05.02.2023, 09:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.02.2023, 09:28 von hannoholgi.)
Moin,
ich muss hier nochmals das Thema "welchen Textilbelag für die Revox-Bremsen?" ansprechen.
Ich habe in den letzten 20 Jahren schon verschiedene Materialien ausprobiert, wenn die werksseitigen Beläge verschlissen waren. Sehr oft war das zwar nicht der Fall, aber ab und zu eben doch.
Zu Anfang des Jahrtausends konnte man in der E-Bucht einen privaten Anbieter aus Italien finden, der fertig zugeschnittene Textilbänder anbot, die aus einem Heftpflastermaterial von Beiersdorf angefertigt waren. Das hatte Abdeckpapier auf der Rückseite, wie etwa D-C-Fix. Es war also sicher kein Band von der Rolle, wie Leukoplast, sondern bestimmt was aus dem professionellen Sektor, das großflächiger war und deshalb auch dieses Silikonpapier auf der Klebeseite hatte.
Dieses Material funktionierte bestens! Man konnte die ausgebauten Bremstrommeln eine Stunde bei 100° oder so in den Backofen legen, dann war der Klebstoff ausgehärtet.
Leider gab es diese Heftpflasterstreifen dann irgendwann nicht mehr.
Ich habe daraufhin selbst Versuche mit handelsüblichem Leukoplast in verschiedenen Ausführungen durchgeführt. Egal, welches ich probiert habe, es war ein Reinfall! Das Härten im Backofen funktionierte nicht und nach einigen Wochen schlug der Klebstoff immer von der Rückseite durch und die Stahlbänder verklebten mit den Textilstreifen.
Als Folge hatten wir dann jahrelang diverse verschiedene Heftpflasterrollen in der Hausapotheke...
Sodann benutzte ich lange Zeit Haushaltsband von Prym in 10 mm Breite aus Baumwolle, das ich mit Textilkleber auf die Trommeln pappte. Das funktionierte gut, aber man musste eigentlich immer etwas stärkere Bremsfedern montieren, weil das Baumwollband relativ dick und weich ist und dadurch die Verzögerungswerte verschlechtert wurden. Der Textilkleber hat eine ähnliche Beschaffenheit wie Weißleim, härtet also vollständig aus und ist lösemittelfrei.
Bei meiner A700 habe ich dann 2021 auf Empfehlung eines geschätzten Forenkollegen ein textiles schwarzes Isolierband von Coroplast benutzt. Das bringt gute Bremswirkung, hat allerdings den schwerwiegenden Nachteil, dass auch hier der Klebstoff nach einiger Zeit (anfangs erst nach mehreren Monaten) durchdringt und wenn man auf Play drückt, passiert gar nix. Erst wenn man die Spulen von Hand kurz andreht, reißt man ("klonnng!") damit die Trommeln von den Stahlbändern los und kann die Maschine vorübergehend problemlos benutzen. Wenn sie allerdings ein paar Stunden in Stillstand verharrt, ist es wieder dasselbe!
Ich habe deshalb, seit ich dieses Textil-Isolierband auf den Trommeln habe, schon mehrmals (erst gestern wieder) mit Läppchen, Isoprop und Reinigungsbenzin — versuchsweise auch mit Aceton — nach Teilzerlegung der Bremse versucht, den Klebeeffekt dauerhaft zu beseitigen, aber leider vergeblich. Spätestens am nächsten Tag verkleben die Teile erneut.
Es steht also immer noch die optimale Lösung dieses Problems aus, denn so kann es nicht bleiben. Die Sache mit dem Haushaltsband funktioniert zwar ganz gut, aber man muss dabei immer mit dem Klebstoff hantieren und etwas stärkere Federn einbauen. Eigentlich suche ich immer noch ein Material wie das alte Beiersdorfzeug aus Italien, das von selbst klebt, nicht zu dick und weich ist und, ggf. nach dem Backen, auch kein Problem mit durchschlagendem Kleber verursacht.
Anregungen oder sogar Lösungen werden gern entgegengenommen!
LG
Holgi
ich muss hier nochmals das Thema "welchen Textilbelag für die Revox-Bremsen?" ansprechen.
Ich habe in den letzten 20 Jahren schon verschiedene Materialien ausprobiert, wenn die werksseitigen Beläge verschlissen waren. Sehr oft war das zwar nicht der Fall, aber ab und zu eben doch.
Zu Anfang des Jahrtausends konnte man in der E-Bucht einen privaten Anbieter aus Italien finden, der fertig zugeschnittene Textilbänder anbot, die aus einem Heftpflastermaterial von Beiersdorf angefertigt waren. Das hatte Abdeckpapier auf der Rückseite, wie etwa D-C-Fix. Es war also sicher kein Band von der Rolle, wie Leukoplast, sondern bestimmt was aus dem professionellen Sektor, das großflächiger war und deshalb auch dieses Silikonpapier auf der Klebeseite hatte.
Dieses Material funktionierte bestens! Man konnte die ausgebauten Bremstrommeln eine Stunde bei 100° oder so in den Backofen legen, dann war der Klebstoff ausgehärtet.
Leider gab es diese Heftpflasterstreifen dann irgendwann nicht mehr.
Ich habe daraufhin selbst Versuche mit handelsüblichem Leukoplast in verschiedenen Ausführungen durchgeführt. Egal, welches ich probiert habe, es war ein Reinfall! Das Härten im Backofen funktionierte nicht und nach einigen Wochen schlug der Klebstoff immer von der Rückseite durch und die Stahlbänder verklebten mit den Textilstreifen.
Als Folge hatten wir dann jahrelang diverse verschiedene Heftpflasterrollen in der Hausapotheke...
Sodann benutzte ich lange Zeit Haushaltsband von Prym in 10 mm Breite aus Baumwolle, das ich mit Textilkleber auf die Trommeln pappte. Das funktionierte gut, aber man musste eigentlich immer etwas stärkere Bremsfedern montieren, weil das Baumwollband relativ dick und weich ist und dadurch die Verzögerungswerte verschlechtert wurden. Der Textilkleber hat eine ähnliche Beschaffenheit wie Weißleim, härtet also vollständig aus und ist lösemittelfrei.
Bei meiner A700 habe ich dann 2021 auf Empfehlung eines geschätzten Forenkollegen ein textiles schwarzes Isolierband von Coroplast benutzt. Das bringt gute Bremswirkung, hat allerdings den schwerwiegenden Nachteil, dass auch hier der Klebstoff nach einiger Zeit (anfangs erst nach mehreren Monaten) durchdringt und wenn man auf Play drückt, passiert gar nix. Erst wenn man die Spulen von Hand kurz andreht, reißt man ("klonnng!") damit die Trommeln von den Stahlbändern los und kann die Maschine vorübergehend problemlos benutzen. Wenn sie allerdings ein paar Stunden in Stillstand verharrt, ist es wieder dasselbe!
Ich habe deshalb, seit ich dieses Textil-Isolierband auf den Trommeln habe, schon mehrmals (erst gestern wieder) mit Läppchen, Isoprop und Reinigungsbenzin — versuchsweise auch mit Aceton — nach Teilzerlegung der Bremse versucht, den Klebeeffekt dauerhaft zu beseitigen, aber leider vergeblich. Spätestens am nächsten Tag verkleben die Teile erneut.
Es steht also immer noch die optimale Lösung dieses Problems aus, denn so kann es nicht bleiben. Die Sache mit dem Haushaltsband funktioniert zwar ganz gut, aber man muss dabei immer mit dem Klebstoff hantieren und etwas stärkere Federn einbauen. Eigentlich suche ich immer noch ein Material wie das alte Beiersdorfzeug aus Italien, das von selbst klebt, nicht zu dick und weich ist und, ggf. nach dem Backen, auch kein Problem mit durchschlagendem Kleber verursacht.
Anregungen oder sogar Lösungen werden gern entgegengenommen!
LG
Holgi