Eine Familie lässt sich für sündteures Geld (im Freien) fotografieren. Auf den Fotos ist zu sehen, dass der Schlips des Oberhaupts völlig schief hängt. Kann man erwarten, dass sich der Fotograf seine Objekte ansieht, bevor er x Mal auf den Auslöser drückt? (Ich meine das weniger rechtlich, sondern vom Berufsethos her.)
da habe ich Infos aus erster Hand.
Mein im Mai verstorbener Opa war nämlich Berufsfotograf und dies auch 30 Jahre lang. Er hat eine lange Zeit zum Beispiel für Alnatura sämtliche Produktfotos gemacht und hat viel Industirefotografie gemacht.
Er hat aber auch ab und zu Menschen Porträtiert und auch teilweise Fotos von Menschen gemacht, die dann im Großformat gerahmt worden sind.
Und das war immer eine riesen Arbeit, da wurde akribischst geschaut das alles perfekt ist. Da ging sowas wie ein schiefer Schlips beim besten willen nicht. Ich kann mich erinnern das so Porträt Sachen manchmal Stunden gebraucht haben bis die fertig waren, aber das hatte sich immer gelohnt.
Auch bei seinen Fotografenkollegen war das nicht wirklich besser, da wurde auch immer ganz genau hingeschaut.
Ich habe von meinem Opa auch das Fotografieren gelernt und er hat mir auch gezeigt das es wirklich wichtig ist auf solche Dinge zu achten, was ich auch tue wenn ich heutzutage fotografiere. Ich habe nämlich die ganzen Objektie, Stative und Kameras von ihm geerbt und Fotografiere auch sehr gerne.
PS: Hier eine Art Porträt das meine Freundin von mir gemacht hatte, man sieht mich halt bloß von hinten, weshalb ich von einer "Art" Porträt schreibe...
Leider ist das Bild stark komprimiert wegen dem Forum...
Meiner Meinung nach sind es doch gerade solche „Kleinigkeiten“, weswegen man einen professionellen Fotografen engagiert, sonst könnten wir auch selber knipsen. Ein Tontechniker wird dafür bezahlt, Unzulänglichkeiten in Audios zu er-hören und ggf. zu vermeiden bzw. zu reparieren. Ein Fotograf wird genauso dafür bezahlt, möglicht perfekte Aufnahmen zu machen. Und da gehören schiefe Schlipse dazu (bzw. eben nicht).
(11.12.2023, 19:35)Tondose schrieb: Meiner Meinung nach sind es doch gerade solche „Kleinigkeiten“, weswegen man einen professionellen Fotografen engagiert, sonst könnten wir auch selber knipsen.
11.12.2023, 21:05 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.12.2023, 21:18 von timo.)
Ich habe mich zwar noch nie (aus eigener Tasche) sündhaft teuer fotografieren lassen, aber werde gelegentlich mit beruflichem Hintergrund auf irgendwelche Gruppenfotos geschubst. Da kenne ich es nicht anders, als daß der Fotograf mich auf schiefe Kragen o.Ä. (kommt bei mir schon mal vor) aufmerksam macht. Einem Kollegen hat einer sogar eine Bürste in die Hand gedrückt.
Klar gehört das dazu! Ein Fotograf hat doch Interesse daran, daß das Ergebnis seiner Arbeit möglichst gut ist. Und das ist nicht nur eine technische Frage.
Hallo Anselm,
ich muss dir da "richtig viel Recht" geben.
Wenn ich mal gefragt werde/wurde ob ich schnell mal ein Foto oder "kleines" Video machen kann und dann anfange gewisse "Unschönigkeiten" aus dem Bild zu räumen werde ich immer mit große Augen angeschaut...
Tja, einmal gelernt ist eben immer gelernt. Was man heutzutage nichht immer sagen kann.
Aber das mit Heute lassen wir jetzt lieber mal.
Warum auch, nur um die Leute zu "veräppeln" und seine eigenen "Unzulänglichkeiten" zu vertuschen?
In unserem "Tonbereich" (und auch inzwische Bildbereich) werden wir leider sehr schnell die Möglichkeiten einer KI zu spüren bekomen.
Ein Hoch auf das alte Handwerk und die, die es gelernt- und noch beherrschen.
Elektronische Fehlerkorrektur ist ja noch in gewissem Maß akzeptabel und die in den letzten Jahren entwickelten Plugins auch sehr hilfreich.
Letztendlich ist aber alles die Vorstufe zu der Entwicklung der jetzigen/küftigen KI.
Den "Blick" durch's Objektiv oder den "Hör" durch die Abhöre werden wohl die neuen "Medienmacher" im Zuge einer "35h" Woche bei Vollzeitbezahlung schnell einer KI überlassen...
Mit traurigen Grüßen an alle "gestandenen Handwerker"
(12.12.2023, 00:44)luedre schrieb: Warum auch, nur um die Leute zu "veräppeln" und seine eigenen "Unzulänglichkeiten" zu vertuschen?
Sicherlich nicht, allenfalls um die Folgen der Schluderei anderer zumindest erträglicher zu machen. Ähnlich der Verbesserung im Grunde missratener Tonaufnahmen, womit ich leider immer noch täglich konfrontiert werde.
Grüße
Peter
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Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Konrad Adenauer)
12.12.2023, 09:42 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.12.2023, 09:57 von janbunke.)
Gut, daß mir so ein schreckliches Malheur niemals passieren wird.
Ob ihr es glaubt oder nicht, ich besitze gar keine Krawatte und habe auch noch nie eine besessen!
Ich möchte aber dieses schöne Accessoire jetzt nicht schlecht reden, keineswegs. Also bitte nicht falsch verstehen.
Jeder bitte nach seiner Façon.
Ich bin halt nicht der Typ dafür und habe beruflich sowas auch noch nie benötigt.
Ich bevorzuge den légèren Stil mit Jeans und T-Shirt, obwohl ich auch schon das 6. Lebensjahrzehnt begonnen habe.
Auch bei feierlichen Anlässen reicht mir ein schickes schwarzes Hemd mit offenem Kragen.
Von so einem Schlips fühle ich mich irgendwie stranguliert.
Und vor allem, Niemand kann mir auf den Schlips treten!
(11.12.2023, 21:05)timo schrieb: Klar gehört das dazu! Ein Fotograf hat doch Interesse daran, daß das Ergebnis seiner Arbeit möglichst gut ist. Und das ist nicht nur eine technische Frage.
Tut mir gut, danke. Natürlich frage ich mich, wie Schlips und Kragen so schlecht sitzen konnten. Aber der Job von Fotografen fängt ja nicht erst beim Sucher und Auslöser an.
(12.12.2023, 09:46)capstan schrieb: Viele Fotografen verlassen sich heute auf "Photoshop", damit lassen sich auch solche Unzulänglichkeiten leicht nachträglich beseitigen.
Bernd
Genau das wurde aber doch Eingangs kritisiert.
Der Fotograf, der was auf sich hält, muß solche Dinge doch schon beim Ablichten erkennen.
12.12.2023, 10:04 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.12.2023, 10:14 von Anselm Rapp.)
(11.12.2023, 21:46)SonyKassettenkaiser schrieb: Also von dem Schlips ist ja nicht viel zu sehen. Ich würde mich da jetzt nicht groß aufregen.
Scherz:
Man könnte ja eine KI drüberjagen, die das begradigt.
Lorenz, der Scherz gehört über den ersten Absatz.
An KI habe ich auch schon gedacht. Aber mir so eine Software nur deshalb kaufen, finde ich etwas viel des Guten. Und Dienstleister, die es machen habe ich nicht gefunden.
Gruß, Anselm
(11.12.2023, 23:53)luedre schrieb: Tja, einmal gelernt ist eben immer gelernt. Was man heutzutage nichht immer sagen kann.
Quod erat demostrandum.
Gruß, Anselm
(12.12.2023, 00:09)Peter Ruhrberg schrieb: Händisch lässt sich da nicht viel machen:
Grafisch geschickt wie Du bist, hättest Du die Falten überm Schlips ja auch gleich ein wenig weniger auffällig gestalten können. So schlimm sind sie in Wirklichkeit ohnehin nicht.
Gruß, Anselm
(12.12.2023, 00:44)luedre schrieb: In unserem "Tonbereich" (und auch inzwische Bildbereich) werden wir leider sehr schnell die Möglichkeiten einer KI zu spüren bekomen.
Mir hat die KI schon eine Menge Zeit gespart. Diie KI führt schneller und komfortabler als Suchmaschinen zum Ziel. Allerdings prüfe ich immer die Plausibilität.
Bildbearbeitung per KI kann ich mir noch gar nicht vorstelllen. Tippe ich da "Rücke den Schlips gerade", und er ist wie von Zauberhand am richtigen Platz?
12.12.2023, 10:25 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.12.2023, 10:27 von Anselm Rapp.)
(12.12.2023, 09:42)janbunke schrieb: Ob ihr es glaubt oder nicht, ich besitze gar keine Krawatte und habe auch noch nie eine besessen!
Ob Du es glaubst oder nicht, ich habe schon sehr früh Krawatten getragen, während Kollegen mit offenem Sporthemd-Kragen herumliefen. Natürlich an vorletzter Stelle, aber trotzdem glaube ich, dass meine Vorzeigbarkeit mir die Karriere erleichtert hat. Das waren allerdings andere Zeiten. Wir beide dürften ziemlich unterschiedlich alt sein.
(12.12.2023, 09:46)capstan schrieb: Viele Fotografen verlassen sich heute auf "Photoshop", damit lassen sich auch solche Unzulänglichkeiten leicht nachträglich beseitigen.
Ich habe seit ewigen Zeiten Corel PhotoPaint auf dem Rechner. Damit könnte ich das nicht. Photoshop kaufen und lernen, ist mir doch etwas aufwändig.
12.12.2023, 10:53 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.12.2023, 21:59 von timo.)
(12.12.2023, 09:42)janbunke schrieb: Ob ihr es glaubt oder nicht, ich besitze gar keine Krawatte und habe auch noch nie eine besessen!
Ich habe auch noch nie eine getragen, und ich hoffe, daß ich das für immer so beibehalten kann.
Tatsächlich habe ich aber eine im Schrank liegen, zu der ich auf sehr seltsame Weise gekommen bin: Ich kam vor Jahren nach Feierabend aus unserem damaligen Bürogebäude. In einigem Abstand vor mir lief eine Gruppe von Herren in Business-Klamotten, die sich auf niederländisch unterhielt. Auf einmal fiel einem eine Krawatte auf den Boden. Ich rief ihm hinterher: "Hallo? Sie haben ihre Krawatte verloren!", keine Reaktion. Dann noch mal international: "Sir, you have lost your tie!". Dann drehte sich einer aus der Gruppe um und winkte genervt ab. Sie stiegen alle in einen wartenden Audi mit gelbem Kennzeichen und fuhren davon.
Am nächsten Tag habe ich mich am Empfang erkundigt, ob man etwas von einer Gruppe Niederländer wisse, die am Vortag im Gebäude war. Nein, wusste man nicht. Ob ich die Krawatte dort hinterlegen könne? Antwort: Behalten Sie sie einfach, die holt eh keiner mehr ab. Ich bestand aber drauf, sie abzugeben. Sie wurde aber tatsächlich nicht mehr abgeholt, und irgendwann bekam ich sie vom Herrn am Empfang wieder in die Hand gedrückt. Seitdem liegt sie hier.
Sie hat eine komische Farbe, irgendwie bräunlich. Selbst wenn mich mal jemand zwingen würde, mir so einen Strick umzulegen: Die würde es dann wohl nicht sein.
12.12.2023, 11:21 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.12.2023, 11:22 von janbunke.)
(12.12.2023, 10:25)Anselm Rapp schrieb: Ob Du es glaubst oder nicht, ich habe schon sehr früh Krawatten getragen, während Kollegen mit offenem Sporthemd-Kragen herumliefen. Natürlich an vorletzter Stelle, aber trotzdem glaube ich, dass meine Vorzeigbarkeit mir die Karriere erleichtert hat. Das waren allerdings andere Zeiten. Wir beide dürften ziemlich unterschiedlich alt sein.
Ja, die Zeiten ändern sich.
Mein Opa, Baujahr 1901, er lebt schon über 50 Jahre nicht mehr, hat immer eine Krawatte getragen. Tagein Tagaus.
Ohne kam für ihn gar nicht in die Tüte.
Man müsste das komplette Bild sehen um zu entscheiden, ob die Krawatte so wie abgebildet stört, oder sogar die Persönlichkeit des Trägers unterstreicht. Der Dresscode heutzutage ist vielschichtiger. Ich habe häufig mit hochrangigen Industrievertretern zu tun, bis zur Eignerebene. Je höher die Position, desto seltener wird Krawatte getragen. Meine Position als unabhängiger Berater und/oder Geschäftsführer erlaubt mir inzwischen auch mit T-shirt zum Anzug zu erscheinen.
(12.12.2023, 11:21)janbunke schrieb: Ja, die Zeiten ändern sich.
Mein Opa, Baujahr 1901, er lebt schon über 50 Jahre nicht mehr, hat immer eine Krawatte getragen. Tagein Tagaus.
Ohne kam für ihn gar nicht in die Tüte.
Die sitzt gerade!
Mein Vater und Dein Großvater sind zwei Jahre auseinander. Und es stimmt: Anzug, weißes oder helles Hemd, Krawatte und draußen Hut waren obligatorisch.
12.12.2023, 12:08 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.12.2023, 14:07 von Tonband-Ilja.
Bearbeitungsgrund: Bild wegen Risiko der Urheberrechtsverletzung entfernt
)
12.12.2023, 13:39 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.12.2023, 14:06 von janbunke.)
@Gerhard (Sonicman)
Ihr müßt mit dem hochladen von Bildern aufpassen!
Da könnten Rechte verletzt werden. (Und in diesem Fall ist das ziemlich sicher auch so!)
Es gibt Anwälte, die haben sich auf so einen Mist spezialisiert. Ruckizucki ist die Abmahnung da.
Ihr könnt mir glauben, ich habe aus beruflichen Gründen schon mehrfach mit solchen Fällen zu tun gehabt.
Also bitte solche Bilder nur verlinken, niemals hier per Attachment reinstellen.
Beispiel: https://www.terhechte-edv.de/opa.jpg
Es muß erkennbar sein, daß das Bild von einer anderen Quelle stammt. In diesem Fall meine Homepage.
Meinen Opa darf ich hier natürlich auch direkt reinstellen (s.o.), die Rechte an dem Foto sind geklärt.
(12.12.2023, 00:09)Peter Ruhrberg schrieb: Händisch lässt sich da nicht viel machen:
Grafisch geschickt wie Du bist, hättest Du die Falten überm Schlips ja auch gleich ein wenig weniger auffällig gestalten können. So schlimm sind sie in Wirklichkeit ohnehin nicht.
Soll ich?
Grüße
Peter
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Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Konrad Adenauer)
Hallo Anselm,
habe das noch hier stehe, Plattenkamera,
Fotoplatten sind noch zu bekommen, wenn man Geduld hat macht diese sogar noch schöne Aufnahmen.
UHER Geräte habe ich noch nicht fotografiert.
Gruß
Peter
12.12.2023, 21:33 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.12.2023, 21:36 von Anselm Rapp.)
(12.12.2023, 19:02)Peter Ruhrberg schrieb: [...]
Der Hals sieht ja nun juvenil aus. Aber der ... linke Kragen hat keinen Rand mehr. Ob ich's doch mal mit KI versuche?
Dank und Gruß, Anselm
(12.12.2023, 19:44)P.Meinhold schrieb: habe das noch hier stehe, Plattenkamera,
Fotoplatten sind noch zu bekommen, wenn man Geduld hat macht diese sogar noch schöne Aufnahmen.
UHER Geräte habe ich noch nicht fotografiert.
Das ist's! Ich bin recht sicher, dass die sich damals genau angesehen haben, was sie fotografieren, bevor sie fotografiert haben.
13.12.2023, 10:08 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.12.2023, 10:10 von Anselm Rapp.)
Auflösung und Happy End!
Jetzt habe ich die Endfassung der Fotos erhalten. Und: Mein Schlips sitzt gerade! Die Aufregung ist vorüber, aber sie war berechtigt, denn so ein Familienfoto mit 16 Personen macht man nicht alle Tage.
Ich danke Euch für Euer aller engagiertes Diskutieren und sogar Experimentieren. Es hat mir mehr geholfen, als Ihr vielleicht denkt.