UHER 1200 Report Synchro
#1
Ich habe ein UHER 1200 Synchro güntig erwerben können. Bei der notwendigen Überholung (Achtung:KEINE ELKOS gewechselt) konnte  ich erfreut feststellen,daß das Gerät noch gute Köpfe hat.( Mit DIN-Bezugsband 19 S biis 18 kHz -2 dB). Der Überbandfrequenzgang hatte aber schon bei 10 kHz eine Überhöhung von plus 6 dB, gemessen mit einem neuen Band DP 26 LH. Das hat mich einigermaßen gewundert. Erst nach einigen Überlegungen kam ich auf die Idee,ein altes Studioband (vermutlich LGR 50) zu verwenden. Und siehe da, der Frequenzgang war innerhalb des Toleranzbereiches von 3 dB geradlinig. Eingestellt ist die Maschine auf CCIR-Entzerrung. Nun ist mir bewußt, das die Maschine im Profibereich eingesetzt wurde. Dass aber ohne Entzerrermodifikation kein modernes Band einsetzbar ist, wundert mich etwas.
Habt ihr ähnliche Erfahrung mit diesem tollen Gerät gemacht?
Viele Grüße
Peter
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#2
Naaamd Peter,

das ist völlig normal und zwar bei jedem Bandgerät. Jedes Bandgerät muss auf den verwendeten Bandtyp eingemessen werden. Dies betrifft die Aufnahme und dort den Bias (Vormagnetisierung) und den Aufnahme - Eaqualiser. Bei Bandtypen mit recht ähnlichen Eigenschaften ist das weniger auffällig. Ein LGR 50 und ein DP 26 sind aber sehr unterschiedlich.
Da der Wiedergabezweig für 19 S offenbar i. O. ist, sollte das kein größeres Problem sein. Einzelheiten dazu sollte das SM liefern (Ich kenne das Uher leider nicht.).

LG Frank
In Rust We Trust!
T e s l a  B 1 1 6 (A.D.),  R E V O X  B 7 7
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#3
Hallo Peter!

Glückwunsch zum Vollspur-Report.

Stichwort "Entzerrung":
Sowohl NAB als auch CCIR sind als Betrieb möglich.
Dafür muss auf beidenPlatinen lediglich an jeweils
einer Stelle umgelötet werden (s. Bild)

   

Gruß
Wolfgang

Bitte:
Wenn Du magst, trage die Seriennummer Deines 1200 Synchro hier ein   https://tonbandforum.de/showthread.php?tid=14142
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#4
Danke für die Infos. Ganz so einfach ist die Sache allerdings nicht. Bewußt habe ich die "Maschine" auf CCIR stehen lassen, weil auch meine REVOX C270 CCIR-entzerrt ist. Natürlich habe ich das Service-Manual der 1200 Report. Stelle ich die Vormagnetisierung nach der Delta E-Methode(wie vorgeschrieben) auf 3dB Abfall bei 10 kHz ein (3 dB über OptimumE ), erhalte ich (mit dem BASF DP 26 LH )immer noch eine Überhöhung der Höhen bei 10 kHz von über 4 dB. Erhöhe ich nun die Vormagnetisierung weiter kann ich zwar den Frequenzgang linearisieren (innerhalb 3 dB), liege aber dann im Arbeitspunkt so weit daneben, daß der Klirrfaktor bei 0dB Aussteuerungsanzeige auf 4 Prozent ansteigt. Stelle ich nun die Vormagnetisierung auf Klirrfaktorminimum ein,der dann bei etwa 1 % THD liegt, (was mit dem Nakamichi T 100 prima gelingt) bin ich wieder bei plus 4 dB bei 10 kHz. Ohne Eingriff in die Entzerrung kriege ich das DP 26 LH nicht linear. Bei einem zweiten 1200 Report konnte ich den gleichen Effekt feststellen. ich habe dann bei dem 2.Gerät die Entzerrung sowohl im Wiedergabe-als auch im Aufnahmeverstärker geändert. Mit dieser Maßnahme konnte ich den Überbandfrequenzgang linearisieren. Mich interessiert eigentlich, ob diese Erfahrung auch von anderen 1200 Report-Besitzern festgestellt wurde. Alles recht merkwürdig, Ich vermute mal, daß dieses Gerät (dieses Maschinchen) explizit nur mit den sogenannten Rundfunkbändern eingemessen wurde. Hier im Forum sind ja auch
die von UHER gemachten Frequenzkurven eingestellt,die einen linearen Frquenzgang bis 18 kHz zeigen, was ja auch bei meiner Maschine der Fall ist, wenn ich das beigelegte Band benutze.( da die Rückseite des Bandes beschriftbar ist, vermute ich ein LGR 50, bin aber nicht ganz sicher. Die ganze Angelegenheit ist im wesentlichen meßtechnischer Natur, andererseits hört man eine Überhöhung von 10 kHz recht deutlich, weil dieser Effekt schon bei 6 kHz anfängt. Natürlich habe ich die Frequenzgänge bei minus 20 dB unter O VU(oder Spitzenspannungsanzeige?) gemessen. Vermutlich ist das Gerät Anfang der 1970iger Jahre auf den Markt gekommen. Sollte Uher die
Maschine auf den Leerteil des DIN-Bezugsbandes eingemessen haben, welches Bandmaterial war das denn wohl?
Wer weißmehr? herzliche Grüße !Peter
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#5
Hallo Peter,
du scheinst dich ja ein bisschen besser aus zu kennen, als ich dachte...
Den Bias musst du genau so einstellen, wie du es gemacht hast (Delta oder Kmin). Der Rest muss im Aufnahmeentzerrer gerade gebogen werden (bei Aufnahme über Band). Hat dein Uher da keine Abgleichelemente? Das muss und kann nur da gemacht werden.
CCIR hat mit dem Problem auch nichts zu tun.

LG Frank
In Rust We Trust!
T e s l a  B 1 1 6 (A.D.),  R E V O X  B 7 7
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#6
Hallo Peter,

wenn es ein LGR 50 ist, steht es auf der Rückseite aufgedruckt. Steht da nichts, ist es keins

Beste Grüße

Arno
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#7
Hallo Arno,
da ich auf der Rückseite des Bandes keine Beschriftung gesehen habe, muß es wohl ein anderes Band als das vermutete LGR 50 sein.
Der Rücken sieht etwas grünlich aus. Auf jeden Fall ist es ein dickeres Band.Vielen Dank für den Hinweis.
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#8
Ich kann nur aus Erfahrung mit meinen 2 Report 1000 Pilot sprechen.

In der Tat ist es so, daß die Geräte ursprünglich auf die ehemaligen Rundfunkbänder eingemessen sind
( z.B. PER 525, LGR30 usw.). Damit ergibt sich, wie Du schon festgestelt hast, ein geradliniger Frequenzgang.
Bei Verwendung neuzeitlicher Bänder ("LH-Ära") ist eine Anpassung im Aufnahmeverstärker nötig.
Meist reicht eine Anpassung der Cs im NAB- bzw. CCIR-Zweig.

Den Wdg.-Entzerrer würde ich unangetastet lassen, wenn ein Bezugsband einen geradlinigen Frequenzgang
beim Abspielen hat.
Hier sind Änderungen eigentlich nur beim Kopfwechsel vorzunehmen, oder um ggfs. Kopfverschleiß in Maßen auszugleichen.
Freundliche Grüße
Jens
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#9
Hallo!

Ich habe mehrere Vollspur-Report (je 1x 1000 Pilot/Neopilot/Neopilot B, 2x 1200 Synchro & ein 4100V Report)
in meiner Sammlung. Die waren und sind alle auf BASF PES40 eingemessen.

Gruß
Wolfgang
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#10
Hallo,

ein Zitat aus dem bekannten Bändervergleichstest in HiFi exclusiv 7/1980
Zitat:BASF PES 40

......Das Reporterband des Rundfunks. Es wird vorwiegend auf 19 cm/s gefahren, allerdings mit abweichender Wiedergabeentzerrung. Wir haben das Band auf 19 gemessen mit derselben Entzerrung wie bei allen Langspielbändern, so daß die Ergebnisse mit denen der Gruppe 1 vergleichbar sind. Arbeitspunkt und Aussteuerung wie DIN-Band 19 H. Das PES 40 konnte nur bei der Kopierdämpfung, beim Modulationsrauschen und bei den Wickeleigenschaften überzeugen. Bei den anderen Eigenschaften bildet es das Schlußlicht innerhalb der Gruppe der Langspielbänder. Das PES 40 haben wir eher aus historischem Interesse in den Test aufgenommen. Ähnlich wie die beiden anderen Rundfunkbänder stammt es noch aus "Vor-Low-Noise"-Zeiten und entspricht nicht mehr dem heutigen Stand der Technik....

Ich würde ein Ummessen in Erwägung ziehen, zumal der "heutige" Stand des Tests 1980 war....

Beste Grüße
Arno
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#11
..aber das passt ja, denn PES 40 ist in einem Grünton rückseitenmattiert, ohne Aufdruck.

VG Stefan
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#12
Hallo,danke für die vielen Rückmeldungen.In der Tat, es ist BASF PES 40. Warum um Himmelswillen hat UHER das nicht in den doch sonst so umfangreichen technischen Daten nicht angegeben? Bei Verwendung von DP 26 LH bleibt mir also nichts anderes übrig, als den Kondensator
C 209 von 27 nF auf etwa 15-18 nF zu reduzieren. Aber warum ist dies nicht schon längst aufgefallen? Das fragt ein wenig frustierter Peter.
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#13
C209 gehört zur Wiedergabe-Entzerrung.
Die ist aber laut Beitrag #1 in Ordnung.
Die Aufnahme-Entzerrung erfolgt mit C43 & R61 bei CCIR bzw mit C40, C45 & den zugehörigen Widerständen bei NAB.

Vermutlich benutzen wenige Leute dieses spezielle Gerät,
und davon interessieren sich noch weniger für derartige technische Details,
sofern ihnen überhaupt etwas von derartiger Problematik bekannt ist.
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#14
Entschuldigung, bin etwas überarbeitet. Ein Glück,daß die UHER SG 631 noch läuft.
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#15
Nach allem, was ich über die SG 630/1 gehört habe, ist das tatsächlich großes Glück.
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#16
Hallo Arno!

Dein Tipp in allen Ehren - den ich trotzdem nicht realisieren werde.

Dafür habe ich zu viele bespielte PES40-Bänder, sowie noch reichlich
PES40-cakes.

Und mit der Tonqualität bin ich sehr zufrieden. Könnte beim ZDF auch
so gewesen sein, denn beide 1200 Synchro waren früher dort im Aus-
seneinsatz.

Gruß
Wolfgang

@:
Das Nachfolgeband hat übrigens eine blaue Rückseitenbeschichtung.
Auch das ist bei mir im Einsatz...
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#17
Hallo Wolfgang,

ich verstehe eigentlich nicht, warum Du Dich jetzt zu Deiner Verwendung von PES40 meldest.

Mein Hinweis war erkennbar an Peter und nicht an Dich gerichtet. Peter misst sein Gerät gerade  neu ein und möchte es dazu sogar "updaten". Dabei wollte ich ihm empfehlen diese Schrottbänder komplett zu ignorieren, was er offenbar vernünftigerweise auch vorhat (Test schlechtestes Langspielband aller (!) getesteter schon 1980, geschweige denn im Vergleich zu neuererm Material).

Grüße
Arno

P.S.: Fairerweise muss man allerdings auch sagen, dass Reporterbänder auch nicht zur Aufnahme von Musik ausgelegt waren, sondern von Reportagen, also Sprache.
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#18
Laut dem Uher-Buch kam das Report 1200 Syncro ja 1971 heraus und wurde bis 1989 produziert.
1971 lag ja bereits in der LH-Ära, PES 40 war jedoch noch kein LH-Band, war jedoch in der Zeit vor dem PER 368 offenbar das Reportage-Langspielband.
Stellt sich die Frage, zu welcher Zeit (1971 / 1980 / 1988) die Syncro auf welches Band eingemessen wurde...stets A 341 D?

Schöne Grüße
Frank
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#19
Ich habe eines meiner beiden 1000er Reports dieses Jahr auf PER 368 eingemessen. Hierzu habe ich die Kondensatoren C35 und C36 im Aufnahmeverstärker angepaßt.
C35 Werksbestückung 50 nF -> 27 nF
C36 Werksbestückung 33 nF -> 22 nF parallel 6,8nF = 28,8 nF.

Beim Synchro 1200 entsprechen die Kondensatoren C40 und C43 (die Werksbestückung war nach meinen Unterlagen gleich).

Hier der Frequenzgang mit PER368:

   
Freundliche Grüße
Jens
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#20
Hallo Arno!

Dann schreib´ es bitte auch dazu.
So habe iich mich angesprochen gefühlt.

Gruß
Wolfgang
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#21
Jens,
vielen Dank für deine Meßschriebe!
mFg
Peter
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#22
Gern.
Ein mir vorliegender ungarischer Schaltplan gibt als "empfohlene Bandsorten" PER525, PER555, LR56 und LGS35 an.

Ebenfalls ist es bei Einmessung auf modernere Bandsorten nötig, den Aufnahmekopf-Strom zu reduzieren.
Der Regelbereich des Zwischenverstärkers reicht zur Anpassung (beim 1000er Report) nicht aus.
Ich habe hierzu den R60 einstellbar gemacht (100 Ohm Festwiderstand + 100 Ohm Trimmer in Reihe).
Beim 1200 ist es der R90.
Freundliche Grüße
Jens
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