20.12.2022, 12:31 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.12.2022, 12:33 von q-tip.)
Interessant. Anscheinend ein reines Wiedergabegerät. Die Bandteller wurden aber nicht verändert. Vielleicht spezielle Wickelteller?
Die Fernbedienungsbuchse wurde durch eine zweite DIN-Buchse ersetzt, die scheinbar parallel zur Standard-DIN Buchse angeschlossen ist. Die Wiedergabeverstärker haben jeweils einen zusätzlichen Trimmer. Ansonsten scheint im Inneren alles unverändert zu sein.
Aber ist der Bandzug der A77 nicht etwas viel für Kassettenband?
Ich weiß von einem ehemaligen Kollegen, dass VEB Deutsche Schallplatten bei der Einführung der Compact Cassette in der DDR federführend war. Es ging dabei auch um Schnell-Kopieranlagen für bespielte Kauf-Cassetten in der DDR. Aus dieser Zeit könnte die angebotene A77 stammen. Ich kann den Kollegen leider nicht mehr fragen, er ist im vorigen Jahr verstorben.
MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
Primär sehe ich ja die Anwendung "1/4"-"Master-"Band wird von 1/4-Maschine wiedergegeben und auf 3,81mm-Pancake auf 3,81mm-Maschine (z.B. die bekannte A80 QC) aufgenommen (und dann via Loader in-CC-Gehäuse eingespult).
Von 3,81mm-Band auf 3,81mm-Band umzukopieren wäre doch wenig sinnvoll?
Pancakes wurden eigentlich nur auf Schnellkopieranlagen benutzt, nicht für Realtime-Kopien. Aber Pancakes mussten öfter vor dem Loaden in die Cassettengehäuse auf Qualität geprüft werden und dafür gab es spezielle Wiedergabemaschinen. Das "QC" bei der von dir genannten Studer A80 QC stand für Quality Control. Die Mastermaschinen für die Schnellkopierung waren 1/2 Zoll Geräte mit einem Schleifenkasten, in dem sich das zu einer Endlosschleife (Loop) zusammengeklebte Masterband befand.
MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
Ich verstehe nicht diesen Drang, Sonderversionen immer direkt auseinandernehmen zu wollen oder auch zur Standardversion umbauen zu wollen. Als ob es nicht genug Standard A77 gäbe...
Mal ganz abgesehen davon, dass überhaupt nicht klar ist, ob die VU-Meter überhaupt noch in Ordnung sind.
21.12.2022, 09:47 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.12.2022, 10:03 von PAM.)
(21.12.2022, 09:27)q-tip schrieb: Ich verstehe nicht diesen Drang, Sonderversionen immer direkt auseinandernehmen zu wollen oder auch zur Standardversion umbauen zu wollen. Als ob es nicht genug Standard A77 gäbe...
Mal ganz abgesehen davon, dass überhaupt nicht klar ist, ob die VU-Meter überhaupt noch in Ordnung sind.
Gruß Robert
..stimmt. Schauen wir mal ..
Soo gewöhnlich ist meine bedürftige A77 nun aber auch wieder nicht - es ist eine G 00967 von 10/67 als Kofferversion.
Also eine der ersten Maschinen, die damals das deutsche Werk verlassen hat. Technisch einwandfrei, auch die Verstärkerkarten.
Die muss in jedem Fall laufen ..
21.12.2022, 22:23 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.12.2022, 22:35 von PAM.)
(21.12.2022, 21:57)willy schrieb: Hallo Claus,
ich besitze auch eine A77 aus früher deutscher Produktion: S/N G000169.
Übrigens, lt. Theimann begann die Nummernvergabe erst mit der 100.
Sie läuft einwandfrei, alles ist original. Mit dem starren Bolzen am Bandeinlauf und den Kunststoff-Bandtellern.
Wer hätte im Jahr 1967 gedacht, dass die A77 zehn Jahre nahezu unverändert gebaut werden würde? Und das fast 400.000 mal.
Gruss
Willy
Hey Willy - da werde ich doch glatt neidisch! .. Nummer 69 bei Dir!
Wir legen also mal zugrunde:
19.268 Maschinen MK1 wurden von 10/67 bis 06/69 gebaut. Das sind 21 Monate Bauzeit. Also ungefähr 630 Tage.
Ziehen wir in dem Zeitraum mal Wochenenden, Werksferien, Weihnachten, Mitabeiter-krankeitsbedingte Fehltage etc. ab, schätze ich mal, dass... sagen wir mal .. 550 Tage Maloche für die motivierten Mitarbeiter übrig blieb!
Demnach wurden ca. 35 Stück A77 / Tag gefertigt.
Beginnend am 1. Oktober '67 hat Deine Maschine also bereits am 2. Oktober - kurz vor Feierabend - die Endkontrolle passiert!
Meine (961, also 861) somit ca. am 24. Oktober. Goil!
Hier das Schmuckstück. Provisorisch habe ich ein anderes rechtes VU Meter eingebaut .. das läuft - aber leider gegenläufig ..
Das Gehäuse braucht noch etwas Liebe ..
So, die zusammengelötete Ost-Möhre ist für 130 weg, bis 100 bin ich mitgegangen. Alles gut, ab dafür.
Nächste Gelegenheit kommt bestimmt. VU muss somit halt noch warten, bis sich was ergibt.
Bis 30 bin ich dabei, für 50 ist gerade eins drin, aber das ist mir schlicht zu teuer.
Hab noch genug anderes Revox Zeugs hier, was aktuell nach Zuneigung schreit.
Mir gefällt, wenn die untere Abdeckung der A77 - die alu-gebürstete (MKI & MKII) - nur wenig Gebrauchsspuren aufweist. Das ist bei deiner - wenn ich das richtig sehe - wohl der Fall.
Denn etwaige Beulen und Kratzer bekommt man einfach nicht mehr raus.
Noch empfindlicher als die gebürsteten sind bzgl. Kratzern allerding die späteren dunklen Fronten der A77 (MKIII & MKIV). Da mal eine wirklich gut erhaltene zu finden ist nicht einfach.
Nun, im Endeffekt ist dies grundsätzlich das Problem bei dem altem Geraffel: Defekte Technik kannst du oft reparieren, "vermackte" Optik - besonders die mit bedruckter Schrift - nicht mehr.
das rechte VU-Meter-Instrument ist ja sehr interessant.
Wenn es wirklich seinen Nullpunkt rechts bei Vollaussteuerung hat, funktioniert es wie die Quasispitzenwertmesser des Rundfunks (Lichtzeigerinstrumente).
Denen konnte auch eine wahnsinnige Übersteuerung das wertvolle Spiegelinstrument nicht zerstören.
Wenn der Lichtzeiger wegen Übersteuerung nicht mehr zu sehen war, hatte das Instrument selbst keinen Strom mehr. Der Maximalstrom war dann bei Anzeige 0. Da können auch 130 dB Störabstand keinen größeren Strom fließen lassen. Das war so schon beim Rundfunk der Altvorderen. Die waren damals schon ganz schön pfiffig und haben dann auch gleich richtig nachgedacht. Ein Tonimpuls von 0,1 s bei Vollaussteuerung durfte max. nur 1 dB zu niedrig angezeigt werden, und die Skala war etwa 20 cm lang.
22.12.2022, 00:50 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.12.2022, 00:55 von PAM.)
Hahaha, Manni.. ja, für Monster-Technik bin ich als alter E-Ing. Immer zu haben!! Das ist noch wat zum Anfassen!
Bei meinem rechten VU ist das aber ganz einfach.. Es war eine Überkopf-Anzeige aus der Bastelkiste, die Spule sass also oben. Ich hab's gedreht und in die leere Revox - Hülle reingefriemelt. So kann ich das natürlich nicht lassen, obwohl es lustig ausschaut, wenn Musik läuft.
@Willy..ja, die Maschine ist gut erhalten, ohne Kratzer an der Alufront. Das Plastik-Oberteil hat aber leider die typischen, ärgerlichen Riefen von grossen Spulen.
Ich hab noch eine A77 MK2 High Speed rumstehen, die stelle ich später noch vor..
Die hat den besten Sound, den ich bisher hier gehört habe. Legger, legger
Vor kurzem habe ich auch eine A77 MK II HS revidiert, die brauchte viel Liebe da in vielen Händen mit Reparaturversuchen.
Es hat aber geklappt und Sie spielt wieder, auch der heftige Nikotinschleier ist weg. Mit dem leider auch die Beschriftung :-(
Aber insgesamt bin ich mit dem Ergebnis und Klang sehr zufrieden.
Der letzte Besitzer hatte noch nagelneue Köpfe drauf gemacht.
Demnächst steht auf der Anschaffungsliste ein proffesionelles Audio Interface.
iPad als Aufnahmequelle und Soundblaster Audigy Soundkarte zum zurück digitalisieren ist nicht ideal.
Da neigt der Bass zum kratzen bzw. übersteuern. Mit Analogquelle ist alles Ok an der Maschine.
Erstaunlicherweise klingen schon viele digitale Quellen, insbesondere Remaster mieser als die Maschine...
Abseits davon, so ein Radiostudio bzw. Tonstudio der 60er Jahre hätte ich auch gerne.
Das ist so interessante und robuste Technik, und erst die Optik und der Innere Aufbau....
Moin Micha, danke für Deinen wunderbaren Beitrag. Ich sehe schon, Du bist auch HS-positiv infiziert.
Das mit der Beschriftung ist sehr ärgerlich. Die Nikotin-Nummer ist mir bestens und leidlich bekannt...
Ich starte bei solchen Frontplatten in der Regel mit leichten Mitteln (z.B. Fensterreiniger, "Glasklar" .. also anionischen Tenside mit Alk drin.), geduldig in mehreren Etappen, um einzelne Schichten abzutragen. Risikoreicher wird es bei Isopropanol für härtere Fälle, da muss man gaanz vorsichtig agieren (und in irgendeiner unauffälligen Ecke vortesten) .. und wenn gar nix hilft - Aceton!
Dann ist anschliessend aber auch ALLES blank!
Audio Interface .. ich nutze hier in meinem Home Studio das Steinberg UR22C, kann ich sehr empfehlen. Für mich ist primär die Anbindung an die Cubase-MIDI-Welt interessant, aber man kann es auch normal als DAC über USB3.0 nutzen.
Tja .. meine HS ist etwas schwierig einzuordnen .. zunächst hatte ich gehofft, dass es eine Original ORF - Variante ist, aber es sind umgebaute / angepasste A77 Standard- Aufnahme- und Wiedergabe - Verstärker verbaut. Dazu entweder ein umgebauter oder AT-Capstan mit der dicken Welle. Dabei deckt sich die Maßnahme fast exakt mit dem Umbaubericht von A77-Freak U.Theimann.
Die Fronblende ist wiederum original!
Es kann sein, dass der Vorbesitzer (ein vor 10 Jahren verstorbener Radio- und Fernsehmeister, von dessen Sohn ich einige schönes Stücke neulich erworben habe [sie standen seit dem Tod des Vaters in einer kalten Scheune irgendwo in Schleswig Holstein]) die Modifikationen durchgeführt hatte.
Auf alle Fälle professionell gemacht und das nur etwas angegilbte Halbspur - Gerät ist fantastisch! An den Einstellung mache ich NIX .. das passt alles. Neues Lager Bandführung musste, hat Geräusche gemacht. Alles gut!
Gibt auch mal mal Filmchen zum gerät.
Einstweilen nun aber erstmal vorweihnachtliche Grüsse an Euch alle!
(22.12.2022, 10:41)PAM schrieb: aber es sind umgebaute / angepasste A77 Standard- Aufnahme- und Wiedergabe - Verstärker verbaut. Dazu entweder ein umgebauter oder AT-Capstan mit der dicken Welle.
Die Fronblende ist wiederum original!
Es kann sein, dass der Vorbesitzer die Modifikationen durchgeführt hatte.
Die HS wird sicherlich genau so von Revox verkauft worden sein. Wo sollte man auch sonst eine 7,5/15 Frontblende herbekommen? Außerdem würde man dann an den Audio-Platinen sehen, dass Bauteile getauscht wurden...
22.12.2022, 10:58 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.12.2022, 11:00 von PAM.)
(22.12.2022, 10:50)q-tip schrieb:
(22.12.2022, 10:41)PAM schrieb: aber es sind umgebaute / angepasste A77 Standard- Aufnahme- und Wiedergabe - Verstärker verbaut. Dazu entweder ein umgebauter oder AT-Capstan mit der dicken Welle.
Die Fronblende ist wiederum original!
Es kann sein, dass der Vorbesitzer die Modifikationen durchgeführt hatte.
Die HS wird sicherlich genau so von Revox verkauft worden sein. Wo sollte man auch sonst eine 7,5/15 Frontblende herbekommen? Außerdem würde man dann an den Audio-Platinen sehen, dass Bauteile getauscht wurden...
Gruß
Robert
Jupp, das mit der Frontplatte (inkl. Kunststoffträger) hab' ich mir auch gedacht. (war originalverklebt, hatte sich aber altersbedingt gelöst)
Ich mach mal Foddos von den Platinenrückseiten und guck mir das mal genauer an.
Auf dem Typenschild hätte ich auch den Zusatz "HS" erwartet .. hmm ..
Bei meiner HS steht davon auch nichts auf dem Typenschild. Und die wurde definitiv so von Revox gebaut.
Das Grundgerüst aus Chassis, Netzteil und Spannungswähler etc. ist ja auch bei jeder A77 (außer Dolby) gleich. Da wusste man bestimmt beim Anbringen des Typenschilds noch gar nicht, ob es eine HS wird.
22.12.2022, 11:13 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.12.2022, 11:14 von PAM.)
(22.12.2022, 11:08)q-tip schrieb: Bei meiner HS steht davon auch nichts auf dem Typenschild. Und die wurde definitiv so von Revox gebaut.
Das Grundgerüst aus Chassis, Netzteil und Spannungswähler etc. ist ja auch bei jeder A77 (außer Dolby) gleich. Da wusste man bestimmt beim Anbringen des Typenschilds noch gar nicht, ob es eine HS wird.
Gruß
Robert
Gut möglich.
Aber Du hast mir gute Laune beschert .. ich schaue heute Abend nochmal die Platinen durch und wenn da nix mit "frischen" Lötstellen ist (bin auch der Meinung, ich hätte da nix Auffälliges gesehen, weiss nicht mehr) .. dann ist das Original. Feddisch!
Ist mir natürlich sowieso lieber - unabhängig von wirklich tollen Sound.