Im August waren wir in Urlaub in Norddänemark. Und ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich den Genbrug (Flohmarktladen) in Frederikshavn betrat und mein Blick auf SIE fiel: Whooow! Wenige Meter von mir entfernt stand die seltene norwegische Crossfield-Tonkönigin Tandberg 9100 x. Sekunden später kniete ich vor ihr und himmelte sie an. Perfekte Figur, nur die beiden Dreizacke hatte sie abgelegt. Eine Steckdose war rasch gefunden, ein beherzter Druck auf den Einschalter und Ihre vierspurige Majestät erwachte mit einem satten Klack zum Leben. Wilig spulte sie ein betagtes Band vor- und zurück, auch bei Play spielte sie mit. Wie im Rausch rannte ich mit der Schönen zur Kasse und bettete sie dann vorsichtig in den Kofferraum.
Inzwischen hat sie von Jochen Schmidt neue Dreizacke erhalten und dank der tatkräfigen Hilfe des Forumsmitglieds Frank (moxx) auch ein funktionierendes linkes VU-Meter. Aufnahme und Wiedergabe sind über alle Zweifel erhaben, nur die Bandendabschaltung mit Birnchen und Fotozelle will (noch) nicht. Ich freue mich über alle Reparaturtipps und Quellenangaben für Ersatzteile. Doch genug der Worte - Bilder sagen mehr:
Wer mehr über die Tandberg 9100x wissen möchte, dem sei dieser -natürlich aus dem Tonbandforum stammende - Link empfohlen:
25.11.2023, 19:08 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.11.2023, 19:17 von timo.)
Ja, tolle Maschine! Einfach durch und durch liebenswert und solide gemacht. Die Metallrückwand, die beleuchteten grünen Laufwerkstasten... einfach klasse!
Ich hatte relativ am Anfang meiner Tonband-Begeisterung 1992 oder 1993 eine 9200-XD, also die gleiche Maschine mit Dolby. Und ich habe sie geliebt!
Einziger kleiner Kritikpunkt: Während der (leider nur kurzen) Zeit, in der ich sie hatte, fiel ein Kanal aus. Zum Glück konnte mir ein befreundeter Elektroniker, nachdem ich mir bei Jochen Schmidt (damals noch in Erkrath) einen Schaltplan (und gleichzeitig auch Ersatz für einen abgebrochene Schieberegler-Kappe) besorgt hatte, helfen und den toten Kanal wieder zum Leben erwecken (Übeltäter war ein kaputter Elko).
Leider meinte ich etwas später, mich mit dem Kauf einer TD 20 A noch mal steigern zu können. Was klanglich natürlich auch der Fall war, aber ansonsten wurde ich mit der Kiste nicht warm. Leider hatte ich die 9200 schon verkauft, um mir die große Tandberg leisten zu können. Großer Fehler! Danach habe ich nie wieder eine besessen.
Die "kleine" 9100 gefällt, entspricht sie doch bis auf die kleineren Wickelmotoren und den fehlenden Ferrit Wiedergabekopf so ziemlich der damaligen großen Schwester 10X (und die 9200 der 10XD).
25.11.2023, 19:35 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.11.2023, 19:48 von timo.)
(25.11.2023, 19:21)moxx schrieb: Was mochtest du nicht an der TD-20, Timo ?
So richtig kann ich es Dir nicht sagen. Es fehlten ihr ein paar liebenswerte Details der 9200 (zum Beispiel eben die Metallrückwand, die beleuchteten Tasten, die Schieberegler...). Sie fühlte sich für meine Begriffe auch nicht so solide verarbeitet an, war vom Aufbau her eher konventionell.
Am Ende ist es aber wahrscheinlich einfach so, als wenn man einer Frau (oder einem Mann) gegenübertritt. Es ist Liebe, oder es ist keine, und es gibt nicht immer nachvollziehbare Gründe dafür. In meinem Fall war es keine.
Es ist allerdings alles schon lange her. Damals war ich 20 oder so. Wenn ich den Bandmaschinen nicht abgeschworen hätte, würde ich ihr vielleicht jetzt mit 50 noch mal eine Chance geben. Es soll ja (als Gegenstück zum Betreffs dieses Threads) auch sowas wie Liebe auf den zweiten Blick geben.
Liebe Tandberg-Freunde!
Da möchte ich doch gerne ein Bild von meiner kleinen Tandberg beisteuern:
Als ich sie bekam, war sie quasi wie neu - kaum Abschliff auf den Köpfen, keine Macken, leider aber auch keine Abdeckhaube. Die Andruckrolle war rissig. TGE hat das getauscht, notwendige Arbeiten verrichtet und seitdem läuft die Maschine direkt neben meinem Schreibtisch. Die Endabschaltung funktioniert seit einiger Zeit auch nicht mehr. Da ich direkt daneben sitze, ist das kein Problem. Aber ich müsste da mal ran.
Ein Dreizack brach auch bei mir - der Tandberg Zentral Service von Herrn Schmidt hat unkaputtbare Ersatz-Dreizacke aus Metall geliefert. Fein.
Ich persönlich hätte nichts gegen die große Schwester, aber sie würde nicht an die gleiche Stelle passen. Auch der großen Nachfolgerin würde ich nicht abgeneigt gegenüberstehen. Das sind schon feine Geräte, die Tandberg gebaut hat. Mögen sie uns noch lange begleiten!
(25.11.2023, 19:21)moxx schrieb: Die "kleine" 9100 gefällt, entspricht sie doch bis auf die kleineren Wickelmotoren und den fehlenden Ferrit Wiedergabekopf so ziemlich der damaligen großen Schwester 10X (und die 9200 der 10XD).
Nicht ganz, es gibt schon noch ein paar Unterschiede. Das Chassis ist aber tatsächlich identisch zur 10X und der untere Bedienteil auch.
Aber die 9100 benutzt am Capstan-Antrieb ein Reibrad. Wenn das nicht mehr in Ordnung ist, wird's problematisch. Wobei der Capstan-Motor der 10X auch recht empfindlich ist und ein bisschen mickrig wirkt.
Deswegen schrieb ich ja auch "ziemlich identisch".
Problematisch ist bei der 10X tatsächlich der mirpsige Capstanmotor von SIEMENS.
Bei meiner 10XD ist allerdings ein fetter AKAI AC-Motor verbaut, ein DIY-Kuriosum !
Ich habe als ich noch leicht jünger war, 1977, meine erste Tandberg gekauft, 3051 incl. Abdeckhaube, das ist die kleine Version mit nur einem Motor, habe sie leider damals als das Thema Tonband durch war, entsorgt, ggrrr.
Anbei das Foto der Tandberg von meiner Frau mit Haube drauf, wenn Sie sieht dass ich ihre Tandberg poste und ihr zuvorkomme, komme ich übers Knie
Vor einige Wochen habe ich ein (noch-)nicht-funktionierenden 9100X (besser: ein 9141X, weil Vierspur, der Zweispur heiszt 9121X) mit Haube geschenkt bekommen. Wie immer sammele ich, bevor ich an die Arbeit gehe, alle Info auf fuenf Foren. Dort habe ich u.A. die meiste moegliche Mangel -und wie die zu beseitigen- gelernt (Danke, @Kuni!). Die beruechtigste sind wohl die spezifische ICs der Logik-karte, die nicht mehr erhaeltlich sind. Zum Gluck waren meine noch OK. Andere: die originelle Rifa 'snubbers´, die platzen oft (und rauchen und stinken nachher); die soll man auf jeden Fall preventiv ersetzen.
Etwas einfacher ist um alle alte Schmierfett zu entfernen und alle wichtige Drehpunkte wieder gaengig zu machen mit neues Fett.
Jetzt bin ich ganz nah an die einwandfreie Funktion.
ich habe eine SM als PDF mit guter Qualität für die Tandbergs 9100 und 9200 gefunden und in den Downloadbereich geladen. Bitte Admins, bald freischalten!