Hallo
Ich wollte euch hier einmal zeigen was man in der DDR so auf die Beine der Transistoren stellen konnte.
Die Motivation zu solchen Eigenbauten wird wohl ähnlich zu der im anderen Teil Deutschlands gewesen sein.
Sei es aus Geldmangel, eigene Ideen umzusetzen oder einfach nur als Hobby…
Gutes HiFi war im „Osten“ schon recht teuer… aber was red ich, das ist alles bekannter Kaugummi.
Wesentlich schwieriger war für uns die Beschaffung von Bauteilen, viel wurde aus Schlachtungen gewonnen
aber als „Ostberliner“ saß man schon nah an den einschlägigen Quellen, es gab mehrere Läden, teils legendär
die man mit Einkaufslisten belagern konnte… wer kennt noch die „Bastlerquelle“ in der ehem. Dimitroffstr. ?
Nun gut, auch ich zählte mich zur den Jüngern der Elektronikamateure und meine Bibel war der „Funkamateur“
Damals wars… 1987
Für meinen frisch erworbenen Tuner HMK100 brauchte ich einen schicken Vorverstärker mit dem man auch
mischen konnte…
So entstand dieser Misch-Vorverstärker
Die Bedienelemente folgen dem Signalweg von links nach rechts (ein bekanntes Design aus der Bühnentechnik)
Ich habe komplett auf Tastensätze oder Wahlschalter verzichtet, alle Signalwege werden über Tip(p)Tasten
geschaltet. Das habe ich mittels U700 (Programmwahl IC) und C-Mos 4066 (Analogschalter) realisiert
Der Verstärker besteht aus einem Mischer und einem Kopfhöhrerverstärker, alles mit separater Klangregelung
Es gibt 4 gleichberechtigte Eingänge und einen Mikro-Eingang, auch mit separater Klangregelung
Ursprünglich war der Aufbau (DDR-Typisch) mit Din-Buchsen realisiert, da ich den Verstärker aber nach
der politischen Umbildung weiterhin als Party-Anlage genutzt habe, sind nachträglich Kabel mit Cinch-Steckern
eingebaut… nich glücklich, aber praktisch.
Die hervorstehenden Potiachsen sind die Gain-Regler mit denen die Quellen, bevor sie an den Mischer kommen
angepasst werden können. Die separate Klangregelung für den Mikro-Kanal ist auch hinten angeordnet.
Gemischt werden 3 Kanäle, wobei MI (Mikrofon) und TB (Tonband) eine feste Zuordnung haben und TV, PH und TU
wahlweise mit den darüber liegenden Tasten auf den 3. Mischer (MIX) gelegt werden können, was mit den LED
angezeigt wird. Das erlaubt einen einfachen Misch-Betrieb, Mikrofoneinblendungen usw
Die schwarzen Tasten schalten den Kopfhörer-Verstärker auf die gewünschten Quellen, was auch wieder mit
LED angezeigt wird. Die hellen Tasten darunter schalten die Quellen auf den Ausgang der TB-Buchse
(Rec-Select) Gleichzeitig werden die LED-Ketten auf diese Quellen geschaltet um hier mit den Gain-Reglern
an der Rückseite die Quellen im Pegel auf gleiches Niveau zu bringen.
Im weiteren Signalverlauf kommt das Signal über eine „Basisbreiten-Regelung“ und wird in die Wege
„Headline“ (Kopfhörer) und „Groundline“ aufgeteilt, beide Kanäle besitzen eine eigene Klangregelung
wobei die „Groundline“ über eine Widerstandskette geschaltete Regelung verfügt die nur von 0 bis +20dB arbeitet
Über Balance verlässt dann das Signal das Gerät wobei es hier mit der Taste Bypass über ein externes Gerät
geschleift werden kann.
Das Signal von Verstärker, ebenso Kopfhörer, werden verzögert über Relais an den Ausgang gegeben
das verhindert bekanntermaßen Einschaltgeräusche, LED „Quiet“ zeigt an wann das Gerät Online ist.
Der Netzschalter ist auch als Tiptaste ausgeführt (Microtaster) ! Das Gerät ist durch einen „Netztrigger“
im ausgeschalteten Zustand komplett stromlos ! (nach einigen Sekunden fungiert dann der Taster „Power“
wieder als Ausschalter…
Ich weiß, die Beschriftung… ursprünglich war die nur ein Provisorium, sollte dann in Reibebuchstaben
(was hatten wir schon in der DDR) ausgeführt werden, Siebdruck oder ähnliches war für mich unerreichbar
irgendwann habe ich das dann verbockt und die „Wende“ hatte alle Ambitionen auf Eis gelegt
also bitte seht darüber hinweg…
Die Innereien:
Das Konzept des gesamten Aufbaus war derzeit konkurrenzlos was das Angebot in den Läden anging !
Das Schalten der Quellen in dieser Art wurde dann erst mit der HMK200 eingeführt.
Die Eingänge: Kanäle getrennt und geschirmt aufgebaut
Mikrofon-Eingang mit Gain und Klangregelung… rechts der „Netztrigger“
„Sektion Headline“ rechts geregeltes Netzteil
Links und unten der „Tastensatz“ des Kopfhörer-Verstärkers (U700 und V4066) Endstufe A2000 für den Kopfhörer
extrem gegengekoppelt, somit nicht overdozed sondern schick rauscharm…
Die Sektion für die Signalumschaltung:
Unterboden:
Die verwendeten Schaltungen stammen aus einschlägiger Fachliteratur oder wurden von bekannten
Geräten übernommen (außer die „elektronischen Tastensätze“)
für alle Platinen hatte ich das Layout selbst entworfen, und dann auch geätzt
(Eisen3Chlorid)
Für die Tasten musste ein toter Taschenrechner noch einmal sterben und den Tastenblock
hatte ich aus Kunstharz selbst gegossen…
Somit konnte ich die Tasten-Einheit sehr klein ausführen
Konzept, Aufbau und das Design hatte ich selbst entwickelt, Analogschalter (V4066) wurden
meines Wissens, bis dahin noch nie in der Konsumelektronik der DDR verbaut
das war auch Neuland für mich und ich musste mir den Aufbau der Schaltung selbst erarbeiten…
Und die V4066 schalten geräuschlos !
Was da wie Stabilbaukasten aussieht wurde als Bausatz für solche Zwecke angeboten
(selbst renommierte Hersteller haben so konstruiert (Heli-Radio, die RK-Serie zum Beispiel)
Der Gehäusedeckel stammt von der „SK“ Serie und somit entsprach der Verstärker
dem damals üblichem Raster der RFT HiFi Bausteine.
Lang, lang istˋs her…
Fast gleichzeitig entstand das hier:
Interesse ?
Ich wollte euch hier einmal zeigen was man in der DDR so auf die Beine der Transistoren stellen konnte.
Die Motivation zu solchen Eigenbauten wird wohl ähnlich zu der im anderen Teil Deutschlands gewesen sein.
Sei es aus Geldmangel, eigene Ideen umzusetzen oder einfach nur als Hobby…
Gutes HiFi war im „Osten“ schon recht teuer… aber was red ich, das ist alles bekannter Kaugummi.
Wesentlich schwieriger war für uns die Beschaffung von Bauteilen, viel wurde aus Schlachtungen gewonnen
aber als „Ostberliner“ saß man schon nah an den einschlägigen Quellen, es gab mehrere Läden, teils legendär
die man mit Einkaufslisten belagern konnte… wer kennt noch die „Bastlerquelle“ in der ehem. Dimitroffstr. ?
Nun gut, auch ich zählte mich zur den Jüngern der Elektronikamateure und meine Bibel war der „Funkamateur“
Damals wars… 1987
Für meinen frisch erworbenen Tuner HMK100 brauchte ich einen schicken Vorverstärker mit dem man auch
mischen konnte…
So entstand dieser Misch-Vorverstärker
Die Bedienelemente folgen dem Signalweg von links nach rechts (ein bekanntes Design aus der Bühnentechnik)
Ich habe komplett auf Tastensätze oder Wahlschalter verzichtet, alle Signalwege werden über Tip(p)Tasten
geschaltet. Das habe ich mittels U700 (Programmwahl IC) und C-Mos 4066 (Analogschalter) realisiert
Der Verstärker besteht aus einem Mischer und einem Kopfhöhrerverstärker, alles mit separater Klangregelung
Es gibt 4 gleichberechtigte Eingänge und einen Mikro-Eingang, auch mit separater Klangregelung
Ursprünglich war der Aufbau (DDR-Typisch) mit Din-Buchsen realisiert, da ich den Verstärker aber nach
der politischen Umbildung weiterhin als Party-Anlage genutzt habe, sind nachträglich Kabel mit Cinch-Steckern
eingebaut… nich glücklich, aber praktisch.
Die hervorstehenden Potiachsen sind die Gain-Regler mit denen die Quellen, bevor sie an den Mischer kommen
angepasst werden können. Die separate Klangregelung für den Mikro-Kanal ist auch hinten angeordnet.
Gemischt werden 3 Kanäle, wobei MI (Mikrofon) und TB (Tonband) eine feste Zuordnung haben und TV, PH und TU
wahlweise mit den darüber liegenden Tasten auf den 3. Mischer (MIX) gelegt werden können, was mit den LED
angezeigt wird. Das erlaubt einen einfachen Misch-Betrieb, Mikrofoneinblendungen usw
Die schwarzen Tasten schalten den Kopfhörer-Verstärker auf die gewünschten Quellen, was auch wieder mit
LED angezeigt wird. Die hellen Tasten darunter schalten die Quellen auf den Ausgang der TB-Buchse
(Rec-Select) Gleichzeitig werden die LED-Ketten auf diese Quellen geschaltet um hier mit den Gain-Reglern
an der Rückseite die Quellen im Pegel auf gleiches Niveau zu bringen.
Im weiteren Signalverlauf kommt das Signal über eine „Basisbreiten-Regelung“ und wird in die Wege
„Headline“ (Kopfhörer) und „Groundline“ aufgeteilt, beide Kanäle besitzen eine eigene Klangregelung
wobei die „Groundline“ über eine Widerstandskette geschaltete Regelung verfügt die nur von 0 bis +20dB arbeitet
Über Balance verlässt dann das Signal das Gerät wobei es hier mit der Taste Bypass über ein externes Gerät
geschleift werden kann.
Das Signal von Verstärker, ebenso Kopfhörer, werden verzögert über Relais an den Ausgang gegeben
das verhindert bekanntermaßen Einschaltgeräusche, LED „Quiet“ zeigt an wann das Gerät Online ist.
Der Netzschalter ist auch als Tiptaste ausgeführt (Microtaster) ! Das Gerät ist durch einen „Netztrigger“
im ausgeschalteten Zustand komplett stromlos ! (nach einigen Sekunden fungiert dann der Taster „Power“
wieder als Ausschalter…
Ich weiß, die Beschriftung… ursprünglich war die nur ein Provisorium, sollte dann in Reibebuchstaben
(was hatten wir schon in der DDR) ausgeführt werden, Siebdruck oder ähnliches war für mich unerreichbar
irgendwann habe ich das dann verbockt und die „Wende“ hatte alle Ambitionen auf Eis gelegt
also bitte seht darüber hinweg…
Die Innereien:
Das Konzept des gesamten Aufbaus war derzeit konkurrenzlos was das Angebot in den Läden anging !
Das Schalten der Quellen in dieser Art wurde dann erst mit der HMK200 eingeführt.
Die Eingänge: Kanäle getrennt und geschirmt aufgebaut
Mikrofon-Eingang mit Gain und Klangregelung… rechts der „Netztrigger“
„Sektion Headline“ rechts geregeltes Netzteil
Links und unten der „Tastensatz“ des Kopfhörer-Verstärkers (U700 und V4066) Endstufe A2000 für den Kopfhörer
extrem gegengekoppelt, somit nicht overdozed sondern schick rauscharm…
Die Sektion für die Signalumschaltung:
Unterboden:
Die verwendeten Schaltungen stammen aus einschlägiger Fachliteratur oder wurden von bekannten
Geräten übernommen (außer die „elektronischen Tastensätze“)
für alle Platinen hatte ich das Layout selbst entworfen, und dann auch geätzt
(Eisen3Chlorid)
Für die Tasten musste ein toter Taschenrechner noch einmal sterben und den Tastenblock
hatte ich aus Kunstharz selbst gegossen…
Somit konnte ich die Tasten-Einheit sehr klein ausführen
Konzept, Aufbau und das Design hatte ich selbst entwickelt, Analogschalter (V4066) wurden
meines Wissens, bis dahin noch nie in der Konsumelektronik der DDR verbaut
das war auch Neuland für mich und ich musste mir den Aufbau der Schaltung selbst erarbeiten…
Und die V4066 schalten geräuschlos !
Was da wie Stabilbaukasten aussieht wurde als Bausatz für solche Zwecke angeboten
(selbst renommierte Hersteller haben so konstruiert (Heli-Radio, die RK-Serie zum Beispiel)
Der Gehäusedeckel stammt von der „SK“ Serie und somit entsprach der Verstärker
dem damals üblichem Raster der RFT HiFi Bausteine.
Lang, lang istˋs her…
Fast gleichzeitig entstand das hier:
Interesse ?
Immer so gut wie möglich, nie so gut wie nötig !
Beste Grüße
Avi
Beste Grüße
Avi