Hallo in die Runde!
Die Jagd nach dem Brumm in meiner RdL führte zu mehreren Erkenntnissen:
Obwohl der Trafo einen Philberth-Kern (besonderer Blechschnitt) hat, ist sein externes Streufeld in der magnetischen Achse noch recht bemerkenswert und leider genau aufs Netzteil gerichtet. Das erreicht deswegen –obwohl elektronisch stabilisiert- keine ideal brummfreie Ausgangsspannung. Zum Testen wurde ein stabilisiertes externes Labornetzgerät verwendet als Hilfsspeisung. Bei herausgenommenem Trafo waren so merklich bessere Daten zu erreichen. Ferner streut der Trafo magnetisch auch noch auf die Köpfe, egal ob die nun mit oder ohne Brummklappe betrieben werden.
Erste Maßnahme:
Der Trafo wurde mit einer Abschirmbox aus Vierkant-Stahlrohr versehen. Da mir my-Metall zu teuer war, habe ich die schlechtere Abschirmwirkung des Stahls in Kauf genommen.
Als ergänzende Maßnahme wurde daher der Trafo - um die Wechselfelder weiter zu verringern- zusätzlich mit einem sog. fluxband aus Kupfer versehen.
Nach Wiedereinbau zeigte sich ein durchaus akzeptables Verhalten. Dennoch zeichnete die RdL einen geringen Restbrumm immer noch auf. Zwar war es nur knapp über dem Bandrauschen zu hören, aber immerhin. Test dafür: aufnehmen auf 2,4 ; wiedergeben auf 19. Man hört dann selbst den kleinsten Brummrest deutlich heraus dank der transponierten Frequenzlage.
Testbetrieb:
Links von der RdL übrigens der schöne CD-Player, den mir timo vermacht hat. Tolle Testsignalquelle- nochmals vielen Dank dafür!!!
Als weitere magnetische Brummquelle war noch der Motor zu identifizieren. Dessen werksseitige magnetische Schirmung ist recht primitiv und nicht sehr wirkungsvoll.
Zweite Maßnahme:
Der Papst-Außenläufer erhielt einen neuen, massiven Abschirmzylinder aus Stahlrohr mit 3mm Wandstärke sowie wellenseitig eine Rückschlussplatte aus 1,5mm Stahlblech, gefertigt aus einer alten Montageplatte für Ringkerntrafos.
Damit war für mich allerdings nervlich wie ökonomisch die vertretbare Aufwandsgrenze beim Brummthema erreicht. Immerhin will ich da ja keine A80 draus bauen. Doch gelingen nun brummfreie Aufnahmen und besonders eine sehr brauchbare Wiedergabe alter Fremdbänder.
(Klammerbemerkung: deren Brummgehalt ist manchmal wertvoll zur Bestimmung der originalen Aufnahmegeschwindigkeit. Deshalb ist man froh, wenn die eigene Wiedergabemaschine möglichst wenig brummt).
Verbliebener Restbrumm:
Dieser wird nach meinen Messungen in der RdL durch die kapazitiven Gleichtaktstörungen aus dem Netztrafo verursacht: Wegen fehlender Schirmwicklung / Schutzerde und dadurch verursachtem kapazitivem Übersprechen von der 220V-Primärwicklung auf die beiden sekundären Niedervolt-Wicklungen kann der Schaltungsnullpunkt auf der Niedervoltseite bis zu 60V (!) Wechselspannung gegen Erde führen. Die Spannung ist nur statisch und bricht bei Berührung zusammen. Stören tut sie trotzdem!
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Uher sowohl den Trafo, als auch den Motor galvanisch völlig getrennt vom Chassis montiert hat. Die Störung kommt definitiv über o.g. kapazitive Kopplung. Ohne Schutzerde oder Trenntrafo ist da wenig zu machen. Die Polung des Netzsteckers hat hier einen erheblichen Einfluss! Das findet man nach wie vor bei vielen neuzeitlichen Geräten anderer Hersteller.
Abhilfe ist da meines Erachtens nur mit einem hochwertigen Trenntrafo oder besser einem zweischenklig ausgeführten Störschutztrafo möglich.
Im nächsten Beitrag wird es um die Optimierung der Umlenkrollen und des Bandpfades gehen. Als Abfallprodukt bekam meine RdL dann auch endlich eine Lichtschranke spendiert…
Martin
Die Jagd nach dem Brumm in meiner RdL führte zu mehreren Erkenntnissen:
Obwohl der Trafo einen Philberth-Kern (besonderer Blechschnitt) hat, ist sein externes Streufeld in der magnetischen Achse noch recht bemerkenswert und leider genau aufs Netzteil gerichtet. Das erreicht deswegen –obwohl elektronisch stabilisiert- keine ideal brummfreie Ausgangsspannung. Zum Testen wurde ein stabilisiertes externes Labornetzgerät verwendet als Hilfsspeisung. Bei herausgenommenem Trafo waren so merklich bessere Daten zu erreichen. Ferner streut der Trafo magnetisch auch noch auf die Köpfe, egal ob die nun mit oder ohne Brummklappe betrieben werden.
Erste Maßnahme:
Der Trafo wurde mit einer Abschirmbox aus Vierkant-Stahlrohr versehen. Da mir my-Metall zu teuer war, habe ich die schlechtere Abschirmwirkung des Stahls in Kauf genommen.
Als ergänzende Maßnahme wurde daher der Trafo - um die Wechselfelder weiter zu verringern- zusätzlich mit einem sog. fluxband aus Kupfer versehen.
Nach Wiedereinbau zeigte sich ein durchaus akzeptables Verhalten. Dennoch zeichnete die RdL einen geringen Restbrumm immer noch auf. Zwar war es nur knapp über dem Bandrauschen zu hören, aber immerhin. Test dafür: aufnehmen auf 2,4 ; wiedergeben auf 19. Man hört dann selbst den kleinsten Brummrest deutlich heraus dank der transponierten Frequenzlage.
Testbetrieb:
Links von der RdL übrigens der schöne CD-Player, den mir timo vermacht hat. Tolle Testsignalquelle- nochmals vielen Dank dafür!!!
Als weitere magnetische Brummquelle war noch der Motor zu identifizieren. Dessen werksseitige magnetische Schirmung ist recht primitiv und nicht sehr wirkungsvoll.
Zweite Maßnahme:
Der Papst-Außenläufer erhielt einen neuen, massiven Abschirmzylinder aus Stahlrohr mit 3mm Wandstärke sowie wellenseitig eine Rückschlussplatte aus 1,5mm Stahlblech, gefertigt aus einer alten Montageplatte für Ringkerntrafos.
Damit war für mich allerdings nervlich wie ökonomisch die vertretbare Aufwandsgrenze beim Brummthema erreicht. Immerhin will ich da ja keine A80 draus bauen. Doch gelingen nun brummfreie Aufnahmen und besonders eine sehr brauchbare Wiedergabe alter Fremdbänder.
(Klammerbemerkung: deren Brummgehalt ist manchmal wertvoll zur Bestimmung der originalen Aufnahmegeschwindigkeit. Deshalb ist man froh, wenn die eigene Wiedergabemaschine möglichst wenig brummt).
Verbliebener Restbrumm:
Dieser wird nach meinen Messungen in der RdL durch die kapazitiven Gleichtaktstörungen aus dem Netztrafo verursacht: Wegen fehlender Schirmwicklung / Schutzerde und dadurch verursachtem kapazitivem Übersprechen von der 220V-Primärwicklung auf die beiden sekundären Niedervolt-Wicklungen kann der Schaltungsnullpunkt auf der Niedervoltseite bis zu 60V (!) Wechselspannung gegen Erde führen. Die Spannung ist nur statisch und bricht bei Berührung zusammen. Stören tut sie trotzdem!
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Uher sowohl den Trafo, als auch den Motor galvanisch völlig getrennt vom Chassis montiert hat. Die Störung kommt definitiv über o.g. kapazitive Kopplung. Ohne Schutzerde oder Trenntrafo ist da wenig zu machen. Die Polung des Netzsteckers hat hier einen erheblichen Einfluss! Das findet man nach wie vor bei vielen neuzeitlichen Geräten anderer Hersteller.
Abhilfe ist da meines Erachtens nur mit einem hochwertigen Trenntrafo oder besser einem zweischenklig ausgeführten Störschutztrafo möglich.
Im nächsten Beitrag wird es um die Optimierung der Umlenkrollen und des Bandpfades gehen. Als Abfallprodukt bekam meine RdL dann auch endlich eine Lichtschranke spendiert…
Martin