen (ReVox B215) , Pegel Aufnahme,
wie Wiedergabe gleich, kein pumpen, kein Pegelverlust. Ich habe allein von genau diesem Cassetten Typ so 12 -. 15 aufgenommen,
alles Top. - Gleiches gilt für meine Maxima II

habe ich hier in den verschiedensten Beiträgen jetzt etwas überlesen, oder, was trifft denn nun zu?
Es wäre sehr schade, ich würde meine geliebten BASF CC entsorgen müssen.

Eine konkrete Bändertauglichkeitsliste für CC könne ggf. Abhilfe schaffen, dann aber mit Fotos, denn wie sollte ein Laie
wie ich z.B. die Baujahre versch. CC gleichen Herstellers auseinanderhalten können?

.
.
" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#58
Die BASF die bei mir Schichtablösung hatten waren älter.
Also so lange die Magnetschicht nicht in großen Plocken runter kommt würde ich sie behalten.
Das Revox B215 hat eine Einmessautomatik die so gut ist, das sogar Dolby funktioniert.
MfG Matthias
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#59
(28.09.2024, 16:20)R@lly schrieb: Ehrlich gesagt bin ich jetzt eigentlich ziemlich verunsichert. - So lese ich verschiedenste Aussagen zu
BASF Cassetten...

habe ich hier in den verschiedensten Beiträgen jetzt etwas überlesen, oder, was trifft denn nun zu?...
Genau so ist das Problem, wenn einige soetwas als gegeben in den Raum stellen.

Ja, auch ich kenne das mit den Pegeln bei alten BASF, aber es ist je nach Deck ausgeprägter oder eben nicht.
Ich kann Dir nur raten, jede CC vorher einmal probeweise zu bespielen. Passt alles, nutze sie, merkst Du Abfall, laß es lieber, wenn Du lange hochwertige Aufnahmen erhalten willst. Manches ist ja auch nicht soooo wichtig, da wäre es dann ja egal.

Und anders als bei Tapes ist es mit der Tauglichkeit bei CC durchweg ja eher gut. Da glaube ich, macht das wirklich wenig Sinn mit einer Liste. Gewisse Ausreißer sind ja bekannt. Aber z.B. wie mit den Mexiko Sonys, die bei mir alle problemlos laufen und auch nichts beschädigt haben, haben andere andere Erfahrungen und meiden die.

Warum also jemand letztere meidet und warnt aber aktuelle Typ-I mit fraglicher Stabilität ollen SA oder XL-II vorzieht, bleibt des einzelnen Geheimnis und eine persönliche Entscheidung.
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#60
(28.09.2024, 15:29)Manfred_K. schrieb: Mega Idee! - gefällt mir auch sehr gut!

Sag bloß, Du hast das mit ner echten Schreibmaschine gemacht. Muss ich direkt beim nächsten Flohmarkt nicht nur nach Kassetten suchen, sondern nach ner alten Schreibmaschine.

Brother 210 Reiseschreibmaschine. Extra nur für diesen Zweck bei eBay erstanden Smile
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#61
@ R@lly

Die von dir gezeigten Chrome Super sind m.E.n. auch nicht betroffen. Den denen habe ich auch noch diverse, die sich alle ohne Probleme / ohne Pegelverlust bespielen lassen. Die Vorgänger mit dem gleichen Gehäuse aber der Schrift in weiß sind ebenso unproblematisch.

Bei den noch älteren Chrome Super und Chrome Extra mit dem kleinen Fenster kam es bei mir vereinzelt schon zu Pegelunteschieden.
Das B215 hat das Tape noch ohne Probleme eingemessen, beim direkten Vergleich Vor-/Hinterband zeigte sich dann aber ein Pegelverlust. Der lag so bei ein bis zwei dB. Übler war es bei den alten Maxima mit kleinem Fenster. Da gab es schon bei Wiedergabe der damaligen alten Aufnahme verluste bis zu 6 dB.
Eine solide Planung ist die Grundvoraussetzung einer gelungenen Improvisation
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#62
R@lly schrieb:So habe ich z.B. von der hier gezeigten BASF mit genau diesem Gehäuse ca. 50 - 60 Stck. - Wie man auf dem Foto sieht,
Aufnahme mit Dolby C - Cassette vorher autom. eingemessen (ReVox B215) , Pegel Aufnahme,
wie Wiedergabe gleich, kein pumpen, kein Pegelverlust. Ich habe allein von genau diesem Cassetten Typ so 12 -. 15 aufgenommen,
alles Top. - Gleiches gilt für meine Maxima II

habe ich hier in den verschiedensten Beiträgen jetzt etwas überlesen, oder, was trifft denn nun zu?

Hast Du die CrO2-Cassetten "gerade erst" aufgenommen?
Ein eklatantes der CrO2-Probleme ist der Pegelverlust auf der Langstrecke, sprich, Aufnahmen, welche älter sind, verlieren über die Jahre an Pegel und der Dolby-Schaltkreis arbeitet dann nicht mehr korrekt. Besonders dann, wenn der Verlust (viel) mehr als 1 dB beträgt.
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#63
(28.09.2024, 23:26)kesselsweier schrieb:
R@lly schrieb:So habe ich z.B. von der hier gezeigten BASF mit genau diesem Gehäuse ca. 50 - 60 Stck. - Wie man auf dem Foto sieht,
Aufnahme mit Dolby C - Cassette vorher autom. eingemessen (ReVox B215) , Pegel Aufnahme,
wie Wiedergabe gleich, kein pumpen, kein Pegelverlust. Ich habe allein von genau diesem Cassetten Typ so 12 -. 15 aufgenommen,
alles Top. - Gleiches gilt für meine Maxima II

habe ich hier in den verschiedensten Beiträgen jetzt etwas überlesen, oder, was trifft denn nun zu?

Hast Du die CrO2-Cassetten "gerade erst" aufgenommen?
Ein eklatantes der CrO2-Probleme ist der Pegelverlust auf der Langstrecke, sprich, Aufnahmen, welche älter sind, verlieren über die Jahre an Pegel und der Dolby-Schaltkreis arbeitet dann nicht mehr korrekt. Besonders dann, wenn der Verlust (viel) mehr als 1 dB beträgt.

Wobei ich in diesem Punkt etwas die Hoffnung hege, dass dieser Pegelverlust in den letzten Jahrzehnten bereits eingetreten ist und sich nun nicht mehr noch stärker auswirken wird - ich habe hier einige Chromdioxidkassetten vor einigen Jahren (mit geringerem Pegel) neu bespielt, die sich seither prima gehalten haben.

Aber etwas ist natürlich auch mir aufgefallen: Frisch eingemessen auf dem B215 liegen bei den BASF Chromdioxid Super durchaus noch Pegel von 0 bis +1 drin; bereits einige Tage nach der Aufnahme aber ist der effektive Pegel auf dem Band bereits deutlich geringer, so im Bereich -1 bis 0.

Interessanterweise ist dieses Phänomen beim Chromdioxidband von DuPont/PDM praktisch nicht feststellbar.

LG
Manuel

PS: Wer BASF mag - mein Tipp: Statt Chromdioxid die famosen Superferros LH-Maxima I verwenden, da gibts keinen Pegelverlust:
BASF Maxima LH I - 1985 - EU - Cassette - New (cassettecomeback.com)
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#64
Also zu Echtchrom im Allgemeinen:

Die Bänder hatten in den ersten Jahren nach Produktion einen massiven Abfall. Ich kann aber sagen, dass egal welches Alter das irgendwann stagniert.

Die sind jetzt Alle so alt, dass da nix mehr passiert. Die Aufnahmen, die ich auf irgendwelche 70er Jahre BASF Chromdioxid Cassetten gemacht habe sind haargenau so, wie zum Zeitpunkt der Aufnahme vor 10 oder 20 Jahren. In vielen Decks ist der Toleranzbereich der Einmesshilfe oder des Einmesscomputers nicht so hoch, dass sie sich ideal einmessen lassen, weil die Bänder in den ersten Jahren stark an Empfindlichkeit verlieren. Wenn man es schafft, das mit den Bordmitteln des Kassettendecks auszugleichen oder sich eins so einmisst, dass man mit allen Bändern auf den korrekten Aufsprechpegel kommt klappt das auch mit Dolby.

Der erreichbare Maximalpegel ist zwar nicht mehr der von vor 30, 40 oder 50 Jahren, aber das Bandrauschen ist ebenfalls abgesunken, sodass die Dynamik eigentlich immer noch akzeptabel ist. Man kommt damit auf das Niveau einer guten Ferro Cassette, hat aber trotzdem den erweiterten Frequenzgang, nur bei basslästiger Musik, speziell mit Sub Bass gibt es Sachen, die man nicht ohne Verzerrungen auf Echtchrom aufnehmen kann - egal wie man den Pegel zurück nimmt. Ich habe bei meinen BASFs eigentlich keinen einzigen Ausfall, von der ersten Chromdioxid von 1972 bis zur letzten. Bei AGFA sieht es etwas anders aus, aber da sind die Bindemittel schuld. Die, die noch ok sind laufen ebenfalls gut.

Was die BASFs nicht leiden können ist ruckartiges hin und her spulen an einer Stelle. Ich hatte das mal zu Testzwecken bei der Reparatur eines Kassettendecks, weil die Tasten nicht immer reagiert haben. Irgendwann hat dann die Magnetschicht angefangen sich zu pellen. Es gab da auch Berichte über abgelöste Magnetschichten am Anfang der Cassetten, speziell bei den frühen Exemplare. Ich habe EINE BASF Chromdioxid aus der ersten Serie, die immer wieder "Löcher" aufwies. Wenn der Verfall ein Mal angefangen hat, dann pellt sich das immer mehr ab und macht auch richtig Dreck im Gerät. Das ist mir aber durch die Bank weg nie wieder passiert, auch bei 120ern nicht. Wenn dann waren die einfach stark in Gebrauch und hatten andere Abnutzungserscheinungen, wie jede häufig benutzte Cassette.

Dass das von Deck zu Deck unterschiedlich ist, liegt halt enfach an der Einmessung. Ich habe keinen Recorder, der sich bei der Verwendung von Echtchrom abweichend verhält.

Ich habe sogar die Erfahrung gemacht, dass japanische Cassetten, die oft in Gebrauch waren bei Neubespielen eher Schwierigkeiten machen (Railroads usw.), als Chromdioxid. Es gibt natürlich Serien die besser oder schlechter gealtert sind, aber an sich liefern die doch bei mir Alle noch gute Ergebnisse. Ich hab zwar immer wieder Schwierigkeiten sie 100%ig einzumessen, aber dann bleibt Dolby halt aus und dann klingt es trotzdem gut. Man will ja nicht so weit an der Einmessung im Deck rumdrehen, dass Andere Cassetten dann nicht mehr funktionieren.

LG Tobi
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#65
Ich habe ein Gehäuse gefunden wo das Band Schichtablösung hatte. Man sieht noch die schwarzen Plocken im Fenster.

   
MfG Matthias
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#66
Oups, hab ich jetzt die heimlichen BASF-Chromdioxid-Fans wach gerüttelt. ;-)

Ich kann nur aus meiner damals kindlichen, jugendlichen Phase erzählen - wo ich - was Technisches angeht - nicht so viel Wissen hatte... meine Ohren waren meine Meßinstrumente. Ich hatte einige Klassenkameraden, die die tollsten Japanischen Oberklasse-Decks hatten und die mit maxell XL-S II und die TDK SA-Xs nur um sich geschmissen haben... und wenn ich diese Cassetten dann selbst ausprobiert habe, auf meinen einfacheren Decks, war ich nur über manche klangliche Färbung oder über den zu schnellen Verschleiß verwundert. Was soll an einem Vodoo-Gehäuse der XL-S II dann so toll sein wenn es bei Stiftung Warentest dann dahinschmilzt. ;-)

Jetzt, wo ihr drüber sprecht: Mir ist das auch mit einer BASF Chrome Maxima von 1998 passiert auf einem Sony-Deck im Rundfunk. Da hatte sich die Beschichtung mit der Capstan-Welle verheiratet. Hab vom Techniker und vom Redakteur des Büros schon etwas zu hören bekommen. Aber auf meinen eigenen Tape-Decks Zuhause ist diese wie auch andere aus der Serie tatdellos gelaufen. Fraglich wäre, ob das Bindemittel für diese damalige Chromdioxidband-Charge das gleiche war wie bei den Reference Super, deren Beschichtung auch nur bei billigen Cassettenspielen mit der Capstan-Welle verklebte.

Mir ist es mittlerweile lieber, ich habe eine gewisse Klangverfärbung bei einem Band, das ich manuell eingemessen habe, dafür eine schlagkräftige Dynamik, ein Klangbild, was lebendig ist als einen Frequenzgang, der so verbogen ist, dass jegliche Lebendigkeit fehlt, und plötzlich die Höhen einen größeren Raum bekommen als im Original. Habe ich bei einem Pioneer CT-S430 S gehört. Aber das ist alles subjektive Wahrnehmung und eben eine erlernte Gewohnheit.
Für mich klingen die meisten Metall-Bänder steif und kratzig, ebenso so Sondermixturen von Denon im Typ-II-Bereich, wo Metallpartikel mit reingemischt sind.

Viele Grüße
Sebastian
Ob analog oder digital, es rauscht überall. ~:-9~

Pioneer D-05 | Grundig DAT-9000 | Philips DCC 951 | Philips DCC 600 | AIWA HD-S 200 | Roland EDIROL R-09 HR
Grundig CT-905 | Blaupunkt RC-1950 (Yamaha K-640) | Philips FC-870 | Philips FC-880 | Philips FC-950 | marantz SD-62 | Technics RS-BX701 | Harman Kardon TD 4500 | Grundig M100 CF
marantz CP-430 | Sony TCD-05 Pro
Telefunken DA 1000 | Telefunken HA 880 | Philips DFA 888 | Philips FA 950 | Grundig FineArts V11 & CF4 am PC
Telefunken IR-310
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#67
Die japanischen Cassetten sind in den Tests keinesfalls dahin geschmolzen. BASF war zwar oft Testsieger und lange Referenz, aber die japanischen Cassetten waren nur knapp dahinter und die SA wurde ab 1988 Referenz, da am nächsten an der IEC. Von schnelleren Abnutzungen kann auch keine Rede sein. 1998 war in der Chrome Maxima kein Chromdioxid Band mehr drin. Wenn da was verklebte war entweder das Cassettendeck kaputt oder die Cassette fehlerhaft.

LG Tobi
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#68
Ich persönlich finde es immer süß, wie Leute versuchen, bei altem Zeug irgendwelche "Qualitätsregeln" aufzustellen - siehe auch die immer wieder aufflammenden Kondensator Diskussionen.

Das Zeug, mit dem wir uns hier beschäftigen, ist eine Technologie, die schon abgeschrieben war und jetzt ohne irgendwelche Innovationen als Retro Hype wieder ausgebuddelt wird. Neu ist unverhältnismäßig teuer und erreicht nicht mehr im Ansatz das Niveau von früher, und alt ist halt alt - Dinge altern unterschiedlich und haben ein stark unterschiedliches Vorleben hinter sich - aus dieser Kombination ergeben sich so viele "Alterungs-Szenarien", dass es schlicht unmöglich ist, daraus Regeln abzuleiten.

Ich bin vor einigen Jahren durch ein Telefunken Studio 1 dazu animiert worden, meine Cassettenkiste mal wieder aus dem Schrank zu holen - fast alles Bänder, die in den achtzigern und neunzigern im Auto gequält wurden. Die Mischung sieht aus wie bei vielen Leuten aus der Zeit - Typ 2 Bänder verschiedener Hersteller, überwiegend Maxell, TDK und BASF, dazu drei Typ 4 Cassetten, von TDK, Thats und BASF, weil ich es mal probieren wollte.

Wirklich defekt ist keine einzige der etwa 50 Cassetten, was mich weiterhin herstellerunabhängig gewundert hat, ist, wie gut die teils über 40 Jahre alten Aufnahmen die Zeit überdauert haben, und, wie gut Neuaufnahmen auf diesen Uralt Bändern klingen können.

Aus dieser Erfahrung ist der Entschluss entstanden, bei Cassetten und Recordern nur "vintage" zu kaufen. Bisher fahre ich damit billig und gut. Ich denke, wir sollten aufhören, aus allem eine Wissenschaft zu machen. Selbst wenn ich bei alten Bänderkonvoluten jedes zweite entsorgen müsste, was man nicht muss, wäre das immer noch unschlagbar günstig, und die Bänder, die noch gut sind, haben eine Qualität, die man heute als Neuware für kein Geld der Welt mehr kaufen kann.

Gruß Frank
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#69
Naja du hast nicht ganz unrecht, aber es gibt Dinge, die man schon pauschal sagen kann.

Echtchrom altert unabhängig von seiner Lagerung immer, mal mehr mal weniger, aber mir ist keine Chromdioxid Cassette bekannt, die nicht einen Pegelabfall hat. So schlimm ist das nicht, weil sich das ja über den ganzen Frequenzgang gleichmäßig erstreckt und auch das Modulationsrauschen sinkt, dadurch verschlechtert sich der Klang an sich nicht, höchstens die Dynamik sinkt etwas ab. Bis auf Dolby, dass dann nicht mehr funktioniert, sollte man weiter keine Probleme bekommen.

Und es gibt Chargen von Cassetten, die im Allgemeinen mehr Probleme machen, als ihre Vorgänger oder Nachfolger. Dabei spielt es dann auch keine große Rolle wie die gelagert wurden. Die Maxell XL II S mit dem schweren Gehäuse ist z.B. so ein Kandidat, wo es Ausfälle gibt.

Dann kommt dazu dass sich Cassetten mit ihren ursprünglichen Aufnahmen oft noch topp abspielen lassen, aber nicht mehr neu bespielen, weil es dann zu vermehrten Dropouts kommt. Ich hab aber auch teilweise Unterschiede zwischen unterschiedlichen Köpfen feststellen können. Gerade harte Köpfe in hochwertigen Geräten machen mit vielen gebrauchten Bändern Probleme, die sich in einfacheren Geräten mit weichem Kopf noch ganz gut bespielen lassen. Und ja wir sprechen hier über Technologie, die mindestens 25 Jahre alt ist. Wahrscheinlich war das nicht mal so vorgesehen, dass die Sachen so lange halten sollten.
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#70
(30.09.2024, 11:44)DOSORDIE schrieb: ...
Und es gibt Chargen von Cassetten, die im Allgemeinen mehr Probleme machen, als ihre Vorgänger oder Nachfolger. Dabei spielt es dann auch keine große Rolle wie die gelagert wurden. Die Maxell XL II S mit dem schweren Gehäuse ist z.B. so ein Kandidat, wo es Ausfälle gibt. ...

Auch hier bitte keine Verallgemeinerungen!
Ich persönlich kennen keinen einzigen Ausfall bei diesem Typ und davon habe ich bestimmt über 100...
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#71
Bespielst du die neu oder spielst du nur alte Aufnahmen ab? Wie gesagt, das ist ein großer Unterschied. Ich habe jede Menge Cassetten die mit ihren bestehenden Aufnahmen super klingen, bei dem Versuch einer Neuaufnahme aber einen Totalausfall ergeben.
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#72
Ich war auch lange Zeit auf dem Trip, immer überall die Probleme zu sehen, und teilweise viel zu viel Theater um das alte Geraffel zu machen. Seit ich die Sachen einfach repariere, benutze und gucke, was passiert, OHNE immer gleich das Haar in der Suppe zu sehen, macht das alles viel mehr Spass, und ich stelle immer wieder fest, dass das Geraffel die letzten 40 Jahre deutlich besser überstanden hat als ich selber ;-) . Klar ist das Zeug nicht für 25 Jahre und mehr gemacht worden, und sicher gibt es auch Verfallserscheinungen, beim der überwiegenden Mehrzahl des alten Zeugs bin ich aber eher überrascht, wie frisch das noch ist.

Gruß Frank
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#73
(30.09.2024, 15:07)DOSORDIE schrieb: Bespielst du die neu oder spielst du nur alte Aufnahmen ab? ...
der überwiegende Teil ist gebraucht gekauft und da höre ich teils mal rein, die meisten werden/wurden aber neu überspielt und sind bislang alle ohne Auffälligkeiten.

Auch bei CC dürfte es von Belang sein, wie die gelagert wurden. Hast Du feuchte Kellerware, kann da bestimmt alles mögliche daneben gehen. Auch unterm Dach mit teils über 50° dürfte nicht so richtig gut für Bänder sein...aber CC aus diversen Schränken und Schubladen...bislang kaum mal Ausfälle und wenn, dann die von Martin so gerne als "Rumpelware" titulierten Cassetten...
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#74
Generalisierungen sind bei Produkten die zum Teil 30-40 Jahre (unterschiedlichste) Leben hinter sich haben tatsächlich kaum mehr möglich. Ich habe gebrauchte Bänder erworben, die einwandfrei klingen und sich auch so bespielen lassen… und ich habe NOS-Bänder erworben, bei denen das Band aussieht wie asphaltiert. Und ja - es waren die 'gleichen' Kassetten.

So sehr ich bei meinen Decks alle Spielereien auch liebe – die Wichtige ist eindeutig die Einmessfunktion geworden, während die Abspeicherung von Einmessergebnissen heutzutage quasi nutzlos ist, da keine Kassette mehr ist wie die andere.


PS: Letztere rangiert auf der Nützlichkeitsskala also nur knapp vor dem MPX-Filter Big Grin
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#75
Zitat:Generalisierungen sind bei Produkten die zum Teil 30-40 Jahre (unterschiedlichste) Leben hinter sich haben tatsächlich kaum mehr möglich.
Kann ich nicht bestätigen, Qualitätsbänder, wenn optisch einwandfrei, messen sich auch nach 30-40 Jahren noch fast immer wie im damaligen Neuzustand.
Das gilt für alle Typen I, II, IV... Chromdioxid natürlich ausgenommen, aber selbst hier gibt es kaum Überraschungen, nur das Fenster ist erheblich größer.

Ich kann mir z. B 20 Stück 1986er TDK SA aus meiner Sammlung holen (alle gebraucht aus unterschiedlichen Quellen) und die messen.
Bin auf die üblichen Chargenabweichungen werden die immer noch alle* gleich performen. *Ja, einzelne Ausreisser sind möglich, die gab es aber auch damals schon.

Zitat:bei denen das Band aussieht wie asphaltiert.
Solche Bänder sortiert man aus... wenn die Bandoberfläche nicht mehr neuwertig aussieht, braucht man nicht darüber nachdenken das Band nochmal zu bespielen.

Zitat:Letztere rangiert auf der Nützlichkeitsskala also nur knapp vor dem MPX-Filter
Den MPX Filter sollte man nicht unterschätzen, der kann sehr hilfreich sein, auch ohne UKW als Quelle.
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#76
(30.09.2024, 16:07)2245 schrieb: >> Ich kann mir z. B 20 Stück  1986er TDK SA aus meiner Sammlung holen (alle gebraucht aus unterschiedlichen Quellen) und die messen. Bin auf die üblichen Chargenabweichungen werden die immer noch alle* gleich performen. <<

Dann beglückwünsche ich dich. Bei mir ist das bei weitem nicht so konstant.

>> Solche Bänder sortiert man aus... wenn die Bandoberfläche nicht mehr neuwertig aussieht, braucht man nicht darüber nachdenken das Band nochmal zu bespielen. <<

Selbstverständlich. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass sie nicht mehr zu gebrauchen sind, trotz unbenutztem Neuzustand.

>> Den MPX Filter sollte man nicht unterschätzen, der kann sehr hilfreich sein, auch ohne UKW als Quelle. <<

Bitte kläre mich auf. Ich bin gespannt.
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#77
Ich hatte mal eine günstigere Soundkarte und hatte mich gewundert, dass Dolby C Aufnahmen von Spotify nicht sonderlich gut werden. Nach Druck auf den MPX Filter war alles wieder normal.

Eine weitere Analyse ergab, dass die Soundkarte oberhalb von 20 kHz, irgendwelchen Müll produziert hat, welcher die Regelkreise des Dolby-Bausteins irritiert hatte.
Viele Grüße 
Manfred

"The warm sound of analog recordings is made of harmonic distortion and Tape hiss - I like it".
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#78
(30.09.2024, 18:42)Manfred_K. schrieb: Ich hatte mal eine günstigere Soundkarte und hatte mich gewundert, dass Dolby C Aufnahmen von Spotify nicht sonderlich gut werden. Nach Druck auf den MPX Filter war alles wieder normal.

Eine weitere Analyse ergab, dass die Soundkarte oberhalb von 20 kHz, irgendwelchen Müll produziert hat, welcher die Regelkreise des Dolby-Bausteins irritiert hatte.

Man lernt nie aus Smile
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#79
MPX hab ich eigentlich immer an. Trotzdem kann ich pauschal sagen, dass bestimmte Bänder bei mir mehr Probleme machen als Andere.

Typ IV Bänder hab ich nur noch wenige, die gut sind, das sind speziell TDK MA. Überhaupt nicht mehr klar komme ich mit Sony Metal XR und Metal Master. Die Maxell MX gehen teilweise noch. Meine Cassetten sind aus völlig unterschiedlichen Quellen in unterschiedlichsten Zuständen, teilweise auch NOS.

Im Moment kämpfe ich mit NOS Sony HFs von 1990. Ich habe diese Cassette in sehr guter Erinnerung, die waren bei mir nie auffällig, aber ich hab jetz schon 3 von 17 ausgepackt und die verhalten sich total komisch (erhöhtes Modulationsrauschen auf der linken Seite, wenn ich die B Seite bespiele scheint die A Seite sich leicht auszulöschen. Erst nach mehreren Versuchen blieben beide Seiten konstant. Mein Tapedeck ist gewartet und korrekt justiert, Andere Cassetten zeigen dieses Verhalten nicht. Dazu kommen am Bandanfang und Ende regelmäßige Aussetzer, die scheinbar immer da sind, so der Klebestreifen durchgedrückt hat, wobei das keinen Sinn macht weil der Wickel sehr locker sitzt und das mit Sicherheit eine Minute so geht. Die Kanäle weichen trotz augenscheinlich korrekter Einmessung auch ganz schön weit voneinander ab.

Solche Erscheinungen hab ich letzter Zeit öfter. Hab’s auch mit mehreren Geräten gegen gecheckt. Nicht nur mein Akai GX 75 macht das. Neulich schon eine Scotch XS II (SKC) aus anderer Quelle geöffnet, lief super bis 10 Min vor Ende der ersten Seite. Dann plötzlich regelmäßige Dropouts, als hätte das Band Löcher. Die sahen jetzt nicht so aus, als hätten sie 30 Jahre in nem nassen Keller gelegen.

LG Tobi
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#80
@Tobi
Hallo, welchen Ursprung haben deine Sony HFs, France, Italy, Japan, Thailand oder möglicherweise Mexico?

Viele Grüße 

Michael
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#81
(01.10.2024, 12:40)DOSORDIE schrieb: Im Moment kämpfe ich mit NOS Sony HFs von 1990.

Meinst du diese hier?

   
(Das Wickelbild sieht schon mal nicht so schön aus. Auch nach mehrmaligem Umspulen.)

Wenn ja, kann ich ebenfalls Probleme wie du sie beschreibst bestätigen. Ich habe darum mal Frequenzgänge aufgezeichnet.

Seite A:

   


Seite B:

   

Zum Thema MPX-Filter – Ich habe mich ehrlich gesagt seit den späten 80ern nicht mehr damit beschäftigt, weil da die Zeit der Radioaufnahmen für mich endete.

Was ich mich frage ist, ob es sich dabei denn nun um einen Notch-Filter für 19/38kHz handelt, oder um einen Tiefpass ab 19kHz.

Des weiteren frage ich mich, inwieweit der Filter mit der Dolby-Schaltung gekoppelt ist. Also, ob der Filter nur aktiv wird, wenn Dolby aktiv ist.
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#82
Also die HF auf dem Bild dürfte aus den 00ern sein. Meine sind Made in France.

Es handelt sich um solche hier:

https://tapekiosk.com/product/sony-hf-90-1990/
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#83
Zum Thema MPX-Filter:

Wie der MPX-Filter aktiviert wird und in welchem Frequenzbereich er einsetzt  hängt auch oftmals vom Deck ab. Es gibt Decks da kann er per Schalter aktiviert werden, egal ob Dolby aktiv ist oder nicht. Bei einer anderen Gruppe von Decks wird er aktiv sobald Dolby scharf geschaltet wird und bei einfachen Decks liegt er einfach mit im Aufnahmeweg und ist immer aktiv. So wie hier beim Kenwood KX-880HX sieht es oft aus. Sofern das Deck einen Schalter für den MPX-Schalter besitzt, wird mit Transistoren ein Teil des kompletten Filter überbrückt und der Frequenzbereich des Filter verschoben.  Ich denke bei aktiviertem Dolby arbeiten beim Kenwood zwei Tiefpässe zweiter Ordnung in Reihe um den MPX-Filter zu realisieren. Bestimmt gibt es hier Forenmitglieder die zur Funktionsweise der Schaltung viel mehr beitragen können.

   

Von Hause aus haben ja die meisten Tuner einen eingebauten MPX-Filter um den Pilotton zu unterdrücken. Ich hatte vor vielen Jahren einen Technics ST-S505 der von heute auf morgen keine vernünftigen Aufnahmen mit Dolby mehr zu lies. Ohne Dolby war alles ok, bis auf das Bandrauschen. Scheinbar hat der Tuner Frequenzen im Audiosignal mit übertragen welche die Dolby Schaltung gestört haben und Schwebungen im aufgezeichneten Signal verursacht haben. Selbst der eingebaute Filter im Deck hat diese Frequenzen scheinbar nicht blocken können. Mit einem anderen Tuner waren die Aufnahmen auf dem gleichen Deck wieder normal.

Viele Grüße

Michael
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#84
Wie muss man sich das denn dann vorstellen? Also wie klingt das dann, wenn Dolby hochfrequent gestört wird?

LG Tobi
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#85
Wenn ich mich noch recht erinnere klang es so ähnlich, als wenn man eine Aufnahme ohne Dolby mit Dolby abspielt. Vielleicht nicht so ganz extrem, aber man hatte immer so ein leichtes Pumpen in der Wiedergabe. Ich hatte mir danach den DUAL CT1280 geholt und alle Probleme waren weg.

Viele Grüße

Michael
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#86
Kennt jemand diese Kassette?

   

Ich habe gerade mal etwas in meiner Kiste für aussortierte Kassetten gewühlt, die ich mal als Beifang erhalten habe. Und ich bin ehrlich gesagt sehr überrascht wie gut dieses Band klingt!

Lies sich einwandfrei einmessen und klingt bis 0dB sehr neutral und dynamisch. Darüber wird es etwas angestrengt. Aber gerade für ein Typ I Band überraschend warm und angenehm.

Vor-, und Hinterband konnte ich eigentlich nur in leisen Passagen anhand des Rauschens unterscheiden. Mit Dolby oder dbx verliert sie leider sehr an Dynamik. Daher keine Option. Und da sie (für meinen Anspruch) leider zu viele Drop-Outs hat (Das Band wurde offensichtlich gerne und oft gespielt) – für kritische Aufnahmen ungeeignet. Aber für Casual-Listening auch schon fast wieder zu schade.

In einem guten Zustand wäre das tatsächlich einer meiner Typ I Favoriten!
Angenehme Überraschung Smile
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#87
Das ist die einfachste Cassette aus dem Sortiment von GoldStar, sozusagen das andere Ende der Fahnenstange im Gegensatz zur MTX, die wir gerade nebenan disutiert haben, sogar aus der gleichen Serie.

Ja, die Dinger funktionieren klaglos, sind aber weder Dynamik- noch Gehäusequalitäts-Wunder. Das Bandmaterial ist ziemlich genau auf dem Niveau der Panggung-Maxell UR von etwa 2005 bis 2020, es könnte sogar aus der gleichen Quelle kommen.

Viele Grüße,
Martin
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#88
(04.10.2024, 19:10)Kirunavaara schrieb: Das ist die einfachste Cassette aus dem Sortiment von GoldStar, sozusagen das andere Ende der Fahnenstange im Gegensatz zur MTX, die wir gerade nebenan disutiert haben, sogar aus der gleichen Serie.

Umso überraschter bin ich über das Ergebnis! Es sei denn, die Drop-Outs kommen nicht von übermäßigem Gebrauch sondern von der Bandqualität.
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#89
Eine erhöhte Drop-Out Quote wurde auch der MTX im 1990 AUDIO USA Test zugeschrieben, genau wie der SKC Metal.
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#90
Kann ich bestätigen. Die 4 oder 5 MTX, die ich hatte, waren NOS und kaum zu gebrauchen.
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#91
(04.10.2024, 21:18)2245 schrieb: Eine erhöhte Drop-Out Quote wurde auch der MTX im 1990 AUDIO USA Test zugeschrieben, genau wie der SKC Metal.

Haben die ihre Bänder selbst produziert, oder vielleicht doch eher B-Ware zugekauft? Das wäre zumindest eine Erklärung für die eigentlich gute Klangqualität 'zwischen' den Drop-Outs?


PS: Ich habe gerade diese Seite gefunden, die (außer mir) wahrscheinlich hier vielen bereits bekannt sein dürfte Big Grin
Ich wusste nicht, dass es eine so umfangreiche Datenbank gibt.

http://vintagecassettes.com/index.htm
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#92
Also noch mal zu dem Echtchrom Problem: Früher, als die Bänder neu waren, setzte der Alterungsprozess nach dem Kauf ein. Bei der Aufnahme war er noch nicht bemerkbar, dann senkte sich aber der Pegel über die Folgejahre linear ab. Die Aufnahme wird dann an sich klanglich zwar nicht schlechter, aber der Dolbypegel stimmt halt nicht mehr, dadurch kann man die Cassetten mit Dolby nicht mehr korrekt abspielen. Ohne Dolby ist das eigentlich ziemlich egal, bis auf das leicht erhöhte Bandrauschen hat man keinen Verlust.

Bei einer Neuaufnahme ist der Alterungsprozess ja schon lange eingetroffen. Das war auch vor 20 Jahren schon so. Das Problem ist nur, dass die Empfindlichkeit der Bänder geringer geworden ist. Man braucht jetzt mehr Aufsprechpegel um die Cassetten einmessen zu können. Das Problem bei Einmesscomputern und Einmesshilfen - gerade bei japanischen Geräten - ist aber, dass der Regelbereich meistens nicht so hoch ist, weil die Substitutbänder von TDK und Co. Schon in den 70ern viel empfindlicher waren als Chromdioxid im Neuzustand. Man kann sein Deck natürlich innen so Kalibrieren, dass die Einmesshilfe/ der Einmesscomputer Chromdioxid eingemessen bekommt, dann kann es aber passieren, dass das mit Ferro, Substitut und Reineisenbändern nicht mehr geht. Tja und ohne Einmessung funktioniert dann Dolby bei einer Neuaufnahme eben nicht richtig.

Solange das verwendete Deck die Cassette von Haus aus eingemessen bekommt, kann man sie eigentlich bedenkenlos ganz normal verwenden und bekommt auch weiterhin gute Ergebnisse, man muss nur mit dem Einpegeln vorsichtig sein, vor Allem mit dem Bass.

Meine neu bespielten Chrom Cassetten klingen Alle sehr gut. Die auf dem Foto sollte die letzte Version der CSII mit Echtchrom gewesen sein, danach kam auch bei BASF Substiut. Die CE II und CS II ab 1991 lassen sich aber Alle noch recht hoch aussteuern.
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#93
Bei mir sind verschiedenste Cassetten im Einsatz, die man in den 1980ern und 1990ern von den bekannten Herstellern wie TDK, BASF, Agfa, Sony und Maxell. Meist Typ I und II und sowohl FeCo als auch Chromdioxid.
Gekauft wird bei mir zu 99% gebraucht und Ausfälle habe ich, seitdem ich die Cassetten bespielt und in meinen Cassettendecks verwende, auch keine.
Ich gehe da aber auch so vor, dass Cassetten, die sichtbare Beschädigungen wie gewellte Bandkanten, Knitter oder Railroads haben, aussortiere. Die dienen dann als Ersatzteilspender oder werden entsorgt.

Außerdem leihe ich des Öfteren mal Cassetten aus meinem Verwandten- und Bekanntenkreis aus, um neue Musik zu entdecken und auch da habe ich kaum Ausfälle dabei, und wenn sind es in vielen Fällen Beschädigungen aufgrund defekter Geräte.

Ausreißer gibt's natürlich hier und da und schlechte Erfahrungen habe ich da mit einigen Agfa Stereochrom aus den späten 1979ern gemacht, die Bandabrieb verursachen oder ähnlich wie viele EMI-Cassetten kleben und somit leiern oder mitten drin stoppen.


Alles im allem meide ich daher bspw. besagte Agfas und nehme ansonsten auf einer bunt gemischen Vielzahl von Bändern auf und bin zufrieden.
Viele Grüße aus dem schönen Bayern
Alex
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#94
Angeregt durch diesen Threat habe ich in den letzten Tagen sehr viele alte Kassetten ausprobiert. Mit so mancher positiver, wie auch negativer Überraschung.

Die Wirklich alten Kassetten aus den 70ern (Agfa Super-Chrome, BASF LH, Elite, etc.) sind eigentlich alle nur noch sehr eingeschränkt nutzbar. Gleiches gilt leider auch für die Exoten wie 'Welt Funk' oder 'Travellers Sound'. Andere, wie z.B. Scotch, Universum HDXII oder die angesprochenen 'Goldstar' waren hingegen überraschend gut.

Auf jeden Fall macht es Spaß zu stöbern und auszuprobieren. Wenn es nur ums 'perfekt' Ergebnis ginge, könnten wir ja einfach streamen, und gut ist's… nicht wahr?! Smile
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#95
Ja, ich würde auch behaupten, dass 50% meines Bestands unbrauchbar sind. Aber es kommt auch oft auf den Recorder an. Alte Cassetten funktionieren in all meinen 3 Kopf Decks nicht, mit meinem Sharp oder Philips Ghettoblaster kann ich sie aber in erstaunlich guter Qualität ohne Aussetzer bespielen, auch mit verhältnismässig hohen Pegeln. Scheinbar hat die Beschaffenheit der Köpfe auch Einfluss auf diverse Bandmaterialien. Möglicherweise hängt es auch mit der Löschfrequenz zusammen und was da noch Alles Einfluss haben kann. Alte Recorder haben auch andere Entzerrungskurven, einen nicht gar so hohen Frequenzgang. Wenn so eine BASF LH von 1970 nur 10 kHz verträgt, kann sie den Hochtonanteil modernerer IEC Recorder vielleicht nicht handeln, obwohl das Band eigentlich noch in Ordnung ist.

Anders kann ichs mir jedenfalls nicht erklären.
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#96
(06.10.2024, 14:19)Magic29 schrieb: Auf jeden Fall macht es Spaß zu stöbern und auszuprobieren. Wenn es nur ums 'perfekt' Ergebnis ginge, könnten wir ja einfach streamen, und gut ist's… nicht wahr?! Smile

Genau so sieht´s aus.  Smile

Mit Agfa-Tapes verbinde ich viele negative Erfahrungen. In meiner Sammlung sind nur noch wenige vorhanden...

Momentan bespiele ich einige "EMTEC/BASF Sound I". 

Ich habe damals, vom "Verkäufer aus dem Gartenhaus" (manche erinnern sich noch...) ca. 50 Stück von denen geordert. 

Es handelt sich dabei um ein sehr feines Typ I Band, absolut brauchbar und gut aussteuerbar.
Viele Grüße 
Manfred

"The warm sound of analog recordings is made of harmonic distortion and Tape hiss - I like it".
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#97
@Tobi

Das tut mir leid, das die HFs ein Problem haben. Du kannst auch gerne dein Geld dafür zurück haben.
Gruß
Lorenz
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#98
Was AGFAs betrifft sind die HR und die SR aus der letzten Serie eine sichere Wahl. Zwar Einschichtbänder, aber robust - auch vom Gehäuse her. Das Band der SR ist wohl auch schon ein ChroCo-Band. Zumindest konnte ich bei diesem keinen Höhenverlust feststellen im Vergleich zur SR-XS, die ein ZweiSchicht-CR-Band beinhaltet. Bei der HR-S und SR-S werkeln Bänder von maxell. Bei der HR-XS scheint es unterschiedliche Bänder zu geben, evtl. maxell oder sogar BASF. Das Band der SR-XS wird wohl noch AGFA-eigen sein anhand der Rückenkodierung.

In der vorhergehenden Serie mit den schwarzen Gehäusen wäre die F-DX I S evtl. interessant. Da ist noch ein AGFA-eigenes Magnetitband enthalten.

Viele Grüße
Sebastian
Ob analog oder digital, es rauscht überall. ~:-9~

Pioneer D-05 | Grundig DAT-9000 | Philips DCC 951 | Philips DCC 600 | AIWA HD-S 200 | Roland EDIROL R-09 HR
Grundig CT-905 | Blaupunkt RC-1950 (Yamaha K-640) | Philips FC-870 | Philips FC-880 | Philips FC-950 | marantz SD-62 | Technics RS-BX701 | Harman Kardon TD 4500 | Grundig M100 CF
marantz CP-430 | Sony TCD-05 Pro
Telefunken DA 1000 | Telefunken HA 880 | Philips DFA 888 | Philips FA 950 | Grundig FineArts V11 & CF4 am PC
Telefunken IR-310
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#99
Zitat:Das Band der SR ist wohl auch schon ein ChroCo-Band.
Ich schätze eher das AGFA 667/967 aus der SR ist das 1989 erschienene Typ II Ferro Cobalt Duplizierband.  Marktname: Chromatik

Angeblich nach der Übernahme durch die BASF exclusiv für WEA USA weiterproduziert.
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@Lorenz:

Die Cassetten sind ok, mittlerweile hat sich raus gestellt, dass etwas mit meinem GX75 nicht stimmt.

Danke :-)
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