Philips N 7300 Bandmaschine
#1
Ich weiß, viele von euch werden sich allein schon wegen der Überschrift meines Beitrags mit Verachtung abwenden. Da hat mal wieder einer ein Problem mit seinem "Plastik-Bomber", werdet ihr denken. Problem mit dem "Plastik"? NEIN und auch noch nie gehabt in den ganzen 44 Jahren, in denen das Gerät in meinem Wohnzimmer steht und in dieser Zeit keinen einzigen Defekt hatte. Ich benutzte es ausschließlich zur Aufnahme von Rundfunksendungen als Musikspeicher und zum Abspielen der Aufnahmen. Bis vor wenigen Jahren war das noch die einzige Möglichkeit, sich ein kostenloses Musikarchiv nach eigenem Geschmack anzulegen, mittels dessen man sich bei Bedarf stundenlang mit Musik berieseln lassen konnte, ohne dabei von Werbung, Nachrichten, Verkehrsdurchsagen u. ä. belästigt zu werden. Einzige Alternative waren Bandkassetten und deren Rekorder, allerdings mit weit schlechterer Aufnahme- und Wiedergabequalität und das bei kürzerer Spieldauer, von dem Bandsalat auf streikenden Kassetten ganz abgesehen.

Ja, einmal, Ende der 90er Jahre, gab ich mein Gerät in eine Fachwerkstatt zur Durchsicht, Reinigung und zum Auswechseln sämtlicher Tonköpfe. Nicht etwa, weil irgendwas nicht (mehr) richtig funktionierte, sondern einfach zum Wert- und Qualitätserhalt des Gerätes und im Hinblick darauf, dass es wohl bald keine Techniker mehr geben würde, die ich im Falle eines Defekts in Anspruch nehmen könnte. Ansonsten behandelte ich die Maschine bei mir zuhause mit Umsicht und Sorgfalt, reinigte regelmäßig Bandführungen, Bremsen und Tonköpfe und entmagnetisierte letztere auch hin und wieder. Bei irgendwelchen Außer-Haus-Partys kam das Gerät nie zum Einsatz. Damit wurde es nie Transport-geschädigt, nicht verrauchten Räumen ausgesetzt, mit keinen Getränken begossen und Partygäste konnten nicht unfachmännisch daran rumfummeln.

Vielleicht war und ist diese Behandlung der Grund dafür, warum bei meinem Plastik-Bomber die "Servo-Control-Technik" der Bandführung, einschl. des Plastik-Andruckhebels sowie der Einschaltknopf bis heute tadellos funktionieren, ja, warum das Gerät bei seinem regelmäßigen Einsatz in meinem Wohnzimmer 44 Jahre lang nie einen Defekt aufgewiesen hat. Und so steht diese N 7300 von Philips auch optisch in einem einwandfreien Zustand da, ohne Altersflecken, Kratzer, Abschürfungen, verblassten Aufschriften usw.. Welcher Revox-Besitzer kann das alles von seiner mehrfach teureren Schwermetal-Maschine behaupten?

Jetzt fragt ihr euch natürlich, ja was will der gute Tonbandoldie dann eigentlich mit seinem Beitrag, nur sein Tonbandgerät loben? Nein, der Oldie möchte, weil er muss, diese Tonbandmaschine verkaufen. Die Zeiten, wo ich stundenlang vor dem Gerät saß, um Musik zu konservien, sind im Zeitalter des Streamens vorbei. Außerdem werde ich mich wohnungsmäßig verkleinern, wovon auch mein HiFi-Equipment betroffen ist. Das Philips N 7300, ein Saba 9260 und zwei Canton Ergo 902 CD müssen nacheinander daran glauben. Alle diese Geräte, die ich einst neu erworben hatte, sind mir im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen, wie ihr sicherlich aus meinen bisherigen Ausführungen entnehmen konntet. Deswegen möchte ich nun auch die Philips-Maschine nicht an irgendeinen Wiederverkäufer bei ebay verschrempeln sondern suche einen Käufer, der das Gerät wertschätzt, es behält und ihm den schönen Lebensabend verschafft, den es verdient hat. Wer also interessiert ist, kann und möge sich gerne mit mir in Verbindung setzen. Bilder und technische Details der Maschine kann ich jederzeit  vorweisen.
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#2
eine preisvorstellung wäre interessant.
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#3
Um es vielleicht nochmal zu verdeutlichen - das N7300 hat zwei Schwachstellen - die Hebemechanik der Andruckrolle und die Tellerantriebe. Verschleißerscheinungen zeigen die keine, bis es irgendwo "Knack" macht, dann ist kaputt, es gibt keine Teile mehr, nachgefertigte Ersatzteile taugen nichts, und man kann das durch gute Pflege kaum vermeiden.

Das ist der entscheidende Unterschied zu anderen Geräten, wo man die Antriebstechnik im Zweifel noch handwerklich instandsetzen kann. Das N7300 ist heute grundsätzlich eine Eintagsfliege - meins war auch wohnzimmergepflegt, und hat mir etwa ein Jahr großen Spass gemacht, bis es auf einmal ein knirschendes Geräusch gegeben hat und die Andruckrolle zwar noch hochkommt, aber nicht mehr an den Capstan gedrückt wird. Ein gebrauchtes Ersatzteil habe ich nach langer Suche gefunden, aber für Alltagsbetrieb werde ich die Kiste nach der Reparatur sicher nicht mehr nutzen.

Ich würde noch eine gute funktionsfähige 7300 für mein "Museum" nehmen, wenn sie nicht zu teuer ist, dann könnte ich mit meiner defekten den Versuch umsetzen, eine Braun TG1000 Antriebstechnik in eine Philips N7300 zu verpflanzen, die habe ich in Form einer Schlachtplatte noch hier liegen. Ich suche schon länger eine günstige N7300, die zum Fleddern nicht mehr zu schade ist, kann es aber natürlich auch so machen, dass die zugekaufte im Originalzustand weiterleben darf und ich meine jetzige verwurste.

Es ist sowieso ganz komisch - jedes Mal, wenn über die N7300 diskutiert wird, kommen die Plastikdiskussion und Geschichten von Geräten, die für 50 Euro niemand haben will, und wenn man dann eine sucht, gibt es nichts, und wenn, dann zu sehr selbstbewussten Preisen. 100 Euro wäre mir eine irreparabel defekte aber vollständige 7300 wert, dafür kann man aber heute nur noch von einer 7300 träumen.

Gruß Frank
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#4
Kann man diese Teile nicht "drucken", oder aus Harz gießen?
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#5
Nein, das haben schon zig Leute probiert.

Das mit den Kunststoff-"Legierungen" ist ähnlich wie bei Metall eine Geheimwissenschaft, wo sich kein Hersteller in die Karten gucken lässt. Mir fallen auch aus dem Autobereich viele Beispiele ein, z.B. Fensterheberteile, wo das Original 20 Jahre hält, und Ebay Nachfertigungen nur ein paar Wochen oder weniger.

Das Teil der 7300 Andruckrollenmechanik habe ich als Nachbau noch nie gesehen, und die Zahnkränze/Ritzel der Tellerantriebe gibt es zwar gelegentlich, aber die machen Laufgeräusche und verschleißen schnell.

Da ich schon lange ein Diy Projekt mit Tonbandgeräten umsetzen will, und beim Ausräumen des Kellers ein TG1000 Schlachtchassis wiedergefunden habe, ist die Idee entstanden, den Hebequatsch mit der Andruckrolle zu entfernen und die Antriebstechnik vom TG1000 zu implementieren. Hierfür würde ich natürlich nur ein Gerät nehmen, das eh unrettbar kaputt ist, rettbare oder intakte 7300er würde ich für sowas nicht fleddern, dafür habe ich ein zu großes Technikhistorier-Herz.

Wenn man sich so durchliest, was zum N7300 in Foren geschrieben wird, kommt man zu dem Schluss, dass man eigentlich mit ungeliebten Bastler 7300 totgeworfen werden müsste - dem ist aber eigenartigerweise nicht so. Das Angebot ist klein, die Preisvorstellungen so hoch, dass man dafür auch im Revox- oder AKAI-Lager fündig wird, wenn man nur einen Großspuler zum Benutzen haben will. Wohl doch nicht so unbeliebt, der "Plastik-Eimer", oder ?

Gruß Frank
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#6
Oder alle schon in der gelben Tonne gelandet.  Big Grin
- - - Hier könnte Ihre Signatur stehen. - - -  thumbup
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#7
Danke für dieses wirklich erhellende Statement.

Gruß Frank
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#8
Hatte auch mal überlegt wie man mit wenig Aufwand eine Maschine mit gebrochenem Andruckrollenhaken wieder zum laufen bekommt. Wenn man auf Play drückt fährt die Andruckrolle zur Capstanwelle und bleibt dann ca. 2mm davor stehen. Die fehlenden 2mm müsste man die Andruckrolle mit dem Aluminium oder Plexiglas Hebel von Hand andrücken und sie würde wieder laufen.  Smile  Der Hebel müsste natürlich irgendwie einrasten oder durch eine Feder auf Spannung gehalten werden. Da könnte man sich bestimmt eine formschöne Lösung ausdenken.


   

Gruß Ulf

TF-Berlin
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#9
Könnte man die Plastikteile nicht aus Metall nachbauen (lassen)?

(10.07.2024, 11:47)tonbandoldie schrieb: Welcher Revox-Besitzer kann das alles von seiner mehrfach teureren Schwermetal-Maschine behaupten?
Auch bei Revox gibt es Besitzer, die ihr Gerät problemlos im Originalzustand verwenden. Wie lang das noch gut geht ist sowohl dort als auch bei Deiner Philips ungewiss.

Unabhängig vom Hersteller würde ich sagen, Geräte die immer im Wohnzimmer standen und wirklich regelmäßig genutzt wurden, machen auch die wenigsten Probleme. Ein Großteil der heute erhältlichen Geräte stand aber oft 10-20 Jahre und mehr wer weiß wo herum und wurde nie genutzt...

Gruß
Robert
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#10
Das mit dem Nachbauen ist immer so eine Sache. Das muss sich ja rechnen, sprich, entweder wird das Teil sauteuer, oder es muss eine hohe Nachfrage da sein. Beides funktioniert bei der 7300 nicht.

Ich bin ja erklärter Philips Fan, aber grade, was die Langzeitprognose angeht, gebe ich mich bei 7150 und 7300 keinen Illusionen hin. Bei Revox trifft man auf zwei Dinge - eine in weiten Teilen unzerstörbare Mechanik, UND eine große Bereitschaft, für Neuteile tief in die Tasche zu greifen. Ein Satz neue Revox Köpfe kostet z.B. um 600 Euro ohne Einbau - wer wäre bereit, für N7300 Teile so viel zu investieren ?

Und das mit dem "wohnzimmergepflegt" stimmt zwar prinzipiell, aber bei den N7300 Achillesfersen kann man durch Pflege kaum was ausrichten. Daraus ist bei mir die Idee entstanden, eine 7300 zu bauen, die alltagstauglich ist, ohne ihren Charakter zu verlieren. Ein geeignetes Objekt hierfür ist vielleicht auch mittlerweile im Anmarsch. Es gibt ja auch Leute, die ein Braun TG1000 auf 26,5cm umbauen, wieso also nicht sowas ? Da kann ich dann ganz nebenbei noch Dinge lernen, die ich auch für andere Projekte brauche.

Gruß Frank
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#11
Ich würde diesen ominösen Hebel gerne mal im Detail sehen. Gibts da ein Foto von?
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#12
guggst du den leicht älteren fred

https://tonbandforum.de/showthread.php?tid=7344
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#13
Oha, wenn ich mir die Bilder vom Innenleben dieser Maschine so anschaue, dann weiß ich, daß ich mir sowas nicht antue...
Dann lieber AKAI, REVOX, TANDBERG, UHER...
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#14
Nick-riviera:

...das N7300 hat zwei Schwachstellen - die Hebemechanik der Andruckrolle und die Tellerantriebe. Verschleißerscheinungen zeigen die keine, bis es irgendwo "Knack" macht, dann ist kaputt, es gibt keine Teile mehr... und man kann das durch gute Pflege kaum vermeiden.... Und das mit dem "wohnzimmergepflegt" stimmt zwar prinzipiell, aber bei den N7300 Achillesfersen kann man durch Pflege kaum was ausrichten.“

Ich weiß sehr wohl aufgrund der Berichte vieler Forumsmitglieder, dass Hebemechanik und Tellerantriebe die Schwachstellen sind. Bei meinem Gerät haben die sich bis heute nicht gezeigt. Mit 40 Jahre langer guter „Wohnzimmerpflege“ konnte ich das jedenfalls erreichen.

... kommt man zu dem Schluss, dass man eigentlich mit ungeliebten Bastler 7300 totgeworfen werden müsste - dem ist aber eigenartigerweise nicht so. Das Angebot ist klein, die Preisvorstellungen so hoch, dass man dafür auch im Revox- oder AKAI-Lager fündig wird... Wohl doch nicht so unbeliebt, der "Plastik-Eimer", oder ?“

Genau so ist es. Während der vergangenen Jahre habe ich versucht, für zwei Bekannte, die von meiner 7300 überzeugt waren, gebrauchte Maschinen zu finden. Erst nach langem Suchen in Fachzeitschriften und im Internet hatte ich eine und später eine zweite voll funktionsfähige gefunden, die auch nicht von obskuren Zwischenhändlern stammten und deshalb noch gut dastanden. Doch musste ich bei beiden einige Stunden Reinigungsarbeiten investieren, insbesondere bei deren mit Bandabrieb verkrusteten Tonköpfen und Bandführungen. Leichte Kratzer und Abschürfungen hatten sie beide. So sehen eben weniger gepflegte Geräte aus. Trotzdem bezahlte ich damals je Gerät über 300 €, obwohl ich sie bei den Verkäufern persönlich abholte.


Q-tip:

Unabhängig vom Hersteller würde ich sagen, Geräte die immer im Wohnzimmer standen und wirklich regelmäßig genutzt wurden, machen auch die wenigsten Probleme. Ein Großteil der heute erhältlichen Geräte stand aber oft 10-20 Jahre und mehr wer weiß wo herum und wurde nie genutzt.“

Ja, viele Käufer gebrauchter HiFi-Geräte lassen sich von Bewerbungen wie „kaum benutzt“ oder „fast ungebraucht“ verlocken, weil sie meinen, dadurch ein besonders wertiges Gerät zu erwerben. Das Gegenteil ist der Fall. Geräte mit beweglichen mechanischen Teilen – wie Plattenspieler, Tonbandgeräte u.ä. - weisen genau deshalb Gangschwierigkeiten auf, weil die Schmierung längst eingetrocknet und verhärtet und Antriebsriemen unelastisch und spröde geworden sind. Meist kommt noch hinzu, dass solche Geräte während ihres jahrelangen Nichtgebrauchs an völlig ungeeigneten Plätzen wie Keller oder Dachboden gelagert wurden. Mein Gerät stand ausschließlich im Wohnzimmer und wurde regelmäßig, insbesondere zur Wiedergabe betrieben. Wohl hauptsächlich deshalb hatte ich mit meiner 7300 nie Probleme.



Pedi:

eine preisvorstellung wäre interessant.“

Als ich meine 7300 im Jahr 1980 als Neugerät kaufte, bezahlte ich im Facheinzelhandel (Online-Käufe gab es damals noch nicht) den Preis von 1.153 DM. Aufgrund seiner tadellosen Optik, seiner uneingeschränkten technischen Funktionsfähigkeit und seiner erneuerten Tonköpfe stelle ich mir einen Verkaufspreis von 450 Euro vor. Zubehör sind 2 TEAC Spulenadapter, 1 Metall-Leerspule (26,5 cm / silbereloxiert), 1 unbenutzte Original Bandschneide- und Klebeschiene einschl. der Befestigungsclips, 1 Original Plastikschlüssel zur Einstellung der Bandtellerhöhe und die Original Bedienungsanleitung (alles ohne Gebrauchsspuren) sowie 1 Original Philips-Geräteprospekt aus dem Jahr 1980/1981 . Das Gerät sollte auch persönlich bei mir abgeholt werden, gerne mit vorheriger Funktionsprüfung. Ein Versand ist mir zu riskant, weil dabei das Gerät mit Sicherheit unsanft behandelt wird, wodurch es Schaden nehmen könnte. Der Verkauf erfolgt verständlicherweise unter Ausschluss der Gewährleistung.
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#15
....sehr gut zusammen gefasst.....und das alles, wo bei uns "Ossis" noch heute die Nase am Schaufenster festkleben würde........
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#16
zwar sehr gut zusammengefasst - aber 450 Euro würde ich niemals für ein Gerät ausgeben, wo ich bei jedem Startvorgang damit rechnen muss, dass es Knack macht, und ich dann ein funktionsloses Anschauungsexemplar im Wohnzimmer habe. Und wie gesagt, ich bin der Marke Philips sehr zugetan.

Wenn ich in der Lage bin, Revisionen und kleine Reparaturen selber zu machen, gibt es für wenig mehr Geld als 450 Euro ein N4520, und da passt das Innenleben dann zum optischen Auftritt. Auch sehr gute Revox A77 bekommt man für das Geld mit direkt angetriebenen Tellern und Andruckrollenmechanik ohne Bullshit, aber dafür in stabil.

Ich weiß, dass das weh tut, aber ich kenne sowas auch aus dem Oldtimer Umfeld, wo Leute einfach die nachweislichen Probleme nicht hören wollen, nur weil sie selber ( noch ) nicht davon betroffen sind. Das ist aber eine sehr kurzsichtige Sichtweise. Ich kann das N7300 wirklich nur echten Philips Sammlern empfehlen, die die Reihe komplett haben wollen - für alle anderen ist fast jeder andere Großspuler besser.

Gruß Frank
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#17
Hallo Frank,

das war ein gutes Schlusswort !!

Manni
3 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#18
(12.07.2024, 21:53)nick_riviera schrieb: zwar sehr gut zusammengefasst - aber 450 Euro würde ich niemals für ein Gerät ausgeben, wo ich bei jedem Startvorgang damit rechnen muss, dass es Knack macht, und ich dann ein funktionsloses Anschauungsexemplar im Wohnzimmer habe. Und wie gesagt, ich bin der Marke Philips sehr zugetan.

Wenn ich in der Lage bin, Revisionen und kleine Reparaturen selber zu machen, gibt es für wenig mehr Geld als 450 Euro ein N4520, und da passt das Innenleben dann zum optischen Auftritt. Auch sehr gute Revox A77 bekommt man für das Geld mit direkt angetriebenen Tellern und Andruckrollenmechanik ohne Bullshit, aber dafür in stabil.

Ich weiß, dass das weh tut, aber ich kenne sowas auch aus dem Oldtimer Umfeld, wo Leute einfach die nachweislichen Probleme nicht hören wollen, nur weil sie selber ( noch ) nicht davon betroffen sind. Das ist aber eine sehr kurzsichtige Sichtweise. Ich kann das N7300 wirklich nur echten Philips Sammlern empfehlen, die die Reihe komplett haben wollen - für alle anderen ist fast jeder andere Großspuler besser.

Möglich, dass du Recht hast, aber wenn, dann nur aus deiner Sichtweise. Ich bin lediglich Nutzer der Unterhaltungselektronik, bin also NICHT IN DER LAGE Revisionen und kleine Reparaturen selbst durchzuführen. Und da bin ich nicht der einzige. Die Revox-Maschinen, die es für 450 € gibt, sind alles andere als gut sondern werden meist mit Defekten, ziemlichen Gebrauchsspuren oder als "ungeprüft" angeboten. Vielleicht kein Problem für elektrotechnisch versierte und ästhetisch anspruchslose Schrauber aber eben nur für diese Leute.  Und auch eine gebrauchte teure, weil angeblich noch gut erhaltene Revox in der Preisklasse +/- 1000 € ist altersbedingt nicht gefeit gegen den "plötzlichen Knack", wo dann gar nichts mehr geht, zumindest für den technischen Laien. Auch ich kenne Leute, die nur auf die Lobhudelei der Marke Revox hörten und dann wenig später hilflos mit ihrem teuren und nicht mehr funktionierenden Einkauf dastanden.
Nein, du tust mir nicht weh mit deiner Abwertung meiner 7300, denn ich spreche aus Erfahrung, du nur aufgrund deines Pessimismus.

(Noch 2 Hinweise für dich: Auch die Teller der 7300 werden direkt angetrieben. Und die N 4520 ist vom Aufbau her der gleiche "Plastik-Bomber". Zwei solche Geräte (mit Kratzern und Abstoßungen !) werden gerade bei ebay für 995 € bzw.
1398 € angeboten.)
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#19
was ich immer liebe, sind Leute, die persönlich werden, ohne die Postings davor überhaupt gelesen zu haben.

Zuerst mal spreche ich wie schon weiter oben "geschroben" nicht aus Pessimismus, sondern aus Erfahrung als Besitzer und Reparateur einer N7300.

Dann nein, nein und nein, die Wickelteller der N7300 sind NICHT direkt angetrieben, sondern über Ritzel und Zahnkränze aus Vollplastik. Bei der N4520 hingegen sind echte Direktantriebe verbaut, wie bei fast allen Großspulern, die ich kenne. Völlig absurd ist auch Deine Behauptung, dass die N4520 ein Plastikbomber wie die 7300 sei. Grade die 4520 ist eins der wenigen Philips Tonbandgeräte, wo so ziemlich alles aus dem vollen gefräst ist. Und wenn man nicht dem erstbesten Ebay Abzocker sein Geld überweist, sondern etwas sucht, bekommt man 4520 mit brauchbarer Substanz für 500 bis 600 Euro.

Das mit Revox hat nichts mit Lobhudelei zu tun, die Gründe für Revox habe ich weiter oben ausführlich geschrieben. Ich fahre auch nicht deshalb einen alten Benz, weil ich den Stern "lobhudele", sondern deshalb, weil ich die Kiste jetzt schon fast 30 Jahre am Leben halte, und immer noch Support vom Hersteller bekomme - versuch das mal mit einem Opel oder Toyota. Natürlich geht auch an einer Revox im Alter was kaputt, aber mir würde jetzt aus dem Stehgreif nichts einfallen, was z.B. an einer A77 kaputtgehen sollte, für das es keine schnelle Lösung mehr gibt. Wenn es bei der N7300 "knack" gemacht hat wie bei meiner vor einigen Monaten, bleibt nur die Suche nach Schlachtteilen, und weil diese dann fast genauso alt und verschlissen sind wie das defekte Teil, ist man gezwungen, etwas zu tun, das man bei alten Autos als "Schrott gegen Schrott tauschen" umschreibt.

Um es nochmal zu sagen - ich bin selber Philips Fan und habe einige Geräte hier stehen. Auch die N7300 mag ich sehr, wahrscheinlich habe ich am Ende sogar zwei hier stehen - eine im Originalzustand und eine mit umgebauter Antriebs- und Andruckrollentechnik. ich bin aber nicht so ein blinder Fanboy, dass ich die objektiven Kriterien nicht mehr sehe / sehen will. Eigentlich gibt es an der N7300 auch gar nichts zu kritisieren. Anfang der achtziger Jahre war das Thema Heimtonband eigentlich "durch", und der Markt für große schwere Bandmaschinen in festen Händen von wenigen Anbietern. Das Philips Produktmanagement hat es mit der 7300 geschafft, einen Großspuler mit tollem Design und gutem Klang auf die Beine zu stellen, den man am Ende zu unter 1000 DM Straßenpreis anbieten konnte, ohne dass Philips dabei zugelegt hat. Damit hat man nochmal eine ganz neue Zielgruppe aufgemacht. Der Support von Philips war damals auf einen Lebenszyklus von zehn Jahren angelegt, und den haben die Geräte ja auch alle geschafft. Niemand wäre Anfang der achtziger kurz vor Beginn der Digital-Ära auf die Idee gekommen, zu glauben, dass die Kisten fast 45 Jahre später immer noch ihre Liebhaber finden, und benutzt werden. Während aber die "Eisenhaufen" von Revox mechanisch so überdimensioniert sind, dass sie sich auch in dem Alter noch reparieren lassen, ist die Technik im N7300 schon ziemlich auf Kante gebügelt. Ein Grund, wieso ich die N7300 mag, ist gerade die Faszination, was man mit Kunststoff alles machen kann, wenn man es wirklich konsequent durchzieht.

Abschließend noch ein "Umzugsfoto" von meiner Wohnzimmeranlage, das N7300 hoffentlich demnächst auch wieder funktionsfähig. Im Moment leidet sie an "Pessimismus", wie Du mir ja unterstellst,  und für den Einbau des nach langer Suche gefundenen teuer bezahlten Andruckrollenhebers habe ich noch keine Zeit gefunden:

   

Ach ja, was auch eine Philips Krankheit ist, auf dem Foto deutlich zu sehen, sind transparente Kunststoffteile, die im Alter milchig werden. Die Abdeckhaube war im Neuzustand klar, heute hat sie die Anmutung einer IKEA Samla Aufbewahrungsbox. Alles nur aus Pessimismus. Vielleicht ist die N7300 ja auch nur traurig, bei mir sein zu müssen ;-) .

Gruß Frank
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#20
(13.07.2024, 09:45)tonbandoldie schrieb: Möglich, dass du Recht hast, aber wenn, dann nur aus deiner Sichtweise. Ich bin lediglich Nutzer der Unterhaltungselektronik, bin also NICHT IN DER LAGE Revisionen und kleine Reparaturen selbst durchzuführen. Und da bin ich nicht der einzige. Die Revox-Maschinen, die es für 450 € gibt, sind alles andere als gut sondern werden meist mit Defekten, ziemlichen Gebrauchsspuren oder als "ungeprüft" angeboten. Vielleicht kein Problem für elektrotechnisch versierte und ästhetisch anspruchslose Schrauber aber eben nur für diese Leute.  Und auch eine gebrauchte teure, weil angeblich noch gut erhaltene Revox in der Preisklasse +/- 1000 € ist altersbedingt nicht gefeit gegen den "plötzlichen Knack", wo dann gar nichts mehr geht, zumindest für den technischen Laien. Auch ich kenne Leute, die nur auf die Lobhudelei der Marke Revox hörten und dann wenig später hilflos mit ihrem teuren und nicht mehr funktionierenden Einkauf dastanden.
Nein, du tust mir nicht weh mit deiner Abwertung meiner 7300, denn ich spreche aus Erfahrung, du nur aufgrund deines Pessimismus.

(Noch 2 Hinweise für dich: Auch die Teller der 7300 werden direkt angetrieben. Und die N 4520 ist vom Aufbau her der gleiche "Plastik-Bomber". Zwei solche Geräte (mit Kratzern und Abstoßungen !) werden gerade bei ebay für 995 € bzw.
1398 € angeboten.)

Auch ich bin eigentlich nur USER und kein Rep Profi was TB angeht. - Ich bin vor ca. 12 - 14 Jahren nach langer Pause wieder mit TB angefangen.
Ich habe Unsummen für Geräte ausgegeben, von irgendwelchen "schrägen" Uher 630/31 über Sony bis sonst was.
Ich hatte auch die "großen " Philips Maschinen,- sorry, aber meiner Amateur Meinung nach war das der letzte Husten, absoluter Protzke Kram.
Allein Pabst Außenläufer mit diesen merkwürdigen Gleichstrom Motörchen zu vergleichen ist schon sehr gewagt.
Ich hatte nach dem Erwerb jede Maschine einmal aufgeschraubt und hinein geschaut, absolut überzeugt hatte mich sofort die erste A77 die ich hatte,
Druckguß Cassis, klar konzipierte Steckmodule, alles solide... weit weg von Plastik und Drahtverhau.
Deine Aussage es gäbe nur eine halbwegs brauchbare ReVox ab 1k ist nicht wirklich tragfähig.
So hatte ich z.B. eine A77 MK IV die ein kompetentes Forenmitglied hier total und prof. revidierte,- das + den Ankaufpreis war weit, weit unter 1K

Ich kann verstehen, das Du "Dein" Gerät und Marke verteidigst, aber was Deine Aussagen zu ReVox im Vergleich zu "Deinen" angeht, so ist
ReVox da doch in wirklich allen Belangen eine ganz andere Hausnummer! - Von Ersatzteilbeschaffung bis Qualität.

Am Ende nach vielen Erfahrungen, Unsummen an Kohle bin ich bei Studer und ReVox hängen geblieben.

ich besitze zwar noch eine TD20A und einige AS 6000 Maschinen, letztere aber nur wegen all meiner Braun Geräten.

.
.
" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#21
Frank hat es ja schon geschrieben und darauf verwiesen, dass die Bandteller von N7150 und N7300 über Ritzel und innenliegende Zahnkränze angetrieben werden. Und genau diese Zahnkränze geben im Laufe der Zeit ihre Festigkeit auf und zusammen mit den Ritzeln auf den klitzekleinen Motörchen geht der Antrieb verloren. 

Ich hatte diese Fotos schon mal hier gezeigt, aber in diesen Beitrag passen sie sehr gut. Sie zeigen ein von mir jahrelang gelagertes Ersatzteil aus einem von insgesamt 3 Geräten N7150, von denen nur noch eines lebt: 

          

Bei der Einlagerung war alles noch intakt.
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
STIL nicht das Ende vom Besen
und HUMOR etwas gutartiges...
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#22
das mit der Außenhülle der Wickelteller ist noch ein weiteres Problem, das ich gar nicht erwähnt habe. Komischwerweise ist das nicht bei allen Exemplaren so - es gibt welche, die halten und welche, die einfach irgendwann auseinanderfallen, genaues weiß niemand. Das ist ja auch das eigentliche Problem an Plastik, dass es sich mit den Jahren verändert. Metallteile kann man vorsorglich zur Seite legen, die werden nicht schlecht. Aber Kunststoff- oder Gummiteile gehen auch durch Lagerung kaputt.

Gruß Frank
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#23
(Meldet sich in Threads zu vermeintlich irreparablen Serienschäden an HiFi-Geräten nicht traditionell nach spätestens zehn Beiträgen jemand, der das Problem dauerhaft gelöst haben will? Wir sind jetzt bei Beitrag 23, und es ist noch nicht passiert. Wenn es nicht an der Urlaubszeit liegt, ist die Philips wohl tatsächlich ein hoffnungsloser Fall. Big Grin)
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#24
Tja, da seht ihr, dass ich eben ein technischer Laie bin. Wegen der Aufdrucke "Direct Tape Thread" und "3 MOTORS" auf der Frontplatte meines 7300 und der Beschreibung "3 Motoren-Antrieb mit elektronischer Steuerung" im Geräteprospekt dachte ich, dass die Bandteller direkt angetrieben werden. Falsch gedacht! Nun, ich bin ja auch kein Techniker wie nick-riviera und auch kein Sammler wie R@ally sondern nur ein einfacher User. Deshalb habe ich auch noch nie ins Geräte-Innere geschaut, weil mir das so wenig gebracht hätte wie ein Blick in eine Mao-Bibel. Und vor meiner 7300 hatte ich auch nur 1 Grundig und 2 Telefunken Tonbandgeräte (letztes M 3000) in Betrieb, die ich übrigens alle nach wenigen Jahren wegen Qualitätsabfall wieder verkauft habe.

Das was ich hier bezüglich des 7300 geschrieben habe, beruht ausschließlich auf meiner 44-jährigen Erfahrung beim normalen Umgang (Aufnehmen/Wiedergeben/Spulen) mit meinem Gerät. Und 44 Jahre ununterbrochene fehlerlose Laufdauer bei gleichbleibenden Klangeigenschaften spricht ja wohl nicht gegen Qualität. Zugegeben, ich habe keine Erfahrung mit Revox Maschinen. Und ich rede sie hier auch nicht schlecht, wie käme ich dazu? Aber ob eine A77 in dem von euch beschriebenen Maß bessser ist - erst recht unter Berücksichtigung des Einstandspreises -, möchte ich doch bezweifeln. Klar, wenn meine 7300 heute "Klack" macht, was jederzeit passieren kann, ist sie sicherlich unreparierbar. Das gilt für eine gleich alte Revox aber auch, sofern ich sie nicht selbst reparieren kann oder nicht einen Fachbetrieb finde, der das für viel Geld für mich tut. Übrigens, warum meldet sich hier kein Revox Besitzer, der sein Gerät auch schon 44 Jahre lang ohne Reparatur betreibt?

Damit beende ich meine Ausführungen in dieser Sache. Ich möchte nur nochmals darauf hinweisen, dass es mir nie um eine Qualitätsbeurteilung des 7300 ging. Sondern nur darum, vielleicht  einen Interessenten zu finden, der mein Tonbandgerät kaufen will. Und falls es den doch in diesem Forum geben sollte, was ich mittlerweile schwer bezweifle, so gebe ich ihm einen Ratschlag weiter, den ich kürzlich in einer Fernsehsendung über nachhaltige Produktverwendung mitbekommen habe. Dort kritisierte ein Waschmaschinen-Reparateur das leichtfertige und umweltschädigende ständige Austauschen von Alt gegen Neu mit den Worten. "Seien Sie davon überzeugt, dass alles, was lange gehalten hat, mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch länger hält."
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#25
Falls es im Forum doch einen Interessenten geben sollte: Wo "wohnt" das Gerät denn, zumindest ungefähr? Das ist ja bei Selbstabbholung neben der Preisvorstellung die zweite zentrale Frage.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#26
Eigentlich hatte ich die Hoffnung, dass mit der Möglichkeit des 3D-Drucks auch dieses Problems sich lösen lassen wird. Ist aber bisher nicht passiert. Es gab hier im Forum auch einen Reparateur, der das irgendwie gemeistert hat. Habe aber keine Lust, nachzuforschen, weil ich keinen aktuellen Bedarf habe.

Für die innenliegenden Zahnkränze der Bandteller werden oder wurden Nachfertigungen angeboten. Die Montage ist aber "nicht ohne" und kann schnell schiefgehen. Weiß ich von einem Bekannten, der sich seit langer Zeit damit plagt.

Die hier angebotene N7300 mit ihrem Zubehör empfinde ich vom Preis her durchaus angemessen. Als Anbieter würde ich sie aber auf jeden Fall ausschließlich mit persönlicher Übergabe verkaufen. Ein Versand wäre mir viel zu unsicher. Dafür ist mit dieses Konstrukt zu fragil.
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
STIL nicht das Ende vom Besen
und HUMOR etwas gutartiges...
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#27
Ob man diese Technik bei den Zahnrädern anwenden kann?

https://www.instagram.com/reel/Cri5MBcAf...hare_sheet
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#28
Interessanter Ansatz, aber bestimmt nur als Notbehelf zu gebrauchen. Denn, wenn erstmal der Weichmacher im Original sich zersetzt hat, wird der Rest der Zähne sich in absehbarer Zeit auch verabschieden.

Aber für die Ritzel auf den Motoren der Philips-Geräte gibt es funktionierende Nachbauten.
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
STIL nicht das Ende vom Besen
und HUMOR etwas gutartiges...
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#29
@tonbandoldie,
du wirst keinen A77 besitzer finden, dessen maschine immer noch unrepariert läuft.
die dinger sind 60 jahre alt. die maschine ist stabil, wartungsfreundlich und ohne elektronischen firlefanz (versenkte andruckrolle z.b. ) aufgebaut, aber trotzdem nicht für eine solange nutzungszeit vorgesehen. immerhin kann man die noch richten, im gegensatz zu manch anderen geräten. dass reperaturen so alter teile (trifft auch auf autos, motorräder, traktoren usw. zu) keine sonderangebote sind, ist verständlich, ist aber hobby oder leidenschaft, da sollte man nicht alles in euro und cent aufrechnen.
wenn du schon die preise philips-revox vergleichst dürfte das logisch sein, dass die revox schon alleine vom materialaufwand teurer war.
die A77 ist ein kaltblüter, die philips ein empfindlicher lippizaner, sozusagen.
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#30
ich habe ja schon einiges auf dem Tisch gehabt, und eigentlich auch keine Angst vor "Ersatzteilnot" bei alten Geräten. Bei der N7300 findet man aber etwas, was sich mittlerweile bei der Obsoleszenz-Planung der Hersteller allgemein durchgesetzt hat - man sorgt dafür, dass das ganze Gerät unbrauchbar wird, wenn ein "strategisches" Teil kaputtgeht. Der Rest darf dann ruhig ewig halten, das ist dann nicht mehr wichtig.

Eine Revox A77 oder eine Braun TG1000 halten auch keine 44 Jahre durch. Aber wenn bei einer Revox oder Braun ein Außenläufermotor schwächelt, kann ich ihn zerlegen, reinigen und neu fetten, ggf. die Lager austauschen, und dann geht er wieder mehrere Jahrzehnte. Das ist bei der N7300 nicht möglich, da kann man die Teile nur wegwerfen und durch andere ersetzen, und wenn die nicht mehr verfügbar sind - finito.

Ärgerlich bei der 7300 ist, dass das "strategischste Teil" ausgerechnet eine völlig überflüssige Funktion verrichtet, nämlich die Andruckrolle motorisch in der Gegend herumfahren, statt sie einfach nur hin und her klappen zu lassen, wie es bei fast allen anderen Geräten Usus ist. Dieses Teil ist so komplex und so komisch mechanisch belastet, dass ich kaum noch an ein Versehen glauben kann - ALLE Hersteller beschäftigen sich mit der geplanten Obsoleszenz, weil es nunmal Teil des industriellen Prozesses ist, dass Sachen nach einer Zeit kaputtgehen. Und die Andruckrollen Hebemechanik stinkt förmlich danach.

Ich weiß auch nicht, wieso tonbandoldie das einfach nicht schnallen will, und sich persönlich angemacht fühlt, weil die potentiellen Interessenten eine etwas nüchternere Sicht auf die Dinge haben als jemand, der mit so einem Gerät alt geworden ist. Ich habe ja auch so ein paar Geräte, zu denen ich eine persönliche Bindung habe, die dürfen dann aber auch bleiben. Klar ist so eine 7300 ein ziemlicher Trumm, wenn man aber sonst nicht viel hat, sollte doch ein Plätzchen dafür zu finden sein, oder ?

Also nochmal zum Abschluss - der Unterschied zwischen Revox und der N7300 ist nicht, dass eine Revox pauschal besser ist, und auch nicht, dass eine Revox gottgegeben länger durchhält. Der entscheidende Unterschied ist, dass eine defekte Revox immer wieder repariert werden kann, während die N7300 im Zweifel nur deshalb Schrott ist, weil ein blödes Plastikteil abgebrochen ist.

Diesem Umstand wird viel zu wenig Aufmerksamkeit bei der Nachhaltigkeits-Diskussion geschenkt, sorgt aber am Ende dafür, dass ab einer bestimmten Altersklasse nur noch bestimmte Geräte verfügbar sind. Selbst bei den Philips Modellen fällt das deutlich auf - bei den Modellen vor 7150 und 7300 hat man es mit dem Leichtbau noch nicht übertrieben, und komplexe Gadgets hat man sich auch verkniffen - ergo sind noch sehr viele Philips Kleinspuler am Markt zu finden, die bis heute durchgehalten haben, und auch die anderen beiden Großspuler N4450 und N4520/22 gibt es noch relativ oft. N7150 und N7300 enntwickeln sich aber langsam zu Raritäten, obwohl sie damals sicher in Unmengen verkauft worden sind.

Wenn ich die 7300 so lieb hätte wie tonbandoldie, dann hätte ich auch den Anspruch, sie technisch zu beherrschen. Viele Nachbauteile, die normalerweise nicht wirtschaftlich hergestellt werden könnten, kommen von Leuten, die sich aus persönliichem Antrieb eine Lösung ausgedacht haben und andere daran teilhaben lassen. Wenn jetzt jemand für irgendwas um 50 Euro so eine Hebemechanik anbieten würde, die auch wirklich funktioniert und hält, würde er damit für den Erhalt einer ganzen Modellreihe sorgen.

Gruß Frank
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#31
(14.07.2024, 07:52)nick_riviera schrieb: Bei der N7300 findet man aber etwas, was sich mittlerweile bei der Obsoleszenz-Planung der Hersteller allgemein durchgesetzt hat - man sorgt dafür, dass das ganze Gerät unbrauchbar wird, wenn ein "strategisches" Teil kaputtgeht.

Ich bezweifele, daß Philips die N7300 aus wirtschaftlichen Überlegungen absichtlich so gebaut hat, daß sie irgendwann irreparabel kaputtgeht. Das würde ja nur Sinn ergeben, wenn man davon ausgegangen wäre, dem Kunden dann ein neues Gerät verkaufen zu können. Allerdings war man in Eindhoven bei der Planung dieser Maschine in den späten 1970er Jahren sicher nicht um die Erkenntnis verlegen, daß das Bandmaschinen-Zeitalter dem Ende zugeht und das Unternehmen keine solchen Produkte mehr anbieten wird, wenn die N7300, auch wenn man sie noch so kurzlebig baut, irgendwann den Geist aufgibt.

Ergo: Geplante Obsoleszenz ergibt hier meiner Ansicht nach keinen Sinn.
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#32
sagen wirs mal so - Philips hat lange Zeit Geräte gebaut, die ein enorm gutes Preis-/Leistungsverhältnis hatten, und das wird u.a. dadurch erreicht, dass man die Reparierbarkeit bei der Konstruktion einspart. Schon vor der 7300 war es bei Philips wie bei Opel - nach zehn Jahren war Schluss mit Support, spätestens nach zehn Jahren sollten die Produkte möglichst lautlos aus der Welt verschwinden, und idealerweise sollten Reparaturen auch schon deutlich früher unwirtschaftlich werden.

Natürlich war sich Philips darüber bewusst, dass das Thema Tonband um 1980 "durch" war, das habe ich ja schon weiter oben geschrieben, genau wie ich geschrieben habe, dass das Gerät billig konstruiert sein musste, damit es auch noch zu Kampfpreisen profitabel angeboten werden konnte. Das eine schließt das andere doch aber nicht aus.

Hätte man die 7300 insgesamt einfach nur billig gebaut, wäre es wahrscheinlich eine von Anfang an störanfällige Zicke gewesen, die Garantiekosten und Image-Schaden zur Folge gehabt hätte. Es ist aber kosten- und zeitaufwändig, die Haltbarkeit von Teilen in der Entwicklungsphase exakt zu ermitteln, und da liegt es doch nahe, dass man das Gerät insgesamt langlebig baut - Elektronik war 1980 schon nicht mehr so teuer - und den "Obsoleszenztest" nur an wenigen Bauteilen durchführt, auf die der Benutzer keinen Einfluss hat. An fast jedem Gerät findet man eine oder mehrer solche eingebauten Achillesfersen, und je weiter sich die Reparaturmöglichkeiten der Hobbybastler entwickelten, umso ausgefeilter musste der "geplante Wegwerfzwang" konzipiert werden. Mittlerweile ist man so weit, dass die Obsoleszenz per Software passiert, das ist am billigsten und am exaktesten planbar.

Wenn das mit der günstigen Schlacht 7300 klappt, kann ich dazu ja mal eine eigenen Thread eröffnen. An tonbandoldie nur die Botschaft, dass ich ja ganz auf seiner Seite stehe, und mir über Lösungen auch deshalb so viele Gedanken mache, WEIL ich die 7300 sehr mag.

Gruß Frank
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#33
nick_riviera scheint mich immer noch nicht begriffen zu haben. Deshalb für ihn hier zum wiederholten Mal:

Ich bin kein technisch begabter, geschweige denn erfahrener Tonbandgeräte-Schrauber. Ich kann mit einem solchen Gerät aufnehmen, wiedergeben, umspulen und sonst nichts - finito.

Deshalb ist und wäre jedes Tonbandgerät, welches egal auf welche Weise und warum kaputt geht, für mich ein irreversibler Totalausfall. Ich kann es nicht reparieren und es gibt heutzutage auch keine Fachbetriebe mehr, die das können. Mir sind zumindest keine bekannt. Beispielsweise für meinen SABA 9260 Receiver (genau so alt), der plötzlich keinen Stereo-Empfang mehr hatte, fand ich erst nach monatelangem Suchen im SABA-Forum einen freundlichen Forumskollegen in meiner Nähe, der für gerademal 100 € den Fehler behob, gleichzeitig alle Elektrolyt-Kondensatoren austauschte und damit dem Gerät quasi ein neues Leben schenkte.

Damit spielt es für mich keine Rolle, ob ich vor einem Revox stehe, bei dem viielleicht nur ein Motor schwächelt oder vor meinem 7300, bei dem die Hebemechanik der Andruckrolle seinen Geist aufgegeben hat. Beides sind dann für mich Geräte, mit denen ich nichts mehr anfangen kann. Da ist es doch finanziell gesehen erträglicher, bei so einem Missgeschick 450 € bei einem 7300 in den Sand zu setzen als an die 1000 € bei einem Revox. Und so wie mir geht es bestimmt noch vielen Tonbandgeräte-Betreibern.

Und dann, verehrter nick-riviera, was soll hier deine überhebliche Forderung "Wenn ich die 7300 so lieb hätte wie tonbandoldie, dann hätte ich auch den Anspruch, sie technisch zu beherrschen."? Müssen deiner Ansicht nach Tonband-Amateure erst einmal eine technische Schulung durchlaufen, bis sie ihnen die Gnade gewährt wird, ein solches Gerät zu besitzen und zu betreiben?
Ich hatte über 40 Jahre lang bis heute mit meinem 7300 nur Spaß und Vergnügen, weil es mir in der Zeit ununterbrochen gedient hat ohne auch nur einmal einen Defekt zu haben. Damit ist mein 7300 für mich ein qualitativ hochwertiges Gerät. Was du als Tonband-Schrauber generell zur Technik von Tonbandgeräten und speziell zum 7300 ablässt, interessiert mich nicht, weil es für mich keine Bedeutung hat.

Danke für deine "hilfreichen" Beiträge zu meinem eigentlichen Anliegen, wie und wo ich einen geneigten Kaufinteressenten für mein Gerät finden kann.
Ich werde es nun im örtlichen Wochenblatt meiner Wohngemeinde ausschreiben und hoffe, dort einen Tonband-Freund anstatt einen Tonband-Techniker zu finden.
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#34
ich denke, wenn Du nur an einem Verkauf interessiert bist, könntest Du das Gerät einfach in die richtige Rubrik stellen, dann hätte es die Diskussion gar nicht gegeben. Immerhin ist durch diesen Thread jetzt jemand auf mich aufmerksam geworden, der eine defekte 7300 abzugeben hat - für mich hat sich das also ( hoffentlich ) gelohnt ;-) .

In diesem Sinne viel Glück bei dem Verkauf.

Gruß Frank
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#35
(14.07.2024, 09:46)tonbandoldie schrieb: ......

Damit spielt es für mich keine Rolle, ob ich vor einem Revox stehe, bei dem viielleicht nur ein Motor schwächelt oder vor meinem 7300, bei dem die Hebemechanik der Andruckrolle seinen Geist aufgegeben hat. Beides sind dann für mich Geräte, mit denen ich nichts mehr anfangen kann. Da ist es doch finanziell gesehen erträglicher, bei so einem Missgeschick 450 € bei einem 7300 in den Sand zu setzen als an die 1000 € bei einem Revox. Und so wie mir geht es bestimmt noch vielen Tonbandgeräte-Betreibern.

Nee! - Nochmals, eine "alte Karre" von ReVox A77 bekommst Du schon ab 200€ + ggf 300€ für einen "netten Forianer" der das Ding auf Vordermann bringt.

.... und selbst ohne "Revision" kann das Ding für 200€ noch das nächste Jahrzehnt laufen- nix 1000€  Big Grin

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" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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