21.11.2023, 11:32 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.11.2023, 11:25 von andreas42.
Bearbeitungsgrund: Tippfehler in der Überschrift
)
Hallo Community,
ich bin der Neue, und in meinem 1. Beitrag geht es um eine Frage zu einem Uher4400
report stereo. Bei dem ist der rechte Mikroeingang inaktiv Bei der Fehlersuche bin ich auf ein verdächtiges Bauteil L4 im Schaltplan (s. Attchment) gestossen. Auf dem Plan sieht es aus wie eine Brücke. Auf dem Foto sieht L4 aus
wie ein vergammelter Elko. Was könnte L4 sein?
Gruss Karl
Eingangs eine ganz wichtige Frage vorweg: Eine Fehlbedienung des Gerätes ist ausgeschlossen?
Der rechte Eingang arbeitet nur bei Stereo-Aufnahme. Mono läuft ausschließlich über den linken Eingang, auch, wenn du auf der rechten Spur aufzeichnest.
L ist eine Induktivität, kein Kondensator.
Wie bist du bei deiner Fehlersuche vorgegangen?
Gruß
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Das erste, was man in so einem Fall macht, ist,
die nötige Verbindung von der Mikrofon-Buchse zum Verstärker-Eingang auf der Platine "durch zu klingeln" ---
das zweite: man be"grabbelt" den Eingang auf der Platine in der Hoffnung, durch ein kräftiges Brummen belohnt zu werden.
21.11.2023, 18:36 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.11.2023, 18:39 von Gyrator.)
Das auf dem Foto ist ein Kondensator, wahrscheinlich der der auch auf dem Schaltplan als 5µF/10V spezifiziert ist. Die Bauteilkennung auf der Leiterplatte ist, so denke ich irreführend, da die Bezeichnung L4 über den Kondensator steht jedoch deren Linien nicht zu den Verbindungsstellen des Kondensators führen. Zumindest nur einseitig. Unter dem Kondensator wird bestimmt noch eine Bohrung sein welche potentiell für ein Bauteil L4 vorgesehen ist, hier aber nicht bestückt wurde, daher ist der Kondensator mit einem Anschluss weiter nach links geführt an der sonst hätte L4 sitzen müssen, sofern verbaut.
Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!
Der Auffassung schließe ich mich nach nochmaliger Betrachtung des Bestückungsplans der Platine an.
Man sieht dort einen kleinen Platz zwischen C13 (grün auf dem Foto) und C24 (rot auf dem Foto) für einen weiteren Tantal-Kondensator C14 und daneben einen Platz für eine Spule/Drossel oder Drahtbrücke. Stattdessen wurde dort ein länglicher axialer Kondensator in die beiden äußersten Lötlöcher verbaut.
Gyrator hatte volkommen recht. Unter dem Kondensator befindet sich eine Bohrung.
Vermutlich für eine Brücke, bei einen kleinen Elko. Bei dem Langen, der da verbaut
wurde entfällt diese. Herzlichen Dank sagt Karl
Ha! auf einem älteren Schaltplan, hier aus dem Tonbandforum, ist anstelle der Brücke L4
tatsächlich eine Spule eingezeichnet.
Leider ist der rechte Kanal immer noch tot. Die gemessenen Spannungwerte entsprechen auch nicht
den Werten im Plan. Im linken sind die Werte tiptop.
Gruß, Karl
Hallo Karl,
magst Du mal die falschen Werte neben den richtigen in den Schaltplan einzeichnen? (müssen nicht alle sein, aber umso mehr umso besser)
Damit sollte es hinzukriegen sein, den Fehler zu finden :-)
Tom
Hallo Tom,
Bei meinem 4400 RS 194 369 470 habe ich versucht
etwas zu messen. Der Plan aus dem Tonbandforum scheint
aber mit meiner Platine nicht so richtig zusammen zu passen
s. Photo vs. Platinenlayout
Gemessen habe ich mit einem 6,6V Netzteil Z124 und einem Feld, Wald
und Wiesen Multiimeter
Hier sind meine Messungen
grüne Werte bei T8 = Eingang rechter Kanal
rote Werte bei T1 = Eingang linker Kanal
Die Werte bei (R19,R24) und (R21,R26) - grüne Linie
passengar nicht zusammen. .
Gruss, Karl
26.01.2024, 21:28 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.01.2024, 21:30 von karo.)
Hallo Wolfgang, danke für den Hinweis. Hier im Downloadbereich
habe ich nur die Pläne 9/67 und 4/71 gefunden. Weisst du, wo ich
den 01/75 finden kann?
Gruss Karl
Hallo Karl,
wenn ich die Benachrichtigung einschalten würde, hätte ich schneller bemerkt, dass Du geantwortet hast ;-)
Der rechte Kanal scheint also eine Unterbrechung in der Stromversorgung zu haben, darum sind die grünen Werte alle so niedrig.
In dem Bild vom Layout hast Du ja schon eingezeichnet, wie die Verbindung eigentlich laut Schaltplan sein sollte. Wenn Du den richtigen Plan bekommst, dann sollte es einfach sein, die Signale zu verfolgen. Ansonsten hilft nur, die Leiterbahnen anhand von Bildern zu verfolgen. Dazu müsstest Du einen noch einen etwas größeren Ausschnitt von der Platine und auch von der Oberseite abfotografieren. An sich sieht das Layout jetzt nicht so unterschiedlich zum Plan aus.
Grüße
Tom
Hallo Tom, danke für deine Antwort. In dem Kleingedruckten unten
im Plan steht beschrieben, daß die grüne Linie bei neueren Geräten
entfällt, und der linke Kanal deshalb etwas modifiziert wurde. Habe ich zu spät entdeckt.
Allerdings ist ja der rechte mein Problemkanal. Da werde ich noch einmal
genauer hinschauen.ich melde mich wieder.
Schönen Sonntagnachmittag, Karl
Hallo Karl,
anscheinend passt der Plan wirklich nicht ganz. Es gibt hier im Forum eine Seite mit Plänen, so auf den ersten Blick könnte der hier vom Layout her zu Deinem Gerät passen: https://tonbandwelt.tonbandforum.de/uher...er/man.htm
Da wird dann die Spannung für den linken Kanal über den R118 gewonnen und vom C30 geglättet (siehe auch Bild vom Layout im Anhang). Wenn das bei Dir auch so aussieht: Messe mal (bei ausgeschaltetem Gerät), den R118 und den C30 mit dem Ohmbereich des Multimeters. Evtl. ist R118 hochohmig geworden, oder der C30 hat einen Schluss (nur noch wenige bis ~100 Ohm).
Grüße
Tom
Danke, Tom. dieses Layout sieht schon ähnlicher aus.
Den R118 hatte ich schon raus und wieder rein gelötet.
Der war ok. An Kondensatoren habe ich mich bisher noch
rangetraut. Ich bin nämlich ziemlich neu in der Materie
Nun, es gibt immer ein erstes Mal.
Diesen Link kannte ich auch noch nicht
Danke für die guten Ratschläge.
L.G. Karl
Hallo Karl,
den C30 kannst Du auch erst mal im eingebauten Zustand messen (Gerät halt spannungslos machen davor). Wenn da weniger als einige 100 Ohm rauskommen, ist der ziemlich sicher defekt - die anderen Widerstände sind alle deutlich größer vom Wert her und können keinen so kleinen Widerstandswert bei der Messung verursachen, und dass defekte Widerstände viel zu wenige Ohm haben ist extrem selten. Kondensatoren neigen eher dazu, niederohmig zu werden bis zum Kurzschluss.
Ich meine übrigens den C30 auf dem Bestückungsplan, also den in der Ecke. Es sieht so aus, als ob C30 und C83 im Schaltplan genau vertauscht sind ggü. dem Bestückungsplan.
Grüße
Tom
So sieht es aus
Der kleine C83 hat 100μF und 1kΩ
Der Dicke C30 hat 1000μF und 200Ω
Wenn der nur zum Glätten ist könnte ich
den einfach mal abknipsen, oder?
Der Dicke ist der C55 (da können die 200 Ohm normal sein im eingebauten Zustand, weil da mehr mit dranhängt). Der C30 ist der kleine links daneben auf dem Bild (links unter dem steht auch "C30"). Messe doch den mal.
Ja, bei 90 Ohm an der Stelle ist der C30 ziemlich sicher hin, und das würde auch die gemessenen Spannungen erklären.
Ausbauen musst Du ihn ohnehin. Wenn Du befürchtest, dass die Platine beim Auslöten beschädigt wird und ganz sicher gehen willst, könntest du erst mal einen der beiden Anschlüsse des Elkos in der Mitte durchknipsen und den Elko sicherheitshalber (=von der Schaltung getrennt) nochmal messen. Manchmal ist es dann leichter, den schon abgeknipsten Draht von der Platine auszulöten.
Tom, ich gebe dir Einen aus!
Ich habe den C30 rausgelötet. Dann aus einem Zweitgerät
den Kondensator getauscht. (Wo kriegt man sonst am Sonntagabend
einen Elko her?) Und, siehe da, der rechte Kanal ist wieder aktiv!
Ganz ganz herzlichen Dank, dafür daß meine Kiste wieder
richtig läuft und dafür was ich gelernt habe.
Gruß Karl